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Autor Mitteilung
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 12:46 - 17.10.2003

ach! jetzt ist mir das klar. Man hat die Altbauten so herunterkommen lassen, dass die Platte "schön" wirkte dagegen. Und andere Städte, die zwar unzerstört waren - Meissen etc, wie du sagtest - waren genau so runtergekommen, so dass altbauten von vornherein einen schlechten ruf hatten, und man auch keine vergleichsmöglichkeit hatte mit "normalen" ( = unzerstörten) STtädten: weil auch diese durch den Veerfall eben nicht "normal" aussahen.
hm....trotzdem...

Übrigens, dass die Dresdner das Rundkino gut finden, weiss ich. Ich kann mich dafür aber überhaupt nicht begeistern, und kein Dresdenbesucher wird das....sagen wir so:Das Ding "stört" zumindest nicht so, wie der Rest der Prager. Mir wäre lieber, die Prager würde wieder eine normale Strasse werden, ein Boulevard , so wie früher. Eine normale Strasse, so wie in Paris, Wien, London oder Rom - und so wie in Dresden eben auch früher. Und das Rundkino wäre dann in einer anderen Gegend der Innenstadt. Gut, das ist im moment eh nicht verwirklichbar.

Vergiss nicht; es ist wie im Sport: Wenn einmal ein Rekord erreicht ist, werden alle folgenden Leistungen an dem gemessen. Würden wir nicht die Kunst der Malerei oder die technik der Photographie beherrschen, und wenn kein Schwein wüsste wie Dresden vor 1945 aussah, wäre es heute "irgendeine" hässlich modern verbaute Stadt, mit einer wunderschönen kleinen Altstadt inmitten der Betonwüste. Und niemand würde gross was kritisieren (hatte ich übrigens bei meiner Heimatstadt Frankfurt auch nicht - bis ich mit 14 Jahren das erste mal fotos in die finger bekam, wie es vorm Krieg aussah -ich dachte, ichglaube es nicht. Ab da begann alles).

Also: Da wir vergleichen können, wie der Zustand früher war - und nicht mal ein Modernist behauptete ernsthaft, dass der Zustand von DD "verbessert" wurde - wird
Dresden immer an dem gemessen werden, wie es noch 1945 war.

Das heisst, wir müssen hier DAS BESTE fordern - und das ist lange nicht genug.

FRagen:
1)"papp modelle auf dem campus" - studierst du etwa Architektur ? Das wäre gut, endlich mal einen "REbell" in dieser berufsgruppe zu kennen.

2) wieso buch in ostberlin über DD holen ?

3) GANZ wichtig: ich hoffe du hast schon bei Prisco ins Gästebuch deinen Protest geäussert über die Glasdächerklötze an der Frauenkirche ? Wenn er damit durchkommt, ist die Altstadt hin!

----------------

ich muss dir mal ganz ehrlich sagen, iuch finde es traurig, dass sich so wenig Dresdner an der ganzen Diskussion beteiligen. Du kennst doch die GHND website, oder ? Fast KEIN dresdner meldet sich dort zu wort - über 90% sind keine Dresdner! bei Prisco : ebenso! ich find da unmöglich! auch primax, dein vorgänger fand das alles OK was mit drsden gemacht wird - adavanta, Kaplan, prisco - alles OK! "die dresdner wollen das endlich gebaut wird, versteh bitte", sagte er. OK, "gebaut" - egal, wie ?
jetzt haben wir immerhin einen hoffnungsträger mit DIR! du müsstest mindestens 10 leute finden, die ihren protest äussern! omas, tanten, freunde, urenkel,. nachbarn - völlig wurscht, hauptsache es sind DRESNER damit es nicht wieder heisst "jaja die wessis schon wieder".

ich weiss genau, dass die dresdner mehrheitlich für den neumarkt, für das "echte" (nicht das "alte" - sondern das "echte") Dresden sind. Warum schweigen sie alle ?

die brutalo blöcke am postplatz von Schürmann (ganz übel: köln-stil), glaskasten-operette etc sind schon geplant, die tragische entstelltung des wiener platzes ist schon sichere sache und in 1 jahr fertig. stell dir das doch mal vor: ein 130m langer (!) GLAS-BETONKASTEN wird damit in die prager strasse geknallt - NOCH ein klotz für die prager strasse! man könnte fast meinen, es gibnt dort zu wenig "moderne" tote architektur. der wiener platz ist hin. genau wie die prager. das war die hauptstrasse von dresden! ein "legendäre boulevard", sie war weltberühmt! meinst du, sie verdient dieses prädikat heute noch?
HA! welch hohn! die verklotzung und verglasung dresdene geht weiter. 130 meter lang ist das ding für die prage strasse. rate mal wie die nächsten häuser aussehen, die in die prager kommen? ich möchtsw lieber gar nicht wissen.

wo sind die dresdner? waerum protestieren sie nicht?

Du musst was tun! ich kann hier von berlin aus wenig machen! du hast endlich mal die richtige Einstellung: "advanta riegel sprengen, kaplan bunker gleich mit" - sehr gut! aber du bist nur einer. das reicht nicht. ich garantiere dir: du KANNST viel bewegen. bring deine leute dazu, dass sie endlich den mund aufmachen - und zwar WEIT ! sonst ist "elbflorenz" hin.

warst du hier?
www.q-f.de

dort müssten MINDESTENS 10, 20 Dresdner Herrn Prisco beschimpfen! das Gästebuch ist voll von kritik, die mehrheit sagt prisco ganz klar - weg mit glaskästen, wir wollen unsere altstadt wieder haben! aber:

das sind alles westdeutsche! wo sind die dresdner?? die schweigen!

bitte, tu was ! trag dich dort ein - sag deine MEinung!

Dresden ist mir wichtig. Wir müssen JETZT was tun. hinterher werden alle laut schreien "oh gott - wer hat DAS erlaubt!?".

ja, das waren die leute selber - weil sie schwiegen, als noch zeit war! Die zeit ist JETZT! trag dich ein! überzeuge deine mitdresdner/Innen, dass auch sie es tun müssen,wenn sie dresden vor der zubetonierung retten wollen. umsonst bekommen wir nichts - wir müssen SELBST was tun!

grüße

PEter
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 12:56 - 17.10.2003

@stössinger

das mitreissen der dresdner ist schwierig, vergiss nicht: dresden war 50 jahre lang sozialistisch. die sind atheistisch erzogen worden - "kirche" hat hier mehrheitlich keinen leichten stand. der sozialismus hat viel kaputt gemacht. noch schlimmer aber finde ich, dass die dresdner eine lethargie , eine völlig egleichgültigkeit haben, die man ihnen zum teil auch nicht vorwerfen kann: sie sc hweigen zu den wichtigsten projekten, und äussern ich einach nicht: kein protest, nichts - die dresdner bleiben stumm.

das kommt eben daher, weil sie 50 jahre gewohnt waren "es nützt ja doch alles nichts".

das ist genau der Standard-Satz, den die Dresdner laut eines Mitarbeiters im GHND Pavillon sagen: 90% der Dresdner dort sagen "ist ja wunderschön, machen sie weiter, find ich gut - aber es nützt ja doch alles nichts, die da obem machen was sie wollen".

und genau hier muss man was ändern. den dresdner klar machen, die SED ist längst weg, honecker ist tot: ihnen klar machen, dass sie nun endlich was ändern können. aber durch schweigen erreicht man das nicht.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 13:01 - 17.10.2003

@stössinger
PS
ich bin natürlich für die Zwillingstürme. Ich glaube, kunsthistoriker sehen das genau so. Für mich ist immer maßgeblich : der Zustand unmittelbar vor der Zerstörung, also Dresden am 12. Februar 1945. Kann natürlich im Einzelfall abgeändert werden (bsp. Dresdner Schloss). Aber für mich blieb Dresden am 13. Feb. 1945 stehen. Hauptausschlaggebend ist also m.E. der Zustand des 12. Februar 1945.
Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 14:07 - 17.10.2003

Ja, Peter, du siehst das genau richtig: 40 jahre lang durfte man nicht seinen Mund aufmachen, daher einerseits die Zurückhaltung der Bürger hier. Andererseits haben es auch viele satt, dass man nun zwar mitreden kann, aber sowieso gebaut wird, was der Investor will. Beispiel Bürgerbegehren: über 60.000 Unterschriften zeigen ja, dass die Dresdner wieder eine Altstadt haben wollen, aber der Stadtrat will davon nichts hören! Die machen doch sowieso was sie wollen, weil sie nicht am Wohl der Stadt interessiert sind. Das regt hier viele - mich eingeschlossen - sehr auf und daher resultiert vielleicht diese Resignation.

Zu den Altbauten nochmal: die DDR litt doch an chronischem Geldmagel. Es war finanziell viel aufwändiger einen Altbau für vielleicht 5 Familien aufzubauen und zu renovieren anstatt einen Plattenbau für 50 Familien. Ich kann nicht sagen, dass die Altbauten vorsätzlich vernachlässigt wurden, fakt ist aber, dass die Königstraße und die gesamte Neustadt vor 1990 hässliche Viertel waren!

Zu deinen Fragen...

1. Nö, ich studiere nicht Architektur, aber meine Fakultät befindet sich gleich um die Ecke der der Architektur. Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, dass alle angehenden Architekten total modernistisch eingestellt sind. Vielleicht können sie sich nur nicht entfalten und müssen mit ihren Arbeiten den Profs in den Hintern kriechen.

2. Ich meinte damit, dass du in den DDR-Büchern über Dresden vielleicht erfahren kannst, worin die Motivation der damaligen Architekten und Stadtplaner lag. In den Büchern gibt es oft Vergleiche zwischen einer Bausituation vor 45 und der aktuellen schönen Sozialistischen! Ich habe mir die Texte dazu nicht genau durchgelesen, aber es wird (natürlich) nicht die aktuelle Bausituation kritisiert, sondern noch herausgestellt, welch sozialistische Großleistung vollbracht wurde.

3. Ja, auch ich habe bei Prisco schon ins Gästebuch geschrieben. Aber auch hier habe ich das Gefühl, dass es ihm völlig egal ist (ich habe von Döring im Hinterkopf: "Wir müssen am Neumarkt was riskieren!"). Gerade er als Italiener müsste eigentlich einen Sinn für Schönheit haben und das Bachmann- und Wörner-Pack verjagen!


Dass in DD wenig protestiert wird, stimmt aber nicht so ganz. Im Gegenteil: bei jedem größeren Projekt (Manufaktur, Waldschlösschenbrücke, Lingnerschloss etc.) formiert sich immer irgendeine Bürgerbewegung. Das kann zwar in Einzelfällen gut sein, aber wenn das so gehäuft auftritt wie hier, dann wird alles blockiert.


Abschließend noch etwas zum Wiener Platz... ich gebe zu, der ist mir nicht mehr wichtig! Ich weiß nicht warum, aber so ein tolles Projekt wie das Tacheles Berlin kann auch hier nie Realität werden. Man findet (oder will das nicht) keinen Investor, der mal vernünftige Häuser baut. Mir ist ein ordentlicher Neumarkt wichtiger als der Wiener Platz, der auch noch relativ weit vom Zwinger & co entfernt ist. Das Glashaus ist zwar nicht schön, aber auch nicht hässlicher als die Prager ansich schon ist.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 14:51 - 17.10.2003

bitte, für alle interessant:

hi Harmonikus,

teilweise hast du mich missverstanden. natürlich ist es prisco egal! er will ja dieses glasdach unbedeingt! eben deswegen ja müssen möglichst viel leute protestieren. du unterschätzt die macht der menschen.

beispiel 60 000: man kann hieraus aber genau den gegenteiligen schluss ziehen: nämlich dass es was bewirkt. ich weiss von der GHND dass sie beim Anwalt war. Es ist noch nichts sicher, und ich kann hier nicht alles erzählen was ich weiss, aber ich kann soviel sagen: die stadt wird probleme bekommen - die rechtslage spricht nämlich gegen die Stadt, und eher für die Bürger. das ist aber meine PERSÖNLICHE Einschätzung.

Was ich bei dir überhaupt nicht verstehe , ist der Wiener Platz. Kuck mal, du sagst: die prager ist eh verhunzt, also macht es nix, wenn was genau so schlimmes dazu kommt. weisst du was das bedeutet,was du sagst? das heisst: baut ruhig, dort wo es schon verhunzt ist, ist es egal. und weiss du was dann passieren wird, wenn generell so gedacht wird? dann werden die vielen brachen dresdens demnhächst genau SO bebaut werden,wie du es nicht willst: noch mehr advanta, noch mehr kaplan, usw; ich hoffe du siehst, dass das eine gefährliche Haltung ist, was du da sagst. es heisst "baut ruhig schlechtes - das was da ist, ist ja sowieso schon schlecht". grade in dresdden muss so viel gebaut werden - grade hier kann man einfluss nehmen.

mir ist der wiener platz auch nicht der wichtigste . aber hier kann man einfluss nehmen - grade in DD kann man das! hier wird noch so viel gebaut!wie in keiner anderen stadt.
dresden hat doch überhaupt keine richtige innenstadt - die wird jetzt gebaut! JETZT gerade. und dir ist egal, wie die aussieht? noch mehr advanta riegel? noch mehr cosel-anbauten? du willst jetzt nur zwei sprengen - weisst du, wieviel solcher dinger du in 10 jahren sprengen werden willst? 100! oder 1000! ALLES, was jetzt gebaut wird, ALLES - ist stahl, glas, beton. und das solen wir schweigend so hinnehmen?

stell dir doch nmal vor, du seist investor. das heisst: du willst NUR geld machen - alles andere, wie das hinterher aussieht, etc, interessiert dich ni cht - du musst ees schliesslich nie ankucken, du wohnst entweder gar nicht in dresden, oder, wenn, dann in blasewitz. so.

dann sagt dein architekt "wir baucn jetzt das und das und das...so und so...mit viel glas etc, das ist modern, kostet so und so viel".

dann sagst du "schön", und es gibt praktisch auch keine archtitekten heute, die etwas anderes bauen. so. dann willst du bauebn, und denkst, das werden alle leute ganz modern und ganz toll finden.

so. und dann stell dior doch mal vor, deine entwürfe werden bekannt, in der DNN, und plötzlich bekommst du eine FLUT von briefen, in denen dir klar wird, die bevölkerung ist total dagegen. dann wirst du zwar nicht unbedingt vomn dem projekt abrücken - ABER:

wenn das häufig passier, wird sich unter investoren herumsprechen: "Was, sie wollen in Dresden bauen? oooh....das ist schwierig, die leute dort sind wählerisch...die wollen nicht das übliche, die sind sehr kritisch gegenuüber moderner Architektur".....

diesen ruf hat Dresden schon jetzt zum teil: abneigung gegen modern . (obwohl das ja gar nicht so stimmt).

aber genau das kann man ausnutzen. investoren sind dumme menschen. prisco ist hilfsarbeiter gewesen, sicher nicht mal abitur etc, kam zufällig zu geld. ich habe mich intensiv mit dem beschäftigt, was er sagt. er scheint einfach dumm zu sein - wirklich: unkultiviert und dumm. glaubst du, andere investoren sind anders? das sind üprivatleute! die nur ihr privatvermögenm vermehren wollen ! weiter nichts. die haben
nicht mal einen pfennig wert ahnung von stadtgestaltung und stadtplannug. und genau so sehen unsere städte auch aus. schau dir doch dresden an - total verhunzt. und zwar durch sozialismus und kapitalimus gleichermassen, ich sehe kaum unterschiede - beton ist beton.

eben grade, weil du sagst, investoren machen was sie wollen;: genau deswegen mus man sich wehren, und das geht auch. sie haben zwar enorme macht (= kapital), aber jeder hat eine schwachstelle. und die auch.

man muss sie da packen, wo es ihnen am meisten weh tut: und das ist ihr geld. sie wollen, dass ihre projekte in der bevölkerung gut ankommen - denn die bevölkerung, das sind die kunden. ohne kunden geht jede firma pleite. ein investor kann keine negative publicity gebrauchen - das ist tödlich für ihn, es ist wie eine werbung , aber eine negative.

von daher hilft jeder brief, jede email. je mehr kommen, desto besser. ein investor , der NUR negative reaktionen der bevlkerung bekommt, wird dich nicht wohl fühlen. in jedem falle kann langsam ein ruck durch die gesellschaft gehen. wir müssen die denkeweise dieser leute verändernm, die unsere städte verbauen. und das geht nicht mit diskussionen , das geht nur durch massiven druck. die GHND hat gezeigt wie es geht, in nürnberg übrigens wurde auch ein projekt eines investors aus syrien ( der keine ahnung hatte von nürnberg),
das die altstadt zerstört hätte,
verhindert! von den menschen!

so, nud nun weist du, warum auch der wiener platz wichtig ist. städte verschandelung darf NIRGENDWO hingenommen werden. denn: sie hat präzedenzwirkung . dann kommt der nächste investore und sagt "wieso darf ich hier keinen glaskasten bauen, in der wiener strasse? schauen sie mal, der ganze wiener platz nebendran ist doch voll davon".......und dann kommt später jemand und sagt "wieso darf ich denn hier am Grossen Garten keinen glaskasten bauen? schauen sie mal, die ganze Wiener Strasse"......und dann kommt jemand und sagt "schauen sie am Postplatz ist doch auch schon ....wieso darf ich dann nicht....."
und so weiter...
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 15:28 - 17.10.2003

@Peter
Genau so ist es,man muss überall den Anfängen wehren.
Ausserdem wollen wir ja Dresden möglichst viel von seiner alten Identität zurückgeben (Elbflorenz) und da muss man jedes neue Bauprojekt in diese Richtung drängen.
Es wird schliesslich nicht immer ein kompletttes Ensemble wie am neumarkt geplant.An vielen anderen Stellen in Dresden werden vereinzelt Neubauten entstehen und die Gesammtwirkung wird erst in den nächsten Jahren erkennbar sein.
Wenn man ständig Ausnahmen und Experimente zulässt,wird am Ende ein wirrer Brei aus Glas/Stahlbauten kombiniert mit historisierenden Fassaden und/oder Durchschnittsarchitektur rauskommen.
Wenn man vorher wissen will,wie ganze Strasssenzüge oder Plätze einmal aussehen sollen,muss man für eine Gestaltungssatzung kämpfen.
Man braucht sozusagen einen Masterplan für Dresden.Für diese Forderung bin ich oft belächelt worden,aber die Polen haben es in mehreren Städten vorgemacht und dabei rausgekommen sind ganze Innenstädte,die die Pracht des Vorkriegszustandes wiedererlangt haben (Warschau,Breslau,Danzig...).Die Innenstadt von Warschau ist mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe,obwohl sie ein Produkt der Fünfziger und Sechziger Jahre ist.Danzig soll es ebenfalls werden.Dresden bewirbt sich nur mit seinem Panorama und dem Elbtal,das ist etwas Anderes!
Also,Dresdner,wenn Ihr die GANZE Innenstadt wiederhaben wollt,dann ist das nichts Utopisches.Ihr mmüsst es aber FORDERN!!!!
Von nichts kommt nichts.Ich würde es nicht den Bürokraten überlassen,sonst werdet Ihr Euch in 10 Jahren verwundert die Augen reiben,wie es soweit kommen konnte.
Lasst Euch nicht mit dem Argument beindrucken,Investoren könnten durch strenge Vorschriften verschreckt werden.In Prag will auch nicht jede Firma am Wenzelsplatz bauen,nur weil dort die City ist,aber residieren tun sie dort schon gerne in den alten Gründerzeithäusern und in Rom ist die Spanische Treppe eine tolle Adresse für Büros,aber niemand fordert dort Glaskisten an zentralen Plätzen,weil die Stadt sonst nicht zukunftsfähig wäre.Das ist alles Blödsinn.
Dresden war eine Kulturstadt und kann auch nur damit wieder trumpfen.Die Handels- und Messestadt war immer Leipzig.Wenn Dresden nicht Menschen und Investoren in die Stadt holt,WEIl es Kulturstadt ist,wird es bedeutungslos werden.Nur vom Mythos kann man auf Dauer nicht zehren!!
Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 15:29 - 17.10.2003

Die ganze Wiener-Platz-Problematik ist typisch Dresden. Ende der 80er wurde beschlossen, vor dem Hbf. einen Tunnel zu bauen (warum nicht die Wilsdruffer oder den Külzring untertunneln?). Es wurde ein Plan ausgearbeitet und mit dem Tunnelbau begonnen. dann war das Geld alle und der Tunnel wurde erst 10 Jahre später, Ende der 90er, fertig. In freudiger Aufschwung-Ost-Euphorie wurde der Wiener Platz als "Eingangstor zur Stadt" geplant. Die ganzen Architekturentwürfe entstammen der Zeit der Mitte der 90er Jahre. Die Stadt baggerte brav die Baugruben aus und plötzlich wollte niemand mehr bauen. Seit Jahren haben wir nun vorm hauptbahnhof ein riesen Loch, was der Stadt bisher über 100 Millionen (DM, €? weiß nicht mehr - ist auch egal) gekostet hat. Die Stadt, nun in panischer Angst noch mehr Geld zu verlieren, senkt Grundstückspreise und bettelt mit Zugeständnissen förmlich, damit der Investor baut. Der lacht, nimmt vielleicht noch ein paar Fördergelder mit, setzt das Glasding hin und zählt sein Geld.

Das Problem war hierbei der Stadtrat (der zum großen Teil in wichtigen Ämtern noch nicht mal aus Dresdnern besteht) und die AGP (Aufbaugesellschaft Prager Str.). Würde die Stadt mal aus dem Knick kommen, wären die Grundstücke längst verkauft und somit auch sicher WAS gebaut wird. Man hätte also ähnlich wie bei Prisco diskutieren können jetzt aber, im Zeichen der Rezession, wird dort ein Stück nach dem anderen gebaut (natürlich mit dem geringsten Kostenaufwand, sprich viel Beton), von dem keiner je ein Architekturwettbewerb gesehen hat. Ich habe in DD noch NIE ein Gesamtbauprojekt für ein Areal wie in Berlin Spittelmarkt etc. gesehen!

Der Investor wird sein Glashaus bauen und die Stadt ist heil froh, wenigstens noch 4 Mio € für das Grundstück zu bekommen. Das Glashaus kommt, ob du es willst oder nicht.


Peter, schnapp dir eine Schaufel und grabe im sandigen Berliner Boden nach Erdöl. Als Scheich kaufst du den Wiener Platz auf, holst vernünftige Architekten wie Kollhoff und Patzschke ins Boot, und baust den Platz angemesen auf.

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 16:10 - 17.10.2003

harmonica, ich finde das überhaupt nicht lustig! ich frage mich, ob du wirklic gelesen hast was ich meinte. falls ja, hast du nicht verstanden worum es mir ging: einmal um die präzedenzwirkung;zum zweiten um die MAcht der Menschen (die aber nicht umsonst ist, sie müssen was tun. die dresdner nutzen sie kaum), die die menschen in dresden aber nicht genug nutzen (waldschlösschen, lingner etc. kenn ich - reicht nicht). und zum dritten um den Denkwechsel: Ein investor, der jeden tag hundert mal von der bevölkerung hört, "glaskästen sind scheisse", wird irgendwann gezwungen sein, nachzudenken. wenn er nichts von den menschen hört, wird er auch nicht gezwungen sein, nachzudenken. und invsestoren nicht gezwungen sind nachzudenken - von alleine werden sie es nicht tun. oder glaubst du, die denken darüber nach, wie die stadt h interher aussieht?

der wiener pl. ist vielleicht ein schlehtes beispiel. ich weiss das auch, dass dort für einen appel und ein ei verkauft wurde, weil es niemand wollte.

ich rede aber von was ganz anderem: dass es fatal ist, so zu denken wie du das tust. "die gegend ist sowieso verhunzt, also kann ruhig noch mehr verhunzt werden". denn wie dresden dann in den nüchsten 10, 20 jahren aussehen wird, ist dir hoffentlich klar? ich frage mich, wie du einerseits bhehaupten kannst, das alte schnell weglegen zu müssen, weil du sonst depressiv wirst , also das alte drsden besser findest - und gleichzeitig nicht jeden grashalm nutzt, das heutige, ENTSTELLTE dresden wieder EINIGERMASSEN hinzukriegen. zwinger und neumaerkt reichen nicht! der neumarkt, weisst du wieviel das ist?

1,5% der innenstadt! was ist mit den restlichen 98 % ?

bin mal gespannt, ob du jetzt verstanden hast wovon ich rede.

ich muss dir ganz ehrlich sagenm, ich bin enttäuscht von allen dresdnern - von fast ALLEN! auch von dir. fast alle die sich hier vehement für dresden einsetzen, sind überhaupt keine dresdner. wo sind die dresdner selber ? sie schweigen. in keiner innenstadt (ausnahme berlin, und da ist man bald fertig) wird demnächst noch so viel gebaut werden wie in dresden. euch scheint das ja völlig egal zu sein. aber wenn die advanta riegel dann erst mal stehen, dann jammert ihr alle "warum bauen die denn alle so furchtbar!"

die einzige chance die ihr habt, ist, gegen all diese projekte lautstark zu protestieren. der neumarkt wäre nie gekommen, wenn alle gesagt hätten "wir können sowieiso nichts tun". doch, können wir. einzig und allein deswegen steht jetzt die frauenkirche! und einzig und allein deswegen wird der neumarkt kommen! und das ist nur ein kleiner teil der innenstadt, was ist mit dem rest?!

sorry aber manchmal bin ich es echt leide, mir die finger wundschreiben zu müssen, wenn die, die es lesen, es doch nicht verstehen. dabei mach ich es wirklich sehr leicht verständlich; alles was ich schreibe, ist doch leicht zu verstehen. es ist echt anstrengend das gleich immer und immer wieder sagen zu müssen, und ich frage mich, warum so wenig leute sich wirklich für ihre städte einsetzen.

wenn man eben keine millionen hat - die habn ihc nicht - dan muss man eben die wege nutzen, die man sonst noch hat. die gibt es, aber wenn alle zu faul sind, sie zu gehen - dann überlässt man das feld denen, die unsere städte heute bauen.

und das sind aber leider die falschen. und wenn du dir dresden heute ankuckst, ist das der traurige beweis.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 16:18 - 17.10.2003

"Das Glashaus kommt, ob du es willst oder nicht." das weiss ich selbst. davon sprach ich nicht. du hast überhaupt nicht verstanden wovon ich rede. ich habe nie behaupet, dass das verhindert werden kann. ich sprach davon, dass man jedem investor, der solche schand bauten in eine stadt setzt, ins gesicht gesagt bekommen muss, wie schlecht es ist.

solange du das nicht tust, denkt er: "mein projekt ist geil". und schon baut er das nächste.

ich frage mich wirklich, ob ich so unverständlich schreibe. lies doch bitte das, was ich geschrieben habe. ich habe nirgendwo gesagt, dass das glashaus verhindert werden muss - es ist zu spät. aber mach dir doch mal bitte klar, was "präzedenzwirkung" heisst.
Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 17:06 - 17.10.2003

Okay, nun beruhige dich doch mal wieder - ich habe schon verstanden was du willst!

Ich bin mir sicher, dass es auch zum Glashaus negative Kritik geben wird (ich werde auch noch eine mail an Oelschläger schicken), aber ich bin mir genauso sicher, dass der Investor dies auch weiß. Wie du weiter oben genau richtig sagtest wurden schon ein paar Projekte aufgrund der Anti-modern-Haltung der Dresdner auf Eis gelegt. Wenn du dich mit DD auskennst, dann weißt du ja, dass hier alles zeredet wird und am Ende nichts passiert (positiv wie negativ). An der Einstellung der Bevölkerung kann es nicht liegen. Ein Investor weiß um die Problematik, in DD zu bauen.

Es ist nur leidlich, wenn immer gemeckert wird und letztlich wieder so ein Kasten rumsteht. Oder es ist einfach nur Resignation.

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