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 Forum Index —› Deutschland —› Der Neumarkt Dresden
 


Autor Mitteilung
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 12:59 - 23.11.2003

Ja, Boddien ist ein echter Glücksfall für Berlin. Von diesen Patrioten gibt es leider zu wenige im Land. Deutscher Stolz und Traditionen sind in der Asche des Krieges versunken.

Boddien muss aber auch mit der Sammelbüchse herumgehen, er selbst kann das Schloss auch nicht bezahlen. Aber er versteht es, die Leute mitzureißen - sie zu begeistern für wieder mehr Bürgersinn. Und darum geht es in erster Instanz - Bürger mobilisieren...
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 04:13 - 27.11.2003

Boddhien ist ja ein Adliger, das merkt man auch an seinem Habitus.....

@Stefan
Was ist eigentlich mit den Wettinern? Kann man denn das Königshaus "von Sachsen" nicht für die Sache gewinnen? Ich war mal auf ihrer Website, es klang so, als seien Sie recht favorabel für Dinge dieser Art...

Ich hoffe übrigens, du hast nicht mich mit dem "sonntagsredner" gemeint, Stefan! Ich weiss ich schreibe viel wenn der Tag lang ist - aber ich denke, davon kann man doch einiges Gebrauchen...? Ich garantiere dir, wenn ich vor Ort wäre, würde ich was tun. Hier in Berlin ist eine andere Welt. Ich war übrigens gestern wieder in der Innenstadt, und ich habe den Eindruck, auf der Strasse lässt sich hier recht wenig machen. Die Berliner interessieren sich nicht einmal für ihre eigene Stadt, ich glaube, wenn es ein Volk gibt in Deutschland das prollig ist, ungebildet, und ohne Sinn für jegliche Ästhetik, dann sind es die Berliner (huch , hoffentlich hat BEn das nicht gehört!!)


Stefan, ich mich nach unserem letzten Telefongespräch mal hingehockt und einige ideen aufgeschrieben. Ich habe jetzt 20 Punkte zusammen, die ich hier aber nicht veröffentlichen werde. Ein Allheilmittel hab ich auch nicht, ich nehme an, der Kampf wird schwer bleiben - aber vielleicht könnt ihr einiges davon gebrauchen.

Übrigens: Ein Kampf der schwer ist, kann durchaus gewonnen werden. Das widerspricht sich keineswegs.

Herzliche Grüße,

de Peter aus Saarbregge

Wissen.de
Novize

Beiträge: 47


 

Gesendet: 18:41 - 03.01.2004

Schönes neues Jahr.

Wollte mal nachfragen ob hier jemand weiß, wann die Bauprojekt von Baywobau, VVK, Prisco und am Kurländer Palais endlich losgehen. Bei vielen Projekten sollte es doch schon Ende des Jahres 2003 so weit gewesen sein.
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 11:51 - 15.01.2004

Neues vom Neumarkt:
Sächsische Zeitung vom 15.1.04

Ein Dresdner baut am Neumarkt
Ab Mai sollen neben der Frauenkirche drei Häuser nach historischem Vorbild wieder erstehen
Von Bettina Klemm

Unmittelbar neben der Frauenkirche und dem Coselpalais will die Vermögensverwaltungskanzlei zu Dresden (V.V.K.) gleich drei Gebäude mit historischer Fassade wieder errichten.

Uwe Gabler hält ein Modell von seinen künftigen Neumarkt-Häusern in der Hand. Der V.V.K.-Chef – ein leidenschaftlicher Dresdner – mag es detailgetreu. Und so erfreut er sich an aufwändigen Verzierungen zwischen den Geschossen, an kleinen Erkern und Balkonen. Für Gabler ist es keine Frage: Am Neumarkt baut er nach historischem Vorbild – zumindest die Fassaden.

Sein Gebäudegeviert, etwa 50 mal 80 Meter lang, wird von der Frauenkirche, der Salzgasse und der Rampischen Straße umringt und heißt Quartier II „An der Frauenkirche“ (siehe Grafik). „Wir rechnen im Frühjahr mit der Baugenehmigung“, sagt Gabler. Vorbereitende Arbeiten sind auf der Fläche bereits erfolgt. Im Mai/Juni sollen die Hochbauten beginnen, für die derzeit Verhandlungen mit möglichen Generalauftragnehmern laufen. „Da wir maximal 20 Monate Bauzeit benötigen, werden unsere Häuser Anfang 2006 fertig sein“, sagt der Investor. Rund 35 Millionen Euro will er einsetzen, um drei in der Literatur als bedeutende Barockhäuser beschriebene Gebäude wieder erstehen zu lassen. Bei historischen Fassaden müsse man etwa 30 Prozent mehr als für die üblichen Rohbaukosten rechnen.

„Zum Schwan“, An der Frauenkirche 13, heißt das größte Haus. Es soll 1740 bis 46 errichtet worden sein. Dreißig Jahre zuvor hatte George Haases das Haus Rampische Straße 1 geschaffen. An ihm ist der schräg gestellte Erker mit der hohen Fensterlukarne besonders auffällig. Schmal und klein wirkt das Gebäude dazwischen, An der Frauenkirche 14. Es wird „Zur Glocke“ genannt und soll aus der Zeit 1708/09 stammen.

Einzige Ausnahme zum historischen Vorbild: Die frühere hohe Giebelwand am Dach vom „Schwan“ sieht hässlich aus. Deshalb sind sich die Stadtplaner einig: Ein zusätzliches Zwischengeschoss soll für mehr Harmonie sorgen.

Die Häuser erhalten sechs bis sieben Geschosse. In den Erdgeschosszonen entstehen Läden und Gaststätten. Innerhalb des Gebäudekomplexes entstehen Passagen, die später bei einer weiteren Bebauung ihre Fortsetzung finden können. Das erste Obergeschoss soll Restaurants vorbehalten bleiben. „Im zweiten und dritten Geschoss planen wir Büros, und darüber sollen Wohnungen entstehen“, sagt Gabler. Etwa neun bis zehn Euro wird der Quadratmeter Kaltmiete in den luxuriös ausgestatteten Wohnungen kosten. Sie sind 90 bis 160 Quadratmeter groß. Zwei Innenhöfe sorgen für zusätzliches Licht. Besonders reizvoll dürften die großzügigen Dachterrassen werden, die sich hinter den historischen Dächern ausbreiten. Damit es die künftigen Nutzer der Häuser bequem haben, entsteht in den Untergeschossen eine Tiefgarage mit etwa 40 Plätzen.

Um die Vermietung macht sich Gabler keine Sorgen: Das Interesse am Neumarkt sei groß. Bis März sollen die meisten Vermietungsgespräche abgeschlossen sein.

Heute, 19 Uhr, findet im Plenarsaal des Rathauses eine Bürgerversammlung zum Bebauungsplan für die V.V.K. statt.

Noch ein paar Bilder zur besseren Orientierung:

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

Bis auf den perversen Abriß der Keller sehr erfreulich. Verstehe nur nicht, warum von nur "drei" Häusern gesprochen wird. Das sieht doch gänzlich nach Rekonstruktion aus, oder? Zumal Rampische Straße 7 (letztes Gebäude) ein Leitbau ist. Kann sich ein Dresdner die Vorstellung heute Abend anschauen? Vielleicht werden ja zunächst nur diese drei Gebäude erbaut!?!
Blizzard
registriert

Beiträge: 24


 

Gesendet: 13:22 - 15.01.2004

Es werden zunächst nur diese pläne umgesetzt, die weitere bebauung im Quartier II erfolgt später.
Was du da auf dem Modell siehst ist, soweit ich weiß jenes für die Geamtbebebauung im Quartier II.

Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 18:03 - 15.01.2004

Falls nichts dazwischen kommt, gehe ich 19:00 mal ins Rathaus zu dieser Bürgerversammlung. Dann kann ich heute Abend berichten, was es mit den anderen Gebäuden (außer den 3 an der Frauenkirche) auf sich hat.

Das Modell gefällt mir ganz gut - ich liebe die Erker! - nur der Innenhof scheint mir mit dieser Glasfront etwas zu modern. Naja, tendentiell ist das Modell aber sehr erfreulich - mal sehen, was der Abend mit dem Vortrag bringt...
Harmonica
Mitglied

Beiträge: 117


 

Gesendet: 22:19 - 15.01.2004

Ok, bin wieder zurück...

Also, Dr. Köckeritz (2. Vorsitzender des Vereins des Wiederaufbaus der Frauenkirche) zeichnet sich verantwortlich für die Gestaltung dieses Quartiers II und berichtete 30 Minuten über das Bauvorhaben.

Sein Vortrag begann über die Geschichte der Gebäude. Eingegangen wurde auch, dass einige Gebäude (insb. " Zum Schwan" und "Rampische Gasse 1") im 19. Jahrhundert ihre ursprüngliche barocke Architektur verloren - dieser Urzustand wird aber wiederhergestellt!! Im Anschluss präsentierte er die Fassaden, die leider nicht sehr detailliert waren und auch nicht viel mehr aussagen als die Bilder aus der Zeitung. Eine Computer-Virtualisierung fehlte leider völlig.

Für die Zuhörer gab es ein Handout, als welchem ich ein paar Bilder abgescannt habe. Die Ausgangsqualität ist leider nicht sonderlich gut...


Beginnen möchte ich mit dem Übersichtsbild von der Seite der GHND:

[Link zum eingefügten Bild]

Die Front, "An der Frauenkirche" wird im barocken Urzustand wiedererrichtet (Mansarddächer). Markant am rechten Eckhaus ("Rampische Str. 1") der schöne Erker:

[Link zum eingefügten Bild]


So, jetzt die Bilder der Broschüre. Das erste Bild zeigt die Ansicht von der Rampischen Straße. Ganz links das Eckhaus, dann die Häuser Rampische Straße 3, 5 und 7, wobei alle wiederaufgebaut werden. Die Häuser 1, 3 und 7 haben übrigens Erker.

[Link zum eingefügten Bild]

Ein Bild vom Vorkriegszustand der Rampischen Straße zeigt ganz links Haus Ramp. Str. 3, Mitte: Haus Nr. 5 und ganz rechts das wunderschön reich verziehrte Haus Nr. 7 (Leitbau). Ich sage es nochmal - festhalten - diese Häuser werden alle originalgetreu wiederaufgebaut. Lediglich die Ladenfronten werden etwas erhöht.

[Link zum eingefügten Bild]


So, mancher fragt sich jetzt: wo ist der Haken? Dieser befindet sich auf der Seite der Salzgasse:

[Link zum eingefügten Bild]

Rechts das Haus zum Schwan, also das zweite Eckhaus des Quartiers. Links daneben zwei Neubauten. Aber ich finde, sie harmonieren recht gut. Leider wurde beim Vortrag auf eine detaillierte Fassadenabbildung verzichtet. Im Haus Salzgasse Nr. 7 befindet sich übrigens noch der Eingang zur Tiefgarage unter dem Quartier. Anzumerken ist aber, dass an der Stelle der Neubauten vor dem Krieg zwei Niedrigbauten befanden, die sich nicht mit den umliegenden Gebäuden harmonisierten. Weiterhin war die Fassade des Schwans zur Salzgasse schmucklos ("glatt") - der vorgelegte Entwurf orientiert sich an der Fassade zum Neumarkt hin.

Also ich kann mit den Neubauten gut leben - auch wenn hier sicherlich mehr drin gewesen wäre, aber ein Bruch wie bei Prisco ist dies nun wirklich nicht. Weiterhin befinden sich in diesem Quartier 6 von 8 historische Fassaden und eben nur 2 moderne, die aber mit der Umgebung harmonisieren.


Zum Dach wurde leider nicht viel gesagt, so dass ich die aus dem Modell ersichtliche Glasfront nicht deuten kann. Im Dachbereich sind Wohnungen mit Terrasse geplant. Das Dach wird aus Ziegeln bestehen, weiterhin aus Begrünungen und sehr wenig Blech (Brandschutz).

Ach ja, es ist auch in diesem Quartier eine mit Glas überdachte Passage geplant. Eingang im Haus zur Glocke und Ausgang an der Rampischen Straße. Eine Option besteht noch, dass die Passage in die benachbarten Quartiere fortgeführt werden kann.

Für das Gebiet der Rampischen Str. Richtung Kurländer Palais gibt es noch keine konkreten Bauvorhaben (außer dem der GHND). Leider haben hier viele Privatleite Grundstücke, was das Bauen sicher nicht leicht macht.

So, mehr fällt mir jetzt nicht ein. Insgesamt bin ich jedoch sehr zufrieden mit dem Quartier, da wirklich wert auf Qualität gelegt wird.
Kampflamm
registriert

Beiträge: 13


 

Gesendet: 23:00 - 15.01.2004

Na wenigstens ein paar gute Nachrichten in diesen Zeiten der architektonischen Armut.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:13 - 15.01.2004

@harmonica

Erst einmal vielen Dank für deine Berichterstattung und die Informationen.

Ich möchte nur ganz kurz etwas anmerken zu den schlichten Neubauten.
Es ist erstaunlich und lobenswert, dass die Bauherren von VVK sich im Gros für die Rekonstruktionen entschieden haben (eigentlich für den Neumarkt selbstverständlich!)
Man fragt sich dann aber:

Wie kann jemand, der den unmittelbaren Vergleich an seinem Objekt hat, neben diesen stilistisch wunderbaren Rekonstruktionen solche Neubauten setzen

Reicht es finanziell nicht für mehr

Oder ist es den Bauherren einfach egal

Ich stelle bei den "schlichten Neubauten", so auch bei Prisco und Baywobau fest, worauf auch die GHND u.a. in ihrer Internetpräsenz und dieses Forum verstärkt hinweisen
sollte:

die FENSTER,
sie sind die AUGEN DES HAUSES

Diese schlichten Neubauten würden sich wesentlich besser in das Ensemble Neumarkt einfügen, wenn man ihnen echte differenzierte Sprossenfenstergeben würde.

Folgendes Beispiel kann zeigen, wie selbst eine üble Fassade aus den 60er Jahren dadurch gewinnt:


Zustand vor dem Einbau von echten differenzierten Sprossenfenstern
(das Gebäude, welches ich meine, befindet sich auf dem Bild ganz links):
[Link zum eingefügten Bild]

...und jetzt beim gegenwärtigen Einbau von Sprossenfenstern:
(die Fassade muss noch gestrichen) werden
[Link zum eingefügten Bild]

Ich bin mir sicher, dass für humanere und differenzierte, traditionelle Neubauten nicht zwingend eine reich-geschmückte Fassade notwendig sein muss, aber es gilt ein Grundvokabular zu beherrschen und einzuhalten, das ich aber bei fast allen schlichten Neubauten bisher immer wieder vermissen: b]die Behandlung der Fenster![/b]

Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:16 - 15.01.2004

sorry: Und jetzt während des gegenwärtigen Einbaus von Sprossenfenstern

[Link zum eingefügten Bild]
[Link zum eingefügten Bild]

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