Hi Nordlicht!

Im Prinzip ist es eigentlich völlig egal, was für ein Öl Du fährst. Bei diesen kurzen Ölwechselintervallen profitiert hauptsächlich Dein Öldealer.

Wichtig ist, daß nur spezielles Motorradöl eingefüllt wird. Besonders wenn vollsyntetisches Öl verwendet wird, was kein Hersteller empfiehlt.

Autoöle haben viel mehr Verschleißmindernde und Reibungsmindernde Additive als Motorradöl. Im Motorradmotor nutzen sie aber bei Deinem Ofen nix, weil die Kupplung sich mit diesen Additiven vollsaugen würde und zu rutschen beginnen würde. Alle Kupplungsscheiben wären dann zerstört und müssten getauscht werden.

In unserer Werkstatt ist das der häufigste Kupplungsschaden! Darum ist vollsyntetisches Öl für Motorräder kaum von höherer Quallität als ein gutes mineralisches Öl für den Bürgerkäfig.

Ein vollsyntetisches Öl schmiert auch nicht besser als ein mineralisches Öl. Nur die Langzeitstabilität des Öles ist für mehr Kilometer gut.

Die Ölhersteller preisen jedoch ihr Vollsyntetisches Produkt in den höchsten Tönen, weil einfach das beste Geschäft damit zu machen ist. Würde der Motor durch denen ihr billiges Öl Schaden nehmen können, würden sie es auch gar nicht verkaufen.

Zu den Ölbezeichnungen. Ein W nach der ersten Zahl sagt Dir, das Öl ist für den Winterbetrieb geeignet, die Zahl davor sagt was über den Themperaturbereich aus. 15 bedeutet, das Öl ist viskositätsstabil von ca. -10° bis ca +15°. Eine 10 bedeutet, alles OK von -20° bis ca +10°.

Die zweite Zahl ist immer ohne W und sagt Dir erst mal, es ist ein Mehrbereichsöl. Damit ist ein erweiterter Themperaturbereich sowohl für Winter und Sommer gemeint. Die Zahl 40 bedeutet, das Öl ist für Durchschnitts Themperaturen bis ca. 25° gut. 50 ist gut bis durchschnittlich 35° und 60 bis 45°.

Auch in unserem Supersommer passiert mit einem 15W 40 Standartöl nichts, da diese Angaben nur aussagen, daß für entsprechend Themperaturbereiche eine bestimmte Viskosität garantiert wird. Im Winter wird ein Öl beim Kaltstart eben etwas Zäher, wenn die Außenthemperatur niedriger als der des Öles ist. Im Sommer wird es flüssiger, wenn die Außenthemperatur den des Öles übersteigt.

Ist der Motor erst mal betriebswarm, spielt die Ölsorte keine große Rolle mehr!

Ein Motoröl braucht, sofern es sich nicht um einen reinen Rennmotor handelt, selbst unter härtesten Bedingungen nicht alle 500 Km gewechselt werden. Eine DRZ hat einen Ölfilter, der alle Fremdpartikel oder Abrieb aus dem Motor zuverlässig ausfiltert. Ein normales Öl hält diese Schmutzteile in der Schwebe, so daß sie irgendwann im Filter landen.

Manche Husqvarna oder Husabergmotoren haben keinen Ölfilter, deswegen muß das Öl sehr oft und alle 1000 Km gewechselt werden, weil es praktisch keine unlegierten Motorenöle mehr gibt, die Verunreinigungen in den Ölsumpf absinken lassen. Ein modernes Öl würde so einen Motor wegen seiner Eigenschaften langsam aber sicher zerstören, ist es zu lange im Motor.

Meine DRZ bekommt ihr Öl einmal im Jahr gewechselt, dann ist es ca. 3000 Geländekilometer drinnen. Bisher klappert sie noch nicht, also alles gut!

Hau rein!

Moin,

danke für die erschöpfende Antwort.

Die kurzen Intervalle mache ich selbstverständlich mit Motorradöl. Nach 500 Kilometern sieht das Öl bei meiner DRZ schon reichlich schwarz aus, das nehme ich immer als Zeichen zum Wechsel. Lieber einmal mehr, als zuwenig, zumal das Moped im richtigen Gelände schon gut zu tun hat. Da kocht mir auch regelmäßig der Kühler über, und mit der Kupplumng gab's bisher noch kein Problem.

Gruß Kay