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Autor Mitteilung
Françoise
Boardkönig

Beiträge: 1482


Gesendet: 19:22 - 01.02.2006

Guten Abend,

gerade eben schaute ich Nachrichten, es ging unter anderem um die zwei entführten Ingenieure im Irak.

Ich frage mich da nur immer wieder: Was haben Zivilisten im Kriegsgebiet überhaupt zu suchen?

Meiner Meinung nach überhaupt nichts. Denn das Risiko ist doch nun mal ziemlich hoch. Das deutsche Unternehmen ist auch noch mitten im sunnitischen Dreieck angesiedelt, in dem der Widerstand gegen die alliierten Truppen am größten ist.

Kann man denn das verantworten, als Arbeitgeber oder als Staat, Zivilisten dort arbeiten zu lassen? Egal ob deutsch oder amerikanisch oder was auch immer, denn es sind ja schließlich immer Zivilisten, die entführt und oft auch ermordet werden, da die jeweiligen Staaten nicht erpressbar sind.

Was denkt Ihr darüber? Dürften diese Risiken überhaupt eingegangen werden? Es interessiert mich sehr, was ihr denkt.

rolf
Boardmeister

Beiträge: 968


 

Gesendet: 19:33 - 01.02.2006

es ist sogar unverantwortlich, mitarbeiter zum jetzigen zeitpunkt in den irak zu schicken. das management des leipziger unternehmens muss eine weiche birne gehabt haben. aber gewisse gratifikationen -und schon sind einige bereit, das risiko einzugehen.

der staat kann daran schlussendlich nichts ändern. er kann kein einreiseverbot über den irak verhängen.

manchmal siegt eben die gier nach einem lukrativen geschäft über jedes bedenken hinweg. und das wird dann alles noch als "humanitäre hilfe" ausgelegt.

deutsche unternehmen haben zur zeit im irak nichts zu suchen.

gruss rolf
Deichkind
Board-Champion

Beiträge: 5022


 

Gesendet: 19:37 - 01.02.2006

Das Zivilisten ins Kriegsgebiet wandern, läßt sich m.M nach nicht verhindern.. Ich halte es persönlich aber auch für grob leichtsinnig, und befürworte es ganz klar nicht.

Auf der anderen Seite rechnet bestimmt niemand damit selber mal Opfer einer Entführung zu werden.

Das Problem ist, dass die Entführung Osthoff und die gezahlte hohe Ablöse vielen kranken Köpfen im Irak einen "Zuerwerb" verspricht. Das macht den Aufenthalt noch gefährlicher.

ich hoffe, dass es nun mal gut ist, und alle "normalen Menschen" dem Land fern bleiben.


Deichkind
Fab4
Boardkaiser

Beiträge: 3687


 

Gesendet: 21:12 - 01.02.2006

Ich kann auch nicht verstehen warum es immer noch Leute dahin zieht. Auch wenn es hart klingt. Selber schuld
Nubira
Moderator

Beiträge: 15134


 

Gesendet: 21:35 - 01.02.2006

Zitat:
Auf der anderen Seite rechnet bestimmt niemand damit selber mal Opfer einer Entführung zu werden.
So blauäugig kann heute niemand mehr sein. Aber für ein gutes Geschäft nimmt mancher ja schon mal ein Risiko in Kauf.

Ich finde es nur schlimm, dass sich dann alle auf Vater Staat verlassen, der ja in seiner Fürsorgepflicht gezwungen ist, alles für die Freilassung solcher Leute zu tun.

Wer sich wissentlich und vorsätzlich in Gefahr begibt, sollte zumindest die für seine Freilassung erforderlichen Kosten zu 100% selbst tragen.


Nubira
El Lobo
Premium-User

Beiträge: 471


 

Gesendet: 01:41 - 02.02.2006

...da sind wir wieder beim Thema und ich halte mich diesmal raus denn ich stehe in der Mitte aber mehr "rechts" wenn es um diejenigen geht die im Irak versuchen Gutes zu tun (und ich schliesse diejenigen aus die es nur fuer das Geld machen). Punkt! Kein weiterer Komentar von mir...
My PC
Boardmeister

Beiträge: 898


 

Gesendet: 07:32 - 02.02.2006

Ich denke mal das die Firmenbosse einfach nur aufs Geld aus sind/waren. Es ist sogut wie selbstmord dorthin zu ziehen. Aber wem`s gefällt....
tommes
Boardmeister

Beiträge: 979


 

Gesendet: 08:32 - 02.02.2006

hier spielen mal wieder meherere komponenten zusammen:

firmenmitarbeiter, die das risiko nicht einschätzen konnten aber bereit waren für eine entsprechende auslandsauslöse dieses zu tragen.

eine geschäftsleitung, die aufgrund von gewinnerwartungen keine skrupel hatte, ihre mitarbeiter in ein krisengebiet zu schicken obwohl vom aussenministerium dringend von einreisen in den irak abgeraten wurde.

und nun stehen sie da nach dem motto: vater staat wirds schon richten.

meiner meinung nach sollte die firma mit sämtlichen hieraus resultierenden kosten belastet werden.

die vermittlung des krisenstabes des auswärtigen amtes sollte natürlich selbstverständlich sein.

thomas
Dago
Premium-User

Beiträge: 374


 

Gesendet: 10:48 - 02.02.2006

Zitat:
meiner meinung nach sollte die firma mit sämtlichen hieraus resultierenden kosten belastet werden.



Das sehe ich genau so.Die Firma hat sie hingeschickt,also soll sie auch bezahlen.
Gruß Dago
Magneto
Board-Champion

Beiträge: 4009


 

Gesendet: 11:30 - 02.02.2006

Auch ich muss mich dem bereits gesagten anschliessen.

Und auf dem heutigen Arbeitsmarkt ziehen sich viele Leute an viel zu dünnen Strohhalmen hoch, selbst wenn es in den Irak geht.

Und wenn man jetzt noch an den Fall Osthoff zurückdenkt, bei der Medienberichten zufolge durch amerikanische Botschaftsmitarbeiter sogar Geldscheine aus dem "Lösegeldfond" gefunden wurden.
Das muss man sich mal vorstellen, wird angeblich entführt und hat nach der "Befreiung" auch noch einen Teil des Lösegeldes bei sich...

Da bleibt doch die Vermutung einer gemeinsamen Aktion mit den Irakis nicht aus, oder ?

Und der von Deichkind eingeworfene Beitrag mit dem "Zuerwerb" ist m.M. nach einer der Punkte, die die Anwesenheit von "Ausländern" im Irak noch gefährlicher macht.

Wir sollten jedoch auch die Entscheidung derer respektieren, die sich dafür entschieden haben dort hinzugehen. Ich denke, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, was er tut. Egal, was daraus wird.

Wer mir wirklich leid tut, sind die Familien derer, die dort zu "Nebenverdienst" entführt werden.

LG, Magneto

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