Hallo Mizzi,

wie schön, dass Du ein paar Tage im herrlichen Tegernseer Tal verbringen kannst! Die Führung durch das herzogliche Schloss wird in der Regel von Herzogin Elizabeth höchstpersönlich geleitet. Wenn Du ein paar Tage früher gekommen wärst, hättest Du die Hochzeit von Herzogin Maria Anna, der jüngsten der fünf Töchter von Herzog Max und Herzogin Elizabeth, am 08. September live miterleben können. :)

Wenn Du in Tegernsee ankommst, solltest Du Dir sogleich das Buch "Das Königliche Tal" kaufen. In diesem Buch werden alle Sehenswürdigkeiten rund um das Tegernseer Tal zusammengefasst, die in einer Verbindung zu den Wittelsbachern stehen. Zu kaufen gibt's das Buch zum Beispiel im Heimatmuseum in der Seestr. oder in der Ludwig Thoma Buchhandlung.

Doch hier schon ein paar Tipps vorab:
- Schloss Tegernsee, Schlosskirche St. Quirinus und die herzogliche Gruft (Eintrittskarte!)
- Museum Tegernseer Tal
- Max Joseph Denkmäler im Kurgarten und im Kurpark sowie im Badpark
- Königin Caroline Denkmal im Schlossgarten
- Ludwigsbrunnen (erbaut 1884 anlässlich der Geburt von Herzog Ludwig Wilhelm)
- Prinz Carl Kapelle (Straße von Tegernsee nach Rottach-Egern)
- Stielerhaus (Privatbesitz) und Ludwig Thoma Haus (heute Hotel)
- Schloss Ringberg (Lebenstraum von Herzog Luitpold, leider nur an einem Tag im Jahr zu besichtigen!)
- Wildbad Kreuth
- die Schanz (Wohnhaus von Herzog Ludwig Wilhelm, direkt gegenüber des Parkplatzes von Wildbad Kreuth)
- Gasthof Herzog Maximilian in Gmund
- Rathaus Rottach-Egern (ehemalige Villa Valérie, in der Marie Larisch lebte und eine Hundezucht führte)
- Friedhof von Rottach-Egern (Gräber von Ludwig Thoma und Ludwig Gangkofer sowie Amélie Adlerberg, der unehelichen Tochter der Fürstin Caroline Mathilde von T&T)
- ...

Ich bin ganz verliebt in dieses Fleckchen Erde ... Ich hoffe, Dir geht's ähnlich und Du verbringst einen schönen Kurzurlaub! :)

Hallo Sophie,

vielen Dank für Deine guten Tipps.
Ich werde versuchen - ganz im Sinne Elisabeths - das meiste zu Fuß zu erwandern und freue mich auch schon sehr auf diese schöne Gegend, die ich sonst nur von Tagesausflügen kenne. Ich werde Dir nach meiner Rückkehr berichten was ich alles geschafft habe.
Viele Grüße aus dem BGL,
Mizzi

Ich war die ersten Male auch zu Fuß in Tegernsee und Rottach Egern unterwegs. Das geht ganz wunderbar, da man größtenteils am See entlang laufen kann.

Mir ist gerade eingefallen, dass die Denkmäler (Büsten von Max I., Caroline) und Brunnen (z.NB. Ludwigsbrunnen) im Tegernseer Tal, sobald es kälter und regnerischer wird, hinter einer Holzkonstruktion verschwinden. Wenn Du Pech hast, kannst Du sie also gar nicht anschauen.

Hallo Sophie,
bin wieder zurück!
Von Deinen Tipps konnte ich bis auf Schloss Ringberg und Königin Caroline (war schon unter Dach) alles besichtigen. Zusätzlich war ich noch auf einer großen Wandertour von Wildbad Kreuth über Siebenhütten zur Königsalm. Dort hat angeblich Elisabeth auch schon übernachtet.
Von der Prinz Carl Kapelle war ich enttäuscht, da sie als Stellplatz für Fahrräder und leere Plastikflaschen genutzt wird.
Besonders gut hat mir der Ludwig Wilhelm Brunnen gefallen sowie das Max Joseph Denkmal bei der Quelle in Wildbad Kreuth.
Aber das Highlight war natürlich die Schlossführung mit der Herzogin. Im oberen Vestibül war das Brautkleid von Maria Anna ausgestellt. Nach der Führung hatte ich noch Gelegenheit mit der Herzogin ein paar Worte zu wechseln. Die Gruftführung gab es 2006 zum letzten Mal, da "sich die Besucher nicht zu benehmen wissen". Deshalb möchte sie das künftig nicht mehr.
Die Herzogin finde ich sehr sympathisch, eine richtige Powerfrau. Keineswegs die eingebildete Diva - wie sie die Einheimischen nennen.

Hallo Mizzi,

es freut mich sehr, dass Du Deinen Aufenthalt in Tegernsee und Umgebung genießen konntest.
Könntest Du mir ein wenig von der Schlossführung erzählen? Ich war bisher zwar 2x in der Gruft, aber in's Schloss hab ich's noch nie geschafft. Ich wusste auch nicht, dass die Gruft nun nicht mehr besichtigt werden kann ... schade.
Anna's Kleid gefiel mir übrigens nicht besonders gut. Das ihrer Schwester Elizabeth war um einiges schöner. ;-)

Liebe Grüße, Sophie

Gerne, Sophie, berichte ich Dir über die Schlossführung.
Zu besichtigen waren die Räumlichkeiten im EG und 1. OG (das wurde übrigens erst zur Hochzeit von Marie 1991 renoviert). Eine Renovierung des 2. OG's steht noch auf der Wunschliste der Herzogin, ist aber derzeit aus Kostengründen zurückgestellt. Allein der Einbau des Bades war sehr kostenintensiv und die ständige Instandhaltung verschlingt ein Vermögen.
Vom alten Mobiliar ist wenig vorhanden, da im Krieg viel zerstört bzw. geplündert wurde. Im EG ist eine Art großes Wohnzimmer mit Wand-Glasvitrinen, in denen Sammelstücke aus Nymphenburger Porzellan zu sehen sind. Daneben ein kleinerer Wohnraum, beide Räume sehr persönlich ausgestattet mit vielen Familienbildern der Hochzeiten und Taufen. Auf Dekoration legt die Herzogin sehr viel Wert.
Im 1. Stock befindet sich neben dem Vestibül ein großer Saal, in dem auch der Hochzeitsempfang für Maria Anna statt fand. Ein Großteil der Tischdeko war auf den kleinen Tischen an der Wand drapiert. In diesem Saal zwei riesige Gemälde von Ludovika mit Sophie und Ludovika mit Max.
In allen Haupt- und Nebenräumen sowie Gängen schöne Gemälde und Büsten, viele von Max Joseph und Karl Theodor. Im großen Vestibül ein Stuhl mit "Bissspuren der Töchter wenn im Fernsehen ein spannender Film kam". Im Treppenhaus ein sehr schönes Gemälde von Elisabeth. Die Herzogin hat durchgesetzt, dass es dort bleiben darf (laut Herzog Max gibt es keinen direkten Bezug), denn "in diesem Haus gibt es viele starke Frauen und deshalb passt sie gut dazu".
Außer dem Geschichtlichen fand ich sehr interessant, dass die Herzogin auch viel Privates erzählte. Zum Beispiel, dass sie nicht kochen kann, aber dafür hat sie die ganzen Vorhänge im 1. OG selbst genäht. Die alten Stoffe hatte sie in einigen Koffern auf dem Dachboden gefunden. Zum 60. Geburtstag hatte sie sich ein fahrbares Gerüst gewünscht, damit sie die Stuckarbeiten und Lüster besser abstauben kann. Sie ist auch der Meinung, dass so ein Schloss nicht nur zum Anschauen da ist sondern mit Leben erfüllt sein muss. So dürfen die Enkelkinder überall spielen und nutzen den großen Saal als Go-Kart-Bahn. Auch Familienfeiern werden hier gefeiert (wie z. B. der 40. Geburtstag des Schwiegersohns und für die Barbie-Party alles in pink dekoriert).
Alles in allem haben sich die jahrelangen Bemühungen um die Karte wirklich gelohnt. Persönlich hat mich die Herzogin mit ihrer offenen Art sehr beeindruckt und wenn man bedenkt, dass sie am 31.12. 67 Jahre wird, da könnte sich manche Jüngere eine Scheibe von ihrem Schwung abschneiden.
Wie gesagt, eine Gruftführung wird es nicht mehr geben, da oft der nötige Respekt gefehlt hatte. Da hatte z. B. einer auf den Sarg von Herzog Max geklopft und gesagt: So, da ist ja der Zither-Maxl. Andere haben die Särge als Ablage für Taschen und Schirme genutzt, hätte nur noch gefehlt, dass sie jemand als Sitzplatz missbraucht. Es gab scheinbar öfters Ärger und deshalb möchte sie den Toten ihre Ruhe lassen.
Soviel zum Schloss Tegernsee.
Letzte Woche war ich in der Ausstellung in Unterwittelsbach, war aber etwas enttäuscht, da relativ wenig in Bezug auf Elisabeth zu finden war. Dafür gibt es dort nächstes Jahr eine interessantere Ausstellung (1. OG Bayerische Könige, 2.OG Sisi + ihre Geschwister).

Viele Grüße, Mizzi

Vielen lieben Dank für Deine interessanten Eindrücke !!