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Autor Mitteilung
jawolf30


Beiträge: 225


Gesendet: 21:13 - 22.03.2006

Feinstaub: Fahrverbot!? Nein Danke!!!

http://www.oldtimerinfo.de/Diskussion/Fo...TML/002197.html


Gründung des Vereins "Initiative Kulturgut Mobilität" auf der Techno Classica

Wie mit Teilnehmern des Oldtimerforums und auch vielen auf der Retro Classics vertretenen Clubs besprochen wurde, ist es unumgänglich, für unsere Szene Visionen zu entwickeln und nicht immer nur die Symptome fehlpolitischer Entscheidungen zu behandeln. Langfristig kann nur die Ansiedlung unserer Belange bei den Kulturministerien der richtige Weg sein. Ich habe auch – wie mir viele Gespräche auf der Messe zeigten – viel Rückhalt für diese Idee bekommen. Um diese Arbeit fortzusetzen, aber auch um eine Legitimation gegenüber Gesprächspartnern aus Politik und Industrie zu erhalten, ist geplant, diese Initiative in Vereinsform fortzusetzen.
Ich würde nun gerne zur Gründung dieses Vereins mit dem Namen "Initiative Kulturgut Mobilität" auf der Techno Classica aufrufen (Der genaue Termin der Gründungsversammlung, Uhrzeit und Stand wird in den nächsten Tagen noch bekannt gegeben).

Dieser Verein soll ausdrücklich! kein Gegenverein zum DEUVET sein. Es wird darum gehen, für uns Oldtimerfahrer ein langfristiges Ziel zu definieren. Hier liegt meiner Meinung nach die Schwäche der deutschen Oldtimerszene, nämlich das Fehlen eines definierten langfristigen Ziels, welches auch über Baujahrsgrenzen hinweg in der Lage ist, die Szene zu einen. Bislang wurde und wird immer zu spät an Symptomen herumgedoktert und das, obwohl die Probleme und zum Teil sogar schon deren Lösungen (wenigstens ansatzweise) bekannt sind. Was uns fehlt, ist die entsprechende Anerkennung unseres Tuns in der Öffentlichkeit und mithin auch in der Politik. Wenn man mit Beteiligten z.B. aus der Politik reden möchte, muss man die gleiche Sprache finden und darum können und müssen wir uns eben an eingeführte Begriffe halten. Das heißt auch, dass wir uns innerhalb des Rahmens bewegen, der gemeinhin als Kulturgut definiert wird.

Die Initiative Kulturgut Mobilität wird Hintergründe und Argumentationshilfen liefern. Wir müssen den Begriff „Kulturgut Mobilität“ nun mit Leben füllen, um uns aus der Stinker-, Sektierer- und Umweltverpesterecke zu befreien. Dies könnte wohl wirklich ein baujahr- und interessenübergreifendes, wenn auch sehr langfristiges, Ziel sein. Vorherrschendes Ziel wird sein, unsere Belange in die Kultusministerien hineinzutragen und vor Ort Lobbyarbeit zu leisten. Wenn dort die Überzeugungsarbeit gelungen ist, was letztlich nur durch eine konsequente Arbeit in Kooperation mit Museen, Historikern und Universitäten gelingen kann, müssen innerhalb der Kultusministerien Unterstützer gefunden werden, die unsere Interessen auch den Verkehrsministerien gegenüber vertreten. Die Arbeit des Vereins soll die Sichtweise gegenüber dem Oldtimerhobby verändern, indem wir unsere Ziele, aber auch unsere Probleme in eine Öffentlichkeit außerhalb der eigenen Szene tragen. Dies kann z.B. mit Aktionen zum „Tag des offenen Denkmals“ geschehen und vielleicht können wir auch ein engeres Zusammenwirken von Automobilhistorikern, Automobilmuseen und Technischen Hochschulen einleiten.

Bei all dem darf man natürlich unsere aktuellen Probleme nicht vergessen, aber vielleicht haben wir diese unter anderem auch deshalb, weil es uns eben nie gelungen ist, ein einheitliches Bild der Szene zu vermitteln. Lasst uns strategisch und langfristig denken. Natürlich gilt es, sich abzugrenzen gegenüber Bereichen wie Industriekultur, Kultur der Arbeitswelt oder Alltagskultur. Hier haben Interessierte schon längst die Zeichen der Zeit erkannt und entsprechende Lobbyarbeit geleistet. „Kulturgut Mobilität“ erscheint mir als ein sinnvoller Begriff, denn er schließt PKW, Motorräder und z.B. Wohnmobile ein. Es geht um die komplette Aufarbeitung der kulturellen und sozialen Aspekte des Automobils. Es geht um die Vision, in 15 oder 20 Jahren mit unseren Belangen bei den Kultusministerien angesiedelt zu sein. Visionäre werden oft am Anfang ihres Tuns belächelt. Vielleicht können wir mit unserer Idee auf lange Sicht unsere Sache ein Stück weiterbringen.


Credo: Initiative „ Kulturgut Mobilität“

Warum wird so oft über die Erfindung des Rades gesprochen?? Einfache Antwort: Weil das Rad die Welt verändert hat. Kulturelle Veränderungen waren und sind auch immer abhängig vom Thema Mobilität. Insofern kommt der motorisierten Mobilität der letzten 120 Jahre eine ganz besondere Bedeutung zu. Ob man alle Errungenschaften, die mit dieser Mobilität in Zusammenhang zu bringen sind, positiv bewertet, mag dahingestellt sein, aber sie sind Teil unserer Geschichte und es gilt, die Entwicklung dieser Mobilität zu dokumentieren.

Technisches Kulturgut umfasst einen weiten Bereich, der Produkte und Produktionsmittel der Technik einschließt und insofern von den Dingen des täglichen Lebens bis hin zu Industrieanlagen und dem Straßenbau, der die Architektur unserer Landschaften grundlegend verändert hat, reicht. Wenn wir den Zeitraum der letzten 200 Jahre sehen, dann ist das Automobil seit 120 Jahren so stark an der technischen Entwicklungsgeschichte beteiligt wie kaum eine andere Erfindung. Was uns jedoch fehlt, ist ein allgemeines Bewusstsein für den Wert dieses Kulturguts als dingliches Zeugnis der Vergangenheit, an dem sich viel über Arbeitsprozesse, Nutzung von Dingen und Lebensbedingungen ablesen lässt. Ja, wir gehen soweit zu behaupten, dass Ethik, Kultur-, Material-, Ingenieur- und Naturwissenschaften vom Automobil entscheidend mitbestimmt wurden. Das heutige Aussehen unserer Städte und Landschaften sowie die Gestaltung unserer individuellen Umgebung beruht zu einem großen Teil auf den kulturhistorischen Entwicklungen der zurückliegenden 200 Jahre.

Vielen Menschen ist die Formung ihrer Umgebung durch eine Industriekultur wenig bewusst. Und doch sind ihre kulturelle Identität, ihre gegenwärtige Lebenssituation genauso wie ihre Träume und Sehnsüchte eng mit dem Automobil verbunden. Insofern ist es von großer Bedeutung, einen Teil der Hinterlassenschaften des automobilen Industriezeitalters als historische Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts zu erhalten.

Der Verlust der wesentlichen Zeugnisse dieser nahen Vergangenheit hinterlässt im privaten wie im gesamtgesellschaftlichen Kontext eine Leere. Nur vor dem Hintergrund einer in der Breite der Gesellschaft verankerten Balance zwischen Vorwärtsstreben und Rückbesinnung kann ein Klima der Innovation und des wirtschaftlichen Aufschwungs entstehen. Und auf diesem Augenmerk sollte zu einem erheblichen Teil unser Hobby liegen. Oldtimer werden in Museen als Objekte und Belegstücke der Errungenschaften und der Meisterleistungen der Ingenieurkunst des 19. und 20. Jahrhunderts gesammelt oder aber von Interessierten, die sich für historische Lösungsansätze technischer Problemstellungen interessieren, dokumentiert. Aber um das Automobil als historisch komplexen Zeugen der Geschichte zu präsentieren, muss dieses auch für ein interessiertes Publikum auf der Straße – dem Ort, für den es geschaffen wurde – präsent sein. Leider hat unsere Politik das nur wenig begriffen.

Am 29. Januar 1886 erhält Carl Benz das Patent mit der Nr. 37435 auf das erste Automobil. Auf der Ringstraße in Mannheim fährt er am 3. Juli zum ersten Mal mit seinem „pferdelosen Wagen“ außerhalb des Fabrikgeländes. Dies sind 120 Jahre Technikgeschichte, die die Welt veränderten und die es auch als ein Stück „Geschichte der Technik“ zu bewahren und durch unsere Oldtimer lebendig zu präsentieren gilt.

Mit der Bitte um Weiterverteilung

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Rückfragen unter kulturgut-mobilitaet@gmx.com


__________________
WIR SIND TAUNUS !
Mit fordlichen Grüssen
Jürgen

p7dietrich
Moderator

Beiträge: 986


 

Gesendet: 16:15 - 23.03.2006

Hi, jawolf30!

Nur 1-3 Punkte zu Deinen Ausführungen, da ich da ein paar Probleme sehe:

1. Ich bin Historiker, komme eben von der Uni und hab seit ca. 1 Jahr noch einen ganz guten Einblick in das deutsche Schulwesen.
Was soll eine Zusammenarbeit mit Hochschulen, Professoren, Historikern als Lobbyarbeit bewirken? Auch diese haben nur einen sehr begrenzten Einfluss auf Kultusministerien...das erleben diese Leute jeden Tag... Die wirtschafts-, sozial- und mentalitätsgeschichtliche Bedeutung der Entwicklung einer gesteigerten Mobilität seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ist in der Wissenschaft voll anerkannt und auch Gegenstand der Forschung - und da liegt der Knackpunkt: Forschung oder museale Aufbereitung solcher historischen Inhalte oder Gegenstände handelt im gesellschaftlichen, d.h. im allgemeinen Interesse und nicht im Privatinteresse am Eigentum! Ich möchte zumindest weiterhin meinen Oldie als mein Eigentum betrachten und nicht als staatliches Kulturdenkmal - denn hier würde dann verstärkt der Rechtsgrundsatz greifen, dass Eigentum verpflichtet, d.h. es könnte bedeuten, dass man als Oldtimerbesitzer in dem von Dir entworfenen fiktiven Szenario künftig gezwungen sein könnte seinen Besitz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - da sonst die interessierte Öffentlichkeit nichts davon hat!
2. Als Oldtimerbegeisterte sollten wir es denke ich vermeiden ewig um den Stinkerstatus unserer Fahrzeuge zu diskutieren, da diese Argumentation unsachlich bzw. lächerlich ist - die meisten alten Fahrzeuge sind im Sinne ihrer Emmissionen Stinker und das lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Argumentation, dass auch modernere Fahrzeuge noch unsinnig große Mengen fossiler Brennstoffe vernichten ist hingegen zulässig. Auch das Argument, dass Neufahrzeuge bei der Produktion soviel Energie verbrauchen und Emmissionen verursachen, so dass der jahrzehntelange Betrieb eines Altfahrzeuges dies unterbieten kann, halte ich für eine Milchmädchenrechnung, da es bei einem Altfahrzeug in der Pflege in der Regel nicht nur beim Putzen bleibt, sondern, dass solche Altfahrzeuge auch restauriert werden und dass nicht immer unter den Bedingungen, die den sinnvollen Umweltauflagen entsprechen... (das weiß jeder Privatschrauber).
Man sollte stattdessen auf die verhältnismäßig geringe Zahl der am Verkehr teilnehmenden Fahrzeuge im H-Kennzeichenalter verweisen - dies ist meineserachtens das einzig zulässige Sachargument.
3. Es werden politisch hier einige Ebenen vermischt, was in einer realpolitischen Auseinandersetzung mit den verantwortlichen Stellen von Nachteil sein könnte.
Kerninteresse von staatlicher Seite an privaten KFZ sind die KFZ-Steuern und die kommen den Bundesländern zugute. Würden nun Oldtimer als technisches Kulturgut dem Resort der Kultusministerien zugeschlagen, hieße das, dass eine Besteuerung im Rahmen der KFZ-Steuer nicht mehr möglich wäre. Zudem ist die Kultur- und Bildungspolitik Sache der Bundesländer, d.h. eine Vereinheitlichung ließe sich so nicht erreichen (siehe Föderalismusdiskussion!). Würden alte Fahrzeuge dem Kultusministerium auf Bundesebene zugeschlagen, gingen die KFZ-Steuern den Ländern sowieso verloren - dafür lässt sich keine Zustimmung erwirken.
Man muss denke ich, wie der DEUVET es getan hat ökonomisch argumentieren nur das zeitigt Wirkung - allerdings fallen dadurch all die Low-Budget-Schrauber, zu denen ich mich im Moment auch noch zähle dann womöglich durchs Raster.
4. Wo ich Dir allerdings Recht geben muss, ist der Beschwerdepunkt über Fahrverbote aufgrund der Feinstaubbelastung, hier ist auch die EU beim Festlegen der Mess- und Grenzwerte absolut unsachlich vorgegangen. (Es wurde lediglich die quantitative und nicht qualitative Verunreinigung pro Raumeinheit zugrunde gelegt!)

Ich hoffe ich war jetzt nicht zu kontraproduktiv...

Gruß,

Dietrich
p7dietrich
Moderator

Beiträge: 986


 

Gesendet: 16:26 - 23.03.2006

Nachtrag:
Weiß jemand von Euch wie viele hauptamtliche Automobilhistoriker es in Europa gibt? Mir ist nur ein Lehrstuhl in Wien bekannt. Aber ich lasse mich gerne belehren bzw. mir die heißbegehrten Kontaktinformationen zukommen, um mich da ganz schnell als Doktorant zu bewerben...

(in Bälde Dr. phil. automobhist. Dietrich XXXX...
:lachen: )

Gruß,

Dietrich
jawolf30


Beiträge: 225


 

Gesendet: 18:15 - 23.03.2006

Hallo Dietrich,

zunächst: Danke für Deinen Beitrag!

Ich sollte/muss hier noch etwas klarstellen: den Eröffnungsbeitrag habe ich lediglich hier eingestellt; lt. dem Wunsch von "Emozzione"; d. h. er entstammt nicht meiner Feder - Mit der Bitte um Weiterverteilung
Emozzione


Der Beitrag stammt aus dem oldtimer-info-Forum; siehe link ganz oben in dem Beitrag...

Ich möchte Dich bitten: Melde Dich dort bzw. schreibe Deine Meinung dort dazu!?

Durch ebensolche Argumente/Gegenargumente kommt Bewegung -> Mobilitaet in die Sache!

Mit fordlichen Grüssen
Jürgen

P.S:: diese Bitte geht an ALLE! Denn die Feinstaublawine rollt auf uns ALLE zu
jawolf30


Beiträge: 225


 

Gesendet: 20:28 - 27.03.2006

Moin Leutz,

ausser Dietrich hier jemand wach !?

Mir bleibt nichts, als mich zu wiederholen: macht euch kundig!

Ihr wisst, wer und was der DEUVET ist!?

lest mal hier:
Standpunkt des DEUVET lt. Generalversammlung am 25.03.2006

Auszug:
Deuvet GV Kurzbericht:
Vorstand mit sehr großer Mehrheit wiedergewählt.
Finanzen und Betriebsorganisation in bester Ordnung.
2 Clubs ausgetreten
18 Clubs eingetreten
07 für die informierte Szene kein Thema mehr, man arbeitet an der Abschaffung der Befristung.
Zu Feinstaub ist klar, das es nur LEBENSNOTWENDIGE AUSNAHMEN (Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte etc) geben wird. Regionale Regelung nach Schadstoffklassen.
[b]Keine Extrawurst für Oldtimer politisch durchsetzbar.

Diverse organisatorische Dinge wurden besprochen.


Mensch Leute: WACHT AUF !!!
Kommt rüber ins oldtimer-info-Forum.
Bringt euch ein; diskutiert mit - macht Vorschläge...wenn nicht schleunigst die gesamte Szene Druck macht war's das mit "alte Karren cruisen"

Mit fordlichen Grüssen
ein z. Zt. etwas "gereizter"
Jürgen
Alex WI


Beiträge: 664


 

Gesendet: 21:52 - 27.03.2006

Also wenn ich das (auch auf der Oldtimer-Info-Seite) richtig gelesen habe, dann haben die Ländervetreter ihr GO für diese einschneidende Maßnahme u.a. nur deswegen gegeben, weil man der Annahme war/ist, dass dann alle Fahrzeuge, die jünger als 30 Jahre sind, regulär bzw. voll zu besteuern sind und diese Mehreinnahmen dann den Länderhaushalten zuflössen?!

Meine populitische (wenn auch vielleicht etwas unpopuläre) Meinung dazu wäre, dass z.B. alle betroffenen Old- oder Youngtimerbesitzer ihre Oldies (angekündigt) demonstrativ mal ein Jahr (oder so ähnlich) gar nicht mehr anmelden und versteuern und versichern.

Das wären Steuerausfälle von Abermillionen - so könnte man auch Druck erzeugen.

Dann wäre der Schuss für Papa Staat nämlich (noch weiter) nach hinten losgegangen.

War ja nur so `ne Idee...

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