Ich bin für jede Rekonstruktion zu haben!
Aber diese Ruine mit den drei moderenen Dingern ist nun Mal der zentrale und markanteste Punkt der City-West, daher wohl seine Bedeutung für die Leute. Außerdem ist da ja noch dieser Mahnmal-Aspekt, über den hier auch unter einem anderen Topic diskutiert wird.....

Ich finde,als Mahnmal gegen einen Angriffskrieg hat es nach fast 60 Jahren stabiler Demokratie ausgedient. Deutschland ist ein ganz normales Land in der Mitte der EU mit freundschaftlichen Beziehungen zu allen Nachbarn.
Ich könnte mir eher Denkmäler der Versöhnung vorstellen.
Zum Beispiel fällt mir hier im Rahmen der Diskussion um die Neugestaltung des Ales etwas ein.Der Platz ist ja nach einem Besuch des Zaren Alexander benannt worden.Man könnte in der Mitte ein deutsch-russisches Versöhnungs-Denkmal errichten,natürlich in historischem Stil.Nicht wieder so irgendeine rostige Skulptur mit Betonpfeiler dazu.
Die Gedächtniskirche würde ich in altem Glanz erstrahlen lassen.Sie war schliesslich Wilhelm I. gewidmet,gegen den kann man historisch nicht viel sagen,er war zwar mehr Preusse als überzeugter Deutscher,aber er hat Deutschland bis zu seinem Tode 1888 friedlich regiert.

Ruinen als "Mahnmale" zu bezeichnen , finde ich sowieso p-e-r-v-e-r-s.
Unsere Städte sind mit all' ihren Brüchen und Narben schon Mahnmal genug. Bin Berliner und fand sowohl die Ruine, als auch den Neubau schon als Kind irritierend.
Natürlich ist man im Innern des Eiermann (was für ein Name!)-Baues von dem blauen Licht verzückt, aber , wie gesagt, Architektur ist öffentlich und der Innenraumeffekt zweitrangig.
Aber der Kurfürstendamm, die Tauentzien und die ganze Ecke sind sowieso dermaßen architektonisch und vom ganzen Einkaufsflair her dermaßen aufm Hund, daß ich dort seit Jahren nicht mehr hingehe. Wenn ich in Berlin bin, dann in "Mitte" oder Potsdam
Kudamm und Co. haben keine Zukunft.

Hallo Claus,

unter der Rubrik "Architektur Allgemein" und dem Punkt "Mahnmal - Rekonstruktion oder Ruine" wird fleissig zu Deiner Thematik diskutiert. Schau mal rein!

Vielleicht könnte man die Beiträge von hier dort einfügen?

@Schlüter
Aber am Ku'damm ist immernoch mehr los, als in der Friedrichstraße. Dort gibt es die beiden Quartier 205/206 und Lafayette und sonst auch nur H&M u.ä. Das war's! Klar, historisch und touristisch hat das Gebiet mehr zu bieten als der Ku'damm(Gendarmenmarkt, Museumsinsel um die Ecke etc.). Aber sonst das sind lediglich 6 Straßenkreuzungen. Ku'damm/Tauentzien sind 5km, von denen mind. 3km mit den verschiedensten Geschäften, Hotels, Restaurants, Theatern, Kinos(die allerdings auch immer weniger werden) und Kaufhäuser(u.a. das KaDeWe) bzw. Einkaufspassagen bestückt sind. Außerdem versteckt sich noch viel in den Seiten-/Parallelstraßen des Ku'damms.

@Ben
Mit den Seitenstraßen hast Du recht, die hatte ich momentan völlig ausgeblendet - allein der Buchladen am Savignyplatz mit der gigantischen Auswahl an Kunst- und Architekturbüchern ist ein Glanzpunkt.

@Ben und Schlüter
Kein Wunder, dass der Savignyplatz mit der tollen Buchhandlung unter der S-Bahn so schön ist - dort gibt es ja auch noch eine ganze Reihe attraktiver Gründerzeitbauten!

Der Kudamm wird weiter ein Einkaufszentrum bleiben, auch wenn der Potsdamer Platz jetzt für viele spannender ist.
Die Gedächtniskirche ist im jetzigen Zustand sicher kein Aushängeschild für Berlin. Als ich zuletzt dort vorbeilief, bin ich sofort angebettelt worden. Müll, Urin, Junkies und die tristen grauen Betonrasterfassaden von Eiermann ergänzten sich mit der ausgebrannten Turmruine zu einem freilich sehr stimmigen Gesamtbild. Ich war ziemlich schnell wieder weg...

ich bin nur zugereister berliner auf zeit, würde die gedächtniskirche aber auch gerne rekonstruiert sehen.
den eiermann-bau könnte man ja in irgeneinem modernen vorort umsetzen.

zum kudamm sehe ich keine große alternative.
die friedrichstr. wird's so schnell nicht zu was bringen, die pp-arkaden sind viel zu klein und den rets in berlin kann man einkaufs-technisch auch vergessen.
i.b.a. kleidung und hochpreisige ware wird der kudamm so schnell nicht überholt.

Was sicher kaum einer weiß, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde in Anlehnung an das Bonner Münster gebaut.


http://www.bonn-region.de/backoffice/mod/netmedia_image/data/194_Muenster.jpg

@anonymous

Das hieße, eine Rekonstruktion der Gedächtnskirche wäre eine Hommage der Hauptstadt Berlin an die ehemalige Hauptstadt Bonn! Ein Stück rheinischer Romanik an der Spree...