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Autor Mitteilung
alexa
registriert

Beiträge: 7


Gesendet: 21:58 - 15.06.2004

Hallo ihr lieben!

Ich verfolge schon einige Zeit die Beiträge im Forum und wurde jetzt von Birgit ermutigt, über meine Pferde zu berichten. Ich habe 2 Ekzemer-Pferde, eine Reitponystute und einen Haflingerwallach.

Meine Reitponystute war mein erstes eigenes Pferd überhaupt. Als ich sie vor 4 Jahren kaufte, kannte ich SE nur bei Isländern. Im Nachhinein gesehen, bin ich schon sehr naiv an meinen ersten Pferdekauf herangegangen. Heute erkenne ich einen Ekzemer auch im Winter. Damals habe ich einfach gedacht, sie hat halt eine dünne Mähne im unteren Drittel und ein "Ponydach" am Schweif.

Wir bauten einen Offenstall und ich wollte mein Pony robust halten. Von früher kenne ich noch die Ständerhaltung oder nur reine Boxenhaltung. Meine sollte es besser haben. Wir legten einen 500 qm großen Paddock an und tagsüber kamen sie mit anderen Ponys auf die Weide. Natürlich ganztags, ich wollte meinem Pferd ja was gönnen. Außerdem kam sie etwas mager hier an, ich wollte sie rund und glücklich haben.

Meine Reitponystute fing dann im Frühjahr an, sich aufs übelste zu scheuern. Mähne im unteren Drittel komplett weg, oben wenig Haare, Schweifrübe ein Rattenschwanz, Hintern blutig usw. Anfangs habe ich noch gedacht, sie scheuert sich das Winterfell weg, bis es immer schlimmer wurde und mir dann dämmerte, was Sache war.

Der TA ließ was zum waschen und eincremen da. Ich weiß jetzt leider nicht mehr, was das war, aber es half überhaupt nichts. Im Sommer stellte sich meine Stute stundenlang in den Offenstall und wollte gar nicht heraus. Ich habe damals Gras gemäht und sie im Stall gefüttert. Im Stall gings ihr gut, über die Wiese wurde nur noch gerannt und geflüchtet und sich immer wieder hektisch gewälzt.

Mein Hufschmied war damals schon der Meinung, ich sollte den Weidegang reduzieren und eben mehr Kraftfutter füttern, meine Stute ist nämlich schwerfuttrig, durch den langen Weidegang wurde sie aber nur runder, nicht dicker. Ich wurde damals überall aufgezogen, sie wäre trächtig.

Im zweiten Frühjahr reduzierte ich den Weidegang auf 6 Stunden täglich und das SE wurde besser. Scheuern ja, aber keine blutigen Stellen mehr. Im Laufe des zweiten Jahres habe ich den Weidegang dann auf 4 Stunden reduziert mit dem Ergebnis, das sie sich kaum noch scheuerte, die fettigen Schuppen waren weg und es ging ihr gut. Endlich keine offenen Stellen mehr, die behandelt werden mußten und sich entzündeten. Mähne und Schweif wurden zwar kürzer, aber es war nichts mehr kahl. Als Pflege reichte ein ordentliches Eincremen mit ganz normalem Babyöl. Dadurch, das die Haare so fettig waren, brachen sie nicht mehr so schnell ab. Allerdings triefte sie manchmal richtig und ich mußte sie desöfteren waschen. Dabei stellte ich fest, das sie, wenn es heiß ist, Wasser sehr mag. Beim Paddock sprengen stellte sie sich immer unter den Wasserstrahl und drehte sich mal links mal rechts, mal vor, mal zurück, wollte halt geduscht werden. Danach wurde sich ausgiebig im Sand gewälzt, mein Pferd sah aus wie ein paniertes Schnitzel und hatte erstmal Ruhe vor den Fliegen und Mücken und konnte entspannt auf dem Paddock dösen.

Als ich letztes Jahr meinen Haflingerwallach kaufte, dämmerte mir gleich, das er auch SE hat. Die Mähne wahr im unteren Drittel ganz kurz bis nicht vorhanden. Der Schweif war allerdings lang und dicht. Die Vorbesitzerin gab an, das er kein SE hat. Ich hatte auch die leise Hoffnung, er hat sich die Mähne aus Langeweile abgescheuert hat, gerade im Widerristbereich, wo sich ja gerne mit anderen Pferden geschubbert wird, da er ein Jahr lang alleine ohne Kontakt zu anderen Pferden im Offenstall gestanden hat.

Dieses Frühjahr fielen mir dann Haare auf, die lose an der Schweifrübe und der Mähne saßen. Ich habe ihn aber erst nach Wochen beim Scheuern "erwischt". Da er ständig auf Diät lebt (er ist sehr leichtfuttrig und war stark fett, als ich ihn kaufte), scheint er sein SE auch im Griff zu haben. Seine weiße Mähne öle ich nicht ein, da sich dadurch viel Schmutz ansetzt. Außerdem ist seine Mähne so dick und üppig, alles klebt voll Dreck, dann kommt man nicht mehr durch. Es scheint momentan auch nicht nötig zu sein, ihn zu behandeln. Weidegang gibt es für ihn auch nur 4 Stunden täglich. Den Rest des Tages bekommt er nur Stroh und morgens und abends ein bischen Kraftfutter.

Übrigens liebt mein Haflinger auch Wasser. Ich dusche also bei heißem Wetter 2 Pferde und habe dann 2 panierte Schnitzel:D Ich finde, es tut ihnen gut und sie haben dann wirklich Ruhe.

Ich weiß, es gibt solche und solche Ekzemer. Genau wie beim Menschen Neurodermitis mal stärker, mal schwächer ausgeprägt ist. Aber meinen Pferden hat der eingeschränkte Weidegang zu einem fast normalen und beschwerdefreien Leben geführt. Ich hoffe sehr, das das in Zukunft so bleibt.

Liebe Grüße an euch alle

Tina fuer Batista
M-Member

Beiträge: 1038


 

Gesendet: 22:13 - 15.06.2004

Hallo Alexa!
Herzlich willkommen in unserer Runde!
Schön dass du dich ermutigen hast lassen deine beiden Vierbeiner hier vorzustellen.
Was machst du denn mit ihnen also reittechnisch?
Das mit dem reduzierten Weidegang hat bei meinem letztes Jahr auch schon sehr gut geholfen, aber an den sehr anfälligen Stellen war er trotzdem immer wund geschubbert... Ich hab ihn jetzt auf Ökozon umgestellt, und es geht ihm super super gut. Er kommt immer noch max. 6 Stunden raus, bzw. er steht jetzt ab ca. 09:00 Uhr morgens im Offenstall und kann auch tagsüber immer mal wieder reingehen was er toll findet (ist das erste Jahr so). So um 16:00 Uhr spätestens kommt er dann in seine Box und da "übernachtet" er dann...
Skyfly
Moderator

Beiträge: 2613


 

Gesendet: 22:41 - 15.06.2004

Hallo Alexa,

und ich muss sagen, toll, dass Du hier Deine Pferde vorstellst! Super! Schließlich ist es immer interessant, wie die anderen Besitzer mit ihren Pferden umgehen.

Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen, dass Ihr diesen und die kommenden Sommer gut übersteht!

LG Birgit
alexa
registriert

Beiträge: 7


 

Gesendet: 08:39 - 16.06.2004

Hallo nochmal!

Meine Reitponystute war ein ehemaliges Schulpferd, sie war schon ein bischen älter, top erzogen, der Liebling aller und ich wollte als Wiedereinsteiger nach 15 Jahren ein nicht so großes und artiges Pferd haben. Auch sollte mein Pferd auch von meinen Kindern zu reiten sein.

Leider war sie völlig ungymnastiziert, konnte außer Bahnfiguren im Schritt und Trab gar nichts. Bei mir lernte sie einen gesetzten und ruhigen Galopp und Schulterherein. Leider kann ich sie jetzt nicht mehr reiten. Die vorsichtige Diagnose vom TA lautet Ataxie. Sie knickt manchmal in der Hinterhand ein, außerdem fällt es ihr schwer, über Stangen zu treten. Sie hat wenig Gefühl in den Hinterbeinen. Mit meinen Kindern hat sie keinerlei Probleme und darf von ihnen auch noch weiterhin schonend geritten werden. Seitdem knickt sie nur noch ein, wenn sie auf der Weide wie eine Wilde mit den anderen rumtobt. Es ist wesentlich besser und seltener geworden. Mit viel Bodenarbeit halte ich ihren Ausbildungsstand. Bin ganz stolz. Damals hat man mir gesagt, ein altes Pferd kann nichts Neues mehr lernen, aber wir haben es geschafft.

Der Haflinger ist wirklich für mich. Er war als ich ihn kaufte, ein absolutes Problempferd, ließ sich weder anbinden, noch führen, noch Hufe geben. Es war am Menschen absolut desinteressiert, drehte demonstrativ immer den Kopf weg und wollte mit mir gar nichts zu tun haben. Er klebte fürchterlich, was sicherlich damit zusammenhängt, das er so lange alleine gestanden hat. Ich habe monatelang nur Bodenarbeit gemacht, erstmal wirklich nur führen geübt und dann langsam das Kleben therapiert, indem ich immer ein Pferd nur minutenweise weggeführt habe. Er bekam damals wirklich Panikanfälle. Inzwischen bleibt er selbst gelassen, wenn er mal alleine auf der Weide steht und alle Pferde sind unterwegs. Seit einem Monat erst reite ich ihn ins Gelände. Auf dem Außenplatz klappt es schon länger.

Er hat das Kleben noch nicht ganz vergessen. Immer zu Anfang eines Ausrittes sucht er sich einen Punkt, von dem aus er nicht weitergehen will. Sporen und Gerte bewirken bei ihm gar nichts, er stampft nur, geht aber nicht weiter, auch wenn ein richtiges Donnerwetter kommt. Ich reite dann solange enge Volten oder richte rückwärts, bis ihm wieder einfällt, vorwärtsgehen ist einfacher. Danach geht er anstandslos überall hin, ist nicht schreckhaft und gelassen.

Ich glaube schon, das wir den Sommer gut überstehen. Wie schon gesagt, habe erst einmal gesehen, das er sich scheuert. Und meine Pferde stehen hier hinterm Haus, ich kann sie also den ganzen Tag sehen. Das er sich scheuert, sehe ich nur an den einzelnen losen Haaren.

Meine Stute scheuert sich schon öfters, aber nicht mehr so heftig wie im ersten Jahr. Ich bin auch froh, das sie im Offenstall klarkommt. Meine Hottis sind z.Z. von 10 - 14 h auf der Weide. Wenn es wieder so heiß wird, wie letzes Jahr, werde ich die Zeiten nach vorne verlegen. Abends füttere ich einen Teil Heu/Stroh im Stall, damit meine Stute im Stall fressen kann, weil gerade abends die Mücken so agressiv sind. Im Stall ist Ruhe.

Ich wünsche euren Pferden auch einen erträglichen Sommer.
ramses
Moderator

Beiträge: 2740


 

Gesendet: 09:44 - 16.06.2004


Hallo alexa,

auch von mir ein herzlich Willkommen hier im Forum *winke*

Ich musste schon ein wenig schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Ich erkenne meinen Hafi in der Beschreibung Deines Hafis ziemlich genau wieder

Wenn Fabi sich einen Punkt ausgesucht hat, an dem er nicht vorbei möchte (kommt Gott sei Dank mitlerweile recht selten vor), dann richte ich ihn rückwärts daran vorbei. Sieht zwar doof aus, aber es klappt... und was ganz wichtig ist - er hat nicht gewonnen

Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei der Arbeit mit Deinem "Sturkopf"

Liebe Grüße

Sandra
alexa
registriert

Beiträge: 7


 

Gesendet: 10:07 - 16.06.2004

Hallo Sandra!

Ja, Haflinger sind wirklich was ganz besonderes Ich habe das vorher noch nie erlebt, das ein Pferd so konsequent stehenbleiben kann. Die ersten Tage, als ich ihn hatte, konnte ich ihn nie mehr als 10 Meter am Stück führen, dann blieb er stehen. Ich mußte eine Ewigkeit am Knotenhalfter Druck aufbauen, bis er wieder eine Schritt ging, oder zurückgehen und ihm von hinten Beine machen.

Dann kam eine lange Zeit, wo ich mit ihm nur im Gelände spazieren gegangen bin. Ich kam immer nur 100 Meter entweder in die eine oder in die andere Richtung. Dann stand er und es dauerte Ewig, bis ich ihn überzeugen konnte, wir gehen auch weiter. Teilweise haben mich die Autofahrer angehupt, und mich wahrscheinlich für komplett doof gehalten, wenn ich alle 2 Sekunden die Richtung gewechselt habe, um ihn wenigstens 1 Schritt weiterzubekommen. Oder mich solange in den Strick geworfen habe und nicht lockergelassen, bis er auch nur einen Schritt ging. Diese Methode war aber nicht sehr wirkungsvoll und sah bestimmt am dämlichsten aus

Ich habe wirklich oft verzweifelt und war mehr als einmal bereit, ihn wieder zu verkaufen. Nur wollte ihn ja keiner haben, also habe ich weitergearbeitet.

Heute ist er wirklich mein Pferd und ich bin absolut überzeugt, das wir das jetzt auch noch in Griff bekommen werden. Es ist ja schon viel besser geworden, er bleibt nur noch einmal pro Ausritt stehen und nicht mehr alle paar Meter. Er ist im Umgang jetzt sehr artig. Selbst meine Kinder können ihn führen.

Liebe Grüße
Alexa
ramses
Moderator

Beiträge: 2740


 

Gesendet: 10:32 - 16.06.2004

Hallo Alexa,

irgendwoher kenne ich diese Geschichten doch

Ich war damals (habe meinen Schnurzel ja schon neun Jahre) auch kurz davor aufzugeben. Mein Hufschmied hat nur gesagt: "Wenn Du den jetzt aufgibst, dann hat er für sein Leben keine Chance mehr - bleib dran!" Das habe ich mir sehr zu Herzen genommen - schließlich wollte ich ja nicht Schuld daran sein, dass aus ihm nie ein "ordentliches" Pferd wird.
Mit viel Schweiß, Tränen und solchen Dingen wovon Du berichtest - haben wir es aber geschafft. Und es hat sich gelohnt... nun habe ich einen Partner fürs Leben. Ich musste ihn halt erst davon überzeugen

Mit Kindern war mein Pferdi immer ganz besoners nett. In Situationen, wo er mich und andere Erwachsene, ohne mit der Wimper zu zucken über den Hof gezerrt hat, ist er hinter Kindern am langen Srick artig hergetrottet.

Liebe Grüße

Sandra
alexa
registriert

Beiträge: 7


 

Gesendet: 11:59 - 16.06.2004

Ich hoffe auch, den Freund fürs Leben gefunden zu haben. Ich habe ihn ja erst ein halbes Jahr und viel erreicht. Den Rest schaffen wir jetzt auch noch.

Alexa
Skyfly
Moderator

Beiträge: 2613


 

Gesendet: 15:56 - 16.06.2004

Hallo alexa,

ich muss gerade mal festhalten, wie toll ich es finde, dass Du Dich hast brrit schlagen lassen, hier im Forum über Deine beiden Pferde zu berichten. Ich hoffe, Du hälst uns weiterhin auf dem Laufenden.

Ist doch klasse, dass ihnen der eingeschränkte Weidegang hilft! Mein Pony kommt auch nur stundenweise raus. ´

LG Birgit
Brinchen
M-Member

Beiträge: 1320


 

Gesendet: 07:58 - 17.06.2004

Da muß ich auch mal schmunzeln, wenn ich das über die Hafis lese. Muß Filou allerdings loben, denn er ist nicht ganz so stur.
Aber so in den Ansätzen erkenne ich auch meinen Hafi wieder. Is ja´n Ding!
Ach übrgigens, auch von mir ein herzliches Willkommen!

LG
Sabrina
alexa
registriert

Beiträge: 7


 

Gesendet: 11:50 - 17.06.2004

Hallo Sabrina!

Bei meinem liegt es bestimmt daran, wie er sein bisheriges Leben verbracht hat. Er war 6 Jahre unentdeckter Klopphengt. Er hatte beide Hoden in der Bauchhöhle, es war also gar nichts zu sehen. Alle haben gedacht, es ist ein Wallach. Der Besitzerin vor mir dämmerte dann, das ja irgendwas nicht stimmen kann, da er teilweise sehr agressiv war und in der Erziehung wohl überhaupt keine Fortschritte machte. So, wie sie es mir erzählt hat, hat er jahrelang mir ihr um jeden Schritt gekämpft.

Dann hat sie ihn operieren lassen und in einen Offenstall zu einem Kumpel gestellt. Sein Verhalten besserte sich wohl, allerdings wurde nur noch zu zweit ausgeritten. Dann war er umgänglich, löste allerdings das Kleben aus. Pferd Nr. 2 wurde dann irgendwann verkauft, daraufhin stand er 1 Jahr lang komplett alleine. Das muß doch ein Schock für ihn gewesen sein. Ich bin mir mit dem einem Jahr auch nicht so sicher. Ich vermute anhand der widersprüchlichen Aussagen, das es 2 oder sogar 3 Jahre waren.

Zumindest sind so 12 Jahre seines Lebens vergangen und er hatte bis letztes Jahr nur gelernt, seinen Willen durchzusetzen. Das kann ich ja alles nicht in ein paar Wochen aus seinem Gedächtnis wischen. Bis er ein wirklich guter, vernünftiger und verläßlicher Freizeitkumpel geworden ist, wird bestimmt noch einige Zeit dauern.

Was ich bis jetzt von den anderen Haflinger-Besitzern gehört habe, stur ja manchmal, man muß sich halt zusammenraufen, aber so wie meiner war noch keiner.

Liebe Grüße an euch alle.

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