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Autor | Mitteilung |
Stefanie Moderator Beiträge: 4377 | Gesendet: 10:49 - 25.06.2005 24.8.2004 Im Offenstall Ruhebedürfnis aller Tiere sicherstellen In artgerechten Pferdehaltungssystemen soll jedes Tier seine essentiellen Bedürfnisse befriedigen können. Dazu gehören Nahrungsaufnahme, Bewegung, Kontakte aber auch Ruhe. Das Lehrgebiet für Tierhaltung und Verhaltenskunde der TU München in Weihenstephan hat untersucht, ob in Offenlaufställen jedes Pferd tatsächlich ausreichend Ruhemöglichkeiten hat. In sieben Ställen mit insgesamt 75 Freizeitpferden wurden die Tiere mittels Videokameras beobachtet. Die Gruppengröße variierte von 5 bis 15 Tieren, pro Pferd standen mindestens 40 qm Fläche zur Verfügung. Alle Ställe hatten räumlich getrennte Fress-, Liege- und Auslaufbereiche, wobei die Liegeflächen eingestreut und der Auslauf befestigt waren. Fütterungsart und Futterzeiten waren annähernd gleich. Bewertet wurden Dösen im Stehen, Liegen in Bauchlage und Seitenlage. Es bestanden Unterschiede zwischen den einzelnen Ställen (Gruppen), die durch Größe und Beschaffenheit des Liegebereichs und/oder Anzahl der Tiere bedingt waren. So lagen die Pferde bei einer Liegefläche von 17 qm im Mittel 124 Minuten auf dem Bauch aber nur 47 Minuten bei 5 qm. Die tägliche Gesamtliegezeit der Gruppenmittel schwankte zwischen 59 und 134 Minuten. Die Tiere verweilten länger im Liegebereich, wenn sie dort eingestreutes Stroh fressen konnten. In allen Ställen wurde eine ausgeprägte Rangordnung beobachtet, die sich deutlich auf die Ruhemöglichkeit des Einzeltieres auswirkte. Bei rangniederen Tieren wurden die Ruhephasen deutlich häufiger unterbrochen. In einzelnen Gruppen legten sich die rangniedrigsten Tiere nie hin, sie waren deutlich erschöpft und schliefen beim Dösen fast ein, so dass sie beinahe zusammenbrachen und sich nur mühsam aufrichten konnten. Seitenlage wurde selten oder gar nicht bei rangniederen Tieren beobachtet; manche legten sich auf den unbedeckten Betonboden oder den Ausscheideplatz, um überhaupt einen Ruheplatz zu finden. Für die Gruppenhaltung von Pferden werden deshalb zum Schutz des Einzeltiers folgende Maßnahmen empfohlen: 1. den Liegebereich mit nicht fressbarem Material (z. B. Sägemehl) einstreuen, um ihn nicht auch zum Fressplatz zu machen, 2. durch mehrere überdachte Liegemöglichkeiten rangtieferen Tieren eine Ausweichmöglichkeit bieten, 3. mindestens zwei Ausgänge in jeder Liegehalle, damit der Ruhebereich nicht zur Sackgasse wird und 4. die Liegefläche strukturieren, zum Beispiel durch Sichtblenden. Wie es in einem Bericht in der Zeitschrift "Tierärztliche Umschau" heißt, ist die Gruppenhaltung zwar ein Fortschritt gegenüber früher üblichen Haltungssystemen, aber noch nicht in allen Teilen ausgereift. |
Friesenmama
Boardmeister Beiträge: 296
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Gesendet: 11:55 - 25.06.2005 Das überzeugt mich wieder ein Stückchen mehr in meiner Meinung: In einer Boxenhaltung mit ganztägigem Weidegang, die Box ausreichend groß, hell und luftig, keine Gitter, ist ein Pferd gar nicht soooo schlecht aufgehoben. Wir haben eine Stute im Stall die aus einem Offenstall kam und doprt die Popokarte gezogen hatte. Sie war unsicher, mager, verteidigte die ersten Wochen auch über die Boxenwand hinweg ihr Futter und ihren Raum wie eine Löwin und muss heute noch als Erstes "ihre" Box einweihen indem sie pinkelt und sich drin wälzt, wenn sie reinkommt. |
Stefanie
Moderator Beiträge: 4377
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Gesendet: 12:23 - 25.06.2005 Mir drängt sich beim Lesen dagegen eher der Gedanke auf, daß ausreichend Platz im Offenstall und eine passende Gruppenzusammenstellung notwendig sind, um den Pferden ein harmonisches Miteinander überhaupt zu ermöglichen. |
minni
Power-User Beiträge: 106
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Gesendet: 12:45 - 25.06.2005 Wenn die Gruppe harmonisch zusammengestellt ist und ausreichend Platz vorhanden ist dann ist das eine gute Sache.Nur ist es in den meisten Pensionställen so das auf viel zu kleiner Fäche alle Pferde wild zusammen gewürfelt werden,dann kommt es schnell dazu das die rangniedrigen Pferde zuwenig Ruhe bekommen und zuwenig Futter.Es ensteht meistens auch nie eine feste Gruppe weil immer mal ein Pferd umgestellt wird und dann ein neues dazu kommt,das gibt immer wieder Unruhe. |
thyrie
Moderator Beiträge: 1670
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Gesendet: 15:57 - 25.06.2005 Denke auch, dass in dem Bericht wirklich eher der Platzbedarf eine Rolle spielt! Zuviele Pferde auf zu wenig Platz ist schlecht. Ebenso fehlende Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem sind häufig wechselnde Herdenzusammensetzungen Gift für jede Offenstalhaltung. |
Christine
Goldmember Beiträge: 1450
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Gesendet: 22:17 - 25.06.2005 Dazu möchte ich ein kleines Anekdötchen aus unserem Leben erzählen...! Eine unserer RB's ist rauf auf die Wiese, um ihr geliebtes Pflegepferd zu holen. Als sie wieder am Stall war, hab ich sie gefragt, ob die Wasserfässer noch voll sind... Antwort: Die Wiese ist ja viel zu groß, da hab ich die Fässer nicht gefunden! Am Abend bin ich mit den Kindern rauf gefahren und habe Wasserkanister aufgestellt und Wasser nachgefüllt... Da fragte Leonie: Wo sind denn hier die Pferde? Ich kann gar keines sehen...!!! Das zur Größe einer unserer schönsten Weide, wo momentan 9 Pferdchen hausen! Nicht jede Weide hat diese Größe, aber wir bemühen uns, es den Pferden so angenehm wie möglich zu machen, auch, wenn Besitzer und RB's manchmal fluchen.... L.G. |
Richard
Moderator Beiträge: 1442
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Gesendet: 03:17 - 26.06.2005 Ich muß die Anekdötchen vom meine Vorrednerin unterstutzen. Bin am Freitag auch beinah von die Pferdeversteck reingefallen. Versüche später am Sonntag/Heute Bilder zu machen und hier reinzustellen. Das muss man die Anderen hier in Forum zeigen. Man kann nicht auf jede Weide so einfach 9 Pferde verschwinden lassen. Von die erwähnte RB, muß ich Ducken, als betroffener PB.(.....denke ich) AN ALLEN: Eine Hippe oder kastrierte Ziegenbock wird dringend gesucht. Tausche gerne gegen guternährte Hangerbauchschweinschen. |
Christine
Goldmember Beiträge: 1450
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Gesendet: 08:05 - 26.06.2005 @ Richard Die Idee mit Hippe gegen Schweinchen ist prima!!! Hat Steffi keine Ziege? Steffi: Wie geht es Lukas? Lieben Gruß und Kuss an ihn von Piggi! |
Filou
Boardkönig Beiträge: 629
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Gesendet: 15:05 - 26.06.2005 Stimme der "Platz-Theorie" zu. Bei unseren beiden gibt es wenig Probleme mit Schlafen und so weiter. Nebenan, die Gruppe hat in etwa den gleichen Platz, wenn sie im Paddock eingesperrt sind, wird das arme Exzemerpony durch die Gegend gescheucht. Ich glaube nicht, dass das so oft in Ruhe schlafen kann. Allerdings ist diese Gruppe häufig drin, Isis, Exzemer, alles dabei, deshalb stark eingeschränkt wegen Verfettung, etc. Da denken sie sich auch viel Unsinn aus oder scheuchen eben die anderen durch's Areal. |
Stefanie
Moderator Beiträge: 4377
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Gesendet: 19:04 - 26.06.2005 Vor vielen Jahren habe ich mal auf einem Isi - Hof gearbeitet. Da sah es so aus, als ob die Isis "gruppentauglicher" wären als andere Rassen, weil sie sehr oft die Köpfe zusammensteckten. Meine Connemaras zu Hause duldeten untereinander längst nicht so viel Nähe. (Subjektiv betrachtet) Ekzemer haben oft einen schweren Stand, weil sie den Mitbewohnern durch ihr aufdringliches beknabbert-werden-wollen irgendwann lästig werden. @ Christine Lukas geht es gut, danke für die Nachfrage. Er wird sogar inzwischen etwas zugänglicher. Den Kuss von Piggy hat er schmatzend entgegengenommen. Meine Tante Hedwig lebt allerdings nicht mehr. Sonst hätte ich mir den Deal "Ziege gegen Schweinchen" noch mal überlegt! |
Christine
Goldmember Beiträge: 1450
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Gesendet: 22:59 - 26.06.2005 @ Steffi Du kannst das Schweinchen auch so haben, eine Ziege besorgen wir dann woanders... Bibi ist nun zum Teil echt agressiv... Sie boxt nun die Hunde durch die Gegend, anstatt zu flüchten und sie setzt dazu ihre Hörnchen ein... So langsam braucht sie nen Kumpel... L.G. |
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