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 Forum Index —› Das kranke Pferd —› Herpes Erkrankungen
 


Autor Mitteilung
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


Gesendet: 12:51 - 20.01.2007

Im Raum Hünxe sind vereinzelt Fälle von Herpesinfektionen bei Pferden aufgetreten.

Aus diesem Grunde wurden dort verschiedene reiterliche Veranstaltungen kurzfristig abgesagt.

Es es z.Zt. zu empfehlen, mit den Pferden zuhause zu bleiben, und wenn man selbst in anderen Ställen war, die Kleidung etc. vorher zu wechseln.
sonja-mirsah
Isländer

Beiträge: 212


 

Gesendet: 17:32 - 20.01.2007

Wie äussert sich das eigentlich?
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 18:32 - 20.01.2007

Equines Herpes Virus 1 (EHV-1) und 4 (EHV-4)
EHV-1 Infektionen lösen eine Rhinopneumonitis (Entzündung der Atemwege) oder den Virusabort der Stuten aus. EHV-4 kann ebenfalls eine Rhinopneumonitis verursachen, jedoch keinen Virusabort. Die Viren gelangen über die Nase ("Tröpfcheninfektion") in das Tier. Sie sind weit verbreitet und vielerorts endemisch, so dass es häufig zu Reinfektionen kommt. Zu respiratorischen Erkrankungen kommt es meist nur bei Jungtieren oder geschwächten Tieren. Der Virusabort tritt in der Spätträchtigkeit auf.


Rhinopneumonitis
Die Erkrankung manifestiert sich vor allem in den oberen Luftwegen (Rhinitis, Pharyngitis), unter Umständen auch in einer Lungenentzündung. Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage. Sie äußert sich mit Fieber (bis 40,5 °C). Dazu kommen meist Husten sowie Nasen- und Augenausfluss. Zu dem kommt es zu einer vorübergehenden Neutropenie und Lymphopenie. Die Krankheit heilt meist in 2 (bis 5) Wochen aus. Unter Umständen kann es zu einer bakteriellen Sekundärinfektion kommen.


Virusabort der Stuten
Infizieren sich trächtige Stuten mit dem Virus, kann es zwischen dem siebten und elften Monat der Tragezeit zu einem Abgang des Fohlens kommen. EHV 1 greift die Schleimhäute der Gebärmutter und Plazenta, so dass das Ungeborene nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann und abstirbt. Zudem kann es zur Geburt lebensschwacher Fohlen kommen, die dann meist kurz nach der Geburt verenden.


Paralytisches Syndrom
In seltenen Fällen kann EHV-1 auch zu neurologischen Erkrankungen führen. Infolge einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommt es zu Lähmungen der Hintergliedmaßen.


Prophylaxe
Bei Krankheitsfällen ist darauf zu achten, dass die betroffenen Tiere isoliert werden und unnötiger Kontakt zu Menschen vermieden wird. Wer direkt Kontakt zu den erkrankten Pferden hatte, sollte andere Ställe nicht betreten. Die Quarantäne ist bis drei Wochen nach Abklingen der akuten Infektion aufrecht zu halten.

Wichtigstes Bekämpfungsmittel ist die vorbeugende Impfung (Vakzinierung), wobei sowohl ein Lebend- als auch Totimpfstoff verfügbar sind. Die Impfstoffe lösen zwar eine Antikörperbildung aus, können aber Reinfektionen mit Feldviren nicht vollständig verhindern. Jedoch verläuft die Krankheit bei geimpften Pferden meist harmlos, Virusaborte treten nicht auf. Zu beachten ist, dass der Impfschutz nur maximal 9 Monate anhält, die Immunität der Schleimhäute ist meist deutlich kürzer. Deshalb ist die Impfung alle 6 Monate zu wiederholen. Trächtige Stuten sollten im 3./4. Trächtigkeitsmonat zum ersten Mal, im 7./8. Trächtigkeitsmonat erneut geimpft werden.


Equines Herpes Virus 2 (EHV-2)
EHV-2 ist weit verbreitet und kommt auch ohne spezifische Krankheiten bei Pferden vor. Es wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Erkrankungen durch das Virus manifestieren sich als Keratokonjunktivitis (Entzündung der Bindehaut und Hornhaut des Auges) und Erkrankungen der oberen Luftwege.


Equines Herpes Virus 3 (EHV-3)
EHV-3 löst eine gutartige Genitalinfektion aus die auch als Koitalexanthem oder Bläschenausschlag bezeichnet wird. Die Übertragung erfolgt über den Deckakt. Symptome sind stecknadelkopf- bis erbsengroße Bläschen, Pusteln oder Erosionen des Scheidenvorhofs bzw. des Penis oder der Vorhaut. Infizierte Tiere bleiben lebenslang Virusträger und müssen daher aus der Zucht ausgeschlossen werden.



Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herpes_(Pferd)

Wegen des Aborts wurden Stuten früher eigentlich immer vorsorglich mit Resequin geimpft, Wallache weniger.
Meine beiden Stütchen hatten bei mir von Anfang an Impfungen mit Resequin, Kemal werde ich jetzt im Sommer umstellen.
Ponybär
Trakehner

Beiträge: 1285


 

Gesendet: 17:06 - 21.01.2007

Wo gibt es dazu denn mal konkrete Äußerungen/Empfehlungen?
Kreisveterinäramt?
Woher sind deine Infos, Daisy?
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 17:48 - 21.01.2007

Die Info, dass in Hünxe Herpes Fälle aufgetreten sind, kommt vom Pferdesportverband Rheinland, aufgrund dessen wurden dort Veranstaltungen abgesagt.

Als Empfehlung kommt immer wieder die Impfungen gegen Herpes auf den Tisch - oder aber die absolute Isolation von anderen Pferden, was dann auch für die Menschen gilt.

Penny
Isländer

Beiträge: 277


 

Gesendet: 14:23 - 22.01.2007

Eine meiner Reitbeteiligungen kommt aus Dinslaken, Grenze Hünxe. Sie hat mir auch davon berichtet, dass sogar die Empehlung raus sei, nicht mehr in den Wäldern Hünxe und Umgebung auszureiten! Ich werde heute mal bei meinem Tierarzt nachfragen. Meine sind bisher nicht geimpft...
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 14:39 - 22.01.2007

Ist die Empfehlung wegen der Herpes-Erkrankung raus oder wegen der gefährlichen Sturmschäden?
Momentan soll man ja gar nirgendwo in den Wald, weil noch Bäume umzufallen drohen.
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 16:14 - 23.01.2007

Herpes geht im Raum Dorsten, Kirchhellen und Wesel rum.
Ein Hof soll bereits unter Quaratäne stehen - 3 Pferde wurden bisher eingeschläfert.
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 16:42 - 23.01.2007

Ich habe gerade mit dem TA telefoniert...

In Dorsten gibt es zwei tödliche Fälle von Herpesinfektionen - gute Infos gibt es hier: http://www.kreisreiterverband-wesel.de/html/news/2007/info_chris.pdf

Der TA gibt weiterhin dazu an, dass 80 % aller Pferde den Herpes-Virus sowieso in sich tragen - bei geimpften Pferden vermehren sich allerdings die Herpes-Viren nicht so - diese Virenvermehrung bedingt die Erkrankung.
Eine Ansteckung erfolgt über die Schleimhäute und kann auch über den Menschen als Träger von statten gehen (Achtung mobile RL und Besucher - ein "Ansabbern" überträgt bereits die Viren).

Empfehlung meines TAes:
Andere Pferde und menschl. Überträger meiden, ggf. Kleidung waschen/desinfizieren. Keine Panikmache.

Am Besten: alle Pferde eines Bestandes impfen lassen, weil dann der Virenanteil in den Schleimhäuten am geringsten ist. Das bedingt dann einen höheren Schutz.

Meinen Kemal soll ich z.Zt. nicht impfen lassen, weil die letzte Impfung noch nicht lange genug zurück liegt. Wenn man jetzt keinen Kontakt zu fremden Pferden und Pferdemenschen hat, soll das Risiko mehr als gering sein.

Leider fällt so unser Unterricht bis auf weiteres erst einmal aus
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 20:04 - 23.01.2007
Ponybär
Trakehner

Beiträge: 1285


 

Gesendet: 21:37 - 23.01.2007

@Daisy
Ob die Veranstaltung am Samstag evtl. auch deswegen abgesagt wird?

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