Die Vorwürfe gegen den Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen aus Essen im Zusammenhang mit dem Fußball-Wettskandal haben sich angeblich nicht bestätigt. Wie das Nachrichtenmagazin «Focus» berichtete, hat der Dresdner Schiedsrichter-Betreuer Wieland Ziller Jansen entlastet. Ziller habe am 13. Juni dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gestanden, dass er von kroatischen Wettbetrügern 25 000 Euro erhalten habe, schrieb das Blatt. Das Geld habe er an Jansen weiterleiten sollen, damit dieser das Erstliga-Spiel 1. FC Kaiserslautern gegen den SC Freiburg am 27. November 2004 im Sinne der Profizocker manipuliere. Ziller habe das Geld jedoch stillschweigend für sich behalten und Jansen nichts von dem Anwerbeversuch erzählt. Der Bundesliga-Schiedsrichter habe von allem nichts gewusst.

Auch ein weiterer Verdacht der Ermittler habe sich zerschlagen, berichtete das Magazin. Der mittlerweile angeklagte Schiedsrichter Robert Hoyzer habe ausgesagt, Jansen habe «ein schönes Wochenende in Dresden bekommen» - und damit Spekulationen ausgelöst, dabei könnte es sich um einen von Wettbetrügern finanzierten Ausflug ins Rotlichtmilieu handeln. Jansen sei auch tatsächlich vom 19. bis 22. Dezember 2004 in Dresden gewesen. Allerdings habe er mit seiner polnischen Freundin er im «Hilton»-Hotel übernachtet und den Aufenthalt zu DFB-Sonderkonditionen selbst bezahlt. Ziller habe das Zimmer lediglich auf Jansens Wunsch organisiert.

Angesichts des Ziller-Geständnisses fordere Jansens Rechtsanwalt Stephan Reiffen die Staatsanwaltschaft auf, Jansen nicht länger als Beschuldigten durchs Verfahren zu schleppen, schrieb «Focus». Jansen selbst sagte der Zeitung, er hoffe, «dass der Albtraum bald vorbei ist und ich endlich wieder pfeifen darf». Der DFB hat Jansen dem Bericht zufolge als Schiedsrichter für die neue Saison nominiert.