Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
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Autor | Mitteilung |
Dirk1975 Moderator Beiträge: 435 | Gesendet: 18:15 - 11.04.2004 Architekten warnen: Zu viel Glas und Stahl - das Stadtbild zerfällt Kritik von zwei Architekten-Verbänden am Trend. Grundsätze fürs Bauen gefordert Von Matthias Rebaschus Das Deichtor-Center beim Hauptbahnhof, der Berliner Bogen am Anckelmannsplatz, das Doppel-X-Gebäude am Heidenkampsweg, das Dorint-Hotel an der Rentzelstraße - nur vier Beispiele von vielen für einen Trend zu Glas und Stahl bei Neubauten in Hamburg, der von Stararchitekten wie unter anderem Hadi Teherani geprägt wurde. Der Trend wird jedoch zunehmend zum Reizthema. Denn Architektenverbände schlagen jetzt erst mal wegen der Inflation von Glas- und Stahlbauten Alarm, die sich zunehmend in die gewachsene Backsteinarchitektur der Hansestadt drängen. Hans-Ulrich Zöllner (42) vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) in Hamburg warnt vor dem Verfall des Stadtbilds, weil die Bauten sich kaum noch unterscheiden würden und der Wiederholungseffekt von ewig gleichen Versatzstücken müde mache. "Manche Straßenzüge, wie die Ost-West-Straße, wirken wie eine Monopoly-Allee, weil jeder dort nur einen Klotz hinsetzt", schimpft Zöllner. "Die Häuser haben kaum noch eine Beziehung zur Umwelt. Der anfängliche Wunsch, dass sich die traditionelle Bebauung in einer Glasfassade spiegelt, hebt sich Zug um Zug auf, sobald ähnliche Gebäude aneinander gereiht werden." Mathias Hein-Auty (43), Chef des Architekten- und Ingenieur-Vereins (AIV) und Mitglied des Denkmalrates der Kulturbehörde, setzt noch einen drauf: Werde so weitergebaut, drohe "die Bindung der gesamten Baukultur an Hamburg" zu kippen. "Wenn man alles in Glas und Stahl baut", erklärt der Architekt, "dann bekommen wir eine Hightech-Architektur, die sich der traditionellen Hamburger Backsteinarchitektur gegenüberstellt. Das erzeugt an vielen Orten Spannung, ist aber bei zu häufiger Anwendung störend". Diese Sorgen teilt auch sein Kollege Volkwin Marg. "Wichtig für Hamburg ist, die Stadtsilhouette unbeschadet zu erhalten", sagt er. Diese Qualitäten dürfe man nicht beschädigen. AIV-Chef Hein-Auty würde deshalb am liebsten keine Hochhäuser mehr in der City zulassen. Denn die Qualität der Stadt ergebe sich aus der Dominanz der Türme des Rathauses und der Kirchen in der Stadt. Hohe Häuser würden sich da nur unnötig in diese Silhouette hineindrängen. Damit die Identität einer Stadt erhalten bleibt, fordert Marg eine Art Architektur-Verfassung - verbindliche Grundsätze, an denen sich Architekten, die in Hamburg bauen wollen, zu orientieren haben. "Wenn man die Architekten machen lässt, was sie wollen", bemerkt er, "sieht es hinterher eben aus wie nach einem Kindergeburtstag." Marg, der mit Meinhard von Gerkan das Büro "gmp" gegründet hat, führt die Kontroverse vieler Bauten auch auf die Entscheidungen bei Architektur-Wettbewerben zurück. Da komme es nun mal auf die Qualität der Jurys an. "Diese Jurys", bemerkt Marg, "sind aber nicht immer hochkarätig besetzt." ......... Der Rest des Artikels hier: http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/10/282854.html erschienen am 10. April 2004 in Hamburg |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 18:42 - 11.04.2004 Da komme es nun mal auf die Qualität der Jurys an. "Diese Jurys", bemerkt Marg, "sind aber nicht immer hochkarätig besetzt."[b][/b] Mir scheint, dass sie eher im absoluten Ausnahmefall hochkarätig besetzt ist, denn sonst sehen unsere Städte nicht so schlimm aus. |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
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Gesendet: 19:05 - 11.04.2004 danke für diesen aufmunternden artikel! sollten geschmack und vernunft tatsächlich jetzt auch bei den architekten angekommen sein? kaum vorstellbar. ich tippe: mal kurz viel reden, danach den gleichen mist weiter bauen. aber wer weiß, vielleicht ändert sich wirklich was. schließlich entsteht in hamburg gerade der erste traditionelle historistische groß-neubau seit dem zweiten weltkrieg. |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 19:40 - 11.04.2004 Hallo Antiquitus. Entsteht derzeit wirklich ein traditioneller Neubau in Hamburg ? Meinst du damit etwa, dass dieser sich in Bau befindet oder doch erst noch in den Planungen ? Ist die Verwirklichung dieses Baus denn bereits eine fixe Sache ? |
patriot3
Stammgast Beiträge: 51
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Gesendet: 19:43 - 11.04.2004 @ Weißer Wolf Ich glaube Antiquitus meint das Störtebecker Haus Das sich im Bau befindet |
patriot3
Stammgast Beiträge: 51
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Gesendet: 19:55 - 11.04.2004 Ich finde es auf jeden Fall gut das traditionel gebaut wird Es wurden so viel Gebäude zerstört da ist man es der Bevölkerung schuldig schöne alte Gebäude zubauen. Es klingt vielleich etwas engstirnig Aber warum machen sich Architekten die Mühe traditionelle Gebäude zu entwerfen? Es ist doch eigentlich einfacher zerstörte Gebäude zu rekonstruieren. Mir ist auch klar das dafür Pläne vorhanden seien müssen und das sie relativ teuer sind. Aber sie dienen dem Stadtbild und gefallen den meisten Leuten |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 23:05 - 11.04.2004 @ Patriot Ich finde es nicht engstirnig, dass dir traditionelle Gebäude besser gefallen oder habe ich dich falsch verstanden ? |
patriot3
Stammgast Beiträge: 51
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Gesendet: 23:43 - 11.04.2004 Nein ich meinte das es vieleicht engstirnig klingt wenn man sagt das die Architekten einfach rekonstuieren sollen anstatt neue traditionelle Gebäude zu entwerfen |
Pilaster
Stammgast Beiträge: 97
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Gesendet: 02:01 - 12.04.2004 Danke fuer den Artikel, Dirk! Schade! Auf diesen Gedanken haetten die Herren dieser Architektenverbaende kommen sollen, bevor Teherani die Bauerlaubnis fuer die monumentale Glas & Stahl Europapassage erteilt wurde! Na, denn nichts wie her mit der Architektur-Verfassung, damit den elenden Glaskisten endlich ein Ende gesetzt wird! |
Weißer Wolf
Senior-Mitglied Beiträge: 463
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Gesendet: 05:54 - 12.04.2004 Ich kann mich noch daran entsinnen, dass auf dem Sender "NDR" dieser angebliche Stararchitekt "Teheranie" zu Gats, in einer Abendshow gewesen ist und einige Glas-Stahl Projekte für Hamburg vorgestelt hat und die Moderatoren, der Einspann und schlussendlich er sich selbst, hochgeprießen haben und seine Bauten als Hamburgs Zukunft ausgaben. |
Pilaster
Stammgast Beiträge: 97
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Gesendet: 09:15 - 12.04.2004 Hoffentlich ist damit aber jetzt Schluss, Weisser Wolf! |
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