Seit drei Jahren hat Moskau eines seiner wichtigsten Wahrzeichen wieder erlangt, die Erlöserkathedrale. Der Wiederaufbau dieser größten Kirche Russlands innerhalb von nur fünf Jahren ist eine staunenswerte Leistung.

Als 1812 Napoleon Russland erobern wollte und in Moskau gescheitert war, gelobte Zar Alexander I. zum Dank für die Rettung Russlands eine prächtige Kirche zu errichten. Der Bau der Erlöserkathedrale zog sich dann von 1839 bis 1881 hin! Neben Kreml und Rotem Platz war sie das Herz Moskaus.
Schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie jedoch ein Opfer von Stalins systematischen Kirchenzerstörungen. An ihrer Stelle sollte das damals höchste Hochhaus der Welt entstehen. Daraus wurde nichts, die Baugrube diente dann über viele Jahre als Freibad mitten in Moskau!
1990 äußerte die russische orthodoxe Kirche den Wunsch nach Wiederaufbau der Kathedrale, der 1994 von der Stadt beschlossen wurde. Dann wurde Tag und Nacht gearbeitet. Sämtliche prachtvolle Fresken im Innern entstanden dabei innerhalb nur eines Jahres! Am 31. Dezember 1999, genau zur Milleniumsfeier, konnte die Erlöserkathedrale wieder geweiht werden.

Der Wiederaufbau sollte dabei dem Original so nahe wie möglich kommen. Abweichungen gab es bei den Baumaterialien. So wurden die Wände zunächst aus Beton errichtet, dann mit Ziegelsteinen, zuletzt mit Marmor verkleidet. Statt auf einem Hügel steht die Kirche heute auf einer Granitterrasse, unter der geschickt große Konferenzräume und eine Tiefgarage untergebracht wurden.
Die Höhe der Kuppel beträgt 103 Meter, die Kathedrale fasst 10 000 Menschen.

Auf der offiziellen Website der Erlöserkathedrale gibt es in Englisch und Russisch viele Informationen und eindrucksvolle Bilder:

www.xxc.ru/english/