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 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Traber mit Problembeinen
 


Autor Mitteilung
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


Gesendet: 11:52 - 06.01.2005

Bei uns am Stall steht ein 12 jähriger Traber, vor 6 Monaten aus dem Rennsport entlassen (Grund unbekannt).

Nach 3 Monaten frass er plötzlich nicht mehr und kein Tierarzt und auch kein Klinikaufenthalt brachte ihn ans fressen. Die Klinik wollte ihn aufschneiden, gucken und einschläfern... (Verdacht: Entzugserscheinungen der Dopingmittel, Abklingen eines Depot Cortisons, Schädigungen der inneren Organe).

Haben ihn sofort da weg geholt und Tierheilpraktiker als letzten Strohhalm dazu geholt. Dieser hat lauter komische Sachen gemischt und gespritzt und nach 2 Tagen frass der Patient mit großem Appetit alles, was wir ihm servierten! Hurra!

Nun hatte er in den letzten 6 Monaten mindestens 6 mal was an den Beinen durch seine Baselei. Er kann seine Beine nicht richtig sortieren, stolpert beim Toben und hat schwupps, wieder dicke Sehnen oder den Rücken verrenkt und alle 4 Beine lahm.
Besitzer waren nun soweit ihn einschläfern zu lassen, weil die Lebensqualität einfach nicht mehr stimmt...
Er soll einfach ein schönes Leben haben, zum spazieren reiten her halten, aber wenn er ständig lahmt und dabei Schmerzen hat, ist das Leben für ihn einfach nicht mehr schön.
Er hat nun eine letzte Chance...
Werde eine Weide zur Verfügung stellen, meinen alten Wallach als ruhenden Pol und Gesellschafter dazu stellen und laufen lassen, wie er kann.
Aus der Herde nehmen wir ihn, weil er auf dem rechten Auge blind ist und unkontrolliert zur Seite springt, wenn ein "Feind" ihn zwickt.
Dementsprechend verdreht er dann wieder seine Knochen.

Hat jemand eine Idee, was man sonst noch alles veranstalten kann, um sein Leben schön zu gestalten?

Haben beschlossen, das er erst mal ein halbes Jahr keinen Sattel drauf bekommt, spazieren geführt wird und leichte Lahmheiten wollen wir auch ignorieren (sind meistens am nächsten Tag wieder weg, ohne Schmerzmittel, Einreibungen, Tierarzt).
Sollte er sich jedoch wieder so stark verletzen, das er nur zittert, Rückenempfindlich ist und auf allen vieren lahm geht, muss er wohl den letzten Weg gehen....weil reine Isolation und nur Boxenhaltung nicht der Sinn einer Rettung von der Rennbahn entspricht...

Echt blöde Situation und er ist so ein nettes Kerlchen und seine Besitzer veranstalten einen echten Kult mit ihm, sind aber Realistisch genug, das Problem zu sehen.

Sind für jeden Tipp dankbar und hoffen, er schafft es, laufen zu lernen wie ein glückliches Pferd!
L.G.
Christine
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 12:40 - 06.01.2005

Ich sehe eine gewisse Vergleich mit diesen traber und Lanka(ex 120km DR Pferd). Beide sind Hochleistungspferde gewesen.
Deine Idee mit spazieren gehen ist Gut, finde ich. Irgenwelche arbeit braucht er vermütlich & ich denke das er wie die meisten Traber ein bisschen sensibil ist und nervig. Meistens haben sie auch eine sehr grosse menschenbedurfnis, und sind sehr schnell ruhige wenn sie ein beschäftigung haben.
Wir könnten Lanka auch nicht das anbieten was sie früher in leben hatte, aber haben sie mit Zirkuslektionen und andere "Blödsinn" immer viel beschäftigt. Soviel wie möglich geritten, täglich bewegt in der Bahn mit einfache Stallhalfter und Longe. Denke das die besitzer mussen sich viel mit ihn beschäftigen.
Die meisten Traber haben ein große Teil vom Leben in ein Box verbracht und sind gewohnt das ein mensch die beruhrt aber es fehlen oft die richtige Sozialkontakt zu andere Pferde. Dabei meine ich die Rangordnungs-Spiele und beissereien in die Herde. Eine Bekkantin von mir hat Dressur Untericht in ein Reitverein hier genommen und dort stehen die Pferde auch die meisten Zeit in Boxen. Sie berichtete mir das der Wallach die sie geritten hat ein super verhältnis zu sein Stallnachbar hat, aber nur wenn sie beide in ihren Boxen stunden. Mann könnte sie nicht draussen zusammenstellen sonst gabs Mord und Todschlag. Vieleicht haben solch gehaltene Pferde eine Art Sicherheitsgefühl wenn ein Trenngitter zur nachbar besteht, aber ein unsicher gefühl wenn sie sich gegenseitig "naturlich"berühren können. Viele sagen, "Nie ein Traber anschaffen", bis sie eimal einer haben. Danach sagen sie meistens, "Nie wieder was anderes als ein Traber". Micheline hat auch ein ehmalige Traber. Sie kann Dir bestimmt viel qualifizierte Auskunft geben als ich. Wünsche jedenfalls alle Gute für das Pferd denn mit 12 jahren wäre es naturlich schlimm wenn das Pferd sterben musste.

Nur meiner Gedanken, "Frei nach Schnauze", zur Ausdruck gebracht.
SusanneBo
Boardjunior

Beiträge: 20


 

Gesendet: 13:16 - 06.01.2005

Hallo @ all!!!

Muß mich doch jetzt auch mal als Betroffene dazu melden.

Zuerst zu Dir Christine:

Find es mal wieder supertoll und klase von dir das du so zu mir und zu American stehst. Bist einfach die beste Stallbesitzerin wo man sich vorstellen kann

So jetzt zu Dir Richard:

Was Du schreibst kann ich nur bestätigen, die Pferde fühlen sich in ihrer Box geborgen. kennen keine Rangordnung wissen nichts mit sich anzufangen und das ist sehr traurig

. Aber Gott sei Dank hat meiner gelernt sich etwas anzupassen bei den anderen Pferden; spielt sogar sehr gern mit Christine ihrem zweijährigen kleinen welsh, was ich mir supergern anseh da geht mir mein herz bei auf

So und noch zu Deinem Satz nie einen Traber, so habe ich auch mal gedacht aber irgendwann bin ich dann als Reitbeteiligung bei einem Traber gelandet und habe ihn hinterher übernommen. Es war damals das beste Pferd was ich mir vorstellen konnte. Doch leider mußte ich ihn mit einem Kieferbruch mit 21 einschläfern lassen

Aber dann bin ich wieder zu Besuch bei einer Rennbahn gelandet und das Endergebnis steht jetzt im Stall. Und er bekommt alles von mir damit sein Leben für ihm so schön wie möglich ist.

So wollen mal alle feste Daumen drücken das ich ihm noch lange habe und das er ein schönes Leben hat

LG Suse

Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 13:40 - 06.01.2005

Asche auf mein Haupt...

American ist halt ein netter Kerl und ich selber hatte ja auch mal eine Traberstute, die allerdings nie Rennen laufen mußte, sondern nur Fohlen kriegen...
Nur brauchen wir noch ein paar Ratschläge, damit American ein schönes Leben hat!
Realität bleibt, das er anscheinend echt schwache Beine, Bänder, Sehnen hat, aber die soll er mal selber mit meinem Oldie trainieren und Spaziergänge auf hartem Boden sollen ja auch stärken.
L.G.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 14:57 - 06.01.2005

Ahaa, denn ist Susanne auch in die Nähe von Bochum zuhause. :lachen:
Das Auto muss dringenst in der Werkstatt und so kann ich nicht zu Euch kommen in Augenblick. Hege und Pflege American so Gut es geht. Den kerl schaue ich mir bald an. Versprochen!. Ja harte Boden ist gut und viel betuddeln!.
Ich schaue nachher ob ich eine bestimmte Internetseite wieder finde. Die Dame dort hat massenhaft erfahrungen mit Traber und ex Rennpferde. Sie teilt ganz gute rat mit, und ich habe sie auch einiges zu danken mit ihr Tipps das Lanka auch so eine treue Tomate geworden ist.
Richard
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 20:56 - 06.01.2005

@ Richard
Wäre toll, wenn du die Adresse findest!
Heute stand unser Sorgenkind dann schon mal ein halbes Stündchen mit meinem Alten auf der Weide. Beide ganz ruhig und brav am grasen!
In ca. 10 Tagen lässt Suse American sein schlimmstes Vorderbein röntgen und schallen, um auszuschließen, das die Sehne durch ist und / oder das Überbein am Griffelbein Probleme und Scheuerstellen an den Sehnen bereitet.
Heute lief er im Schritt lahmfrei, so dass eine gerissenen Sehne eigentlich nicht in Frage kommt.
Abwarten, hegen und pflegen!

Wäre schön, wenn du dann mal den Weg zu uns schaffen würdest, irgendwann schaffen wir den Weg auch wieder zu dir!
L.G.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 22:29 - 06.01.2005

Christine, sage mir bitte die nächste Haltestelle mit öffentliche transport, sprich Bus oder Bahn.
wie ein traber aussieht weis ich. Nur die farbe muss Du oder Suse mitteilen. Den schaue ich ihn wirklich an, .....auch unangemeldet.
Verspreche Dir das ich keine 350 kilo Heuballen klauen wird und versuchen es mit öffentliche transport mit zu nehmen
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 12:39 - 07.01.2005

@ Richard
Habe dir E-Mail geschrieben!

American ist ein kleiner, zierlicher, brauner Traber und steht nun über Tag mit einem knuddeligen ständig verdreckten Schimmel auf der Weide direkt an unserer Einfahrt!
Nicht zu übersehen die Kumpels!
L.G.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 13:49 - 07.01.2005

Christine, hast recht. Habe mich über Internet mit Verbindungen zu Dir, Auskunft geholt. Ich könnte theoretisch schneller zu Dir kommen wenn ich hinreite als mit öffentliche transport.
Das gefährlichste Abenteurreise: Ein Sightseeing Tour von Baghdad auf ein amerikanische Touristenbus.

Das teuereste Abenteuerreise: Eine Woche auf ein Spaceshuttle.

Das billigste Abenteurreise: Einmal hin und zurück von mein Stall zu Christines Stall mit öffentliche transport(€7.-)80 Kilometer rundfahrt in 3 stunden.
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 20:42 - 07.01.2005

Tja, wir wohnen nicht weit voneinander weg, aber anscheinend doch zu weit für Bus und Bahn.
Wir Autofahrer sind doch ein verwöhntes Volk und wenn die Karre nicht läuft, stehen wir belämmert da!
Ich schick dir mal ein Foto von American, dann siehst du ihn wenigstens schon mal auf dem Bildschirm!
L.G.
Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 11:48 - 08.01.2005

Yo Christine!
Toll das Du das machst.
Ihr wisst ja dass ich auch einen hemaligen Renntraber besitze, der angeblich nicht herdentauglich war..*gg*

Der Gitan hat aebr gute Beine, und lässt sich gut beschäftigen.
Habe beim Tainos ( ehemaliger Rennsemmel) mit Ultraschall einiges gemacht und mit Akupressur.... Er ist mittlerweile lahmfrei, und wird wieder geritten, nach einem Hufbeinbruch.
Mit Gitan m haben wir jetzt Longenarbiet angefangen, Doppellonge wid auch gestartet und das ist gerade für ein Einauge einen Halt.
Stangenarbeit kann der bestimmt auch, gib ihn auch mal einen grossen Gymnastikball und und und...
( Ansonsten machen wir dieses Jahr einen Kurs mit Uwe Jourdain hier, wäre auch vielleicht was?)

Viel Erfolg Ihr Lieben,
Micheline

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