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Nubira Moderator Beiträge: 15134 | Gesendet: 15:24 - 14.04.2011 SICHER o INFORMIERT Der Newsletter von www.buerger-cert.de Ausgabe vom 14.04.2011 ----------------------------------------------------------------------- Guten Tag, Betrueger denken sich zwar immer neue Mittel und Wege aus, um Nutzer zu schaedigen, aber die "Lockmittel" bleiben haeufig die gleichen. Eine Studie von Panda Security http://pandanews.de hat nun die beliebtesten Koeder analysiert, mit denen Cyberkriminelle versuchen, Anwender in die Malware-Falle zu locken. Auf Platz eins stehen dabei Videos und multimediale Inhalte. Platz zwei belegen Installer und vermeintliche Programm-Updates. Auf dem dritten Platz landen so genannte "Cracks", mit denen man den Kopierschutz von Programmen entfernen kann und "Key Generators", die Passwoerter fuer Verschluesselungsmechanismen erstellen. Ebenfalls ganz weit vorne: Die Verbreitung von Schadsoftware ueber Soziale Netzwerke. Mehr Infos dazu sowie weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie immer in unserem Newsletter. Spannende Lektuere und sichere Stunden im globalen Netz wuenscht Ihnen Ihr BUERGER-CERT-Team ----------------------------------------------------------------------- Die Themen dieses Newsletters: 1. Gesperrter Rechner: Angeblicher Polizei-Trojaner erpresst PC-Nutzer 2. Gefaehrliche SMS: Betrueger stehlen mTANs deutscher Online-Banking-Nutzer 3. "Lebst du noch?": Betrueger versenden kuriose Spam-Mails 4. Nicht installieren!: Gefaelschtes Microsoft-Update per Mail verbreitet 5. Infizierte Word-Dateien: Kritische Schwachstelle im Flash Player entdeckt 6. Illegales Filesharing: Schaedliche Android-App stiehlt Nutzerdaten und versendet Spam-SMS 7. Praeparierte Dateien: Sicherheitsluecken in VLC Media Player 8. Keinesfalls anrufen!: Trojanisches Pferd sperrt Windows 9. Mega-Patchday: Microsoft schliesst 64 Sicherheitsluecken 10. Sicher bloggen: Update fuer Wordpress erschienen 11. Videos, Programm-Updates & Co.: Die Lieblings-Fallen der Online-Kriminellen 12. Rundum geschuetzt: Nationales Cyberabwehrzentrum nimmt Arbeit auf ----------------------------------------------------------------------- 1. STOERENFRIEDE: Angeblicher Polizei-Trojaner erpresst PC-Nutzer Gesperrter Rechner Betrueger verbreiten derzeit Malware, die sich als Behoerden-Trojaner ausgibt. Dies berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen Avira http://www.avira.com/de/press-details/nid/488/news/federal-police-scam. Die Schadsoftware blendet eine Seite ein, die vermeintlich von Bundespolizei und Bundeskriminalamt stammen soll. Dem Nutzer wird vorgeworfen, kinderpornografische Webseiten besucht und illegales Videomaterial auf seinem Rechner gespeichert zu haben. Ausserdem soll er E-Mails mit terroristischen Inhalten verschickt haben. Das Betriebssystem des Computers werde daher gesperrt. Der Nutzer wird aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden eine Strafe von 100 Euro zu zahlen. Erst dann werde die Sperre aufgehoben. Zahlt der Empfaenger nicht, wuerde die Festplatte geloescht. Die Bezahlung soll ueber den anonymen Bezahldienst "Ukash" erfolgen. Betroffene Anwender sollten keinesfalls bezahlen, sondern einen IT-Fachmann zu Rate ziehen. Ausserdem gilt es, den Antivirenschutz stets auf dem aktuellen Stand zu halten. 2. STOERENFRIEDE: Betrueger stehlen mTANs deutscher Online-Banking-Nutzer Gefaehrliche SMS Betrueger haben es derzeit auf deutsche mTAN-Banking-Nutzer abgesehen. Dies berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen F-Secure http://www.f-secure.com/weblog/archives/00002135.html. Zunaechst wird der PC mit Schadsoftware infiziert. Besucht der Nutzer dann die Webseite seiner Bank, wird dort die Meldung eingeblendet, dass ein neues Zertifikat auf das Handy uebertragen werden muesse. Der Nutzer wird aufgefordert, seine Handynummer und IMEI (Seriennummer des Handys) einzugeben. Daraufhin erhaelt er eine SMS mit dem vermeintlichen Installer fuer das Zertifikat sowie die Nachricht: "Die Seriennummer des Zertifikats: Ue88689-1299F". Wird der vermeintliche Installer jedoch ausgefuehrt, wird Spionage-Software auf dem Handy installiert. Dieses leitet offenbar mTAN-Daten an einen Webserver weiter. Anwender sollten ihren Antivirenschutz fuer Computer und Handy stets auf dem aktuellen Stand halten. Werden Sie aufgefordert, fuer das Online-Banking vermeintlich erforderliche Software zu installieren, sollten Sie sich die Aufforderung von Ihrer Bank bestaetigen lassen. 3. STOERENFRIEDE: Betrueger versenden kuriose Spam-Mails "Lebst du noch?" Das IT-Sicherheitsunternehmen Sophos http://nakedsecurity.sophos.com/2011/04/07/are-you-dead-please-reply-at-once/ berichtet ueber eine Spam-Welle mit kuriosem Inhalt: Der Empfaenger wird gefragt, ob es stimme, dass er tot sei. Jemand wuerde Ansprueche an sein Vermoegen stellen und man muesse nun sicher gehen, ob der Empfaenger wirklich verstorben sei, um das Geld an die Person auszahlen zu koennen. Wenn man innerhalb von sieben Tagen nicht antworte, sei das als Bestaetigung zu werten Empfaenger der Mail sollten diese umgehend loeschen und keinesfalls darauf antworten. 4. STOERENFRIEDE: Gefaelschtes Microsoft-Update per Mail verbreitet Nicht installieren! Derzeit kursieren erneut E-Mails im Netz, die vermeintlich von Microsoft stammen sollen. Darueber berichtet die Webseite Hoax-Info||http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/blog/weblog.shtml#11108 der Technischen Universitaet Berlin. Die Mail traegt den Betreff "Wichtiges Sicherheitsupdate" und hat ein angebliches Windows-Update als .zip-Datei im Anhang. Wird die Datei geoeffnet und ausgefuehrt, installiert sich Malware auf dem Rechner. Anwender sollten Updates ausschliesslich ueber die Original-Herstellerwebseiten herunterladen - niemals ueber Mail-Anhaenge. 5. STOERENFRIEDE: Kritische Schwachstelle im Flash Player entdeckt Infizierte Word-Dateien Adobe http://www.adobe.com/support/security/advisories/apsa11-02.html berichtet ueber eine kritische Sicherheitsluecke im Flash Player, die bereits aktiv ausgenutzt wird. Es kursieren E-Mails im Netz, die ein Word-Dokument im Anhang tragen, in die eine praeparierte Flash-Datei eingebettet wurde. Betroffen sind alle Flash-Versionen inklusive der aktuellen Version 10.2.153.1 fuer Windows, Mac OS, Linux und Solaris sowie die in Chrome enthaltene Version 10.2.154.25 und deren Vorgaengerversionen. Des weiteren sind Adobe Flash Player fuer Android (bis einschliesslich Version 10.2.156.12) sowie Adobe Reader und Acrobat X anfaellig fuer die Schwachstelle. Adobe arbeitet derzeit an einem Update, das die Luecke schliessen soll. Nutzern wird geraten, keine Dateien aus nicht vertrauenswuerdigen Quellen zu oeffnen und den Antivirenschutz stets auf dem aktuellen Stand zu halten. 6. STOERENFRIEDE: Schaedliche Android-App stiehlt Nutzerdaten und versendet Spam-SMS Illegales Filesharing Betrueger versuchen derzeit, Nutzern eine gefaelschte Android-App unterzuschieben. Darueber berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen Symantec http://www.symantec.com/connect/blogs/android-threat-tackles-piracy-using-austere-justice-measures. Die Malware ist als Version 1.3.7 der Software "Walk and Text" getarnt und wird ueber nordamerikanische und asiatische Filesharing-Webseiten verbreitet. Wird die vermeintliche App auf dem Smartphone installiert, sendet sie private Daten des Nutzers an einen externen Server. Ausserdem versendet die Schadsoftware folgenden Text in englischer Sprache an saemtliche Kontakte: "Hey, ich habe gerade eine Raubkopie von Walk and Text fuer Android aus dem Internet heruntergeladen. Ich bin dumm und geizig, sie kostet nur 1 Dollar. Stiehl nicht, wie ich!" Anwender sollten Apps grundsaetzlich nur von den Original-Anbietern herunterladen. Wer Raubkopien installiert, verletzt Urheberrechte. Mehr Infos zum Thema sichere Smartphones gibt es auf der BSI-FUER-BUERGER-Webseite https://www.bsi-fuer-buerger.de/ContentBSIFB/WissenswertesHilfreiches/Service/Brennpunkt/Smartphones.html;jsessionid=319300F9E572C648609BD485110FC8A1.1_cid031. 7. STOERENFRIEDE: Sicherheitsluecken in VLC Media Player Praeparierte Dateien Die IT-News-Seite Heise [url] http://www.heise.de/security/meldung/Kritische-Luecken-in-aktueller-VLC-Version-1225491.html[/url] berichtet ueber zwei Schwachstellen im VLC Media Player. Mithilfe der Schwachstellen ist es Angreifern moeglich, Schadcode auf fremde Rechner zu spielen. Dazu genuegt das Oeffnen einer praeparierten Mediendatei im MP4- oder S3M-Format oder der Besuch einer manipulierten Webseite. Betroffen sind Version 1.1.8 sowie die Vorversionen des Players. Die Entwickler stellen die fehlerbereingte Version 1.1.9 unter Videolan http://www.videolan.org/vlc zum Download bereit. 8. STOERENFRIEDE: Trojanisches Pferd sperrt Windows Keinesfalls anrufen! Derzeit kursiert ein Trojanisches Pferd im Netz, welches dem Computernutzer meldet, seine Windows-Lizenz sei gesperrt. Darueber berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen||F-Secure||http://www.f-secure.com/weblog/archi ves/00002139.html]]. In der Bildschirm-Meldung heisst es, man sei Opfer eines Betrugs oder eines Systemfehlers geworden. Man solle eine "Aktivierung" durchfuehren, um Windows wieder nutzen zu koennen. Werde diese Aktivierung nicht durchgefuehrt, bleibe das System blockiert. Der Nutzer wird aufgefordert, eine der angegebenen - angeblich kostenfreien - Hotlines anzurufen. Dort erhalte man den Aktivierungs-Code. Die Anrufe sind jedoch keineswegs kostenfrei, sondern gehen an teure, internationale Rufnummern. Betroffene Anwender sollten Ruhe bewahren und ggf. einen IT-Fachmann zu Rate ziehen. Ausserdem sollte das Antivirenprogramm stets auf dem aktuellen Stand gehalten und die Firewall aktiviert werden. 9. SCHUTZMASSNAHMEN: Microsoft schliesst 64 Sicherheitsluecken Mega-Patchday Microsoft hat im Rahmen seines monatlichen Patchdays 17 Updates veroeffentlicht, die insgesamt 64 Schwachstellen beseitigen. Ueber viele der Sicherheitsluecken war es Angreifern bislang moeglich, Schadsoftware auf fremde Rechner zu schleusen und auszufuehren - etwa durch praeparierte Dateien oder manipulierte Webseiten. Betroffen sind beispielsweise Microsoft Office oder der Internet Explorer. Anwender sollten die Updates MS11-018 bis MS11-034 umgehend einspielen. Dies geschieht am einfachsten ueber die automatische Update-Funktion oder einen Besuch der Windows-Update-Seite http://update.microsoft.com/windowsupdate/. Mehr Infos zu den einzelnen Updates gibt es auf der Microsoft-Webseite http://www.microsoft.com/germany/technet/sicherheit/bulletins/ms11-apr.mspx. 10. SCHUTZMASSNAHMEN: Update fuer Wordpress erschienen Sicher bloggen Das Weblog-System Wordpress steht nun in der aktualisierten Version 3.1.1 zum Download bereit. In der neuen Fassung wurden unter anderem drei Sicherheitsluecken beseitigt. Nutzern wird geraten, Wordpress 3.1.1 schnellstmoeglich zu installieren. Die fehlerbereinigte Version steht auf der Wordpress-Seite http://wordpress-deutschland.org/ zum Download bereit. 11. PRISMA: Die Lieblings-Fallen der Online-Kriminellen Videos, Programm-Updates & Co. Betrueger denken sich zwar immer neue Mittel und Wege aus, um Nutzer zu schaedigen, aber die "Lockmittel" bleiben haeufig die gleichen. Eine Studie von Panda Security http://pandanews.de/2011/04/06/diese-kder-nutzen-hacker-am-liebsten/ hat nun die beliebtesten Koeder analysiert, mit denen Cyberkriminelle versuchen, Anwender in die Malware-Falle zu locken. Dazu wurden Webseiten analysiert, die von Hackern am haeufigsten fuer ihre Cyberangriffe genutzt werden. Auf Platz eins stehen dabei mit 25 Prozent Videos und multimediale Inhalte. Platz zwei belegen Installer und vermeintliche Programm-Updates (21,6 Prozent). Auf dem dritten Platz landen mit 16,5 Prozent so genannte "Cracks", mit denen man den Kopierschutz von Programmen entfernen kann und "Key Generators", die Passwoerter fuer Verschluesselungsmechanismen erstellen. Ebenfalls ganz weit vorne liegt die Verbreitung von Schadsoftware ueber Soziale Netzwerke: 16 Prozent der geblockten Seiten waren URLs zu Social Networks wie Facebook, MySpace oder Messenger. Weiter hinten im Ranking folgen eBooks (5,3 Prozent), P2P Downloads (4,2 Prozent) und Seiten mit pornografischen Inhalten (4,2 Prozent). 12. PRISMA: Nationales Cyberabwehrzentrum nimmt Arbeit auf Rundum geschuetzt Am ersten April hat das nationale Cyber-Abwehrzentrum unter der Federfuehrung des Bundesamtes fuer Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seine Arbeit aufgenommen. Beteiligt an der Kooperation sind das Bundesamt fuer Verfassungsschutz sowie das Bundesamt fuer Bevoelkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Insgesamt werden zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Cyberabwehrzentrum eingesetzt. Deren Aufgabe ist es, IT-Sicherheitsvorfaelle schnell und umfassend zu bewerten und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dazu werden unter anderem Informationen ueber Taeterbilder und Schwachstellen in IT-Produkten ausgetauscht sowie IT-Vorfaelle, Verwundbarkeiten und Angriffsformen analysiert. Die offizielle Eroeffnung des Cyber-Abwehrzentrums wird Mitte Juni erfolgen. ----------------------------------------------------------------------- Dieser Newsletter ist ein kostenloses Service-Angebot des Buerger-CERT. Er erscheint im Abstand von 14 Tagen. Die Informationen werden vom Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik, http://www.bsi.bund.de, mit groesster Sorgfalt recherchiert und aufbereitet. Dennoch kann eine Gewaehr oder Haftung fuer die Vollstaendigkeit und Richtigkeit nicht uebernommen werden. Unter http://www.buerger-cert.de haben Sie die Moeglichkeit, den Newsletter zu abonnieren oder abzubestellen. Fragen und Anregungen an die Redaktion bitte an: oeffentlichkeitsarbeit@bsi.bund.de |
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