Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7

zum Seitenende

 Forum Index —› Deutschland —› Der Belle-Alliance-Platz in Berlin
 


Autor Mitteilung
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 12:59 - 14.11.2003

So, es wäre schön, wenn einige auch dazu beitragen. Es dauert eine Minute, und kostet nichts. Die Adresse hab ich euch rausgesucht. Was wollt ihr denn noch?

5 Zeilen reichen, niemand muss Romane schreiben. Es reicht, auszudrücken, dass man gegen die zerstörerische , veraltete Glaskastenarchitektur ist, und dass dieser Platz städtebaulich so wertvoll ist, dass er eurer Meinung nach wiederhergestellt werden sollten. Zack, aus, abschicken.

Habt ihr nun Wünsche, oder nicht? Schreibt genau das, was ihr Euch wünscht. Es wird euch kein Gott erfüllen, wenn ihr sie nicht äußert. Diese Leute werden von euch BEZAHLT dafür, dass sie Eure Wünsche berücksichtigen! Der Grund, warum in unseren Städten so fatal hässlich gebaut wird, ist, weil sich eben fast niemand aus der Bevölkerung äußert. Deswegen haben die Architekten eben völlig freie Bahn.
Stefan
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 13:57 - 14.11.2003

Peter, du hast absolut Recht. Hans Stimmann hat es definitiv verdient unterstützt zu werden. Sobald ich mehr Zeit habe, werde ich ihm mal ausgiebig ein paar Zeilen schreiben. Damit er auch ja auf dem richtigen Weg bleibt.
Es kann gut angehen, dass es Menschen in Charlottenburg wenig kümmert, was im südlichen Kreuzberg vor sich geht. Das mag Berliner Mentalität sein, aber auch das Gegenteil ist denkbar. Ich will hier mal ein Beispiel aufführen, was amüsant ist und überhaupt nichts mit Architektur zu tun hat. An der Gedächtniskirche gibt es eine alte Frau in Hippiekleidung, die seit Jahren schon eine art „Mahnwache“ hält. Ihre Botschaft ist simpel und direkt: “Ficken ist Frieden“
Seit Jahren steht sie da schon, macht sich lächerlich und das Fernsehen hat schon mehrmals über sie berichtet. Von ihrer Botschaft mag man halten was man will, doch sie hat es mit den einfachsten Mitteln geschafft ihr „Anliegen“ publik zu machen. Und das in einer so abgebrühten Stadt wie Berlin, die schon Alles gesehen hat und in der so was eigentlich nicht mehr schocken sollte.
Aber zurück zum Thema. Es kommt am Anfang nicht darauf an die Massen zu mobilisieren, sondern nur Öffentlich und Bewusstsein zu schaffen. Nicht umbedingt bei den Charlottenburgern, die im alten und verknöcherten West-Berlin, der hoch subventionierten
Frontstadt des kalten Krieges mit Paris-Bar und Savignyplatz stehen geblieben sind
Dieses langweilige Berlin der Mittelmäßigkeit ist ein Auslaufmodell und liegt zum Glück in den letzten Zügen. Wir sollten uns auf die neue Mitte konzentrieren, da wo sich seit der Wende ein neues Berlin formiert. Hier sollte man ansetzen, bei einheimischen Enthusiasten, Zugezogenen und natürlich bei den vielen Besuchern.
Junge und jung gebliebende Menschen, die sich für einen Platz interessieren, der schon längst Geschichte zu sein scheint, werden bestimmt Aufmerksamkeit erregen.
Den gebürtigen Berlinern scheint ihre Stadt eh egal zu sein, das zeigt schon die Schlossdebatte. Die Befürwörter kommen überwiegend nicht aus Berlin, sondern aus dem Rest der Republik, genauso wie die Schlossgegner.
Es soll nicht schon nächstes Wochenende mit Aktionen losgehen, aber warum nicht nächstes Wochenende in 2 Jahren?

Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 14:38 - 14.11.2003

@stefan
Ich muss Dir in dem, was Du schreibst zustimmen. Wir müssen uns über die Langfristigkeit unserer Anliegen bewusst sein!

Realistisch gesehen bedeutet das: Es gab 50 Jahre Stadtbildzerstörung - es wird mindestens die nächsten 50 Jahre Dauern, die Stadtbilder wieder herzustellen!
Das sind wahnsinnig lange Zeiträume, über die wir hier reden, ist schon klar. Aber deswegen bin ich nicht gefrustet, sondern denke, nur mit so einer Einstellung kommt man voran.

Die Zeit arbeitet für uns, das ist der springende Punkt!! Wir haben endlos Zeit, keiner setzt uns ein Limit, es geht einzig und allein um die stetige "Stadtbildverschönerung".

Deswegen finde ich Peters Aktionen sehr wichtig und beispielhaft. Steter Tropfen höhlt den Stein...

PS: @peter: Ich werde auch schreiben, aber kürzer...
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 20:14 - 14.11.2003

@jürgen
super, 3 zeilen sind genug! keine romane, so wie ich ( es sei denn, man WILL das - aber MUSS man keineswegs).

@stefan

die frau mit dem "ficken ist frieden" kenn ich, ich wusste nich dass es sie noch gibt. Die ist lustig , ich finde sie cool.

du musst im prinzip nichs neues schreiben - das was du hier schriebst, war sehr gut! einfach als einleitung "ich hatte gehört, der platz soll umgestaltet werden"etc....und dann eben deine ansicht generell zu glaskasten/historischer architektur. die hast du ja schon geschildert.
glaubs mir: deine worte waren gut, genau die kannst du öffentlich schreiben. ihr sollt euch nicht so viel arbeit machen! braucht man nicht. es geht nuir darum, dass ein bausenator, der auf unserer seite ist, bei eventuellen angriffen von modernisten sagen kann "ich habe aber die bevölkerung auf meiner seite".

ich finde das wichtig - denn das wird dazu beitragen, dass die modernistenlobby langsam untermauert wird. von alleine mag sie etwas bröckeln, aber wer weiss, wie lange sie noch vor sich hin bröckelt.....wir haben hier die chance, dass ein BAUSENATOR fast so denkt wie wir! er wird heftigen angriffen ausgesetzt sein, und braucht unbedingt das echo von der anderen, der PRO seite - und das sind WIR!
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 20:50 - 14.11.2003

'hm, war jetzt alles etwas viel um es mir genau durchzulesen aber Stefan, schreibst du an Herrn Stimmann ? Ich habe oft das Gefühl, dass Peter schreibt. Und wenn ich schreibe wärend as 2 aber 2 unter zig Millionen in Deutschland, da zweifel ich sofort daran, dass ihn das aufbaut. Ich will dann auch, dass jeder hier im Forum ihm 1. eine Mail schreibt und dann auch ein paar Sätze in einem Brief an ihn addressiert zuschickt. Was nämlich auch jeder von uns braucht ist das was Herr Stimmann braucht. Auch wir hier brauchen Mut und der kommt nur, wenn wir alle an diesem Strang ziehen. Also Stefan. Schreibe bitte. Und die anderen auch verdammt. Dann fühle ich mich auch motivierter um zu schreiben, weil ich weiß, dass ich nicht der einzige bin.
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 21:08 - 14.11.2003

ich werde vielleicht noch heute einen brief aufsetzten und eine e-mail schreiben. seine adresse hatte ich mir schon heute nachmittag notiert (q peter: danke!)
Kai
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 21:13 - 14.11.2003

Dies hier schrieb ich soeben an Herrn Stimmann:

Guten Abend Herr Stimmann !

Hiermit möchte ich Ihnen meine Bewunderung für sie ausdrücken da sie sich gegen diese endlos langweiligen, modernen Kästen ausgesprochen haben welche unsere Städte zerstören. Es bedarf Heute (leider) noch viel Mut dazu zu sagen, dass man wieder traditioneller bauen sollte. Dass Gebäude einen Dienst am Menschen erweisen müssen. Viele junge Menschen (Und es werden immer mehr) sind unzufrieden damit wie die Epoche der Moderne und des Funktionalismus ihre Städte ruiniert hat. Man spürt keine Liebe mehr auf den Straßen. Oftmals geht die selbige Gefühlskälte auch von Menschen aus und man müsste sagen, dass Architektur einen psychologischen Stellenwert besitzt. Nehmen wir doch einen schönen Altbau her. Stundenlang kann man davor stehen und ihn sich betrachten. Man kann sich praktisch gar nicht satt sehen und wohnt auch gerne in solchen Vierteln, weil sie oftmals auch die Liebe zum Detail beinhalten. Stellt man so ein Haus alleine in eine Landschaft so wirkt es dennoch schön. Es ergibt ein in sich stimmiges Bild. Stellt man hingegen einen Glasturm oder eine Kube mit Flachdach in eine einsame Landschaft, so passt es nicht mehr. Man glaubt 2 Welten vor sich zu haben die miteinander nicht können sondern dieses widersprüchliche Gefühl in einem auslösen womit sich unbehagen einstellt. Man muss rein rational denken um zu glauben, dass dies gut sei. Jedoch bin ich dagegen rein rational zu denken bei einer Sache welche ein Gefühl, eine Inspiration in mir auslösen muss, wenn ich davor stehe. Schande um es zu benennen ist es, zu glauben, dass man heute so bauen muss wie wir bauen, weil wir im Heute leben. Es liegt an uns die Zeit zu verändern und uns nicht zu Sklaven derer zu machen. Stadtflucht resultiert auch in großen Teilen daraus, dass Städte nicht so aussehen wie man es sich als "Mensch" wünschen würde. Beispiel Los Angeles. Diese Stadt ist in der Nacht in vielen Teilen des Zentrums tot. Ich möchte nicht annähernd erleben, dass Berlin dies selbige Schicksal erleiden muss, jedoch wird derzeit alles getan damit es so kommt. Das einzig richtige um eine Stadt lebendig zu halten ist die Mischnutzung ! Dies war immer so und dies wird immer so sein. Schöne traditionelle Viertel mit ihren Hinterhöfen. In den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen sowie Büros. Unten hast du Läden. Auf beiden Straßenseiten stehen Baumalleen und einige Ecken weiter trifft man auf einen Park mit Brunnen. Nur dieses Konzept ist wahrlich eines bei welchem Berlin auch anhand der Bevölkerung in ein Wachstum geraten könnte. Wenn man zunehmends die Innenstadt mit reinen Bürobauten aus Glas und reinen Geschäftshäusern verbaut und zugleich auch noch die Mieten hochfährt, so wird von berlin nicht allzuviel übrig bleiben auf längere Sicht aber nun sollten wir endlich anfangen die Architektur zu verschönern. Man nennt die heutige Zeit modern. Was soll daran modern sein, wenn man sich selbst nicht gestattet in jeder Epoche bauen zu können ? Wobei 95% der Moderne wirklich schrecklich sind und diese somit nur als Überschrift für altbewährtes herhalten würde. Sagen wir doch, dass es modern ist traditionell zu bauen. Wie modern ist ein mensch wirklich, wenn dieser sagt, dass Tradition gleich Rückschritt bedeutet ? Ich erhalte dies als pure Arroganz und so jemand zieht sich selbst den Strick über den Hals an welchem er sich früher oder später auch erhängen wird. Herr Stimmann, sie sind in einer Position wie sie sich so viele wünschen würden um etwas zu verändern. Ich bitte sie im Namen der Bevölkerung. Hören sie nicht auf das welches Ihnen Modernisten sagen ! Wir bitten Sie !!!

Denn wir stehen hinter Ihnen ! Für Städte, das höchste Gut des Menschen, welche für den Menschen sein sollen und nicht gegen diesen.
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 21:26 - 14.11.2003

@zeitlose
Schön, dass Du an Hr. Stimmann geschrieben hast! Aber bitte beziehe Dich in der Anrede nur auf Dich, nicht auf eine Gruppe.("...WIR...") Der Adressat muss sonst denken, es wäre eine geplante Aktion dahinter oder Du würdest im Namen für irgendjemanden schreiben. Trotzdem: Ich finde es gut, dass Du geschrieben hast! Steter Tropfen...Du weisst ja...
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 21:43 - 14.11.2003

An: Bausenator Hans Stimmann (hans.stimmann@senstadt.verwalt-berlin.de)
Betrf: Lob an Sie / Weiter so!

Sehr geehrter Herr Stimmann,

ich möchte Ihnen in dieser e-Mail meine höchste Bewunderung für Sie aussprechen. Sie als Bausenator im Senat - das ist das Beste, was dem Berliner Senat je passieren konnte!
Wie Sie vielleicht aus Ihrem eigenen Umfeld bemerkt haben, sehnen sich Menschen nach schöner, homogäner Architektur. Altbauten / traditionelle Bauten, Alleen, kleine Cafés und Restaurants, Wohnungen und Büros - das perfekte Viertel einer Großstadt, in der das pulsierende Leben herrscht. Genau wie in Berlin es einst so war - heute denkt man in vielen Stadtteilen, dass man in einem verschlafenen Provinznest sei und nicht in der Hauptstadt eines Staates. Menschen sehnen sich danach, sie lechtzen förmlich danach. Da dies aber so gut wie gar nicht mehr in Berlin / auf Bundesebene präsent ist, reisen Menschen in die Metropolen, in denen es geschloßene Altstadtkerne gibt, ohne von "modernene" Bauten* belästigt zu werden. Sie reisen nach Florenz, Paris, Brüssel, etc.
In Deutschland? Sie werden kaum einen Menschen finden, der deutsche Städte als "schön" bezeichnen würde. Natürlich darf man den zweiten Weltkrieg, die darauf folgende Fehlplanung und das strenge Diktat des rechten Winkels, sprich: des Bauhauses, nicht vergessen. Aber ist es jetzt nicht an der Zeit, dass nach nun, nach fast über 60 Jahren, mit diesem Schwachsinn auffhört? Haben die Menschen in Deutschland nicht auch schöne Städte verdient? Ich denke schon. Und deshalb bewundere ich Sie. Sie gehen mit soviel Enthusiasmus an die Sache heran, Sie setzten sich unermüdlich für ein homogänes Stadtbild ein, Sie lassen sich nicht von Rufen wie "Tradition ist rückwärts!" beirren. Setzten Sie ein Zeichen. Kämpfen Sie dafür, dass traditionelle Architektur "modern" wird, dass sie nicht mehr verboten wird und als rückschrittig bezeichnet wird. Ich werde Ihnen helfen. So gut ich kann. Und viele andere auch, denn: das Volk ist hinter Ihnen!
Weiter so!
Viele Grüße und weitern Erfolg wünscht Ihnen
Kai ****** (aus Herne)

(*) = ich habe nichts gegen die Moderne. Solange sie "Tradition" zu interpretieren weiß.


ich hoffe, dass ich nicht zu viele Rechtschreibfehler gemacht habe... wenn ich eine antwort erhalte werde ich diese hier posten und ihm einen brief schreiben, auch über den mehringplatz!
naja, meine mail ist jetzt nicht so hoch proffesionell / emotional (widerspricht sich das nicht?) geschrieben, wie z.b. perters, aber es ist - wie schon gesagt - ein tropfen!
Kai
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 21:47 - 14.11.2003

Kai: Aufgrund unseres nahezu identischen Schreibbeginns könnte Herr Stimmann denken, dass wir beide die ein und die selbige Person stellen .

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7

- Der Belle-Alliance-Platz in Berlin -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Deutschland —› Der Belle-Alliance-Platz in Berlin
 



Version 3.1 | Load: 0.006755 | S: 1_2