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Autor Mitteilung
B. Szillis-Kappelhoff
Moderator

Beiträge: 756


Gesendet: 12:16 - 22.08.2007

Ostpreußen

Hinweis auf einen altpreußischen Adligen oder auf einen heidnischen Priester.

* prußisch "alkas" = Heiliger Waldtempel
* "alkas, elkas" = heilig, tabu, abgeschirmt, unverletzlich

* lettisch "elks" = Götze

* preußisch-litauisch "alka" =
a) Berg
b) Opferstätte auf einer Anhöhe
c) Hünengrab
d) Puppe, Götzenbild
e) Götzentempel

Namensvarianten:
* Alke (um 1400), Wore
* Alkemenne (1392), Kammeramt Kerpau
* Alkethe (um 1400), Kammeramt Neimen
* Alike, Allicke, Alke, Alkehn
* Alkien, Alkeyn, Alken, Allech, Alckenings

Ortsnamen:
* Alkayne (1312), Alkehnen, Kreis Fischhausen Samland
* Alkayn (1423), Alkehnen Kreis Preußisch Eylau
* Alkinnen oder Lakehnen (1785), Kreis Preußisch Eylau
* Alkinehlen (1785), Kreis Gerdauen

Gewässer:
* Alkanasoythe (1423), bei Laukischken Kreis Labiau

Landeskunde:
"Die auf Anhöhen errichteten Adelsburgen lagen in unmittelbarer Nachbarschaft der Weiler und heiligen Stätten. Sie waren umgeben von Gräben, Wällen und Holz-Erde-Mauern: zwei parallelen Reihen angespitzter Pfähle, die mit Erdreich und Steinen aufgefüllt wurden. Darin stand das große, langgestreckte Holzhaus des Edlen mit stumpfwinkligem Dach und ornamentiertem First, umsäumt von Stallungen und kleineren Häusern. Im Verteidigungsfalle konnten diese Bollwerke, die auch den Dorfbewohnern als Fliehburg dienten, mit Bogen, Speer und Wurfgeschützen verteidigt werden. Reste der Wallanlagen sind heute noch sichtbar; der ostpreußische Volksmund hat sie vielfach zu Schloßbergen umgedeutet oder ihre Namen zu Schwedenschanzen (von prußisch swints "heilig") und Pillenbergen (von pilis "Berg, Feste") verballhornt."

"Heilige Stätten werden an verschiedenen Stellen vermutet; vielleicht gab es eine (Romowe genannt) für jeden Gau... In den Hainen sollte nach alter Überlieferung ein Baum *) stehen, dessen Stamm sich geteilt hatte und weiter oben wieder zusammengewachsen war. Noch im 19. Jahrhundert hielt sich in einigen Gegenden der Glaube, man könne von Krankheiten geheilt werden, wenn man durch eine solche Baumöffnung krieche."
Quelle: Kopp, Das Volk der Prussen, Vortrag gehalten auf der 13. Baltischen Konferenz am 16.10.1987 in der Ostakademie Lüneburg, Tolkemita Dieburg 1988, S. 9 ff.

*) Annmerkung:
* prußisch "rumbas" = Einschnitt, Engpass
* "rumbaut" = zusammengewachsen
* "rumbautai" = zusammengewachsene heilige Bäume
* "rumbotas" = faltig, mit Auswuchs behaftet

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