Ostpreußen

* prußisch "karelis" = Bienenzüchter; "kare" = Wabe

Bei nicht-ostpreußischer Herkunft von Cornelius.


Namensvarianten:
* Carell, Corall


Ortsnamen:
* Korallischken (1736), Amt Klemmenhof/ Memel
* Korellen (1938 Birkenfeld), Kreis Rastenburg
* Korehlen/ Korelen, Kreis Labiau
* Groß Corellen, Kreis Gumbinnen

Quellen:
* Klose, H.: Über Waldbienenzucht in Lithauen und einigen Nachbargebieten. Abhandlg. der Bayerischen Akademie d. Wissensch., Mathem-naturw. Abtlg. Suppl.-Bd. München 1922-1932 (1925) S.343-406
* Podehl, Hans Georg: 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt, Rautenberg Leer 1987


Landeskunde:
Die Waldbienen-Imkerei war ein wichtiger Wirtschaftszweig, denn der Ritterorden brauchte ständig Wachs für Kerzen, und die Bevölkerung brauchte Honig zum Süßen und zum Konservieren der Nahrung. Zucker gab es damals nicht, und als es ihn gab, war er ein teures Luxusgut.

Waldbienen hatten ihre Beuten etwa 5 m hoch in dicken Kiefern. Es arbeiteten stets zwei Imker zusammen:
Ein alter erfahrener Mann, der das Verhalten der Bienenvölker beobachtete und die Lage des Fluglochs bestimmte, denn Wind, Sonnenstrahlen, Regenrichtungen mussten so berechnet werden, dass es den Bienen gut ging. Da er meist aufgrund seines Alters nicht mehr in der Lage war, die Bäume hochzuklettern, brauchte er einen jungen Mann, der von ihm lernte und zur Pflege des Stockes und zur Ernte des Honigs auch flink wie ein Eichhörnchen (woweries) die Bäume hinauf kam.

Ein natürlicher Nahrungskonkurent war der Zidel-Bär. Hier half man sich mit einem hochprozentigen Getränk, dem "Bärenfang" oder "Meškinnis", den man unten am Baum aufstellte, damit der Bär sich dran laben konnte. Und während er unten seinen Rausch ausschlief, konnte der junge Helfer in Ruhe oben im Baum die Beute leeren.

Rezepte:
* http://www.ostpreussenforum.de/landeskunde/kultur/kueche/Alkohol/Baerenfang.htm