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 Forum Index —› Deutschland —› Der Neumarkt Dresden
 


Autor Mitteilung
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 00:52 - 16.01.2004

@Harmonica

Danke für den Bericht! Weißt Du auch etwas über die Grundstücke des Quartier III auf der anderen SEite der Rampischen Strasse?

Das ist insgesamt ein tolles Projekt! Die Neubauten sind völlig in Ordnung, wenn man bedenkt, was Harmonica über ihre Vorgänger geschrieben hat. In Anbetracht dessen wieviel der Investor rekonstruiert und damit sicher auch riskiert, gönne ich ihm zwei neue Häuser herzlich. Auf das sich die Investition lohne und er mehr investiere!

INteressant wären natürlich Bilder der alten Häuser. Wenn sie aber wirklich niedrig waren, müssen sie ja einen sehr abrupten Übergang zum "Schwan" gehabt haben und da passen die Neubauten natürlich besser. Ein Einwand könnte sein, dass die Stadtplaner hier nur einen Fuß in die Tür kriegen wollen, um auch den Rest der Salzgasse modern bauen lassen zu können. Stand aber nicht irgendwo auf der GHND-Seite, dass die Salzgassenfassaden sehr schlicht waren?
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 00:53 - 16.01.2004

@Rösch

von wo sind denn diese Fotos?
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 01:48 - 16.01.2004

@Steinbeisser

die Fotos stammen aus Rottweil, eine insgesamt sehr gut erhaltene mittelalterliche Stadt im deutschen Südwesten. Im Umkreis von Rottweil gibt es ausser den etwas kleineren Städten Gengenbach, Schiltach keine andere Stadt, die ein derat hohes Mass an erhaltener und traditioneller und rekonstruierter Architektur aufweisen kann. Wirklich sehenswert!!!
Das Stadtbild ist wirklich ein Traum. Im Forum findet man unter der Rubrik Rottweil am Neckar mehr zu der alten Reichsstadt.

Zum VVK-Projekt:

Die niedrigen Vorgängerbauten
kenne ich nicht, aber das eine rechtfertig das andere nicht. Das ist kein Argument, warum die Neubauten an dieser Stelle so ausfallen wie abgebildet.
Man sollte sich lediglich einmal eine bessere Fenstergestaltung - auch bei den schlichten Putzbauten der anderen Investoren - überlegen, dann würden diese - auch ohne Stuck - besser in das Ensemble passen.
Ansonsten bleiben diese Bauten in Ihrer Gestaltung ein Torso und erinnern stark an 50er Jahre Bauten wie man sie beispielsweise an der Wilsdruffer Strasse findet.

Mir scheint es, als seien viele Verantwortlichen am Neumarkt darauf aus KEIN Ensemble, sondern mit Brüchen und Disharmonien eine qualitätslose Vielfalt ohne Einheit zu schaffen...eben das, was einem seit dem 2.WK überall an Städtebau geboten wird.

EINHEIT in der VIELFALT und QUALITÄT - diese Vorstellung scheint den meisten im Laufe von über 50Jahren verloren gegangen zu sein.
Wie sonst könnte man sonst an wunderbare Rekonstruktionen Neubauten in dieser Form setzen???

Es reicht leider nicht, schlichte Putzbauten vorzuschreiben in einer Satzung. Zum Grundvokabular gehört nicht unbedingt eine stuckverzierte Fassade, aber gewisse Proportionen (Höhe/Breite) der Fensteröffnungen,eine ordentliche traditionelle Versprossung und wenigstens ein gegenüber dem Putz abgesetztes Gewände gehören dazu wie eine ruhige materialgerechte Dachlandschaft, sonst wirds auch mit dem Neumarkt nichts.
Und dieses Vokabular ist so bescheiden, dass selbst "moderne" Bauherren nicht meckern können. Es gilt nur dieses zu beherrschen und damit um zu gehen. Mehr nicht! Und mit finanziellen Möglichkeiten hat dies gleich gar nichts zu tun.
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 02:20 - 16.01.2004

@Rösch

Vorneweg gesagt: mir wären fast nur historische Häuser auch lieber. Schaut man sich jedoch Ansichten alter Städte an, dann bemerkt man, dass diese keineswegs optimal waren. Zu romantisch Vorstellungen darf man sich auch nicht machen.

Da gab's schon Häuser, die von mir aus gerne hätten ersetzt werden können. Im vorliegenden Fall (Neumarkt) ist mir die ursprüngliche Situation nicht bekannt. Die neuen Entwürfe sind so halbherzig historisch orientiert wie die typisch spitzgiebeligen 50-er Jahre Häuser in Nürnberg u.ä. Auch ich bin der Meinung, dass sich mit simplen Eingriffen wie Sprossenfenstern noch einiges verbessern ließe.

Mir geht's aber auch um Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Neben Liebhabern wird man für den Neumarkt auch eine Menge 'echte' Investoren brauchen. Für die lohnt sich ein Gebäude aber natürlich erst dann, wenn sich eine gewisse Wertschöfpung erreichen läßt. Die VVK hat schon wirklich viel für den Neumarkt geleistet und von daher, sollte man es ihr nicht verübeln, dass 1-2 Häuser mehr dem Geld verdienen gewidmet sind. Vielleicht kann man da ja in ferner Zukunft rekonstruieren. Sofern es aus Gründen des Gesamteindrucks (bei shclichten Gebäuden ) oder der Schönheit der Bauten u.ä. überhaupt ratsam erscheint.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 02:50 - 16.01.2004

@Steinbeisser


mir geht es auch nicht um eine romantisch verklärte Vorstellung alter Städte, genauso wenig wie im Fall der schlichten Neubauten um Rekonstruktion. Mir geht es lediglich um ein Grundvokabular, das wie gesagt so bescheiden ist und nicht nur Liebhabern zugestanden werden kann.
Für jedes Baugebiet gibt es z.T. irrwitzige Vorschriften, die Bauherren einfach einzuhalten haben, wenn sie vor Ort bauen wollen.Schreckt sie das etwa ab??? Beim Neumarkt sind die Anforderungen besonders hoch, weil rekonstruiert wird. Dass man diese aber durch das Unvermögen der Verantwortlichen aber an anderer Stelle preisgibt, dafür gibt es keinen Grund.
Die von Dir beschriebenen Neubauten, die mehr dem Geld verdienen gewidmet sein sollen, werde dieser Anforderung durch das Grundvokabular immernoch gerecht, denn dieses fällt in der Bausumme wirklich nicht ins Gewicht.Daran wird KEINES der Projekte scheitern!!!
Gefordert wäre natürlich auch die Stadt Dresden Entsprechendes von Anfang an in der Satzung vorzugeben, damit die Investoren wissen, worauf sie sich einlassen. Überraschend genug, dass es nicht deren eigenes Bedürfnis ist, gerade wenn es um die Wertschöpfung geht. Dazu gehört auch das Erscheinungsbild als Faktor!

Im Grossen und Ganzen scheinen wir aber weitgehend übereinzustimmen.

Wollte nur obige Punkte nochmal herausstellen.
Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 11:05 - 16.01.2004

In der Tat waren die Bauten der Salzgasse sehr schlicht. Neben den Neubauten, also die Fläche gegenüber des "Neuen Palais" stand vor dem Krieg auch ein Bauhaus-Neubau, denn ca. 1935 wurden dort ältere Häuser abgebrochen und ersetzt. Die älteren Häuser waren auch nur Mittelhoch und muteten irgendwie dörflich an. An dieser Stelle wird also 100 pro ein Neubau kommen - nur ist dafür noch kein Investor in Sicht.

Wenn ich es schaffe, versuche ich mal ein paar Bilder zur Salzgasse aufzutreiben. Aber wie gesagt, das Gebiet war vor 45 nicht sehr Attraktiv, so dass es womöglich nur wenige Bilder von der Salzgasse gibt.


Zum Quartier III konnte das Stadtplanungsamt nicht viel sagen. Eigentümer ist glaub ich die Mübau, welche erstmal mit der Tiefgarage zu tun hat. Laut der Stadt steht der Investor aber schon mit Mietern in Verhandlungen. Problem dieses Gebietes ist aber der Polizeianbau. Zwar ist der Abriss vorgesehen, aber das Land hat noch keinen Beschluss gefasst und erst recht kein Geld dafür locker gemacht.
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 18:40 - 16.01.2004

@Harmonica

Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht von der Vorstellung des VVK-Projekts! Toll, dass du gleich alle wichtigen Informationen ins Netz gestellt hast!

Die Fronten zum Neumarkt und vor allem zur Rampischen Straße scheinen ja wunderschön zu werden! Was für eine herrliche Straße... Hier darf es keine "Brüche" geben!!
Und wenn die ersten Investoren am Neumarkt jetzt mit dem Bau beginnen und sich die Fertigstellung der Frauenkirche auch immer mehr nähert, dann sollten die Baubehörden auch ihren Beitrag leisten und endlich das Betonmonster des Polizeigebäudes abreißen! Kein Wunder, dass gegenüber an der Rampischen Straße kaum jemand bauen will...

@Rösch

Genau! Die Fenster sind die Augen des Hauses, nichts belebt eine Fassade so sehr wie Fenster. Schaut man sich historische Fensterformen an und vergleicht sie mit der Monotonie der Moderne, dann staunt man über die Vielfalt, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat: Kreuzstockfenster, Galgenfenster, Schiebefenster etc. Oft findet man feine Profilierungen, manchmal sogar angedeutete Kapitelle und Pilaster auf den Rahmen. Auch für zeitgenössische Bauten bieten sich da wieder interessante Möglichkeiten, eine Fassade zu schmücken! Mut und Phantasie sind gefragt!

Blizzard
registriert

Beiträge: 24


 

Gesendet: 19:54 - 16.01.2004

Wer ist eigentlich für die Quartiere VII und VIII verantwortlich? Bei meinem letzten Ausflug nach Dresden hab ich mich doch am meissten über die Brachfläche vor dem Kanzleihaus geärgert. Ein Großteil der Häuser ist wohl als Leitbau festgelegt, aber noch tut sich nichts.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:55 - 16.01.2004

Na, ditt is doch watt!
Wieso ist der Giebl "Zum Schwan" hässlich? (Bilder!)
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 22:15 - 17.01.2004

Ich war ja auf Herrn Gabler erst ziemlich sauer. Ich bin zwar kein Keller-Fetischist, aber in einer STadt wie Dresden, der weiss gott nicht viel Historisches geblieben ist (das reko-Areal ist zwar beeindruckend, aber nicht sehr groß), sollte doch jeder noch so kleine erhaltene historische Stein geschützt werden. Tja,und er ließ ja die Fundamente über nacht einfach abräumen. Kulturbarbarei nannte ich das damals öffentlich, und eigentlich ist es das ja auch unverändert.

Dennoch muss ich sagen, dass das ein Compromiss ist, mit dem ich gut leben kann: Hier wurde zwar "Original" Substanz geopfert, aber was er "Oben" macht, find ich ZIEMLICH gut. WOW! 3 historische Häuser waren vorgeschrieben - 6 baut er! Und, für mich eigentlich die Hauptsache: Die 2 "modernen" bauten in der Salzgasse find ich nicht nur akzeptabel, sondern eigentlich "gut". Es muss nicht jedes Haus vor Voluten und Rocaillen überladen sein. Ich habe mal festgestellt: Bei einer zu rekonstruierenden Altstadt, wie hier im Falle Dresden, setzen wir VÖLLIG andere Maßstäbe an, als bei einer bereits existierenden. Das fiel mir beim Betrachten der Altstädte von Prag und Salzburg auf, die zweifelsohne als "schön" gelten. Schaut euch mal ein beliebiges foto irgendwelcher Gassen an - "sieht nett aus"; werdet ihr sagen. Selbst wenn dort einige "Langweilige", teilweise gar "unförmig" wirkende Häuser stehen werden. Und dann stellt euch vor, diese Häuser kämen an den NEumarkt. "ZETER MORDIO!" würden alle schreien, und ich auch. man darf auch nicht ZU streng sein. NIcht jedes REko-Haus muss ein Palais sein! War es auch vor 1945 nicht....

Ich finde , wenn ich ganz ehrlich bin, die beiden Füllbauten vorbildlich. Ganz einfach deswegen, weil sie genau so sind, wie Altstädt- häuser sein müssen: Stein,Putzfassade, Ziegeldächer, paar Erker, paar Gauben, fertig. SUPER! was wollen wir mehr? Ich bin über alles froh, was den Schemata "Provokation" , "Stilbruch" etc. eine klare Absage erteilt. Seid doch mal ehrlich: so schöne historische Häuser (die rekos), mit einigen "schlichten" zwischendurch (salzgasse),ich kann nur sagen: Gott sei Dank, Herr Gabler! Das Areal östlich der FRauenkirche scheint gerettet....

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