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 Forum Index —› Deutschland —› Patzschke, Klotz & Partner - Architektur in Berlin
 


Autor Mitteilung
Schauinsland
registriert

Beiträge:


Gesendet: 22:03 - 20.04.2003
Prokovjev
Stammgast

Beiträge: 73


 

Gesendet: 00:10 - 21.04.2003

mir gefällt sehr, dass man offenbar sehr bemüht ist eine ähnliche stockwerksstruktur zu schaffen, wie es in berlin um die jahrhundertwende üblich war.
Ich empfinde es als starken bruch, wenn zu angrenzenden häusern -bei gleicher traufhöhe- ein unterschied bezüglich der anzahl der etagen besteht.
patzschke und co wenden hierzu eine reihe interessanter tricks an. und ich meine da nichtmal die obligatorische nutzung des dachstuhls als eigentständige etage.
z.b. wird da eine 5.etage nach hinten gestaffelt...so dass es, dank eines entrprechenden gesimes aus der fußgängerperspektive nicht zu sehen ist.
oder wird da hinter arkaden eine zusätzliche etage versteckt, die durch geschickte farbgebung auch kaum ins auge des betrachters fällt.
ein zugeständnis an ökonomische zwänge-dennoch elegant gelöst.
man beachte allerdings, dass das nachbargebäude zum kronenpalais trotzalledem noch eine etage mehr besitzt ( was sich allerdings schwerer tat nutzer zu finden, wie ich las )
die erhöhung der stockwerksanzahl schein mir übrigends generell der einzig schlechte nebeneffekt der traufhöhenrestriktion zu sein, die man einführte um dinge wie zwischen kottbusser tor & prinzenstrasse zu verhindern.

beim kronenpalais missfällt mir allerdings, dass die pseudo-sandsteinblockoptik bis oben hin weitergeführt wurde-frontal bekommt dies daher einen rastereindruck-vor allem weil die pilaster, die die fenster sekundieren, schwer als solche zu erkennen sind-ist das kapitell doch mehr angedeutet. so sieht man ausschliesslich steinreihe über steinreihe- der eindruck einer massiven blockmauer ( -->pseudosandsteinblöcke ) kommt aber, meiner meinung nach, in erster linie zur geltung wenn diese von reihe zu reihe um die hälfte versetzt sind-wäre pflicht wenn die fugen sich so stark vom "stein" unterscheidet.
da gefällt es mir doch mehr, wenn die blockquaderung dem sockelgeschoss vorbehalten bleibt---->siehe adlon, dompalais
ich finde ausserdem , dass sich beim kronenpalais vertikal- ( pilaster ) und horizontalgliederung ( quader ) gegenseitig bekämpfen.
eine fehlende betonung des eingangs und die gleichberechtigung aller achsen lassenes für mich eher zu einem füllbau werden-aber einem gelungenen. Tendenz: sehr gut
gesims am besten am sockelgeschoss des charlottenpalais-sehr entspannend für die augen!
danke patzschke, klotz & partner -die herren wegbereiter!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:08 - 21.04.2003

Zitat:
ich finde ausserdem , dass sich beim kronenpalais vertikal- ( pilaster ) und horizontalgliederung ( quader ) gegenseitig bekämpfen.

das ist ein sehr guter punkt. ich hatte schon länger überlegt, was mich an dieser horizontal-vertikal-gliederung stört. ich bin sehr für eine deutliche gliederung in beiden achsen, je nach gebäudeform von einem mehr als vom anderen.
nun hat das gebäude ja beide gliederungen und trotzdem stört mich etwas, ich glaube fast, es ist genau das der fall: der horizontal-vertikal-antagonismus ist nicht harmonisch. er erzeugt eine dem gebäude nicht vorteilhafte spannung.
insbesondere stört, dass das gebäude durch die massiven horizontal-gesimse förmlich zersägt wird. die drei obereb scheiben ohne gesimse haben eine ausgewogene hor-ver-verteilung. allein, man hätte die strenge rasterung durch rundbogenfenster lockern sollen.
die beiden sockelgeschosse missfallen mir eher. die lisenen sind zu dominant und der rustika-quaderung fehlt die senkrechte.
ingesamt wirkt der bau zu unausgeglichen, zu stückhaft, zu zersägt, zu gerastert.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 14:48 - 21.04.2003

Beim Kronenpalais handelt es sich durchaus um ein harmonisches Gebäude. Von Zersägung oder Bekämpfung von Horizontale und Vertikale nichts zu spüren.Das Gebäude gleicht seine Höhe durch eine ordentlich-betonte horizontale Gliederung aus: in dominantes Sockelgeschoss, 3 Obergeschosse und Dachgeschoss.Die Pilaster ordnen sich unter und nehmen stattdessen in ihren Horizontalfugen das übergeordnete Prinzip auf. Das Gebäude ist nicht an Charlottenpalais oder v.a Adlon mit seinem Rustika - Sockelgeschoss zu messen, vielmehr nimmt es in der Gliederung deutliche Bezüge zum linken Gründerzeitbau auf. Hier von "Pseudo"-Sandsteinblöcken zu sprechen halte ich nicht für angemessen. Viele klassische Putzbauten nehmen schließlich diese Gliederungselemente auf , ohne mit echtem Stein zu arbeiten. Zustimmen kann ich bei der fehlenden Definition des Eingangs, was sich unter dem Aspekt Füllbau aber relativiert.Besonders positiv auch die klassische Fenstersprossung der Obergeschosse, wo Adlon und Charlottenpalais Abstriche machen.

Fazit insgesamt: Hervorragende, harmonische Bauleistungen, wie man sie sich nicht nur für Berlin wünschen kann.

Frage: Hat das Büro Patzschke, Klotz & Partner einen Internetauftritt oder eine email-Adresse? Wie lautet die Anschrift des Büros?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:06 - 22.04.2003


Patzschke & Partner Architekten Tel.: +49 (0)30 - 892 10 92
Am Bahnhof Grunewald 10
D - 14 193 Berlin

Tel.: +49 (0)30 - 892 10 92
Fax.: +49 (0)30 - 893 14 69

E-Mail: patzschke@patzschke-architektur.de

Webseite: http://www.patzschke-architektur.de/
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 23:02 - 23.04.2003

Das Kronenpalais besitzt zwar im Gesamtbild eine harmonische Fassade, die Details sind aber weniger gelungen und verleihen dem Gebäude eine Härte, die ihm schadet.
An der Detailaufnahme oben erkennt man, dass die Gesimse zwar reich profiliert sind, dass aber jegliche Rudungen fehlen, insbesondere ein "Karnies", also ein konkav-konvexer Übergang wie er am benachbarten Gründerzeitbau zu finden ist. Die Gesimse sind insoweit beim Hotel Adlon und beim Charlottenpalais wesentlich besser gelungen. Dadurch wirken deren Fassaden auch weicher und freundlicher.
Schauinsland
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 23:15 - 23.04.2003

direkt links an das Charlottenpalais anschließend(Bild 1) wurde mittlerweile ein Eckgebäude - sogar mit Kuppel(?) errichtet, hat jemand dazu Bilder, mich würde interessieren ob es mit dem Patzschke-Bau harmoniert.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 11:27 - 14.05.2003

schauinsland,
das nachbargebäude taugt wenig. es hat zwar eine sandsteinfassade, ist aber sonst im stil der 70-er errichtet. die kuppel ist eine zeitgenössische interpretation, die ziemlich in die hose ging.
insgesamt kein repräsentatives gebäude.
hier ein foto des eckhauses.
so kannst du dir jetzt also selbst ein bild der "kuppel" machen.

[Link zum eingefügten Bild]

übrigens fällt mir auf, dass das patzschke-haus aus der vogelperspektive wesentlich besser aussieht als aus der froschperspektive.
das liegt wohl hauptsächlich am eher missratenen sockel.
luciensteil
Novize

Beiträge: 38


 

Gesendet: 04:09 - 15.05.2003

Wäre es nicht eine gute Idee einen nächsten "APH Council" in Berlin zu halten und Patzschke zu besuchen? Ich würde auch vorschlagen das Bûro Krier&Kohl zu besuchen, Stimmann und Haubrich einzuladen, etc...In Berlin wäre es auch denkbar Duane Phillips, den Kontaktarchitekten des Tacheles Viertels zu treffen, und andere Gleichgesinnte..

Ich weiss nicht ob die Fernseh Sendung "Kennword D" noch existiert, aber im Falle es gibt sie noch würde ich empfehle auch da Kontakt aufzunehmen: Ich habe den Redakteur kennengelernt in Berlin im Zusammenhang der Stadtschlossrekonstruktion-Problematik und fand ihn sehr positiv eingestellt zu traditionellen Wiederaufbau Strategien...

Beste Grüsse
Lucien Steil
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 04:30 - 15.05.2003

Lieber Lucien, das klingt wie Geburtstag und Weihnachten auf einmal!
Sehr , sehr gerne. Bin dabei.
P.S.:
Schöne Grüße von und an Herrn Jose da Silva.
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 13:41 - 15.05.2003

Hallo Lucien, diese Ideen sind wirklich ganz wunderbar. Ich hoffe, wenn ich einmal mehr Zeit habe, werde ich auch teilnehmen können.

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