Ich hab so eine ähnliche Frage in "Elisabeth die FRAU" aufgeworfen.
Für viele Mädchen war damals das 1.Mal traumatisch. Man denke nur an Rudolfs Frau, die das ja sehr deutlich beschrieb. Vielleicht gibts ja auch in Elisabeths Tagebuch darüber einen Eintrag, der nicht an die Öffentlichkeit kommt.

War Franz Joseph nicht auch schon vor der Hochzeit ins Sexleben eingeführt worden? vielleicht hatte er auch kein verständniss dafür das Elisabeth möglicherweise Schmerzen hatte und Sex nicht als schön empfand. Franz Joseph kam es vielleicht nur auf seinen höhepunkt an und nicht auf Elisabeths. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Männer damals für ein langes oder überhaupt ein vorspiel waren.

Die Mädchen wurden damals überhaupt nicht aufgeklärt und wussten gar nichtm, wie ihnen geschah. Daher haben viele Frauen damals, wie auch Elisabeths Mutter, ihr 1. Mal als Vergewaltigung erlebt. Elisabeth hatte ihr Lebtag eine Abneigung gegen Sex, aber mehr, weil sie wusste, dass sie davon schwanger wurde und weil der ganze Hof es mitbekam.
Damals wurden die Männer von sog. "Hygienedamen" ins Sexleben eingeführt.

Die Habsburger Prinzen hatten es -- Liebe hin oder her -- gar nicht nötig, sich bei ihren Frauen zu bemühen. Aber in anderen Herrscherhäusern wars auch so. Geheiratet wurde, um legitime Nachkommen (Söhne!!) zu zeugen. Den Spaß hatten die Herren woanders. Die Frauen hatten zu ertragen (im wahrsten Sinn des Wortes, bei den oftmaligen Schwangerschaften).
Dass Elisabeth keine sinnliche Frau war -- oder wurde -- kann man sicherlich FJ zuschreiben. Der trotz aller Liebe wohl kein Einfühlungsvermögen hatte. Es hat ja auch einige Nächte gedauert, bis "Vollzug" gemeldet werden konnte. Und dann wurde das von Schwiegermutter Sophie quasi vor dem ganzen Hof diskutiert. Hallo
wie würdet ihr denn reagieren, wenn euer Liebesleben vor der ganzen Schule/Firma/Nachbarschaft diskutiert wird.

@dannymusik:
wurden Mädchen nicht etwas von der Mutter aufgeklärt wenn sie ihre Tage zum ersten Mal bekommen?

@Ida:
Das das Liebesleben von Elisabeth am ganzen Hof diskutiert wurde war für sie sicher ziehmlich scheiße.Und für andere Frauen ihrer Zeit sicherlich auch.Wenn irgendjemand über mein Liebesleben (auch wenn ich mit 14 noch keins hab) unterhalten würde, hatte ich auch keine Lust mehr.

Aber Sophie war doch auch eine Frau. Sie hätte doch Elisabeths Situation etwas nachfühlen müssen. Wieso hat sie dann so mitdiskutiert. Für sie muss das doch auch Scheiße gewesen sein.

Liebe Miriam
die Mädchen wurden gar nicht, oder sehr schlecht aufgeklärt. Ich glaube Königin Victoria gab ihrer Tochter am Vorabend der Hochzeit ein entsprechendes Büchlein und hoffte ansonsten, dass vielleicht sonst jemand etwas Aufklärung betrieb.
Du must Dir vorstellen: kein TV, kein Radio, keine Bravo/Girl oder Sonstiges. Die Mädchen mussten unschuldig in die Ehe gehen, das war eine Frage der Ehre. Außerdem waren den Männern solche Jungfrauen auch viel lieber als Ehefrauen, die stellten keine Ansprüche (sexueller Natur), der Gatte konnte sich quasi auf einem Postament etablieren und die Gattin wusste es ja nicht besser...
Dass Sophie eben nicht einfühlend war, ist ja nun hinlänglich bekannt. Eine Frau, die man "den einzigen Mann am Kaiserhof" nannte, die vier Söhne großgezogen hat... Und extrem verstickt ins spanische Hofzeremoniell war. Woher sollte die den Takt nehmen, sich bei dieser Diskussion zurück zu halten? Außerdem lag ihr doch sowohl das Wohl ihres Sohnes am Herzen, als auch die ach so wichtige Nachfolge. Ein Thronerbe musste her, auf Teufel komm raus...

Was passierte dann wenn die Mädchen ihre Tage bekammen? Sie bekammen ja einen riesen Schock

Aber die Periode hat doch nichts mit Sex zu tun. Die wussten schon, dass die Periode einem Mädchen bestätigt, das sie nun Kinder bekopmmen kann. Bei Stephanie war es ja so, dass die Hochzeit herausgezögert werden musste, da sie noch nicht menstruierte. Wie man dann Kinder zeugt, ist ein ganz anderes Thema.

Ok, stimmt aber die Mütter hätten sie ja da schon etwas auf die Hochzeitsnacht vorbereiten können. Sie haben ja das gleich durchmachen müssen.Und das sie dachten: "Ich wurde nicht aufgeklärt, also klär ich meine Kinder auch nicht auf" kann ich mir nicht vorstellen.
Glaubt ihr den Muttern oder Guvernanten war es peinlich mit den Mädchen darüber zu reden?

Es war einfach nicht angebracht. Sex fand damals hinter verschlossenen Türen statt. Es war ein Tabuthema für Frauen/ Mädchen. Die sexuelle Revolution gab es erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, also 120 Jahre nach Elisabeths 1. Mal. Dr. Sommer war der erste, der pubertierende Teenager aufklärte und das war ein Skandal!