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 Forum Index —› Galerie —› München: Vorbildlicher Wiederaufbau oder die Stadt mit zwei Gesichtern?
 


Autor Mitteilung
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 21:08 - 04.08.2003

...als ich dann während der Stadtrundfahrt (München) erfahren habe das München zu 90 % zuerstört war konnte ich fast nicht glauben dass ich mich in Deutschland befinde, ist ja eigentlich ein recht ungewöhnlicher Weg, den M gegangen ist.
Ich finde in München ist es tatsächlich gelungen den Stil des alten München wieder teilweise herzutsellen.

Note 1
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 23:42 - 04.08.2003

München war nicht zu 90% zerstört, nur zu etwa 30-40%. Hier ist auch viel Schindluder bezüglich autogerechter Stadt usw. betrieben worden.Auch hier wurden viele Gebäude abgeräumt,die nur zu 50 Prozent zerstört waren, z.B. Hauptbahnhof, Verkehrsministerium mit seiner berühmten dritten Münchner Kuppel oder auch Max-Emanuel-Palais...
Zum Glück wurde die Achse Ludwigstrasse über Feldherrnhalle bis Maximilianstrasse rekonstruiert, aber die ganze Fläche der Isarvorstadt und Maxvorstadt von der Theresienhöhe über Hbf bis zur TU ist eine billig aufgebaute Katastrophe.
Ganze Stadteile wie Giesing und Laim bestehen nur aus 50er und 60er Müll, Grosshadern und Neuperlach sind Betonwüsten aus den Siebzigern.
Dazu kommen die massiven Eingriffe ins Stadtbild der letzten zehn Jahre,die uns Dutzende von Glaskisten und Flachfassaden gebracht haben.Das neue Multiplexkino in der Bayerstrasse begrüsst uns mit einer flachen Glasfassade vom Boden bis zum Dach,dafür wurde der alte Mathäserkeller abgerissen.Das war der letzte Altbau zwischen Hbf und Stachus mit einem Traditionsbierkeller.Dazu kommen fünf neue Hochhäuser am Mittleren Ring in den letzten drei Jahren plus der von mir schon auf einem anderen Link erwähnte Erweiterungsbau der Kunstakademie von coop himmelblau (Dekonstruktivismus),d.h. Betonkubus mit schrägen Glasfenstern neben einem Prachtbau der Neorenaissance.Ich fühle mich als Münchner von Jahr zu Jahr unwohler hier.Weitere grosse Reko-Projekte sind nämlich nicht in Sicht, obwohl es eine Menge zu tun gäbe.
Pilaster
Stammgast

Beiträge: 97


 

Gesendet: 10:52 - 06.08.2003

Ha! Nur einem Einheimischen steht es zu, so ueber seine Stadt zu wettern wie Du es tatest, Claus.

Natuerlich kennst Du Dich in Muenchen besser aus und weisst genau, wo was total verkehrtgegangen ist, wo verbesserungswerte Schandflecke sind, usw. In dieser Kategorie faellt mir ein Gebaeude auf, das am Rathausplatz total stoert: Dieser Kaufhof oder was auch immer! Er nimmt dort zwar keine prominente Stelle ein und der meist das Rathaus betrachtende Besucher des Platzes nimmt diesen abscheulichen Zementklotz nur aus der Peripherie wahr, aber stoeren tut er!!!
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 11:59 - 06.08.2003

@Pilaster
Ja, das ist eine Bausünde aus den Siebzigern.Er nimmt durchaus eine prominente Stelle ein, denn er schliesst die Platzkante des Marienplatzes, des ZENTRALEN Platzes von München.Im Grunde ist das wie Behnisch-Blumenhaus am Neumarkt.In München musste dafür der alte Peterhof weichen, ein prachtvoller Altbau, der den Krieg meines Wissens recht gut überstanden hatte.
München hat natürlich nach wie vor seine schönen Ecken.Ich wollte aber damit sagen, dass keine neuen schönen Ecken dazukommen, sondern im gegenteil,die schönen Ecken durch immer neue Bausünden abnehmen.
Wenn die Tendenz ungebremst so weitergeht,dann ist München in 10 Jahren auch so eine verkorkste Grosstadt wie Frankfurt oder Hannover!!
Daher sollte niemand glauben, München sei schon gerettet,umso wichtiger ist unser Projekt.
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 20:24 - 06.08.2003

@ Claus,
danke für den aufschlussreichen Text, da sieht man wieder wie schlecht man eine Stadt doch als Tourist kennen lernt bzw wie klein der Eindruck im Vergleich zu dem eines Ansessigen ist.
Zu den 90%, nun ja ich denke mir du wirst es eher wissen als der Stadtführer, maybe meinte er ja auch nur die Innenstadt! Who knows !
Kann aber nur noch mal betonen, das Stdtbild was ich von München gesehn habe, war super und hat mich sehr beeindrckt.
Solche Schandflecke wie Neuperlach gibt es nun mal überall. Nun muss man bei Neuperlach sagen dass es gelungener ist als manch andere Grossraumsiedlungen, zum. was die sozial Strucktur belangt. Vergleicht man Np mit Köln Chorweiler oder Kölnberg so werde ich fast neidisch was das sozial Mileu angeht
chriz
registriert

Beiträge: 21


 

Gesendet: 21:47 - 06.08.2003

Hab noch Webspace für ein Bild, den ich hiermit selbstlos Opfere!!!

Türkenstrasse, was für ein Haus das ist, weiß ich nicht, es ist aber direkt neben der Akademie der Bildenden Künste, deren wunderschöne gebogenes Dach man durch ein (für den Neorenaissancebau von Herr Neureuther) flaches Giebeldach ersetzt hat.
Türkenstrasse:
[Link zum eingefügten Bild]
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 08:30 - 08.08.2003

Auch in München gibt es eine Bürgerinitiative, die sich für das historische Stadtbild einsetzt:

Initiative Münchner Architektur und Kultur e.V.

Von der Rekonstruktion des Bürklein-Gebäudes am Marstallplatz wußte ich noch nichts. Kann einer von euch Münchnern etwas dazu berichten? Wurde die Fassade neu errichtet oder gab es einen originalen Altbau?
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 10:29 - 08.08.2003

Falls noch nicht bekannt:

www.mup-ing.de
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 10:33 - 08.08.2003

http://www.mup-ing.de/html/pbso.htm


Die ist besser!
chriz
registriert

Beiträge: 21


 

Gesendet: 11:27 - 08.08.2003

Ich glaube das Gebäude dass Dirk meint ist an der Maximilianstrasse und es wird ein Neubau mit der alteN Fassade im Maximilianstil gebaut, also keine genaue Rekonstruktion.
Die Rückgebäude sind glaube ich auch modern.

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