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Autor Mitteilung
Stephan
DRZ-Power-User

Beiträge: 100


Gesendet: 21:40 - 27.05.2004

Hallo,

laut meiner Anfrage bei Tigermoto ist wirklich ALLES bei der DRZ400S illegal. Ist das wirklich so? Was ist erlaubt bzw. empfehlenswert (nicht zu laut, nicht zu sehr auf Kosten der Lebensdauer)?

Tschüß Stephan
Marc
DRZ-Premium-User

Beiträge: 200


 

Gesendet: 13:40 - 28.05.2004

Hi Stephan
Was verstehst Du denn genau unter "Tuning"?

Was beispielsweise problemlos möglich ist: andere Gabelbrücke, Oversize-Lenker, andere Armaturen, anderes Cockpit, diverse Vorbauten (z.B. für Roadbooks), andere Plastik, diverse Tanks, Motor- und Rahmenschützer, Dekorsätze, Sitzbank in jeder erdenklichen Form und Farbe, grosse Reifenauswahl, Lenkungsdämpfer, Überarbeitung oder Wechsel der Federelemente, Krümmer... (also eigentlich alles was so mehr oder weniger ins Thema Design geht).

Wo es eng wird, sind Änderungen an Auspuff (nur ABE/Tüv) oder an der Übersetzung (kann anscheinend bis zu gewissen Grenzen eingetragen werden). Auch bei allem was Bremsen belangt, ist Vorsicht geboten - nicht nur wegen Tüv-Stempel sondern auch für die eigene Gesundheit falls man nicht 100% genau weiss wie das geht. Auch Supermoto-Umbauten sollten von vornherein genau abgeklärt werden damit sie problemlos eingetragen werden können (gibt ja dafür extra Sets mit Tüv-Scheinen, meist erst noch günstiger als Ramsch zusammenzukaufen und dann teure Drehteile und Abstandhalter zur Anpassung machen zu lassen).

Was definitiv extrem schwer (bzw. unmöglich oder schlicht illegal) machbar ist: mehr Leistung, andere Vergaser, andere Bedüsung, Änderungen am Motorblock (Ausnahme: überarbeiten der Ventilsitze oder Kopfbearbeitung, aber nur ohne Änderung von Steuerzeiten und Ventilen).

Wieso das so ist ist auch logisch: alle Hersteller nützen das legal mögliche so gut wie möglich aus (mit ganz kleinen Abweichungen, beispielsweise wegen Langlebigkeit der Endtöpfe und zunehmender Lautstärke werden die etwas zu stark "zugemacht"). Gerade was Lautstärke (z.B. zusätzliche Luft für Luftfilterkasten und unumgänglich lauteres Ansauggeräusch sowie angepasste Bedüsung) anbetrifft, nützt ABE/Tüv auf Endtopf gar nichts bei Kontrollen. Wenn das Teil zu laut ist, dann wird kassiert! Ist auch der Nachteil der Absorptions-Schalldämpfer, welche zwar etwas leichter und Leistungsstärker sind, aber eben auch schnell zu laut werden. So ist es auch bekannt, dass es Hersteller gibt bei denen die Tüten gerade mal in den ersten Tagen noch den Vorschriften entsprechen und dann viel bis extrem zu viel laut sind. Wieso solche Teile eine E-Nummer bekommen, ist mir schleierhaft (ist aber nun mal so).

Die andere Frage ist ob man es merkt oder nicht (schon mal irgendwo von Überprüfung der Bedüsung gehört?), aber das hat mehr mit Schummeln als mit Legal zu tun.

Wer Sport fährt kann sich ja eine "E" holen und die offen ohne Tüv-Kit fahren. Dann kann man auch noch scharfe Nocken, grössere Kolbensätze und je nach Bedarf die Übersetzung abändern ohne das sich jemand dran stört. Auch egal wenn das Teil dann nur eine Saison hält, denn Profifahrer haben ja Sponsoren welche für genügend Nachschub sorgen.

Aber für die Strasse sind die meisten Enduros welche offen ausgeliefert werden bestens gerüstet und machen auch im Gelände Spass. Zudem halten diese etwas Leistungsreduzierten Maschinen wegen dem sorgsameren Umgang auch länger als reine Wettkampfteile. Nur Schade, dass vielfach die Original-Lenker und Aufnahmen nicht perfekt sind. Aber der Zubehörindustrie muss man eben auch Zugeständnisse machen.

Gerade bei Enduros ist Leistung im Gelände eine schon fast vernachlässigbare Komponente. Bestes Beispiel ist die WR450 an der Paris-Dakar (also schnelle Strecken wo die Leistung noch mehr Wert ist als auf extremen Enduro-Kursen) welche doch einige Etappen gewonnen hat, obwol die Werks-660er KTM gut 50% mehr Leistung haben. Merke: Fahrkönnen ist durch NICHTS zu ersetzten! Bei Supermotos und Rennmaschinen rückt die Leistung wegen der hohen Geschwindigkeiten und genau abzustimmenden Fahrwerke natürlich mehr in den Vordergrund, trodzdem machen eine Handvoll mehr-PS noch lange keinen Podestplatz aus. Wer das Fahrwerk nicht optimal hinbekommt kriecht -wie Ducati- trotz des stärksten Motors selbst mit absoluten Top-Fahrern im Weltcup nur hinterher.

Marc

P.S.: wer die Langlebigkeit einer Maschine (eher kurz), die Investitionen in Zusatzteile und den Verlust beim Verkauf anschaut, wird schnell mal feststellen das man eigentlich mit der Originalkist am längsten, billigsten - und besten fährt.

suzukist1
DRZ-Boardmeister

Beiträge: 402


 

Gesendet: 21:59 - 28.05.2004

Hallo Marc!

dem gibst nix, aber auch gar nix hinzuzufügen! Genauso ist es!
Stephan
DRZ-Power-User

Beiträge: 100


 

Gesendet: 18:59 - 01.06.2004

Hi Marc,
gemeint war natürlich Motortuning. Für die Straße bringt es sicher was auch ohne Toni Mang zu sein. Extremtuning interessiert mich nicht, sondern es soll wie gesagt nicht allzu sehr auf die Lebensdauer gehen. Ich war einfach nur überrascht, das es zwar viel Zubehör gibt, aber anscheinend wirklich nichts was TÜV-gerecht ist.

Oder doch?

Tschüß Stephan
Marc
DRZ-Premium-User

Beiträge: 200


 

Gesendet: 08:27 - 02.06.2004

Hi Stephan
Wie gesagt: jede Änderung am Motorblock selber (schon nur eine andere Bedüsung) führt zu einem Verlust der ABE!
In wie fern Teile wie das "Power now" und ähnliches sich auf Motorleistung auswirken ist zumindest nicht auf dem Leistungsprüfstand bewiesen - und somit meiner Ansicht nach auch nicht Tüv-relevant. Dürfte, wenn überhaupt, nur marginale Auswirkungen haben auf die Leistung (im Gegensatz zum Bankkonto).
So bleiben an "leichten" Verbesserungen noch diverse Kleinigkeiten: leichtere Kupplungskörbe (Motor dreht ein bisschen schneller hoch, dafür Verlust von Drehmoment), Überarbeitung des Zylinderkopfes (=minimalisieren der bei Fertigung "eingearbeiteten" Toleranzen) oder auch ein dickerer Krümmer (Krümmer scheint irgendwo im Tüv-Jungel vergessen worden zu sein) oder etwas leichtere und lautere Endtöpfe mit Tüv-Stempel bzw. E-Nummer welche halt mehr Unterhalt (stopfen) erfordern.

Wenn die Mühle gut läuft, dann geht "Tuning" sehr viel einfacher über Abbau von unnötigen Sachen (Liste gibt es ja auf diesem Server). Denn auch nur ein paar Kilos weniger machen sich sehr viel stärker bemerkbar als ein paar PS - welche vielfach auch nur an der Leistungsspitze rausgeholt werden können. Zudem braucht doch keiner im Ernst Soziusfussrasten, Gepäckträger oder Spiegel und Blinker wenn er im Gelände fährt.

Anders ist es wenn der Motor irgendwie zicken macht. Statt 1000x umbedüsen und doch nie was vernünftiges rauszubekommen, könnte da der Motor mal "aufgemacht" werden um Lauffläche/Zylinder zu kontrollieren (ev. Übermasskolben einbauen), der Zylinderkopf überarbeitet werden (hat mir bei der KTM 3 PS zwischen 4000-6000 Touren gebracht, Prüfstandgemessen!), zu Fahrstyl passenderen (ABE - oder eben nicht) Topf anbauen, den Luftfilterkasten "aufmachen" und die Maschine mittels Sonde perfekt abstimmen lassen. Das dies alles nicht ganz billig ist (und keinesfalls Legal), dürfte bekannt sein. Sicher, eine Leistungssteigerung ist zu erwarten - aber (bei mir) 8 PS bei der LC4 für eine Invesition von über 1'500 Euro ist schwer zu verdauen.

Immerhin: bei meiner Strassenmaschine gehen Profis davon aus, dass eine Gewichtsverminderung von 1 Kilo im Bereich von 2000 Euro liegt und Leistungsausbeute über 10% (bis da ist es mit offenen Töpfen, anderen Einspritzzeiten und ausgeräumter Airbox etwa machbar) mit rund 1000 Euro pro PS fakturiert werden. Schon nur 2 Racingkolben kommen auf einen Materialwert um die 3'500 Euro - ohne hohnen der Zylinder und Arbeitszeiten für den Einbau.

Also: sei froh kostet die Susi kein Vermögen - und versuch durch agressiveren Fahrstyl das eventuell nicht vorhandene 1-2 PS rauszuholen. Ist billiger, macht mehr Spass - und ist erst noch legal.

Marc
suzukist1
DRZ-Boardmeister

Beiträge: 402


 

Gesendet: 20:28 - 02.06.2004

Übrigens geht jedes Tuning, das auf die Leistung des Motors positiv Einfluß nimmt, der Lebensdauer an den Kragen. Darum hält die S auch länger als die E.....

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