FORUM zum Thema Sommerekzem

    

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Autor Mitteilung
Piepsi
Boardjährling

Beiträge: 71


Gesendet: 23:29 - 01.10.2005

Hallo!

Nachdem ich nun zum "Boardfohlen" aufgestiegen bin, denke ich es ist höchste Zeit, euch mal meinen Wallach (10-jährig, Bayerisches Warmblut) vorzustellen!

Also: Sein Name ist Lacky Luck, was im Dänischen soviel wie "Wenig Glück" bedeutet! Ich bin gelernte Tierarzthelferin (habe 3 Jahre in der 8-größten Pferdeklinik Europas gearbeitet) und habe (anschließend) in einer Rehaklinik für Pferde gearbeitet! In diese wurde Lacky nach einer sehr schweren Verletzung am Bein (Hautverletzung!!!) und absoluter Fehlbehandlung durch die vorbehandelnde Klinik eingeliefert! Lacky war vorne rechts gelähmt, sein Bein - ebenso vorne rechs stand unter Eiter - wegen einer Hautverletzung (schlechte OP wo alles schief gelaufen ist...)

Naja - mein Chef in der Rehaklinik gab mir 14 Tage und 2% Chance, dass Lacky besser wird. Sonst würde er ihn einschläfern... Er hat mich nicht unterstützt in Sachen Tiermedizin. Ich war auch mich allein gestellt.

Laufen war für Lacky eine Höllenqual! Ich habe in diesen 14 Tagen ALLES gegeben, weil ich mich einfach in dieses Pferd Hals über Kopf verliebt hatte. Ein super süßer Kerl!!! Abgemagert - wie ein Skelett mit Fell drüber! (Schlachtpferde sehen dagegen gut aus - Lacky wurde 4 Wochen über Nasen-Schlund-Sonde ernährt, weil er nicht aufstehen konnte - seine damalige Besitzerin hatte derweilen Urlaub in Amerika gemacht...)

Von 5 Uhr Früh bis 23 Uhr abends ging mein Tag - alles drehte sich um Lacky... Schwimmen - kühlen - Magnetfeld... ABER: Nach 14 Tagen war er im Schritt lahmfrei!!! Was echt keiner mehr glaubte!

Nach 6 Wochen holten ihn die Besitzer nach Hause (ambitioniert - wieder S-Springen mit ihm zu reiten...). Ich hatte Lacky als Reitbeteiigung bekommen, da er nur 15 min von mir weg "wohnte" und sonst ja niemand Zeit für ihn hatte - Geschäftsübernahme war damals wichtiger!!! Was will man da bei dem Tier - wo man noch nicht mal reiten kann...

Leider verlegte er sich in der verkleinerten Box (es mussten mehr als 6 SPORTPferde aufgestallt werden können...) und er verletzte sich an der Halswirbelsäule (Bluterguss der auf die Nerven drückte) - er war ataktisch - fiehl aus der Box und landete in der Box gegenüber... Laufen war unmöglich...) und wir alamierten sofort meinen Chef! (Heute: LEIDER)

Dieser, sowieso sauer weil ich Lacky lahmfrei gemacht habe (Konkurrenz für ihn im Sport) nuzte die Gelengenheit und hat ihn mit eine Lösung, die normaler Weise eine Einreibung ist (z. B. bei Sehnenproblemen) als Infusion genommen und somit vergiftet! Ich hatte noch gesagt, das ich nach München fahre (zu meinem Lehrherren) und die richtigen Medikamente hole! Leider nein - die Besitzer waren überzeugt!

10 min nach der Infusion hatte Lacky das erste, akute Nierenversagen! Er bakam über 42 Fieber und pinkelte soviel Blut, dass es in der Tasse, wo wir es aufgefangen haben geronnen ist!

Ich war dem Heulen nahe! Zudem stand er durch die Verletzung am Fuß und die Unruhe nach dem Verlegen wieder auf drei Beinen!

Was will man also mit einem Pferd - 5jährig (S-Springen fertig), welches mit Nierenversagen, auf drei Beinen und 42 Fieber dasteht???

Natürlich - schlachten!

Für mich der schwerste Zeitpunkt meines Lebens - ich hatte ja alles für das Pferd getan! Es war keine leichte Entscheidung! Vor allem finanziell!

ABER - ich habe Lacky Luck genommen! Trotz der Vorgeschichte! (Meine Eltern hätten mich - damals war ich ca. 17 Jahre - am liebsten geschlachtet!) Wobei mein Chef natürlich brühwarm erzähtlt hat "was für ein Pferd - klinisch tot" ich mir da aufgehalst habe. Der größte Fehler meines Lebens... Aber ich habe zu Lacky gehalten - obwohl meine Eltern kaum mehr mit mir gesprochen haben...

Heute ist es so (4 Jahre ist er jetzt mein Heiligtum), dass wir die Nieren einigermaßen im Griff haben. Wie gesagt, nass werden und Zug bekommen heißt Tierarzt anrufen!

Seit drei Jahren hat er zu allem Überfluss nun auch noch Sommerekzem! Seit diesem Jahr weiß ich es durch eine Biopsie-Probe gewiß (hatte immer noch Hoffnung auf irgendwelches "Krabbelgetier"...).

Mein Tierarzt - und seit 2 Jahren habe ich einen wirklich sehr guten - sagt, es wäre kein Wunder, wenn so eine Allergie ausbricht! (Aufgrund der Nierenfuktion)

Dieses Jahr hat Lacky noch eine Allergie auf ätherische Öle entwickelt, was mich wieder vor ein riesiges Problem stellte! Die Salben und Fliegensprays, die ich bisher nutze sind jetzt für die Mülltonne!

Dank diesem Forum - vor allem der Hife von Hadban - sind wir auf El Nino gestoßen und haben damit großartigen Erfolg! Danke nochmal an Hadban!!!

Wie gesagt - vor zwei Wochen hat uns Lacky vor Schmerzen am Hals (blutige, teils eiterige Sommerekzem-Wunden) bei Pflegeversuchen noch angestiegen. Heute - knapp 14 Tage später ist es duch El Mosquito fast weg! Also - die Haut wieder "Fellbesiedelt" und glatt.

Unglaublich - aber wahr!!!

Grüße!

Piepsi und "Wenig Glück"

P.S.: Rechtschreibfehler dürft ihr behalten...
Amber
A-Member

Beiträge: 414


 

Gesendet: 08:59 - 02.10.2005

Hallo Piepsi!

Das ist ja eine traurig-schöne Geschichte mit Dir und Deinem Lacky Luck! Eigentlich könnte man meinen "Nomen est Omen", aber andererseits müsste er ja "Mehr Glück" heißen - denn er hatte ja das große Glück, auf Dich zu treffen ! Bei der schlimmen Vergangenheit - nicht nur die Krankengeschichte, sondern auch 5-jährig S-Springen fertig!

Aber ich habe noch eine Frage zur SE-Geschichte:
Du hast mal in einer anderen Box geschrieben, dass Ihr mit der Biopsie die Diagnose SE eindeutig festgetellt habt. In einem anderen Thread, dass Ihr über ein Jahr erfolglos desensibilisiert habt.
Also gab´s ja (vor der Biopsie?) schon einen Allergietest, der die Grundlage für die Erstellung des Desensibilisierungs-Serum war.
Was ist denn bei dem Test rausgekommen ? Gegen welche Allergene habt Ihr desensibilisiert ? Oder war die Biopsie nach der Desensibilisierung, weil diese nicht geholfen hat?

Ich frage, weil ich selbst das Hautgeschabsel vor dem Allergietest habe machen lassen und mich einfach die Zuverlässigkeit der Tests interessiert.

LG und weiterhin "Mehr Glück"! Kerstin
Skyfly
Moderator

Beiträge: 2613


 

Gesendet: 09:16 - 02.10.2005

Hallo Piepsi,

ich kann mich Amber nur anschließen: die Geschichte hat zwei Seiten. Eine dramatische Geschichte, in der Du jedoch nie die Hoffnung aufgibst.

Mich würde mal interessieren, wie Du Dich im Nachhinein (nachdem Du Lackys weiteren Weg kennst) entscheiden würdest - würdest Du noch mal vor der Frage stehen "Nehmen oder nicht". Sicherlich hast Du eine Menge Tierarztkosten bezahlt mit anhaltender Tendenz, oder?

Ich frage deshalb, weil wir vor 4 Jahren eine Stute haben einschläfern lassen, weil wir sie erlösen wollten (auch eine lange Geschichte). So richtig sicher sein, ob die Entscheidung die Richtige war (egal in welcher Richtung), kann man doch irgendwie nie, finde ich.

Ich freue mich jedenfalls mit Dir, dass Ihr das SE nun so toll im Griff habt! Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg!

LG Birgit
Skyfly
Moderator

Beiträge: 2613


 

Gesendet: 09:59 - 02.10.2005

Hallo,

Piepsi hat mir ein paar Fotos geschickt. Ich stelle sie hier ein.

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

Beschreibung kannst Du liefern, ja?
LG Birgit

Piepsi
Boardjährling

Beiträge: 71


 

Gesendet: 10:19 - 02.10.2005

Hallo!

Also, die Biopsie haben wir kürzlich erst gemacht, weil alles andere Fehlgeschlagen war. Wir haben alles auf SE behandelt ohne einen wirklichen Erfolg - drei Jahre - bis es mir zu bunt wurde! Mein Tierarzt hat gesagt, dass man mit einem Hautgeschabsel nichts anfagen kann - muss also eine Biopsie sein!

Zu Skyflys Frage - ob ich Lacky nochmal nehmen würde! Natürlich! Auch wenn ich dann nie reich werde...

Kurz zu den Photos:

Das erste war ca 17.-18. September! Das Bild hat sich schon sehr verbessert! (Leider durch Cortison) Die Photo-Halsseite war die bessere! Auf der anderen Seite ging es bis zur Brust runter (Leider ist der Accu meiner Camera da ausgegangen..). Die anderen Bilder zeigen Lacky Ende September (vor drei Tagen) nach der Behandlung von El Mosquito und natürlich seiner "Gespenster-Decke" Ohne die geht gar nix! Irre gut, oder?

Birgit: Ich schicke dir nochmal Bilder vom Anfang der Saison - vielleicht kannst du die noch "reinbadzen"...

Grüße!

Piepsi
Skyfly
Moderator

Beiträge: 2613


 

Gesendet: 11:13 - 02.10.2005

Hallo Piepsi,

ich meinte nicht den finanziellen Aspekt. Ich denke, man kann sich nie richtig sicher sein, ob es die richtige Entscheidung im Sinne des Pferdes ist, oder? Ich meine, hast Du Dich nie gefragt, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, ihn doch zu erlösen?
Es ist eine schwierige Frage, das ist klar. Wir haben uns damals dazu entschlossen die Stute zu erlösen - obwohl wir natürlich sehr an ihr gehangen haben.

LG Birgit
Piepsi
Boardjährling

Beiträge: 71


 

Gesendet: 12:32 - 02.10.2005

Hallo!

Ja, das ist sehr wohl eine schwere Entscheidung! Allerdings hätte er dann eingeschläfert werden müssen, als er gelähmt war und aus der Narkose nicht aufstehen konnt - spätenstes nach dem 1. akuten Nierenversagen! Er wurde in der Klinik 4 Wochen über Nasenschlundsonde ernährt! Am Boden liegend - wie gesagt, die Vorbesitzerin ist deweil nach Amerika in den Urlaub gefahren! Da hätte er erlöst werden sollen! ABER - ein Pferd wochenlang zu quälen - nur um es wieder im Sport zu Reiten und dann, wenn er "nichts" mehr wird, einschläfern lassen - NEIN - dann lieber gleich! Heute geht es ihm gut - bis auf einige Tage im Winter und das SE haber wir ja auch im Griff!

Mein Fazit: Entweder gleich einschläfern, wenn man weiß es wird nix und nicht das Pferd quälen, oder die Therapie ganz durchführen!

Grüße!

Piepsi
Amber
A-Member

Beiträge: 414


 

Gesendet: 09:11 - 03.10.2005

Hallo Piepsi,

das Hautgeschabsel war dazu da, Ektoparasiten und Pilz auszuschließen. Ist natürlich nicht so aussagekräftig wie eine Biopsie, es wird ja auch weniger "Material" weggeschabt. Hat für das Ausschlussverfahren aber gereicht. Danach wollte ich die genaue Ursache für´s SE wissen und deshalb habe ich den Allergietest gemacht. Anhand des Ergebnisses (bei Amber Kriebelmücken und Bremsen) wurde dann das Serum für die Desensibilisierung erstellt.

Ich nehme jetzt mal an, Du hast eine Eigenblutbehandlung gemacht (also Blut intravenös entnommen, evtl. mit homöopathischen Mitteln aufbereitet und intramuskulär zurückgespritzt). Die wird auch oft Densensibilisierung genannt, dafür braucht man aber keinen Test.

Mich hatte halt das Ergebnis des Testes interessiert, da viele Testverfahren noch als unzuverlässig gelten.

LG und weiterhin viel Erfolg mit El Nino! Kerstin
Piepsi
Boardjährling

Beiträge: 71


 

Gesendet: 12:22 - 03.10.2005

Hallo Kerstin!

Du hast recht, wir haben eine Eigenblutbehandlung gemacht!

Hältst du es für sinnvoll noch einen Allergietest zu machen?

Grüße!

Piepsi
Amber
A-Member

Beiträge: 414


 

Gesendet: 09:31 - 04.10.2005

Hallo Piepsi!

Nee, ich glaub an Deiner Stelle würde ich mir den Test sparen. Du hast ja mit El Nino Erfolg. Und weißt z.B. aus Erfahrung, dass er auf ätherische Öle reagiert. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass die allergischen Reaktionen in direktem Zusammenhang mit der eingeschränkten Nierenfunktion zusammenhängt (natürliche Giftstoffe, Überschüsse, etc. können nicht mehr ausreichend ausgeleitet werden und werden damit über die Haut "entsorgt").

Ein Test würde Dir zeigen, auf was genau Lacky alles reagiert.

Aber das wäre meiner Meinung nach in Deinem Fall verschwendetes Geld.

LG, Kerstin
Burschi
A-Member

Beiträge: 348


 

Gesendet: 09:34 - 04.10.2005

@Piepsi:
Hallo erst einmal... Mann.... ich sag´s ja immer wieder: warum können nicht alle so sein wie wir? Hut ab!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Mut und Kraft, um das mit Deinem Pferd so durchzuziehen. Das Tier wird wohl wissen, was es Dir verdankt. (Wenn ich auch wahrscheinlich andere Überlegungen angestellt hätte... nicht bös´ sein...)

Das Geld für den Allergietest solltest Du für die neue El Nino Packung zur Seite packen...

Weiterhin Toi, toi toi..

LG

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