Du wirst nicht bestreiten wollen, dass das Gebäude sehr stark an eine dieser typischen Fabrikhallen erinnert. Aber mich haben die Gitter vor den Fenstern irritiert.

Das mit der Fabrikhalle stimmt schon. Aber wenn du mal die Beitäge gelsesen hättest, wüsstest du, worum es sich handelt!

Ich wusste, dass es die Bauakademie ist aus dem detailliertem Studium vorangeganer Meinungen.
Auf dem Foto fehlt allerdings noch ein Detail: die Aufschrift SIEMENS ganz oben...
Also ehrlich, es gibt sicher wertvollere Gebäude, die zu rekonstruieren wären.
In der Zeit, in der man über den Wiederaufbau dieses Einzelstücks diskutiert, werden wahrscheinlich 5 leerstehende Fabrikhallen gesprengt und keinen stört's.

Aha, ein "detailliertes Studium vorangegangener Meinungen"... das ist ja witzig...

Ich finde, er hat schon recht. Man kann der Bauakademie zugute halten, daß sie ihrer Zeit weit voraus war und damit ein Dokument der Architekturgeschichte ist. Aber mir gelingt es auch nicht, bei diesem Anblick in das jubelnde Entzücken zu verfallen, das man in Architektenkreisen angesichs dieses Gebäudes anscheinend zeigen muß. Für mich ist es auch der Prototyp für Fabrikhallen und Gefängnisse. Nichts dagegen, die Bauakademie wieder aufzubauen. Aber soooo wichtig ist mir das in diesem Fall auch nicht.

Die Bauakademie hat eben den Fehler daß die Ornamentik der Fassaden in der Fernwirkung, verstärkt durch den durchgängigen roten Farbton, verloren geht. Jedoch ist der Bau, auch als Rekonstruktion, ein wichtiges Denkmal.

Aus "Grundlagen in der Architektur Schinkels":
Schinkel ging hier über frühere Lösungen hinaus, indem er das tektonische Gerüst des Baus durch vertikale Stützen und horizontale Gesimsbänder an der Fassade in Erscheinung treten ließ. Diese Strukturierung wurde durch die Verwendung farbiger Klinker und eine antikisierende Ornamentik unterstrichen. Neben floralen Motiven kam bei der Dekoration der Fenster und Türen ein weitgespanntes ikonographisches Programm zur Anwendung. So wurde an jedem Tor Ideenkreise wie die Architektur als Wissenschaft oder die Architektur als Kunst angedeutet, während die Fensterbrüstungen des ersten Geschosses die Entwicklungsgeschichte der Baukunst zeigten.

Im Ganzen erscheint die Bauakademie als eine Summe von Schinkels Bestrebungen, aus dem ästhetische Ideal der griechischen Antike unter Einbeziehung neuer Konstruktionsprinzipien und Bauaufgaben eine eigenständige zukunftsweisende Architektur zu entwickeln.

jetzt neu,

das gebäude ist deshalb so wichtig, weil es historisch wichtig ist. es ist die selbst entworfene und betrieben bauakademie des wichtigsten architekten der stadt berlin. in diesem gebäude wurde kunstgeschichte geschrieben. darum ist es so wichtig.
dass es ästhetisch ansprechendere gebäude gibt steht außer frage.
dennoch hat dirk schon recht: die nahewirkung des gebäudes ist sehr gut! die ornamentalen details durchaus üppig und von hohem wert, auch wenn man das auf die distanz nicht vermuten würde.

im übrigen bezweifle ich nicht, dass es wunderschöne alte industriegebäude gibt, z.b. die vielen von borsig im backsteingotischen burgenstil in berlin.

zwei fragmente von der seite des fördervereins:

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

Vielleicht hätte er zu diesen wunderschönen Ornamenten auch noch mit gelben Backstein arbeiten sollen, z.B. für die horizontale oder vetrikalen Gliederunselemente oder die Ornamente selbst...

Hallo !
Ich möchte mich nach längerer Abwesenheit(Grund:Schulstress!) auch mal wieder melden.
Bzgl. Bauakademie:
Dieses Gebäude nur durch seine (scheinbar) spröde Wirkung auf dem Photo einzuschätzen, ist m.E. völlig falsch! Die Bauakademie befand sich bis zu ihrem Abriss mitten im historischen Zentrum Berlins, in Sichtweite von Schloß und Friedrichwerderscher Kirche. Wir können uns leider nicht , auch wenn wir gerne wollten, für jeden historischen Hinterhof in irgeneiner Vorstadt einsetzen, aber wenn das Zentrum wieder"gesund wird", dann haben wir schon viel erreicht, dann kann die ganze Stadt wieder Luft holen.