Hier nun das meiner Meinung nach wichtigste aus dem Artikel in der Oldtimer Markt von Heute (7/2006)

Die Überschrift und die Einführung habe ich weg gelassen.

…Unbeleckt von jeglicher Kenntnis technischer und historischer Hintergründe, hatte die Kommission offenbar nur ein Ziel vor Augen: Die Zahl jetziger und künftiger H-Kennzeichen-Oldies um über 90 % zu drücken und das H-KZ zu einem seltenen Sonderdruck im Zulassungswesen zu machen.
Dazu zogen sie alle Register.

Die Voraussetzungen:

- Künftig müssen H-Fahrzeuge mindestens im Zustand zwei oder besser sein und diese Note auch halten, da das Oldie-Kennzeichen sonst wieder eingezogen wird!!
- Gefordert wird ferner absolute Originalität bzw. eine originalgetreue Restaurierung; Umbauten werden nur noch geduldet, wenn sie innerhalb der ersten 10 Jahre nach der Erstzulassung vorgenommen wurden-
- H-Oldies müssen die Hauptuntersuchung ohne den geringsten Mangel absolvieren

Omas schön patinierter, unrestaurierter Käfer? Zu schäbig!

Der 1915er Rolls-Royce Silver Ghost der in den 30ern eine neue Karosserie bekam? Nicht original!

Der Vorkriegs-Hanomag, dem 1947 eine Holzvergaseranlage aufgeschnallt wurde? Eine geschichtlich wertlose Bastelbude!!

Der nach historischem Vorbild mit Originalteilen aufgebaute Rally-Ascona? Ein Phantasieprodukt, für das eine reguläre Zulassung gut genug ist!!

Mit ihren Kriterien hat die Arbeitsgruppe eine Art 5-Prozent-Hürde errichtet, die nur noch von überrestaurierten Concours-Klassikern überspringen werden wird.

Läge dem Denkmalschutz eine ähnlich wilkürliche Orginalitätsregelung zugrunde, müssten die Eigentümer mittelalterlicher Häuser und Burgen ihre Toiletten und Fenster ausbrechen und die Öffnungen wieder mit Tierfellen verhängen.
Just das droht hierzulande Oldtimern, denn selbst wer die an die Geschichtsfälschung grenzende Originalitäts- und Zustandsforderungen erfüllen kann, wird sehr wahrscheinlich an der ganz normalen HU scheitern. Was jahreswagen wie selbstverständlich Zugestanden wird, ist bei Oldtimern künftig ein Grund ihnen das H-KZ zu verweigern: geringe Mängel. Sei es der Ölnebel am Kurbewellen-Dichtfilz, die leicht ungleichmäßig ziehende Seilzugbremse oder die dezent Pulsierende Bremstrommel- all diese banalen und bei vielen Oldtimern systembedingt Unzulänglichkeiten reichen bald aus, um sie zulassungs- und steuerrechtlich mit zig Jahre alten Verbrauchtwagen auf eine Stufe zu stellen.

Ab jetzt von mir gekürzte Inhaltliche Fakten

- zugeteilte H-KZ können bei der nächsten Untersuchung wieder den H-Status aberkannt bekommen wenn der Zustand nicht mehr der 2 oder besser entspricht. Also alltagslodies fallen damit wohl allein wegen verschleiserscheinungen raus.
- Die Art der Rücknahme der erteilten H-Zulassungen ist noch nicht bekannt und es wird bezweifelt das es überhaupt funktioniert weil nächstes Jahr das TÜV- und DEKRA Monopol auf H-Zulassungen fällt
- Wahrscheinlich ist das das die Szene mit Ihrem geschätzten 4,5 Milliarden EURO Umsatz einen schweren Schlag hinnehmen muss.
- Hans Hesse, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, ist maßgeblich an dem Entwurf beteiligt und bekommt auch von der Länderebene Unterstützung. Da sind sich wohl mal wieder alle einig.
- Die DEUVET Juristin Ursula Busch, der diese Vorabinformationen zu verdanken sind, sagt das sich in der Sache nichts gutes ahnen lässt, eben weil bisher alles so still durchgezogen wurde und sich alle einig sind.

Hiermit werden alle die sich betroffen fühlen oder denen das ganze gegen den Strich geht aufgerufen sich schriftlich sowohl bei Verkehrsminister Tiefensee als auch dem für seinen Wahlkreis zuständigen Bundestagsabgeordneten massiv zu beschweren!!!!!!

Hier die Adressen:

Bundesverkehrsministerium:
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Referat Bürgerservice
Invalidenstraße 44
10115 Berlin
E-Mail: buergerinfo@BMVBS.bund.de
Homepage: www.bmvbs.de

Liste der Bundestagsabgeordneten:

http://www.bundestag.de/mdb/wkamp/index.html


Noch eine Anmerkung von mir:

Ich werde nun erst mal einen schönen guten alten Brief an den Verkehrsminister und den Abgeordneten senden. Dazu nehme ich, wenn’s passt, den Vordruck vom P7 Dietrich. Die Redaktion der Oldtimer Markt bekommt den auch. Mal sehen was die damit machen ;o))

Und am Tag des Denkmals werde ich an die beiden selben Adressen eine Mail schreiben. Und ich hoffe das viele mitmachen und das wir den Mailserver der Regierung an dem Tag mal richtig fordern und vielleicht sogar lahm legen können. Ich schlage 12:15 Uhr an dem Tag als die Zeit fürs absenden vor. Denke da dürften die meisten können. Alle anderen können gerne schon früher oder später loslegen.

Und nun schmerzen meine drei Finger mit denen ich maximal tippe und listet bitte nicht alle Rechtschreibfehler auf.

Wenn Ihr den kompletten Text, grammatikalisch korrekt lesen wollt kauft euch die Oldtimer Markt 07/2006

Nodda

Stephan