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Autor Mitteilung
pc-socke
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Gesendet: 18:42 - 03.08.2005

Toronto (dpa) - Wie durch ein Wunder haben alle 309 Insassen eines Airbus der Fluggesellschaft Air France eine schwere Bruchlandung der Maschine in Kanada überlebt. Die Maschine ging in Flammen auf, während die Passagiere um ihr Leben liefen.

Augenzeugen beschrieben einen gewaltigen Feuerball und riesige schwarze Rauchwolken. 43 Menschen, unter ihnen ein erst wenige Wochen altes Baby, wurden in fünf Krankenhäuser gebracht. 22 von ihnen erlitten nach Angaben der Airline Prellungen und andere leichte Verletzungen.

Kurz nachdem sich Passagiere und Besatzung in einer an dramatischen Szenen reichen Evakuierung in Sicherheit gebracht hatten, explodierte die Maschine am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf dem Flughafen der Millionenstadt Toronto. Sie war am Nachmittag von Paris aus gestartet. Es war der erste größere Unfall einer Maschine des Airbus vom Typ A 340-300.

Die Maschine war bei Sturmböen in einem Gewitter mehr als 200 Meter über das Ende der regennassen Landebahn hinausgeschossen und in einer Senke zerbrochen. Das Großraumflugzeug brannte trotz des Einsatzes mehrerer Löschzüge der Flughafenfeuerwehr völlig aus. Experten sprachen angesichts der Tatsache, dass niemand ums Leben kam, von einem der größten Wunder der Luftfahrtgeschichte.

Joann Cordary-Bundock merkte, dass «etwas nicht stimmte», als die Maschine zu hoch über der Runway blieb. Als die Maschine endlich aufsetzte, spendeten mehrere Passagiere erleichtert Beifall. Doch dann erloschen alle Lichter. Gleichzeitig «kam ein Stoß nach dem anderen», erinnert sich die Angestellte einer Hotelkette. «Ich wurde in meinem Gurt hin und her geschüttelt. Überall flog Gepäck herum».

«Wir waren alle in Panik», berichtete auch Olivier Dubos später in der Nachrichtensendung CTV News. Viele schrien aus Angst um ihr Leben, andere forderten zur Ruhe auf. Leute kletterten über die Sitzbänke, um an den Wartenden im Gang vorbei zum Ausgang zu kommen. «Überall war Kerosin und Rauch. Wir sind wie verrückt davongerannt, weil wir solche Angst hatten, dass das Flugzeug explodiert.»

Nach Angaben von Air France konnten die 297 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder den Airbus verlassen, bevor die Maschine Feuer fing. Allerdings funktionierte wenigstens eine der Notrutschen nicht, so dass die Passagiere in die Tiefe springen mussten. «Dicke schwarze Rauchwolken drangen in die Kabine ein», berichtete der 32-jährige Volkswirt Johnny Abedrabbo. «Wären wir auch nur eine Minute länger im Flugzeug geblieben, hätte uns der Erstickungstod gedroht», glaubt er. «Ich will jetzt nicht sterben», sagte er sich und drängte sich so schnell es ging zum nächsten Ausgang vor.

Während Feuerwehrleute gegen die haushohen Flammen ankämpften, flohen viele der Geretteten auf eine nahe gelegene Autobahn und hielten in ihrer Not Fahrzeuge an. Die 16-jährige Samantha Todd war in Paris shoppen gewesen und hielt ihre Einkaufstüten fest, als sie verzweifelt versuchte, eine Böschung hochzuklettern, in dem Schlamm aber immer wieder abrutschte.

Über die Ursache gab es verschiedene Darstellungen. Passagier Roel Bramer berichtete, er habe einen Blitz gesehen, genau in dem Moment, als die Maschine landete. Zum Zeitpunkt der Bruchlandung tobten im Luftraum über Toronto schwere Gewitter, und die Landebahn sei sehr rutschig gewesen, hieß es. Die Landung sei normal gewesen, erklärte Air-France-Direktor Pierre-Henri Gourgeon am Mittwoch in Paris. Allerdings habe es auf der Landepiste sehr viel Regenwasser und starke Böen gegeben. «Die Wetterbedingungen waren sehr schlecht», sagte er. Als unwahrscheinlich beurteilte Gourgeon einen Blitzeinschlag als mögliche Unfallursache.

Beim Abflug von Paris hatte der am Flughafen in Toronto verunglückte Air-France-Airbus keine technischen Probleme. Die Maschine sei am 5. Juli zuletzt kontrolliert worden, sagte Air- France-Chef Jean-Cyril Spinetta auf einer Pressekonferenz am Pariser Flughafen Roissy Charles de Gaulle. Seinen Angaben zufolge war der Flughafen von Toronto, der wegen schwerer Gewitter geschlossen worden war, kurz vor Landung der Air-France-Maschine von der kanadischen Flughafenbehörde wieder geöffnet worden. Spinetta wollte noch am Mittwoch nach Toronto fliegen, um die Untersuchungsarbeiten zu koordinieren.

Der kanadische Verkehrsminister Jean Lapierre erklärte, er sei darüber informiert worden, dass die Maschine wahrscheinlich zu spät auf der Runway aufsetzte. Kanada und Frankreich kündigten gemeinsame Ermittlungen an. Ein Team von 15 Experten beider Länder werde das Verhalten der Piloten, das Zusammenspiel zwischen ihnen und dem Tower sowie die Informationen und Anweisungen der Fluglotsen überprüfen.
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