Ist dieses Projekt nicht schon lange passé?

stimme Dr. Franz Schulz zu - anfangs wird man staunen und sich freuen, und es wird gut besucht sein, kaum ist die WM wieder weg, wird es langsam vor sich hingammeln. @ ben - ich meine auch, dass das projekt schon abgesagt worden ist...

was ist das links im bild für eine brachfläche?

Der Artikel ist vor 10 Tagen erschienen, also brand-aktuell!
Das Projekt hat man also noch nicht "in die Tonne getreten"!

"Zweifellos würde durch dieses gigantische Riesenrad der Tourismius verstärkt werden, was letztendlich der Stadt gut tun würde!"

...wenn es nur nicht eine Nachahmung wäre...:

http://www.huehnergegacker.de/London/pages/Riesenrad.htm

...was der zitierte Artikel sogar zugibt!

Sollen jetzt alle Städte wetteifern, welche sich eher in ein Disneyland verwandelt - zwar mit Glaskästchen (= Captain Future Ressort ), dafür mit Riesenrädern, Rollercoastern und anderen Rummelmaschinerien?

Ich war der Meinung, dass es eben aus diesen Gründen schon eine ganze Weile vom Tisch wäre. Hab ich auch vor Kurzem erst gelesen...Na dann eben doch.
Komisch. Hier kommt niemand mit dem Disneyland-Argument... : :

@Kai
Das Riesenrad liegt am Gleisdreieck und ist umgeben von U-/S-/Güterbahnanlagen.
Auf der langen "Sanddüne" werden glaub' ich Mal die Schienen verlegt, die unter dem Potsdamer Platz entlang zum Lehrter Bahnhof und noch weiter führen...

@Schinkel

Das Thema Riesenrad passt sehr gut hierher zum Thema traditionelle Architektur! Immerhin ist das Berliner Projekt eine klare Anspielung auf das stadtbildprägende Riesenrad in Wien - und das stammt von 1897! Hier greift man also eindeutig eine Idee der Gründerzeit auf!

Übrigens macht man beim Wiener Riesenrad durchaus mit traditionellem Flair Werbung: es gibt Waggons, die im Stil von 1897 eingerichtet sind und sogar einen "Jugendstil-Luxuswaggon" - also mal wieder nix mit Disneyland, sondern "altes Europa"!

Interessant ist auch, dass für das Wiener Riesenrad bereits 1916 eine Abbruchgenehmigung vorlag, die aber aus Geldmangel nie durchgeführt wurde. Nach Zerstörung 1944 im WW2 wurde das Baudenkmal übrigens schon ab 1945 (natürlich) wiederaufgebaut. Unsere lieben Dogmatiker würden dazu also sagen: die Disneyland-Kopie eines Disneyland-Riesenrads!

http://www.tourist-net.co.at/w_pr_3.htm

Na, immerhin passt es symbolisch ganz gut an der Stelle des aufgegebenen Anhalter Bahnhofs. Allerdings sind 60 Mio. zwei Drittel der Schlossfassaden, und da wären zusätzliche Touristenströme sicherlich länger garantiert. Ob man stattdessen mit dem Rad nun unbedingt ein weiteres potentielles Terrorziel in Europa bauen muss...

Artikel (Auszüge) von: Berliner Morgenpost, 06. Februar 2004

Entscheidung über Riesenrad soll Anfang März fallen

Kreuzberg
Kommt es oder kommt es nicht, das Riesenrad auf dem Gleisdreieck?

"Das ist ein wahnsinnig interessantes Projekt", sagt der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses. "Wir haben uns aber entschieden, sorgfältig darüber nachzudenken und die Sache zu prüfen. Wir wollen keine Entscheidung gegen die Bürger treffen." Auf der Sitzung am 3. März würden auch die AG Gleisdreieck, der Grundstückseigentümer Vivico sowie Vertreter des Deutschen Technikmuseum und des Stadtmarketings angehört. Dann werde voraussichtlich auch die Entscheidung fallen.

"Das Riesenrad hat Technik mit vierfacher Sicherheit", betont Dirk Nishen von der Initiatorengruppe World Wheel Berlin. Die Gruppe sei zudem bereit, auf den Bau des Parkhauses zu verzichten und stattdessen das Debis-Parkhaus mitzunutzen. "Wir nehmen keinen Quadratmeter vom geplanten Grün weg. Mehr geht nicht. Irgendwo ist auch eine Grenze."

Wird das weltgrößte Riesenrad am Gleisdreieck aufgestellt? Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Gestern Abend ließen sich die Bezirksverordneten im Stadtplanungsausschuss von den Initiatoren deren Pläne erläutern. Ein Beschluss wurde zwar nicht gefasst, aber trotz aller Skepsis sehen viele Verordnete die Vorteile des Projekts. Das Riesenrad hätte das Zeug zum Touristen-Magneten - da sind sich alle einig

"Es ist offenkundig, dass das Riesenrad eine ungewohnte und wichtige Attraktion für Berlin ist", sagte Baustadtrat Franz Schulz (Grüne). Andererseits sei zu hinterfragen, ob das Gleisdreieck der richtige Standort ist. "Außerdem muss zwingend ausgeschlossen werden, dass sich daraus ein Freizeitpark entwickelt. Da würde ich nicht mitziehen." Das Finanzierungskonzept müsse vertieft werden, so Schulz weiter. Zudem warte er auf ein Signal aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wegen der noch offenen Grundstücksfrage. "Wenn die Entscheidung aber für das Projekt fallen sollte, bin ich sicher, dass die noch offenen Punkte zu bewältigen sind", sagte der Baustadtrat.

Das Deutsche Technikmuseum hat ebenfalls großes Interesse an dem Riesenrad-Projekt. Immerhin plant die Initiatorengruppe den Bau des neuen Museumseingangs und will 1600 Quadratmeter Ausstellungsfläche kostenlos zur Verfügung stellen: "Wir sind nicht bereit, auf die Realisierung des Projekts zu verzichten", meinte Museums-Sprecherin Maria Borgmann.

Ich sehe dem Projekt gelassen entgegen.
Es wäre interessant, wenn es realisiert werden würde, aber auch nicht schlimm, wenn das Gleisdreieck das bleibt, was es ist: Ein Gleisdreieck!

Zitat:

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Ob man stattdessen mit dem Rad nun unbedingt ein weiteres potentielles Terrorziel in Europa bauen muss...

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das schloss kann ebenso ziel eines terrorangriffs werden wie die gedächtniskirche, der reichstag oder auch das riesenrad. von daher zieht das argument mit dem terror nicht.

man sollte das geld lieber in eine wiederaufgebaute altstadt stecken - dies würde langfristig mehr geld einbringen

Da fährt jemand wohl nicht gern Riesenrad...