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Autor Mitteilung
Nicky
A-Member

Beiträge: 404


Gesendet: 02:44 - 27.08.2005

... da wird einem wieder schlagartig klar wie vergänglich alles ist. Wie unwichtig sind kleine Streitigkeiten, wie oft regen Menschen sich auf über etwas, das eh morgen wieder vergessen ist?
Glück und Unglück - das definiert sich täglich neu und anders, immer anders gemessen an dem, was geschehen ist an einem Tag und oft gemessen an dem was anderen das Leben bietet oder zumutet.
Ein Pferd hat eine Schnittverletzung, ein anderes nicht, eines ist grad irgendwo gestorben ...
Ein Pferd lahmt, ein anderes nicht, eines ist grad irgendwo gestorben...
Ein Pferd hat eine Kolik, ein anderes nicht, eines muss operiert werden, ein anderes nicht, eines hat dadurch überlebt, ein anderes nicht ... und eines ist grad irgendwo gestorben.

Manchmal mag es schwer sein sein Glück zu erkennen, aber es ist möglich.

Bevor ihr Euch jetzt Gedanken macht, es geht meinen Pferden gut, es ist ihnen auch nichts passiert. Ich musste das nur mal loswerden heute, weil das eben einer dieser Tage war, den das Leben bereit hält um nachzudenken und zu lernen.

LG
nicole

Katja Steinel
A-Member

Beiträge: 376


 

Gesendet: 07:54 - 27.08.2005

.... dem kann man nichts mehr hinzufügen .....

Auch mir geht es oft so, daß plötzlich die Problemchen des Lebens ganz unwichtig erscheinen und dann empfindet man das Leben, die Gesundheit usw.... nur noch als das größte Geschenk überhaupt.

Liebe Grüße

Katja
Burschi
A-Member

Beiträge: 348


 

Gesendet: 08:55 - 27.08.2005

WOW... das war aber toll geschrieben...

Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich so vor lauter Gefühl "übersprudel" oder einfach nur so ein "ich bin glücklich" Gefühl habe.
Genauso gibt es Tage, an denen ich glaube, dass ich alles Leid der Welt auf meinen Schultern habe... und dann versuche ich mich selber hochzuziehen, indem ich mir vor Augen halte, was ich habe... und was ich bin... und schon wird schlagartig klar, dass die Zufriedenheit oder das Glück nicht unbedingt von Geld abhängig ist (ok, Pferd und Hunde schon...) und man doch das Wichtigst in diesem Leben nicht kaufen kann..

LG
Tina fuer Batista
M-Member

Beiträge: 1038


 

Gesendet: 18:50 - 27.08.2005

"... und das man das Wichtigste mit Geld nicht kaufen kann"

Das finde ich essentiell - was hilft einem die schönste Karriere, die geilsten Klamotten oder whatever - wenn man am abend nicht weiß für was man morgen aufsteht?
Wenn man erkennt was jedem von uns gegeben ist und das wir das "nur" noch annehmen müssen um es zu verstärken dann wächst man mit jedem Tag.

Finde es wichtig dass es solche Tage gibt, in denen man sich hinsetzt und mal in sich reinhört.
Nicky
A-Member

Beiträge: 404


 

Gesendet: 19:43 - 27.08.2005

Ob es wohl an unserer Gesellschaft liegt, dass etwas positives so schnell als gegeben akzeptiert wird und wir uns damit oft um das Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit selbst berauben ?

Es tut gut zu lesen, dass ihr auch so denkt, euch dieses Gefühl bewahren könnt, auch wenn man sich immer mal wieder selbst daran erinnern muss, wenigstens könnt ihr es noch - Danke

LG
Nicole
cataluka
Moderator

Beiträge: 899


 

Gesendet: 21:04 - 29.08.2005

Wo ich gestern Vormittag das erstemal mit Cassy Kutsche gefahren bin, kam bei mir auch so ein richtiges Glücksgefühl hoch. Wieder hatte sich für mich ein großer Traum erfüllt.
Ein Ekzemerpony mit langer Mähne und gesundem Schweif vor einem Sulky und nur Cassy und ich unterwegs. Keiner der diesen Moment stören konnte. Einfach herrlich, habe ich so gedacht. Dieses Pony sollte vor drei Jahren zum Schlachter und jetzt können wir beiden diesen Moment total geniessen. Da ich Cassy ja nun leider nicht reiten kann, aufgrund ihrer Größe, fand ich es echt toll mal etwas mit ihr machen zu können. Die 2 1/2 Minuten tägliche Pflege mit El Nino hat sich echt ausgezahlt.

Aber wie das Freud und leid natürlich so eng zusammen hängt, wurde meine tolle Stimmung schnell wieder unterbrochen.
Ein klingelndes Handy mit der typischen Frage, wann kommst Du endlich nach hause, was soll Kevin zu essen bekommen und Kim brüllt. Schönen Tag auch!
Dann traf ich ausgerechnet auch noch Simones Mutter. Simone hat mein altes Pony Rico ja als Pensionspferd bei mir stehen. Und sofort konnte ich mir das gejammer anhören wie unzufrieden sie mit der neuen Wiese ist, wo meine Hottis zur Zeit stehen, um die Wiese abzufressen. Der Weg wäre doch so weit. Nur der Rückweg, blöde Kuh, habe ich mir so gedacht, der Hinweg geht nur Bergrunter. Sie muß mit Fahrrad fahren. Früher bin ich jeden Tag 10 km Fahrrad gefahren um zu meinem Pflegepferd zu kommen. Und dann könnte sie ja auch gar nicht mehr zu ihren Freundinnen reiten. Kann sie doch, man nehme den Radweg und 20 m Straße, aber nein, um Gottes willen doch nicht die Straße!!!!! Ich glaube Simones Mutter weiß gar nicht das so ach ihr geliebtes Töchterchen ständig an der Straße auf dem Radweg reitet! Dafür hat sie jetzt einen Reitplatz fast vor der Nase

Wieso schaffen es immer wieder Leute einen diese tolle Glücksstimmung kaputt zu machen.

Es gibt schon so Momente, wo ich mich Frage, wozu ich das ganze eigentlich noch mache. Soviel Arbeit mit der eigenen Wiese, so das so gut wie keine Zeit für die eigenen Pferde bleibt, aber dann denke ich mir:
Diese kleinen glücklichen Momente halten mich davon ab!!! Zu sehen, wie glücklich ich mich schätzen kann, zwei gesunde Kinder zu haben, Pferde, denen es mal schlecht ging, glücklich über die Wiese galoppieren zu sehen und unter dem ständigen Zeit und Geldmangel (die Pferde fressen schon viel Geld weg) nicht zu vergessen wie schön das Hobby Reiten doch ist.

Ich wünsche mir und natürlich allen anderen von ganzem Herzen gesunde Pferde, was mir bisher, toitoitoiaufholzklopf, hold geblieben ist. Denn auch ich kenne andere Fälle von anderen Pferdebesitzern denen es nicht so gut ging.

L.G. Silke
Nicky
A-Member

Beiträge: 404


 

Gesendet: 21:44 - 29.08.2005

Silke
Oh ja, genau so ähnlich ist die Grundsituation bei mir auch oft, keine Zeit, viel Arbeit, weil alles in Eigenregie läuft, zwei Kinder und alles will bezahlt werden. Ich werd zwar nicht beim Kutschefahren angerufen, aber kaum sitze ich mal ausnahmsweise im Sattel fragen meine Kids wann ich endlich fertig bin Ganz oft frage ich mich dann auch warum ich das alles mache und bin genervt, dann geh ich zu den Pferden, ausser Hörweite anderer Menschen, halte mich da eine Zeit allein auf und genisse die Stille, dann weiss ich das ganz schnell wieder. Aber wenn ich mir vor Augen führe was alles passieren könnte, was anderen passiert und welche Schwierigkeiten andere haben, dann tret ich mir in den Allerwertesten und kann fast meine kleinen Katastrophen geniessen, weil es eben keine Großen sind.
Da gab es mal diese Werbung im TV, alle drei Sekunden verhungert ein Kind, ich hab immer Gänsehaut bekommen, wenn wieder einer mit dem Finger geschnippt hat und ich war fast beschämt über meine eigene knappe finanzielle Lage oft frustriert zu sein. Stelle ich das mal gegenüber, also finanzuiell knapp in Deutschland und verhungern anderswo auf der Welt, welches Recht habe ich frustriert zu sein, wenn sich die Rechnungen mal stapeln ?
Vielleicht schaffe ich es irgendwann mich nicht mehr erinnern zu müssen und diese Grundzufriedenheit besser leben zu können, denn im Grunde hab ich echt keinen Grund traurig zu sein, auch wenn nicht immer alles so läuft, wie ich mir das wünschen würde.

LG
nicole

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