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Autor Mitteilung
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 01:57 - 16.11.2003

Zu Deinem letzten Bild muß ich noch eine kleine Anmerkung machen. Das Haus im Hintergrund halte ich für eines der schlimmsten im Burgviertel. Nicht nur, daß es nicht in die Gegend paßt, sondern es ist auch häßlich und zu allem Übel auch noch sehr groß, so daß es auch vom Sebalder Platz aus zu sehen ist. Dieses Gebäude, das Augustinerparkhaus, der Dürerhaus-Anbau und der Flachbau in der Oberen Schmiedgasse, in dessen Keller sich das Downtown befindet - das wären meine Spitzenkandidaten für einen Abriß (im Burgviertel).
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 11:27 - 16.11.2003

@norimbergus
Mit dem großen Gebäude am Weinmarkt geb ich Dir recht, das stört mich auch schon seit Kindheitstagen. Was ich noch zu ergänzen hätte: Die Neuapostolische Kirche, das YMCA-Gebäude am Kornmarkt, Peller-, Topler- und Viatishaus (die letzten drei v.a. verglichen mit dem, was vorher dort stand)...ich hör jetzt lieber auf...

Bezüglich Mitgliedsbeitrag: Da steht deswegen nichts drin, weil es keinen festen Satz gibt. Jeder kann soviel beisteuern, wie er will, normalerweise so 20/30 Euro pro Jahr.
Man bekommt dann den Altstadtbericht, der einmal pro Jahr herauskommt und ein Jahresprogramm (Voträge sind z.B. einmal im Monat, in der Uni-Mensa oder im Fembohaus) Rundschreiben gibt es auch, aber die werden nicht verschickt, die muss man sich immer selbst im Büro holen, wenn man aus Nürnberg oder Umgebung kommt (um Kosten zu sparen).

Darin steht dann immer Aktuelles, wie z.B. jetzt der Baubeginn Irrerstrasse 1 oder die Eröffnung Mostgasse 9.

Vielleicht sehen wir uns ja dann!!
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 13:21 - 16.11.2003

@Jürgen:
Natürlich gibt es viele weitere ganz schlimme Bausünden. Ich hatte meine Aufzählung auf das Burgviertel begrenzt, wobei das Augustinerparkhaus für mich schon ein Grenzfall ist - nicht bezüglich der Frage, ob es ein Schandfleck ist, sondern ob es noch zum Burgviertel gehört.

Ich bin tatsächlich am Überlegen, ob ich Mitglied werde. Im Bautrupp aktiv werden werde ich sicher nicht, aber ein paar Euro Mitgliedsbeitrag könnte ich schon abdrücken. Vielleicht 25,-€, das wäre dann der gleiche Betrag, der auch für die Mitgliedschaft im Freundeskreis des GNM fällig ist. Mal schaun. Ich bin kein Mann von spontanen Entschlüssen. So etwas muß bei mir oft sehr lang reifen.
Sebastian
Stammgast

Beiträge: 57


 

Gesendet: 15:21 - 17.11.2003

Entschuldigung, dass ich hier so reinplatze, aber vielleicht weiß jemand eine Antwort auf meine Frage:
Was ist eigentlich mit dem berühmten Neptunbrunnen auf dem Hauptmarkt geschehen ?
Die barocke Brunnenanlage, ein hervorragendes Werk der Nürnberger Meister aus den Jahren 1650-1660, wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Zar Paul I. für seinen Park in Gatschina erworben, dann aber in Peterhof aufgestellt,wo sie sich noch heute befindet. Dennoch existierte vor der Zerstörung Nürnbergs im Bombenkrieg eine Kopie an Ort und Stelle. Was ist also passiert ?
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 23:54 - 17.11.2003

Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Das Forum ist ja dazu da, daß Fragen beantwortet werden.

Der Einfachheit halber zitiere ich wieder einmal das Stadtlexikon Nürnberg, Stichwort Neptunbrunnen

(->) Maxfeld, (->) Stadtpark. Kopie von 1902 der frühbarocken, monumentalen Brunnenanlage. Der N., die größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen, war ein Auftrag der Stadt. Das Original wurde zwischen 1660 und 1668 von Georg (->) Schweigger und dem Goldschmied Christoph (->) Ritter entworfen und von Wolfgang Hieronymus (->) Herold gegossen. Seit seiner Fertigstellung hat der N. eine wechselvolle Geschichte erfahren: 1688 sollte er den (->) Schönen Brunnen ersetzen. Am (->) Hauptmarkt war aber die (->) Wasserversorgung nicht ausreichend, die urspr. vom Mohrentor ((->) Westtor) aus geplant war. Nach vorübergehender Unterbringung in einem Schuppen im (->) Bauhof und verschiedenen Verkaufsversuchen im 18. Jh. wurde er 1796 für 66.000 fl von Zar Paul I. (1796-1801) für Schloß Peterhof bei St. Petersburg erworben und dort in veränderter Form aufgestellt. Auf Initiative des Malers Friedrich (->) Wanderer und mit Unterstützung des damaligen Obgm. Georg v. (->) Schuh wurden 1896 Gipsabgüsse nach dem Original angefertigt und 1897 der Öffentlichkeit präsentiert. Durch die Stiftung des Hopfenhändlers Ludwig Ritter v. (->) Gerngros und seiner Frau konnte eine Brunnenkopie von Ernst Lenz (Kunstgießerei (->) Lenz) in Bronze und Stein ausgeführt werden. Am 22.10.1902 wurde die Kopie auf dem Hauptmarkt aufgestellt. 1934 wurde die Anlage, da es sich um eine jüdische Stiftung handelte, entfernt und drei Jahre später auf dem Marienplatz ((->) Willy-Brandt-Platz) wiedererrichtet. 1962 erfolgte die letzte Umsetzung in den Stadtpark. In der Mitte des runden Wasserbeckens, das nicht der Originalform entspricht, steht auf einem hohen, ornamentgeschmückten Postament der Meeresgott Neptun. Der Sockelfuß ist von Felsgestein umgeben, darauf Tritonenreiter auf Seepferden und Puttifiguren auf Drachen und Fischen sitzend, die als Wasserspeier dienen. Bestrebungen, den N. wieder in die (->) Altstadt zurückzuführen, war kein Erfolg beschieden. Während des (->) Zweiten Weltkriegs war der Originalbrunnen als Kriegsbeute im Paniersbunker ((->) Kunstbunker) eingelagert. Der Zweitguß einer der Reiterfiguren befand sich seit 1914 im (->) Volksbad, seit 1967 ist sie an der Adenauerbrücke ((->) Wöhrder Talübergang) am (->) Wöhrder See aufgestellt. ((->) Bronzeguß; (->) Brunnen)


Der Zufall will, daß die Rückführung des Neptunbrunnens in die Altstadt auch in einem Interview mit dem ehemaligen Nürnberger Baureferenten Otto Peter Görl im nur wenige Beiträge weiter oben erwähnten Buch Der Nürnberger Weg, das ich kürzlich erworben habe, thematisiert wird. Görl spricht darin zuerst über den Kampf und das Ehekarussell am Weißen Turm. anschließend sagt er folgendes: Nicht gelungen ist mir allerdings, trotz fünfmaligen Anlaufs, den Neptunbrunnen auf den Platz zwischen Jakobskirche und Elisabethkirche zu verlegen. Es ist dort alles vorbereitet, die Brunnenkammer ist da, aber bei den Haushaltsberatungen wurden die Mittel immer wieder gestrichen. Da kann ich nur sagen: sehr schade. Der Platz könnte den Brunnen sehr gut vertragen.
Sebastian
Stammgast

Beiträge: 57


 

Gesendet: 16:12 - 18.11.2003

@Norimbergus
Vielen Dank !
Genau das wollte ich wissen.

Warum man die Mittel für die Rückführung des Brunnens streicht, ist mir unbegreiflich. Wenn man bedenkt, für welchen Mist(z.B. aufwendige Sanierung von Plattenbauten bei gleichzeitigem Überschuss an Wohnraum) hierzulande das Geld aus dem Fenster geworfen wird, könnte man aus der Haut fahren!
In Polen haben sich die Menschen buchstäblich die Butter vom Brot abgespart, um z.B. bei der Reko der Altstadt von Warschau zu helfen. Diese (leider) typisch deutsche Kleinkariertheit ist einfach zum Kotzen!
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 15:41 - 23.11.2003

@Jürgen:
Vor einigen Monaten haben wir uns hier über den Augustinerhof unterhalten. Wir haben uns damals gefragt, welche Gebäude zu diesem Areal dazu gehören und welche nicht. Ich bin heute auf eine Karte gestoßen. Der Maßstab könnte etwas günstiger gewählt sein, aber man kann doch einiges erkennen.

[Link zum eingefügten Bild]
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 10:00 - 02.12.2003

Aus der NZ vom 02.12.03

2,4 Millionen Euro
Maxtormauer wird saniert

Die Maxtormauer zwischen Nr. 17 und 21 soll saniert und wieder aufgebaut werden.

Die Maxtormauer wurde Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet und ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten. Durch Kriegsschäden sowie den Belastungen durch Luftverschmutzung und Tausalzen in den letzten 50 Jahren wurde die Mauer stark in Mitleidenschaft gezogen.

In den vergangenen Jahren wurden, verteilt auf zwei Bauabschnitte, 200 Meter der Mauer schon restauriert. Im Zusammenhang mit dem dritten Bauabschnitt soll jetzt auch der stark beschädigte Turm Nr. 21 wieder aufgebaut werden. Damit das historisch einmalige Baudenkmal erhalten werden kann, müssen die Sanierungsarbeiten möglichst schnell erfolgen.

Doch die Arbeiten sind teuer. Allein der zweite Bauabschnitt, der soeben abgeschlossen wurde, kostete 1,14 Millionen Euro. Für den dritten Bauabschnitt, es ist das Mauerstück hinter der WiSo-Fakultät, kalkuliert die Stadtverwaltung mit insgesamt 2,4 Millionen Euro.

Die Stadt hat das ganze Vorhaben als ein modellhaftes Restaurierungsprojekt angelegt und die Arbeiten an der Stadtmauer wissenschaftlich begleiten lassen. Ausgangspunkt war, wie man mit einem Burgsandstein umgeht, der extrem mit Feuchtigkeit und Salzen belastet ist. Dafür gab es zusätzliche Zuschüsse. Das Ergebnis des Modellprojekts ist, daß unter Einsatz von großen Kompressen dem Sandstein Salz entzogen wird. Mit Kieselsäureester wird der Stein dann wieder gefestigt: Der Austausch von Steinen bei der Sanierung kann sich so auf ein Minimum beschränken. Dieses Verfahren senkt die Kostne. Der dritte Bauabschnitt kommt 33 Prozent billiger als geplant. fis
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:15 - 02.12.2003

viel aufwand, der sich lohnt!

hat zufälligerweise jemand bilder von diesem neptunbrunnen parat?
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 17:29 - 02.12.2003

Ich könnte Dir eines mailen (wahrscheinlich aus dem Jahr 1902, da Georg von Schuh und Ludwig Gerngros mit drauf sind). Schick mir einfach Deine Adresse per PN im DAF (ich kann gerade nicht auf das DWF zugreifen, wo ich Deine Adresse noch gespeichert haben müßte). Die Qualität ist allerdings nicht gerade spitze, denn mein Scanner ist nicht der beste.

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