Ahnenforschung im Ostdeutschen Diskussionsforum

    

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Autor Mitteilung
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 21:48 - 29.12.2011


STÜRMISCH

Raste Sturm durch Wald und Heide;
Aus dem Heuschober guckten
Ängstlich klitzekleine Leute,
Preußens Kobolde Kaubuken.

So als ob da Räuber grollten
Lauten trunkenen Gesang,
Kleine Preußen greifen wollten
Und verlangten Bärenfang.

In dem Halse wird es bitter...
Beißt der Staub vom Gerstenstroh,
Zwerge Räuberbanden wittern
Zwischen Sträuchern irgendwo...

„Wer nich Angst hefft,
Dem done se ok nuscht.“
Alter Satz aus altem Heft...
Ob der immer stimmen muss?


K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 22:16 - 29.01.2012


BEI SONNENLICHT

Jeden Herrscher auf dem Throne;
Gutes, Böses kennt die Sonne
Von geheimnisvollen Dingen,
Auch von denen die gelingen
Und von denen Gott verschone...

Kennt die Weisen, die Gebote,
Oder auch das Müller Lischen
Vom zerschellten Fischerboote,
Flunder das Marienfischchen,
Kennt die Steine auf dem Haffgrund,

Wo ein Grafensohn mit Hund
Sucht Geraubtes händeringend,
Wo der Räuber Sierke lachend,
Eine Meeresjungfrau singend,
Festgebunden, überwachet.

Weiß wann Großmutter Martha
An der Memel in dem Garten
Ihre Hühnerchen rufe,
Wo die schlauen Füchse warten
In dem Reisig an dem Ufer.

Wo ein Kater fleißig dichtet,
Schreibend auch bei Sonnenlicht
Was die Sonne bringt an Tag
Und des öfteren sagt
Alte Weisheiten, Geschichten.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 15:28 - 28.05.2012


KÖNIGSBERG ALS BEUTE

Fremde Lauten, Pferdetrab,
Oströmer suchten das Weite,
Als die Reiter Kalif Al-Chattabs
Jerusalem nahmen als Beute.

Erobert, wie einst Davids Stadt -
Nur ein Segelmast ohne Segel -
Vergeblich die Sieger um Gnade bat
Königsberg an dem Pregel.



KÖNIG

Ein König darf nicht verschieben
Grenzsteine, die dem Himmel vertraut,
Wo seine Preußen vertrieben,
Wie trockenes Schleierkraut.

Ein König darf niesend wandeln
Und über die Krähen schimpfen
In durchnässtem Mantel
In den Aderwalder Sümpfen.

Mit Pfefferkuchen Thorner Kathrinchen,
Äpfel und Zuckerwerk,
Traurig, zwischen Paris und München,
LA und Königsberg.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 17:27 - 04.01.2013

DIE BRIEFTAUBE

Preußenlands Taube im Flug
Keine Verstellung kennt,
Zwischen Glaube und Trug
Ihr Heimatschlag erkennt.

Wanderfalken und Raben
Machten ihr Fliegen schwer,
Keine Verschnaufpause gaben
Skuas auf tosendem Meer.

Hungrige Raubmöwen schrien
Mit Stimmen voller Hohn,
Die Taube soll sich verziehen
In die entlegenste Dimension.

Doch hat sie, ohne zu klagen
Und ohne zurück zubeißen,
Über die Grenzen getragen
Den Liebesbrief eines Preußen.

Bekundete von alter Liebe
Nachts, wenn alle Katzen grau,
Aus Zeiten die längst vorüber
Auf dem Kirchturm von Tharau.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 18:25 - 14.07.2013



AN DER FEUERSTELLE

Wenn Trakehner wiehern lauter,
Preußenherzen höher schlagen,
Und die Bäume viel vertrauter
Uns erzählen alte Sagen.

Jeder, der da horcht, der mag es!
Vielen Preußenseelen fehle,
Bei Trakehnen, preußisch Trakes,
Preußens Ahnen Feuerstelle.

Alter Preußen Heiligelinde
Steppkes und Marjellchen kennen;
Kratzen Köter an der Rinde,
Weinen Lindenblüten Tränen.

Doch Trakehnens schnelle Pferde
Unter grünen Preußenbäumen,
Die umrunden diese Erde
In den honigsüßen Träumen.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 00:07 - 07.02.2014







NIXEN

Fluß Scheschuppe bei Lasdehnen,
Wo der Otternstein zu sehen,
Die vertriebenen Preußen kennen,
Ihren Kindern auch erwähnen.

Dort bei Vollmond warmer Nächte
Spritzen Nixen Wasserperlen
Der Scheschuppe tanzend, singend,
Sinne raubend frechen Kerlen.

Schöner Jungfrauen Gestalten
Bis zum Sonnenstrahlen tanzen,
Bleiben jung und niemals altern
Und sie mögen Preußens Katzen.

Katzen kommen von den Erlen,
Von den Eichen auf die Wiesen,
Und die Nixen Wasserperlen
Der Scheschuppe auf sie gießen.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 17:21 - 15.06.2014



IM NEBEL

In den Nebel taucht ein flüchtiges Reh,
Ein Uhu schreit am Wystiter See,
Die Pissa schlängelt sich durch das Moor,
Sucht Schwester Rominte in dem Schilfrohr.

Schlaffen jetzt Allensteiner, Wehlauer,
Königsberger Sperber in alten Mauern;
Mit schlafen Flügeln immer noch trauern
Um Waidewut und Heinrich von Plauen.

Horchen Geschwister Pregel, Angerapp, Alle
Die Kaukie, die still wie Schlangen und Aale,
Hausen an Seen und kalten Quellen
In nassen Verstecken mit heiseren Kehlen.

Diener des Nebels in Gewässern und Mooren;
Redlichen Preußen, die Teures verloren,
Schenken reichlich diese scheuen Gestalten
Manchmal von Schätzen, die sie verwalten.

Und zischen:“ Der Nebel umarmt Rominte zart,
Er ist schon seit langem in sie vernarrt,
Unsichtbar wird er und unsichtbar macht
Bis er sie als Frau in sein Gutshaus gebracht.“

Die Sonne kommt nach dem Rechten sehen
Zu Preußens Gewässern, Flüssen und Seen;
Mit den Strahlen der Sonne aus blauen Weiten
Wollen Sperber Rominte als Braut begleiten.


K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 23:25 - 14.12.2014


EIN KÖTER UNTER DEM NEST

Breit nistet sich im Schwalbennest
Der Frost, wie eine freche Krähe;
Der Wind aus den Verstecken bläst
Das goldne Laub auf weißen Schnee.

Und eisig kalt die Hundekette;
Der arme Köter darf nicht fort,
Als in der Nacht erklingt die Flöte
Mit dem romantischen Fagott.

Wer sucht im Stall eine Herberge?
Der große Pferdestall ist leer;
Die Schwalben und die Königsberger,
Die Preußen mussten übers Meer.

Wer, außer Katzen oder Uhus, -
Denkt der arme Köter nach, -
Stört die Einsamkeit und Ruhe,
Will unter seines Bauern Dach?

Elche? Wölfe? Ungeheuer?
Nur Studenten? Vagabunde
Legen hoffentlich kein Feuer,
Klauen nicht zur späten Stunde?

Doch bekam er Gänseknochen
Von fremden Weihnachtsschmaus,
Den er lange nicht gerochen
Vor dem trauten Bauernhaus.

Und schlief ein mit vollem Magen,
Träumend von den Sommertagen,
Hörte Schwalben zwitschern oben,
Auf der Wiese Fohlen toben.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 00:00 - 18.02.2015



AM STEINRIFF

Eine Möwe fliegt
Von Samland her
Und heiser rügt
Das tückische Meer.

Sie rügt den Steinriff
Vor Kap Brüsterort,
Ein Segelschiff,
Die Matrosen am Bord.

Die arglos fühlende
Seeleute schauen
Auf bernsteinspielende
Meeresjungfrauen.

Der Bootsmann ist blind
Für solche Wunder,
Er achtet auf Wind,
Gefahren und Flunder.

K.Mur
K. Mur
Neuling

Beiträge: 38


 

Gesendet: 16:27 - 03.05.2015

DIE LADY

Ihr Lebensweg - so ziemlich überall:
In der Südsee, im Königreich Bhutan,
In Surinam, am Gocta Wasserfall,
In der Sahara und Belutschistan...

Doch will sie immer noch nach Cranz,
Schön floss in Königsberg ihr Leben,
Die Stimme und der Ostsee Glanz,
Nur einen Katzensprung daneben.

Nostalgische Gemälde an der Wand,
Die Farben wie am frischen Morgen
Schweben aus ihrem Bernsteinland,
Im zarten Morgenlicht geborgen.

Studentenfräulein einer fernen Zeit
Drängen sich da jugendlich zusammen,
Der Weg nach Königsberg ist weit
Und himmelhoch für diese Damen.

K.Mur

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