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 Forum Index —› Deutschland —› Hamburg: Architekten warnen vor zuviel Glas und Stahl
 


Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:07 - 27.04.2004

@Schwabl
Naja, es bibt ja nicht nur gläserne Hochhäuser, sondern auch solche, mit normal-innerstädt. Traufhöhe.
Das Agrument, dass eine durch Hochhäuser gleich zur Weltstadt aufsteigen würde, ist doch auch totaler Mist.
Das habe ich schon mal auf dem DAF zum Thema München gesagt: München gilt bestimmt nicht als "größtes Dorf D'lands", weil keine Hochhäuser innnerhalb der Ringstraße stehen. Faktoren, wie die Mentalität der Leute (z.B., dass manche Leute im Dirndl/Lederhosen rumlaufen), werden dabei wohl gar nicht berücksichtigt. Wenn sie Großstadtatmosphär wollen, soll man eben die Fußgägerzonen zu 50er-Zonen machen...
N.Y.C.'s Status als Weltstadt ist auch nicht allein auf die Hochhäuser zurückzuführen!
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 19:50 - 27.04.2004

"Wenn sie Großstadtatmosphär wollen, soll man eben die Fußgägerzonen zu 50er-Zonen machen..."

Es ist zwar OT, aber die Weltstädte Paris und London (wie auch einige andere) besitzen sehr wohl ausgedehnte Fußgängerzonen. Diese sind sogar voller Menschen (ein Tipp: Den Londoner Leicester Square oder die Fußgängerzone östlich und südlich des Pariser Hallen-Forums am frühen Abend besuchen!) - wahrscheinlich, weil die Gebäude keine Vollglas-Fassaden haben, sondern welche, wie sie in den Altstädten so üblich sind... (Am Leicester Square gibt's auch ein paar neuere Kinos, z.B. im Art Deco - Stil... aber doch nicht plumpe Glaskästchen!)
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:46 - 27.04.2004

Mir ist auch bewusst, dass es Fußgängerzonen in Großstädten gibt. Ich bin die vielen Autos zwar gewohnt, habe aber kein Problem damit, wenn es auch mal ruhig ist.
Aber manche Leute assoziieren mit Weltstadt neben den Hochhäusern auch eine gewisse Hektik, die ja immer Kritisiert wird ("Die Großstadt ist so unpersönlich!" blabla...). Und was gibt es da besseres, als den Autolärm, der die Innenstadt in einer großen Schneise durchzieht.

Allerdings ist die Leipziger Str. doch das ideale Anti-Beispiel: 4-8 Spuren und Hochhäuser (sind allerdings besonders abstoßend). Großstadt? Ja! Atmosphäre/Charme? Nein!

Ach, ich verrede mcih jetzt. ist doch klar, was ich meine, oder...?
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 06:40 - 28.04.2004

"Aber manche Leute assoziieren mit Weltstadt neben den Hochhäusern auch eine gewisse Hektik, die ja immer Kritisiert wird"

Kein Problem - in den oben genannten Weltmetropolen schaffen die unzähligen Menschen auch ohne bzw. mit relativ wenigen Autos Hektik genug. Es ist unglaublich, wie viele Tausenden und Abertausenden Menschen sich am Abend in den erwähnten Gegenden (und noch ein paar anderen - etwa die legendäre Londoner Carnaby Street ist ja auch eine Fußgängerzone!) tummeln. Die Menschendichte könnte man mit unseren Kirmes vergleichen, solche gibt es allerdings kilometerweit auf breiten Plätzen und Straßen - man spürt, daß man sich im Zentrum einer 10-15-Mio-EW-Metropole befindet!

Ich weiß, einige assozieren mit einer Weltstadt eher sowas wie die ausgestorbenen (und genauso unrealen! ) Hochhausschluchten (HH's dort kästchenartig auch noch...) wie in den "Matrix"-Filmen...
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 01:28 - 14.05.2004
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 14:47 - 14.05.2004

@H.C. Stössinger

Sehr aufmunternder Artikel,vielen Dank.
Besonders bezeichnend ist der Wunsch der Leserschaft:
`Glas und Stahl - eine Qual? So titelte die MOPO zur modernen Architektur in Hamburg und forderte die Leser auf, ihre Wunschvorstellungen für ein ausgewogenes Stadtbild zu äußern. Jetzt ist das Ergebnis da: Klinker, wenig Glas, hanseatisch elegant und ein klein wenig verspielt: So sehen MOPO-Leser das Traumhaus für Hamburg. Architekt Matthias Ocker entwarf mit den Vorschlägen der Leser vor Augen einen Backsteinbau im klassischen Stil mit modernen Raffinessen.`

Das sagt doch Alles,oder?
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 06:17 - 16.05.2004

Natuerlich freut man sich immer, wenn man so etwas hoert Claus. Weil man recht behaelt - weil man es selbst ja immer gewusst hat.
Da aber sehr viele Bauherren und Investoren sich einen feuchten Dreck um die Mehrheitsmeinungen der Buerger scheren, werden die Glas-Teheranis so schnell nicht arbeitslos. Wenn wir wirklich Buergernahe Politik im Lande haetten, muessten sich aus derartigen Umfrageergebnissen Gesetze resultieren, damit dem Willen der Buerger genuege getan wird.

Vielleicht kann ja ein neues Wahlgesetz, wie in Hamburg geplant, dazu Beitragen, dass der Buerger mehr Einfluss nehmen kann auf die Entwicklung von Stadtstruktur und Stadtbild.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 14:31 - 17.05.2004

Zehn Gebote für das Stadtgesicht

Architektenbund legt Thesenpapier für Entwicklung Hamburgs vor


Im Streit über das Bauen in Hamburg hat sich der Bund Deutscher Architekten und Architektinnen (BDA) zu Wort gemeldet. Der Verbandsvorstand legt ein Thesenpapier vor, das als sachliche Basis der Diskussion über die Entwicklung des Stadtbilds dienen soll. Dabei geht es nicht um Stilfragen im Detail, sondern um typische Belange und Strukturen des Stadtbilds. Es enthält zehn Gebote, die das Gesicht der Hansestadt bewahren - und optimieren helfen. "Wir müssen alles daransetzen, die Milieus der ganz unterschiedlichen Stadtteile zu stärken", sagten Geschäftsführer Volker Roscher und BDA-Architekt Bernd Gundermann. "Denn das macht den Charme der Stadt aus."


Punkt eins der Thesen: "Hamburg soll eine verdichtete Stadt sein." Musterbeispiele seien Eimsbüttel und Harvestehude. Neue Einfamilien- und Reihenhausgebiete wünschen sich die Planer nur noch am Stadtrand. Punkt zwei: "Der öffentliche Raum ist das Wohnzimmer Hamburgs." Neubauten sollen Straßen- und Platzräume optimieren. Aber die Stadt müsse sich für die Gestaltung der Straßen sowie für öffentliches Grün engagieren. Drittens: "Die City prägt Hamburgs Gesicht in der Welt." Sie soll in ihrer Struktur bewahrt und nicht "mit den Eigenschaften von Stadtrand-Einkaufszentren aufgepeppt" werden.


Große Bedeutung misst der BDA der Verbesserung der Öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch der Fahrrad- und Fußwege sowie der Umleitung des Fernverkehrs bei. Dem gestalteten Grün kommt noch größere Bedeutung zu. Punkt sechs ist der prägende Charakter des Wassers. Die Kanäle sollen stärker in das Parksystem einbezogen werden. Siebtens: "Gewerbegebiete sind Visitenkarten der Wirtschaft." Bislang billigen die Planer diesen Vierteln an vielen Adressen nur den Charme von Hinterhöfen zu.


Die Wachsende Stadt soll nicht die Vorstädte fressen. Ganz wichtig ist den Architekten unter Punkt neun die einmalige Stadtsilhouette mit den Kirchtürmen, die nicht verbaut werden sollen. Und schließlich: "Öffentliche Monumente verkörpern Hamburg als Architektur." Das sind die Kirchen oder Kontorhäuser.

"Mit unseren Thesen", sagte Gundermann im Gespräch mit der WELT, "wollen wir erreichen, dass die Diskussionen über angemessene Maße und Materialien bis in die Bezirke hineingetragen werden. Denn Hamburg konkurriert mit jedem Viertel und mit jedem Grundstück auf internationaler Ebene um Unternehmen und Arbeitnehmer." Dazu gehörten auch in den Wohnquartieren klare Regeln für die Gestaltung, fügt Roscher an. gs




Die Welt, 17. Mai 2004
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 18:49 - 17.05.2004

ein schritt in die richtige richtung und sehr lobenswert! ist dieses thesenblatt verbindent oder nicht?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 12:54 - 18.05.2004

was soll man jetzt davon halten?

ziemlich viele wörter und phrasen, die sich fast beliebig interpretieren lassen...

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