Ahnenforschung im Ostdeutschen Diskussionsforum |
|
Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 | zum Seitenende |
|
Autor | Mitteilung |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 21:25 - 17.01.2010 IM PREUßISCH BLAU Leise fließt die Dange Bei Sandkrug. Schon lange Geschrumpft ist die Zeit der großen Welt Zu einem Sandkorn im Flug - Mit dem Wind über das Dünnenfeld, Entlang der alten Poststaße - dahin, Wo Rotfußfalke, Mäusebussard und Merlin Im Schlepptau Der sommerlichen Tage baden, Im Himmel über der Nehrung Und dessen Preußisch Blau. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 17:21 - 25.01.2010 IM PREUßISCH BLAU Leise fließt die Dange Bei Sandkrug. Schon lange Geschrumpft ist die Zeit der großen Welt Zu einem Sandkorn im Flug - Mit dem Wind über das Dünenfeld, Entlang der alten Poststraße - dahin, Wo Rotfußfalke, Mäusebussard und Merlin Im Schlepptau Der sommerlichen Tage baden Im Himmel über der Nehrung Und dessen Preußisch Blau. ZEPPELIN „Graf Zeppelin“, wie ein Kater - Netter, dicker, glänzend glatter - Schnupperte Ostpreußens Luft; Mit dem Zischken-Rauch betörte Ihn der Räucherfische Duft. Und er hörte Mit Entzücken aus der Fischerfrauen Munde: „Frische Flundre, frische Flundre“. Weiches Lager, Fisch und Milchbrei Schätzen Katzen weit und breit; So wie liebes Katzen-Miauen - Herzlichkeit der Fischerfrauen, Die es gibt von Zeit zu Zeit. Glücklich schwebte nach Berlin Dieser große Zeppelin. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 21:13 - 01.02.2010 KÖNIGSBERG Königsberg. Wie ein Schwan Im Schlamm, Der nicht fliegen kann, Müde und lahm. „Ach warum“, fragte stumm Aus den Wolken ringsherum Der Mond, „Hat man dich nicht verschont?“ „Nun wir wissen es nicht“, Zwitschern Vögel Im Mondlicht, Und stumm blieb der Pregel. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 21:14 - 06.02.2010 AM LAUTHER MÜHLENTEICH Schweden dürfen nach Karlskrona! Irokesen nach Ottawa! Veronesen nach Verona! Ukrainer nach Poltawa! Nach Västerbotten, Österbotten Dürfen Schweden, Finnen, Saamen! Doch den Preußen ist verboten Sich ans liebe Preußen klammern... Frei vom Regenbogenende, Vielleicht, Ostpreußen mal erreicht Die schöne langbeinige Samtente Im Lauther Mühlenteich. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 21:13 - 24.02.2010 KARTHÄUSER UND MIESMIES E.T.A. Hoffmanns Heimatstadt Ist auch Heimatstadt von Miesmies; Schöne Augen die Katze hat: Strahlend, lieb und süß. Kater Karthäuser liebt Miesmies; Um Königsberg nicht zu verlassen, Das Heim, die Französische Straße, Kam sie nicht mit nach Paris. Karthäuser traurig an der Seine - Sie ihn in Königsberg vermisst; Er miaut am Ufer der Seine, wie schön Ist die Königsbergerin Miesmies. Die neusten Nachrichten aus Paris, Und die von der Academie francaise, Möchte er lesen mit Miesmies In Königsberg in Ostpreußen. E.T.A. Hoffmanns Heimatstadt Ist auch Heimatstadt von Miesmies; Schöne Augen die Katze hat: Strahlend, lieb und süß. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 01:09 - 06.06.2010 DIE SÜDSEESCHILDKRÖTE Meeresfrüchte, Goldmakrelen Bringen Fischer in die Städte, Wo sie Käufern oft erzählen Von der weisen Meeresschildkröte. Wenn sie schlummert in der Schale, Hals und Flossen eingezogen, Tun ihr Fischer ein Gefallen, Machen um sie einen Bogen. Friedlich sind die Insulaner: Die Erwachsene, die Kinder, Könige und Untertanen Sie beim Denken nicht behindern. Finden unheimlich ihr Alter Vögel, Fische, Meerestiere; Dunkler Seetiefen Gestalten Altersweisheit respektieren. Eine Südseeschildkrötenidylle, In der Heimat darf sie bleiben, Und kein Mensch wird sie vertreiben Aus dem Häuschen, aus der Hülle. Friert im Spirding jeden Winter Preußens Stinthengst in den Ketten, Und berichten ihm die Stinte Von der glücklichen Seeschildkröte. Und er wirft dann Gold und Silber, Bittet sie die Ketten sprengen, Und die Stinte Silber aufwirbeln Um ihren König in den Zwängen. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 01:12 - 06.06.2010 DIE SCHWALBEN PREUßENLANDS Von oben, hellgrün die Weiten Und die Landschaft grenzenlos frei, Den schnellen Schwalben gleiten Die preußischen Felder vorbei. Natangens Apfelbaumkronen, Die Morgenluft und das Blau, Die Strahlen der goldenen Sonne Spiegeln sich unten im Tau. Schwarz-weiß so wie alle Jahre, Den preußischen Farben treu, Eilen die zwitschernden Scharen Von Friedland nach Preußisch-Eylau. PREUßENLANDS ELCH Auch wenn Jäger so gierig und grausam scheinen, Von Putzig bis Nimmersatt - er hat flinke Beine, Er schwebt übers Ermland nach Allenstein, Von tausenden Herzen begleitet. Er ist nie allein! Bei Kulm und bei Danzig lässt er sich erblicken, durch die Straßen Memels seine Hufen sausen. Schon wieder! Ein Bösewicht schießt in den Rücken, Doch er entwischt ihm irgendwo bei Fischhausen. Preußenlands Elch hat hohe Beine, Die Schaufel trägt er wie Preußens Krone, Und feindlichen Knüppeln und fliegenden Steinen Ist er entronnen; So wird es bleiben (kein Grund zum Weinen), So lange preußische Herzen schlagen Werden ihn seine Beine tragen! DER ALTE PREUßE Jedes Jahr am selben Tage, Fern der Inster und Rominte, Hört ein Mann beim kalten Winde Ein Trakehner wiehernd klagen, So wie einst als Kind im Winter... Dann eilt er zu seinen Pferden In den Stall und sein Gesang Mit dem trauten Preußenklang Ist das längste Lied auf Erden Das er singt so gut er kann. Und er küsst sie an die Nüstern, Aus der Kehle - ein Geflüster. Schnuppernd sehen sie dann an Wie er trinkt sein Bärenfang. Und er weint, der alte Mann. DAS GESPRÄCH ZWEIER WANDERER „Vergessen Preußen? Lässt dich diese Frage kalt?- Fragt leise ibn Jakub den sagenhaften Wulfstan,- Das schöne Preußen ist doch Tausend Jahre alt!“ „Ach, lieber Ibrahim! Wer das schon kann? Der Name Preußen hat so ein schönen Klang - Er ist nicht zu vergessen! So wahr ich heiße Wulfstan. Mein lieber Freund, Wem macht der Name Sorgen? Uns nicht! Die Anderen, die nach uns kamen Und die noch kommen, gedenken unsre Namen, So wie der Preußen, zwischen Gegenwart und Morgen.“ RAPUNZEL BEI RAUSCHEN Rapunzel bei Rauschen am steilen Strand Wirft in die Fluten ihr goldenen Zopf: Die Ostsee streckt sich nach Preußenland Und streichelt Rapunzel Haare und Kopf. Rapunzel, Rapunzel vorbei ist der Frost, Der kalte Winter durch Lappland zieht, Die Schwalben und Kraniche bringen Post Was Alles draußen auf Erden geschieht. DIE KREUZE IM EWIGEN EIS Fremde Zeiten - sie sind längst vergangen... Doch wie surrende Pfeile rücken sie nah, Wenn ich wieder mit Schaudern und Bangen Von Greisen hören muss was alles geschah. Von den Kreuzen im ewigen Eis, Wo hungernder Kinder Väter und Brüder „Ade!“ gehustet, gehaucht... Wer weiß? Verhungert? Erfroren? Sie kommen nie wieder... Oder doch? Ihr Glaube! Hoch zu den Sternen Mit der Morgenröte erhoben, Sie wie Zugvögel sich entfernen, Gottes menschgewordenen Sohn loben. Und als edelste Ritter seiner Engelscharen, Wie leuchtende Sterne vom Himmel treten; Dann werden Peiniger vor Grauen erstarren Und herzlose Steine vor Scham erröten! GROßVATERS ERZÄHLUNGEN Die Nacht, die nassen Weiden, Die Pfützen vor der Tür... Erzählt von alten Zeiten Mein Großvater mir. Erzählt so manche Mär Vom Hirsch und von dem Raben, Vom Walfisch und Polarmeer In allen Märchenfarben. Ich lausche und höre Verzaubert und still, Dass der Winter die Meere Mit Eispanzer umhüllt; Auch wenn meilenweit wandern Auf der Suche nach Glück Füchse, Elche und Andere - Sie kommen zurück In die Gegend am Ende der Zeit, Wo der Tag zum Eis erstarrt Und die Nacht zu den Sternen eilt, In dem Zobelpelz die Sonne verwahrt. Was mir Großvater nie erzählt, Das vom Elend und Tod In einer traurigen Welt Ohne Wärme und Brot. Das erfährt man von Leuten, Irgendwann, irgendwie... Die Nacht, die nassen Weiden, Die Pfützen vor der Tür... DER SPERLING VON ROSSITTEN Auf den Zweigen in den Blättern Schaukelt der Sperling grau und stumpfnasig Gar nicht poetisch herrlich; Trotzt allen Zeiten und trotzt allen Wettern Kein König, kein Ritter, kein Graf... Schmal seine Heimat, die Nehrung, Zwischen Ostsee und Haff. Bald verjagen die Winde den Fischer, Schwalben und Störche ziehen nach Süden, Die Hirsche verziehen sich in die Büsche, Wetzend zum Kampfe ihre Geweihe, Und ängstlich die Hasen hüben und drüben... Grau und stumpfnasig hält der Sperling Rossitten und Nehrung die Treue. DER WEIHNACHTSMANN VON KÖNIGSBERG Das schwache Licht der Straßenlampe Kommt durch die feuchten Schneeflocken; Die Langgasse menschenleer Und der Wind geriet ins Stocken. Auf Kants Hand ein weiches Atmen Einer großen Winterwelt; Keine Seele und kein Schatten, Am Katzensteig ein Hundelein bellt. Doch bevor der Schnee zertrampelt Oder friert zu schmutzigen Brocken Und der weiße Traum... zerstört, Eilt der Weihnachtsmann auf Socken... Hinterm Kneiphof in dem Garten, So wie viele traute Jahre mit Immanuel Kant, Reicht ihm Königin Luise, Huldvoll lächelnd, ihre Hand. DIE KÖNIGSBERGER KATZE Eine weiße Katze, flink wie der Blitz, Bin immer nett zu ihr Und sage: „Moin Miesmies!“ Wenn sie mal wieder miaut vor der Tür. Ihr Zuhause und ihre Kleinen Im preußischen Felde zwischen Ziegelsteinen. Im wuchernden Unkraut, bei zwitschernden Spatzen Finden ihr Glück die königsberger Katzen, Da wo nachts die Sterne am hellsten scheinen. UNHEIMLICH Verwehrt, verboten - Denn die Friedhöfe sind platt gemacht; Doch kommt ein Gast auf weichen Katzenpfoten Und sucht die Seinen mitten in der Nacht. Unheimlich das! Sein Blick im Distelkraut versucht zu orten Die Ruhestätten der einst Lebenden und Toten Im längst verdorrten Gras; Nicht Gott gewollten! - Schmach, Elend, Leid und Menschenhass. Auch wenn der Mensch nur schwach, Ist jedes Schicksal doch in Gotteshand, In Gottes Licht. Vergiss es nicht! Du armes liebes Preußenland. DAS KAISER-WILHELM-LAND Erich von Drygalski reiste zum Pol nach Süden - Seine Majestät Kaiser Wilhelm war mit ihm zufrieden. Ein Geschenk. Eine Eis-Küste vom Königsberger Kapitän, Die der Deutsche Kaiser so gerne hätte gesehen. Doch er durfte nicht aus Holland, aus dem Schlösschen Doorn. Seine Majestät der Kaiser ärgerte sich - er hatte so viel verloren. WEIHNACHTSLIEDER IM WIND Warum mussten die Preußen weg?- Sie gingen nach Canada nach Quebec, Sie reisten nach Chile nach Chiloe... Zu fremden Ufern. Es tat sehr weh! Weg aus dem Lande der Fischer und Bauer, Edler Männer und kluger Frauen... Aus Angerapp, Gumbinnen oder Gerdauen... Wer hat ihre Lieder und Gebete getragen, Das Läuten der Glocken von Dorf und Stadt, Wie leuchtenden Bernstein in dunkelsten Tagen? Weihnachtslieder, Gedanken und Träume, Hoffnungen, Bitten vom Greis und Kind Trägt mit dem Rauschen Preußenlands Bäume Zur Krippe nach Bethlehem der Wind. SANDROHR Ein welkes Blatt Fiel in das Brackwasser und fror; Und friert die Deime, die Gilge und die Atmath... Der Sand der Nehrung klammert sich am Sandrohr, Wie Ureinwohner von Sarkau oder Nidden... Vertrieben; Für Preußen gab es kein Zuhause, keinen Frieden. Bei Heydekrug, im Moor, Heulten Wölfe (als ob Wölfe Unrecht fühlen!); Auch der Aal kann nicht zurück zum Kurischen Haff: Zu schwach, erschöpft und ohne Willen... Er hat es irgendwie geschafft, Aus letzter Kraft, Zur Sargassosee, bei den Antillen. Erkennen immer noch die Ostsee-Wogen Ehrwürdiger Städte alte Namen, Der Kähne und der schnellen Koggen, Bunte Wimpel und alte Fahnen. Und immer noch hält Stand, Das Sandrohr in den Dünen unsrer Ahnen, Im Preußenland! AUF DEM FLOHMARKT Mit der Zigeunerin in bunten Tüchern Ein Rüde Bleibt vor den Büchern Stehen. Blickt müde, Unsicher und unentschieden Auf Leo, - Riesig! Für immer seinen Idealen treu,- Graf Tolstoj; Ein faszinierendes Buch vom Krieg und Frieden! Ein Reuße. Doch ganz gewiss Kein Panslawist: Die Preußen hat er nicht vertrieben. Der Städte Namen und der Preußen Orte Nicht gelöscht und nicht verboten Das liebe Preußenland. Bis zum Rand, Der Tisch ist übervoll, Fast bricht... (Der Hund ist zahm) Seit langem wiedermal im Tageslicht Der Königsberger Immanuel Kant; Höchst aktuell und sehr interessant! Nebenbei auch Kram... Und über Allem eine Prise Trauer Des Danzigers Arthur Schopenhauer... Schenkendorff, Gottlob:- Die Freiheit, die ich meine... Und Heinrich Heine! In diesen Büchern wird gekämpft, getobt, Philosophiert, Moralisiert, Gehofft, geglaubt, geliebt, betrogen...... Und die Zigeunerin mit ihrem schwarzen Rüden Ist in Gedanken zwischen Tilsit und Tauroggen Und schmuggelt Lerchenlieder; Für die Poeten Und für Preußen – wie Recht und Frieden! Für dieses wunderschöne Land und seine Städte, Vertriebener Ureinwohner – ein Märchen! Für alle seine Viecher Das Trillern der Lerchen, Immer wieder Die Stimmen unser aller Dichter. SCHENKENDORFF UND HEINRICH HEINE Auf dem Flohmarkt Lieblingsbücher eines Pommern Für einen Euro ein Band, Ein Werk; Der Pommer musste in das Pflegeheim In diesem Sommer. Ein Graus Und teuer! Er träumt dort tagelang vom Haus In seiner Heimatstadt in Kolberg Und nervt Betreuer. PAAR ZEILEN NACH PREUßENLAND Paar Zeilen kritzeln von einem fernen Stern, Mit einer Mondpostkarte vielleicht beglücken Die schöne Dame auf den Steinen bei Warnicken, Einer wie ein schwarzer Pudel kraushaarigen Seejungfer. Im wilden Walde Den kleinen Krasmarlüttchen in den Erdhöhlen Paar nette Worte... Paar Grüße mehr Auch der versteinerten Guste Balde, Einer der Marjellen In Bartenstein... Ein Gruß dem Slomspetters in der Niederung Teichen: Der Wassermann ist stur, Hat keine Lust auf Streiche Wie einst in alten Zeiten, Ist aber immer noch gesund, Wie Preußens Sagen-Welt... Nur den gruseligen Pillauer Hund Am besten meiden... SUCHE NACH DEM APFELBAUM Man kann sie finden Preußens große Eichen, Buchen, Linden; Sie haben ihren Platz und Raum Im Schicksal Preußenlands - Nicht zu übersehen, Wie Copernikus und Kant! Zu finden kaum Ist eine unsichtbare Fee In dem verwilderten Obstgarten, Ein alter krummer Apfelbaum. Es bleibt zu warten Oder eine neue Suche starten. Die reifen Früchte locken, Das Herz erquicken... Doch vor der Straße hocken Frauen Und hüten mit strengen Blicken Von den Versuchungen des Apfel-Klauens. PREUßENLANDS UHREN Im Universum leuchten wunderbare Uhren: Fürs Ermland, Samland und die Tucheler Heide, Für Königsberg und Memel, Barten und Masuren... Fürs schöne Preußenland - noch lange-lange Zeiten. Keiner kann zerstören und entwenden Die zuverlässigsten Uhren aller Tage; Sie bringen uns zusammen, sie trennen Und stellen Fragen. JUSTIBALDE UND BARTEL Justibalde und Bartel, es sei zu erwähnen, Suchten in Balga vermisste Tanten Und heulten und weinten bittere Tränen Hinab in das Haff um ihre Verwandte... Um Herzog Albrecht, den sie seinerzeit kannten... Um junge Preußen und um Preußen uralte, Um ängstliche, tapfere, Große und Kleine... Justibalde und Bartel aus rötlichem Steine Stehen im Regen und heulen und weinen... SAMLANDS LERCHE Sing von den drei Fischlein im Netz, Von der Königin traurigem Herz... Vom Schloss, dass in Himmel ragt... Die Königin, sie aß ein Fisch... Die Katze auch und die Magd... Das Märchen vom Prinz Katt. Vom Glück eines Königspaars, Das drei tapfere Söhne hat... Vom großen Hochzeitstisch... Von den Schwiegersöhnen Und den Töchtern der Tiersch, Von der alten Tiersch. Mit den scharfen Zähnen... In Samlands Himmel, tief- Ein winziger Fleck... Die Lerche singt... „Driw, Peterke, driw! Hest e gode Wört, denn bliww! Os he schlömm, Denn teh wit, wit, wit... weg, weg, weg“... SEINES VOLKES GROßE SCHLANGE... Es ist nicht Gottes Strafe, wenn ein Tyrann am Werk, Der Wehrlose ermordet blutrünstig, gnadenlos, Treibt Ureinwohner (...aus Memel, Danzig, Königsberg), Verbietet die Erinnerung und macht Heimatlos. Selbstgerecht die Finsternis in Menschenherzen irrt, Wo plötzlich Hoffnung, Glaube, Liebe – alles weg! Nur ein monströser breiter Weg, der ins Verderben führt; Gäbe es da nicht - Gott sei Dank! Erbarmen und Respekt. Aus dem Fluss der Vorfahren einen kühlen Schluck, Mit Max von Schenkendorff in unsren Wäldern bangen... Auch um den Letzten seines Volkes, Große Schlange, Den Delawaren-Häuptling Chingachgook... Kyros der Perse, als er den Babylonien-Krieg gewann, Lies die entwurzelten Juden ziehen vom Euphrat, Nach siebzig Jahren zurück zum alten Jordan... Und nach Jerusalem, in die so lang verwaiste Stadt. Glücklich starrten sie in Himmelshöhen. Es war so schön! POMUCHEL Fräulein Pomuchel beim Erforschen So mancher Wunder Von Schollen und Flundern, Maränen und Dorschen, Funkeln die Augen smaragdgrün. Lächelnd streut sie, zum Verschenken, Mit den Augen teure Sternlein, Die die Fische horten gerne In geheimen Ostseesenken, So wie Bernstein, Amethyste, In die alten schweren Kisten, Herrenlose Heringtonnen, Irgendwo an Preußens Küste Aus dem Wasser und der Sonne, Bei Palmnicken oder Cranz, Pomuchels teuren Augenglanz, Schöner als des Stinthengsts Krone. „...daß der Graf Postpferde von Eylau nach Allenburg genommen... Auf dem kleinen Wege von Allenburg nach Tilsit schien indessen dem jungen Advokaten, daß man die Lösung des Rätsels suchen müsse. ...traf er einst an einem regnichten Abend mit der Gräfin in dem kleinen Landstädtchen Insterburg ein.“ E.T.A. Hoffmann. Meister Johannes Wacht AUF DER ALTEN REICHSSTRAßE 1 Um nachzuvollziehen große Taten, Unterwegs ein dichtender Kater Zum Thron aus römischen Marmorplatten Des Charlemagne Kaisers - Karl des Großen; Noch lang der Weg des kleinen Preußen Von Eydkuhnen nach Aachen. Der Kater schreibt in deutscher Sprache Von E.T.A. Hoffmanns Urgroßvater... ...Soldaten, Zivilen... Herren und Frauen... Ännchen von Tarau Voller zarter Gefühle.. Königin Luise von Preußen im Trauer... Martin Luthers Tochter Margarete... Zerrissene Perlenkette... Getrennte Städte... Wenig Sicht. Zwischen Mühlhausen und Preußisch Eylau Eine kleine Gaststätte. Schwaches Licht. Briefe von Zuhause von Eule und Uhu gut tun, Er vermisst das Quaken der Frösche von Eydkuhnen. KONFESSIONEN Einst stritten Katholiken und die Lutheraner, Die Preußen - Herzog Albrechts Untertanen, Ums älteste Lutherische Land der Welt:- Doch wer konnte damals ahnen, Dass im 20. Jahrhundert Nichts christliches mehr zählt... Kein Recht der Ahnen! Die Ureinwohner verbannt, Ihr viele Tausend Jahre altes Werk - Ihr Preußenland, Ihr altes wunderschöne Königsberg - Zerstört. Und dieser Name – Kalininogradsky, Vor dem es die meisten Erdbewohner graut; Das ferne Petropawlowsk-Kamtschatski Ist menschlich näher und tausendmal vertrauter, Wenn auch russisch-orthodoxer Schon seit James Cook und Georg Forster. EINE SCHWARZFUßKATZE IN KÖNIGSBERG Gelandet im kalten Pillau, Lief sie nach Peyse, Nach Ziegelau, nach Rosenau Und scheuchte Mäuse; Versteckte sich weiter Ohne Begleiter In Speicherdorf und in Kummertau... Am Unteren Fischmark In der Wassergasse Staunte sie stark Als streunende Hunde ihr Essen fraßen. Die, der Schwarzfußkatze Auf den zierlichen Tatzen, Höhnend befohlen Schweigen und warten Unterm Holunder im Königsgarten Auf Frau Holle. Doch da begannen die Katzen von der Honigbrücke Auf die Köter zu rücken Bis die sich verdrückten. Und die Katzen miauten voller Entzücken: “ Wir möchten, daß alle wissen Wie sehr wir vermissten Unsere Schwartzfußkatzenprinzessin!“ IN DEM KAKSCHENER MOOR Die Kindertage haben sich verflüchtet... Nun kommt s nicht vor, Daß man Königstöchter sichtet Im Kakschener Moor. Der Moorprinz verbleibt im Sumpf Mit Molchen und mit Salamandern, Schläft und atmet dumpf... Prachtvoll und kein wenig anders Weiße Wollblumen und rotes Heidekraut, Wie ein zauberhaftes Tuch, So dicht. Und ein gelber Falter, bekannt und vertraut, Lockt zum Moosbruch Mit Flügeln wie Gold im Licht. DAS AROMA EDLER FRÜCHTE Voll mit Lob In wenig Worten, Die Berliner waren Kenner feiner Birnen, Apfelsorten Und des Honigs aus dem Samland. Weiße Stettiner genannt - Gülderlinge, Gravensteiner Kamen mit den großen Kähnen; Das Aroma edler Früchte Klebte an den Kinderzähnen, Omas Kuchen und Gerüchten. E.T.A. HOFFMANNS NEUJAHRESTRÄUME Die frommen Träume, die wir hatten, Sind immer noch vorhanden, wie Fische Im Haff und machen keinen Zoff. Doch fehlt Champagner und der Hasenbraten An E.T.A. Hoffmanns Tische Des Kneiphöfschen Junkerhofs. Es gibt kein Pickenick, Wie er ihn gerne hätte, Mit Königsberger sanfter Turmmusik... Vom Schlossturm ertönen keine Clarinetten... Doch über Königsberg die silberne Engelschar Trägt aus Himmelsferne, Gleich einem Sterne, In zwölfter Stunde das Neue Jahr! PREUßENLAND-STORCHENLAND „Frau Bertuleit, Frau Gerulat, Wo wart ihr denn so lange Zeit?“ „In unsrem lieben Storchenland, In unsrem lieben Preußenland! An Orten wohin es Störche zieht, Am Flüsschen Liebe in Liebstadt, In Marienburg an der Nogat, Am Frischen Haff in Tolkemit. Dann sangen wir ein Storchenlied Der schlanken Birke am Fluss der Zeit Von Kindheit und Erwachsensein Und sagten ihr so nebenbei: Das stolze Ännchen Stepputat, Das hübsche Lieschen Siemoneit Sind irgendwo in großer Stadt Als Frau Maschulke und Frau Kadereit. Die Birkenrinde glänzte weiß, Das Wasser plätscherte und floss, Und Regen goss auf Wald und Flur, In Fluss der Zeit.- Sie seufzte nur: „Der Fluss erzählte mir von Beiden, Dass man sie vertrieben hat, Der Preußen Heimatlosigkeit und Leiden, Frau Bertuleit, Frau Gerulat!““ SCHEKOLDIN Er stieß an seine Gewissensgrenzen, Der Wissenschaftler Schekoldin, Bei damals hasserfüllten Differenzen Zwischen London, Moskau und Berlin! Der Künste-Hüter widersetzte sich (und zeigte Stärke!) Einem Befehl. Statt blind ihn auszuführen, Entschärfte er den Sprengsatz und rettete Kunstwerke Mit Hilfe seiner Gegner, den deutschen Offizieren. Dem Schloss des Grafen Vorontsov in Krim am Meer Ist nichts passiert (ein schicker Platz für Konferenzen!). Hier grübelte Churchill und keiner weiß worüber mehr: Über Bauwerke, Künste, Helden oder neuen Grenzen... MAIMONAT 1808 IN KÖNIGSBERG Luise hat in Königsberg genossen Ein Leben ganz in der Luft, Mit sonnigem Gemüt der zarten Gräser Duft, Momente, nur Momente sind verflossen... So frisch und sauber, Stille, Aussichten ins Freie - Der Monat Mai bleibt voller Zauber! Kein Kriegsgetümmel-und-Geschrei... Bäume, Blumen, eine Laube, Ein klangvolles Pianoforte, gute Bücher Und Friedrich Wilhelm las ihr vor... Die Freude einatmen und riechen Die Freiheit vor dem Steindammer Tor, Die Heiterkeit der Kinder, Ein kleiner Hund, ein Königsberger Kater... Und Briefe aus Neustrelitz von dem Vater... Vorbei der strenge Winter! Unwichtig, dass der Welteroberer erbost,- Er hatte ihr brillanten Frauengeist gemieden - Luise atmet ein den Frieden! Und Gneisenau, Scharnhorst, Humboldt, Niebuhr und von Schön Finden sie unendlich liebenswert und schön. So einst von Goethe, in ihr Sterne Bahn geraten, Versuchte bei jedem kurzen Augenblicke Der Königin oder deren Schwester Friederike Edler Herzen Hieroglyphen zu erraten. ALTPREUßISCHE WEIHNACHTEN In Preußens Waldseen der Himmel ruht, Die Sterne preisen Maria und Sohn! Friede den Preußen König Waidewuts Und den Rittern des Ordens aus der Stadt Akkon! Preußische Seitonen mit den Amuletten Treiben kein Klamauk unter den Eichen, Nur Schatten ihrer in den fernen Städten Versuchen alte Kundschaft zu erreichen. Preußens Zwerge: Barstucken, Laumen, Erdleute von Romowe, Thorn, Wehlau Möchten gerne am Weihnachtsfest verdauen Ein Gänsebraten und artig in die Sterne schauen. Preußens Felder erstarren, und der Störche Nester Auf nackten Mauern reist der Wind nicht nieder: Störche fern der Heimat sind nur Gäste In ihrem schwarzweißen preußischen Gefieder. Bekehrte Heiden rings der Eichenplätzen, Und irren Swakonen mit den Waidelotten; Vom Himmel leuchten Sterne wie goldne Kerzen, Des Weihnachtsfestes fröhliche Vorboten. In Preußens Waldseen der Himmel ruht, Die Sterne preisen Maria und Sohn! Friede den Preußen König Waidewuts Und den Rittern des Ordens aus der Stadt Akkon! OADEBOAR Es krächzt kein Fischreiher; Klirrend Frost in Ermland und Masuren, Wo Fohlen tummelten im Freien Durch grüne Fluren; Die Frösche schlafen unter Eis Und jeder Ostpreuße weiß, Dass ihr Oadeboar, nun im Süden Am greisen Nil, Klappert vor den Pyramiden Mit viel Gefühl. SAMUEL DER REISENDE Samuel kam nach Samland Muscheln sammeln Am Strand von Rauschen Und neugierig lauschen Die unendliche Weite Von der Himmelsleiter. Im schönen Land, Wo Nilpferde dösen Im Fluss Sambesi, Sagte Samuel dann: „Ach, wie schön und wie nah Ist Samaria, Samland und Sambia!“ IM PREUßISCH BLAU Leise fließt die Dange Bei Sandkrug. Schon lange Geschrumpft ist die Zeit der großen Welt Zu einem Sandkorn im Flug - Mit dem Wind über das Dünenfeld, Entlang der alten Poststraße - dahin, Wo Rotfußfalke, Mäusebussard und Merlin Im Schlepptau Der sommerlichen Tage baden Im Himmel über der Nehrung Und dessen Preußisch Blau. ZEPPELIN „Graf Zeppelin“, wie ein Kater - Netter, dicker, glänzend glatter - Schnupperte Ostpreußens Luft; Mit dem Zischken-Rauch betörte Ihn der Räucherfische Duft. Und er hörte Mit Entzücken aus der Fischerfrauen Munde: „Frische Flundre, frische Flundre“. Weiches Lager, Fisch und Milchbrei Schätzen Katzen weit und breit; So wie liebes Katzen-Miauen - Herzlichkeit der Fischerfrauen, Die es gibt von Zeit zu Zeit. Glücklich schwebte nach Berlin Dieser große Zeppelin. KÖNIGSBERG Königsberg. Wie ein Schwan Im Schlamm, Der nicht fliegen kann, Müde und lahm. „Ach warum“, fragte stumm Aus den Wolken ringsherum Der Mond, „Hat man dich nicht verschont?“ „Nun wir wissen es nicht“, Zwitschern Vögel Im Mondlicht, Und stumm blieb der Pregel. AM LAUTHER MÜHLENTEICH Schweden dürfen nach Karlskrona! Irokesen nach Ottawa! Veronesen nach Verona! Ukrainer nach Poltawa! Nach Västerbotten, Österbotten Dürfen Schweden, Finnen, Saamen! Doch den Preußen ist verboten Sich ans liebe Preußen klammern... Frei vom Regenbogenende, Vielleicht, Ostpreußen mal erreicht Die schöne langbeinige Samtente Im Lauther Mühlenteich. KARTHÄUSER UND MIESMIES E.T.A. Hoffmanns Heimatstadt Ist auch Heimatstadt von Miesmies; Schöne Augen die Katze hat: Strahlend, lieb und süß. Kater Karthäuser liebt Miesmies; Um Königsberg nicht zu verlassen, Das Heim, die Französische Straße, Kam sie nicht mit nach Paris. Karthäuser traurig an der Seine - Sie ihn in Königsberg vermisst; Er miaut am Ufer der Seine, wie schön Ist die Königsbergerin Miesmies. Die neusten Nachrichten aus Paris, Und die von der Academie francaise, Möchte er lesen mit Miesmies In Königsberg in Ostpreußen. E.T.A. Hoffmanns Heimatstadt Ist auch Heimatstadt von Miesmies; Schöne Augen die Katze hat: Strahlend, lieb und süß. DIE SÜDSEESCHILDKRÖTE Meeresfrüchte, Goldmakrelen Bringen Fischer in die Städte, Wo sie Käufern oft erzählen Von der weisen Meeresschildkröte. Wenn sie schlummert in der Schale, Hals und Flossen eingezogen, Tun ihr Fischer ein Gefallen, Machen um sie einen Bogen. Friedlich sind die Insulaner: Die Erwachsene, die Kinder, Könige und Untertanen Sie beim Denken nicht behindern. Finden unheimlich ihr Alter Vögel, Fische, Meerestiere; Dunkler Seetiefen Gestalten Altersweisheit respektieren. Eine Südseeschildkrötenidylle, In der Heimat darf sie bleiben, Und kein Mensch wird sie vertreiben Aus dem Häuschen, aus der Hülle. Friert im Spirding jeden Winter Preußens Stinthengst in den Ketten, Und berichten ihm die Stinte Von der glücklichen Seeschildkröte. Und er wirft dann Gold und Silber, Bittet sie die Ketten sprengen, Und die Stinte Silber aufwirbeln Um ihren König in den Zwängen. |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 14:31 - 01.11.2010 ALS DIE PREUßEN... Als die Preußen - nicht vertrieben - An der Memel Lieder sangen, Als die Wolga-Alt-Bulgaren Auf der Birkenrinde schrieben Und zum Nordpolarmeer drangen, Als die Pleskauer Bojaren Zu den Bäumen freundlich waren Und die Vögel lieblich klangen, Freundlich zu den Bajuwaren, Angelsachsen, Alemannen:- Unbekannt war Wilhelm Tell... Als die Ritter unter Zedern, Müde nach den vielen Fehden, Schätzten Libanon und Carmel. Damals waren Bäume Boten Für die Fische und die Ottern, Für Cesaren machtverliebten, Freundlich zu den freien Preußen, Als die Preußen - nicht vertrieben. K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 11:49 - 22.12.2010 BIBERGESPRÄCHE Klagt Frau Biberin Herrn Biber: "Ach! Die guten Rabenfrauen Sind verschwunden aus Dobauen. Alle frieren. Alle bibbern." Und Herr Biber von der Inster Seiner lieben Frau dann sage: "Draussen ist es kalt und finster, Doch es kommen bessere Tage. Alt und kluge ist der Rabe In der Rominter Heide; Wenn ich meinen Schimmel habe, Werde ich nach Dobauen reiten. Heiz ich dann des Raben Stube, Die nach Kalmus riecht und Moos; Und ich koche Kaulbarschsuppe, Und er lobt mein edles Ros. Und dann wird er mit mir reiten Nach Poplitten, nach Laschnicken Und nach Preußens Kukoreiten Auf der Suche nach den Nichten. Und vor Freude, daß gefunden Seine Nichten – Rabenfrauen, Wird er kreischen viele Stunden Bis zum preußischen Dobauen." K.Mur |
K. Mur
Neuling Beiträge: 38
|
Gesendet: 09:58 - 31.07.2011 DOM VON FRAUENBURG Neuer Tag auf seine Weise: Sonnenflecken auf dem Wasser, Roter Mohn entlang der Straße Blüht im Rost der alten Gleise. Himmelwärts die Blüten drehen Und die Domglocken läuten; Schlanke Türme weit zu sehen, Einst erbaut von frommen Leuten. Preußen, millionenfach vertrieben Aus der Heimat, vogelfrei... Doch der Dom sei hier geblieben In den Zeiten der wildesten Barbarei. K.Mur |
- K.Mur - | zum Seitenanfang |
|
Version 3.1 | Load: 0.003758 | S: 1_6 |