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Autor Mitteilung
Rösch
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Beiträge: 343


 

Gesendet: 17:04 - 05.04.2004

Engagement derjenigen, die sich für das historische Stadtbild einsetzen wird belohnt.
Stand am Samstag auch mit zahlreichen Mitstreiter rund um das Alte Kaufhaus, um Unterschriften zu sammeln für:

-die Freihaltung des Durchganges zum Münsterplatz hin
-die Erhaltung der Fassade (geplant sind Fensterdurchbrüche bis zum Boden)
-für eine Alternativplanung des geplanten Einzelhandelprojekts unter Einhaltung erster zwei Punkte

Morgen endet die Aktion.

Ich kann alle nur ermuntern, für die denkmalgeschützten und historischen Gebäude sich einzusetzen. Sie bilden das Erbe der einsetzenden Rückbesinnung auf traditionelle Architektur und deren Wiederaufnahme bei heutigen und zukünftigen Gebäuden.

[Link zum eingefügten Bild]
Groß war der Andrang am Unterschriftenstand vor dem Alten Kaufhaus. Rund 1700 Bürger wandten sich mit ihrer Unterschrift gegen die Überbauung des Durchgangs zum Münster. Bild: Jochen Hahne



05.04.2004


Bürgerzorn am Alten Kaufhaus

Verein "Stadtbild Villingen" sammelte in fünf Stunden rund 1700 Unterschriften

Groß ist der Bürgerzorn über die geplante Überbauung des Durchgangs am Alten Kaufhaus. Am Samstag wurde der Verein "Stadtbild Villingen" vom Ansturm der Bürger zeitweise fast überrollt. Zwischen 9 und 14 Uhr bekundeten exakt 1699 Bürger mit ihrer Unterschriften ihren Protest gegen das vom Technischen Ausschuss beschlossene Vorhaben.


VON EBERHARD STADLER



Groß war der Andrang am Unterschriftenstand vor dem Alten Kaufhaus. Rund 1700 Bürger wandten sich mit ihrer Unterschrift gegen die Überbauung des Durchgangs zum Münster. Bild: Jochen Hahne


Villingen-Schwenningen - "Wie können die so was nur machen", lautete immer wieder der Kommentar empörter Bürger. Die Initiatoren Aktion "Stadtbild Villingen" mit dem Architekten Thomas Hettich, dem ehemaligen Stadtarchivar Josef Fuchs, Erika Hebsacker und anderer Mitstreiter bekamen am Stand vor dem Alten Kaufhaus ungeahnte Rückendeckung.

Sie möchten verhindern, dass der Durchgang am ehemaligen Heilig- Geist-Spital in der Rietstraße, das später als Kaufhaus genutzt wurde, für ein Geschäft überbaut und mit Glastüren verschlossen wird. Wie berichtet, hat der Technische Ausschuss den Bauplänen zugestimmt, damit die Familie Broghammer dort ein Damenmodegeschäft einrichten kann.

Nicht nur, dass die Stadträte den Plänen zugestimmt haben, erboste offenbar viele Bürger, sondern auch die Tatsache, dass dies heimlich in nichtöffentlicher Sitzung geschah. Hier richtete sich der Zorn vor allem gegen Baubürgermeister Rolf Fußhoeller. "Was der Krieg nicht kaputtgemacht hat, besorgen jetzt die Stadtplaner", schimpfte ein Mann am Stand. Zeitweise herrschte dort eine recht aufgebrachte Stimmung. "Dass der Geschichts- und Heimatverein am Anfang zugestimmt hat, hätte nie passieren dürfen", wetterte ein anderer Unterzeichner. "So eine schöne Stadt, wie kann man die nur so verschandeln", bedauerte eine ältere Dame. Auch zahlreiche auswärtige Besucher stimmten in diese Klage ein. Ein Bürger regte als Kompromiss an, zumindest einen der beiden Torbögen offen zu halten. Im Laufe der Woche wollen die Initiatoren des Vereins, der sich noch in Gründung befindet, die Unterschriften an Oberbürgermeister Kubon überreichen. Dies verbunden mit einem "Bürgerantrag", das Vorhaben noch einmal im Gemeinderat beraten zu lassen. "Ich denke, dass dies ein eindrucksvolles Zeichen ist, welche Bedeutung die Bürger diesem Durchgang für das Stadtbild beimessen", kommentierte Thomas Hettich die riesige Resonanz. Er bedankte sich auch bei einigen Mitgliedern des Geschichts- und Heimatvereins für die Unterstützung am Stand.


Rösch
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Beiträge: 343


 

Gesendet: 14:19 - 09.04.2004

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Josef Fuchs und Peter Westhoff vom Verein "Stadtbild Villingen übergaben gestern im Villinger Rathaus 2132 Protest-Unterschriften gegen die geplanten Überbauung der Passage am Alten Kaufhaus in der Rietstraße.

Bild: Jochen Hahne




08.04.2004 06:03
Über 2100 Protestunterschriften übergeben
Passage am Alten Kaufhaus polarisiert - Gewerbevereins-Chef wettert gegen "Verhinderer" und "Ewiggestrige"

VS-Villingen







Villingen (es) Gestern haben Josef Fuchs und Peter Westhoff vom Verein "Stadtbild Villingen" insgesamt 2132 Unterschriften von Bürgern im Rathaus abgegeben, die gegen die geplante Überbauung der Passage am "Alten Kaufhaus" protestieren. Das Thema schlug auch Wellen bei der Hauptversammlung des Gewerbevereins. Der Vorsitzende Heinz Schneider verteidigte das Bauvorhaben und kritisierte die "Ewiggestrigen", die die Entwicklung der Innenstädte blockierten.

In einer Stellungnahme erklärte der Verein "Stadtbild Villingen" gestern, dass die Initiative "leicht die doppelte Anzahl von Unterschriften" hätte erreichen können, wenn der Gesetzgeber für einen "Bürgerantrag" nicht eine so kurze Frist gesetzt hätte. Die Unterzeichner Fuchs und Westhoff verweisen auf die Gemeindeordnung, nach der der Gemeinderat mit einer Zweidrittel-Mehrheit wichtige Gemeindeangelegenheiten der Entscheidung der Bürger unterstellen könne. Dies ist das Ziel des Vereins "Stadtbild", der aber die erforderliche Unterschriftenzahl von rund 3000 für einen "Bürgerantrag" nicht erreicht hat. Der Verein will die Schließung des öffentlichen Torbogendurchgangs zwischen Rietstraße und Münsterplatz verhindern. Wie mehrfach berichtet, möchte die Familie Broghammer hier zum 1. September ein Damenmodegeschäft einrichten, der Technische Ausschuss des Gemeinderates hat den Plänen zugestimmt. Allerdings erhielten die Protestierer gestern auf ihr Begehren aus dem Rathaus keine Stellungnahme und ließen es bei der Abgabe der Unterschriften bewenden. Denn OB Rupert Kubon weilt derzeit im Urlaub.

Massive verbale Schützenhilfe für die Umbaupläne kam unterdessen vom Gewerbeverein Villingen. "Wenn ein Investor so ein Risiko eingeht und Neues schafft, bekommt er Prügel von Ewiggestrigen, die vermutlich noch nie etwas zur Weiterentwicklung der Innenstadt geleistet haben", empörte sich der Vorsitzende Heinz Schneider bei der Hauptversammlung. Wenn der Technische Ausschuss, das Denkmalamt und Baubürgermeister Fußhoeller zustimme, "brauchen wir keine Verhinderer", sagte Schneider und stellte die Frage in den Raum, ob hier "Besserwisser oder Neidhammel" am Werke seien.

Er erinnerte daran, dass Villingen-Schwenningen nach einer Erhebung des Einzelhandelsverbandes mit einem Umsatzminus von zwei Prozent im vergangenen Jahr das Schlusslicht des südbadischen Einzelhandels gewesen sei. Für Schneider ist dies die Konsequenz einer verfehlten Handelspolitik der Stadt. Die Kommunalpolitik habe das große "Schwarzwald-Baar-Center" vor den Toren der Stadt zugelassen, was zu Leerständen und einer Auszehrung der Lebensmittel-Nahversorgung in den Innenstädten geführt habe. Deshalb zeigte er kein Verständnis für die eine oder andere kritische Stimme aus dem Gemeinderat bezüglich des Bauvorhabens am Alten Kaufhaus. Die Innenstädte könnten nur mit florierendem Handel und Gewerbe weiterentwickelt werden, betonte Schneider unter dem Beifall der Gewerbevereinsmitglieder. Zugleich forderte er die Stadt und den Gemeinderat dringend auf, die Sanierung der Bickenstraße und die Bebauung des alten Tonhallengeländes in Villingen bald zu realisieren. Die Maßnahmen dürften nicht wegen der geplanten Landesgartenschau 2010 und der laufenden Neckaroffenlegung in Schwenningen auf die lange Bank geschoben werden.

Der Investor am Alten Kaufhaus, Kuno Broghammer und seine Tochter Tanja betonten in der Sitzung, dass ein Damenmodegeschäft in dieser Lage nur durch die Einbeziehung der Passage wirtschaftlich zu betreiben sei.

Nach Informationen des SÜDKURIER soll diese Woche eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Baubeschluss des Technischen Ausschusses ans Regierungspräsidium erfolgt sein. Darin wird angeblich die Rechtmäßigkeit der Beschlussfassung in nichtöffentlicher Sitzung bezweifelt. Eine Bestätigung dieser Information war gestern nicht mehr zu erhalten.

Rösch
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Gesendet: 09:43 - 27.04.2004

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Bild:
Die geplante Schließung dieses Durchgangs am "Alten Kaufhaus" in Villingen steht am Mittwoch zur Beratung im Gemeinderat an. Bilder: Jochen Hahne



Südkurier, 27.04.2004


Stadt hält Bürgerantrag für unzulässig

Altes Kaufhaus: Nur 1410 statt 1500 gültige Unterschriften - Dienstaufsichtsbeschwerde von Hubert Oberle
Die Unterschriftenaktion des Vereins "Stadtbild Villingen" für den Erhalt des Arkaden-Durchgangs am "Alten Kaufhaus" hat offenbar wenig Aussicht auf Erfolg. Die Stadtverwaltung empfiehlt am Mittwoch dem Gemeinderat, den Bürgerantrag abzulehnen. Unterdessen bestätigte gestern Hubert Oberle aus Villingen, dass er gegen den Baubeschluss des Technischen Ausschusses eine "Dienstaufsichtsbeschwerde" eingelegt hat.



VON EBERHARD STADLER

Villingen-Schwenningen - Mit seiner Dienstaufsichtsbeschwerde will der Gastronom und Metzgermeister aus Villingen, der am Titisee ein Hotel und auf dem Feldberg einen Kiosk betreibt, den in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss des Technischen Ausschusses zu Fall bringen. Oberle ist überzeugt, dass der Beschluss hätte öffentlich beraten werden müssen. Die Sache habe auf gut Villingerisch "ein Gschmäckle". Außerdem soll das Regierungspräsidium prüfen, ob nicht einige Stadträte bei dieser Abstimmung befangen waren.

Sollte Oberle mit seiner Beschwerde Recht bekommen, muss die Abstimmung gegebenenfalls in öffentlicher Sitzung wiederholt werden. Pressesprecher Schelb vom Regierungspräsidium bestätigte gestern den Eingang der Dienstaufsichtsbeschwerde. Die Behörde werde nun die Stadt um eine Stellungnahme bitten, dann werde der Vorgang geprüft, skizzierte Schelb das weitere Vorgehen.

Wie berichtet, hatte der Technische Ausschuss am 11. Februar in nichtöffentlicher Sitzung den Beschluss gefasst, dass die Passage am "Alten Kaufhaus" überbaut und damit für den öffentlichen Durchgangsverkehr zwischen Rietstraße und Münsterplatz dicht gemacht wird. Hier will die Firma Broghammer aus Villingen bis September ein Damenmodegeschäft einrichten. "Ich habe nichts gegen die Firma Broghammer und verstehe, dass sie ihr Geschäft in bester Lage ansiedeln will", verdeutliche gestern Hubert Oberle. Er sei aber auch ein "sehr heimatverbundener Mensch", der nicht verstehe, "dass die einzige Arkade in der Innenstadt wegen 50 Quadratmeter Ladenfläche" geschlossen werde.

Oberle, dem das Haus Kanzleigasse 2 ("Sudhaus") gehört, hat sich daher auch aktiv an der Unterschriftenaktion gegen die Schließung der Passage am 3. April in der Innenstadt beteiligt. Insgesamt kamen 2132 Unterschriften zusammen, die der Verein "Stadtbild Villingen" am 7. April im Rathaus abgab (wir berichteten). Ziel des Vereins ist, dass das Thema erneut, diesmal in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates, beraten wird.

Dieser Bürgerantrag, der am Mittwoch im Gemeinderat behandelt wird (Beginn: 16 Uhr, Matthäus-Hummel-Saal, VS-Villingen), hat aber, glaubt man der Stellungnahme der Stadtverwaltung, aus formellen Gründen keine Chance. Es werden dafür mindestens 1500 gültige Unterschriften benötigt. Nach Prüfung und Zählweise der Stadt allerdings hat die Aktion nur 1410 gültige Stimmen erbracht. Mehrere hundert Unterschriften seien ungültig, weil von nicht wahlberechtigten oder auswärtigen Bürgern unterzeichnet, andere unleserlich oder nicht eindeutig zuzuordnen. Die Stadtverwaltung empfiehlt daher dem Gemeinderat, den Bürgerantrag aus formellen Gründen für unzulässig zu erklären.

Wenig fair empfindet Hubert Oberle die Vorgehensweise der Stadt, sich derart hinter Formalien zu verbarrikadieren. "Wenn wir professionell gesammelt hätten, hätten wir locker 5000 Unterschriften bekommen", ist er überzeugt. Letztlich sei es der Bürgerinitiative vor allem darum gegangen, den politisch Verantwortlichen zu zeigen, dass 95 Prozent der Bürgerschaft gegen die Schließung der Arkaden sei. Und schließlich seien auch die Bürger von auswärts, die das Anliegen unterstützen, Kunden, die in Villingen einkaufen würden.

Quelle:
http://www.suedkurier.de/lokales/regionalnachrichten/schwarzwald/villingen/villingen/2997,970417.html
Rösch
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Gesendet: 09:47 - 27.04.2004

Also irgendwie scheinen die Vorgänge in Deutschland immer die gleichen zu sein. Ob Dresden oder Villingen, die Bürger setzen sich für ihre Städte ein und die Verwaltungen schmettern die Anträge/Initiativen ab.
Rösch
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Gesendet: 19:30 - 10.05.2004

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Der Erbauer und sein Werk: Dietmar Kempf zeigte sein Modell der Lorettokapelle mit einem Original-Dachziegel am Tag der Stadtführer in Villingen.

Bild: Siegel

Die Stadtmauer besser erhalten
Es mangelt an Unterhaltskosten - Fremdenführer informieren über ihre Arbeit

Südkurier,10.05.2004

[iVS-Villingen (sie) Stadtgeschichte in lockerer Gesprächsrunde , dargeboten an einem "grenzüberschreitenden" Stammtischhock: Da war Aufmerksamkeit gewiss und Spannung garantiert. So geschehen am Samstagvormittag unter dem Motto "Lassen Sie sich Stadt(ver)führen" in der Seniorenbegegnungsstätte des DRK am Romäusturm. Im Auftrag der Marketing- und Tourismus-GmbH der Stadt präsentierten hier viele Stadtführer einen Querschnitt aus dem reichhaltigen Angebot.

So erhielt in der Talkrunde beispielsweise Carlo Zeisberg, der in Eigenarbeit die Gaststätte Färber-Wirt renoviert hat, lautstarken Beifall, als er sich gegen die Verglasung des Zugangs beim Alten Kaufhaus zum Münsterplatz aussprach. Generell lobte jedoch der Autohändler die Stadt für die Unterstützung seines Vorhabens in der Färberstraße. Allerdings müsse der Gesetzgeber mehr Druck auf die Besitzer von Privathäusern ausüben, damit historische Bausubstanz nicht unwiederbringlich verloren gehe. Mittlerweile seien allerdings "einige Bürger sensibilisiert", die für die Bewahrung städtebaulicher Substanz einträten.

In der lockeren Gesprächsrunde am Stammtisch beklagte Hansjörg Fehrenbach die mangelnde Unterstützung der Stadt für die Erhaltung der knapp 1900 Meter langen historischen Stadtmauer. Zu Beginn der neunziger Jahre seien ihm einmal eine Million Mark für zehn Jahre zugesagt worden; zuletzt habe er tatsächlich 9000 Euro im Jahr bekommen. Zwar habe man es in rund 20 Jahren "geschafft, mit der Sanierung rund um die Mauer bis zum Pulvertürmle zu kommen". Jetzt aber müsse man wieder von vorne beginnen.

Hier setzte Werner Huger, der Ehrenvorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins, an. Die Entdeckung eines Gerüstholzes in der östlichen Stadtmauer im Juni 1995 beweise, dass - entgegen früheren Annahmen - bereits um 1209/1210 unter dem Zähringer-Grafen Berthold mit dem Bau der Mauer begonnen wurde.

Rudolf Topp, Geschäftsführer der MTVS GmbH, warb eindringlich für die Schönheit der Stadt und ihrer Umgebung. Topp forderte alle hier tätigen Manager und Geschäftsführer auf, sehr bald für den Nachzug ihrer Familien zu sorgen.

An diesem Aktionstag warben die Stadtführer von Villingen und Schwenningen für ihre Arbeit. Sie boten kostenlose Kurzführungen an und informierten über die Regel- und Sonderführungen. Dietmar Kempf präsentierte sein in sechsmonatiger Arbeit entstandenes Modell der Loretto-Kapelle, für das sich zahlreiche Besucher interessierten.
][/i]

Quelle:http://www.suedkurier.de/lokales/regionalnachrichten/schwarzwald/villingen/villingen/2997,991352.html
Rösch
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Gesendet: 00:09 - 08.06.2004

Hier nun endlich das besagte Objekts, das wir in Villingen, zusammen mit einem versierten Restaurator und Kirchenmaler, anhand von Fotografien aus den 70er Jahren des 19.Jahrhundert grafisch rekonstruiert haben. Die Realisierung des Projekts ist leider noch nicht durch.
Möchte Euch aber meine Zeichnung dennoch nicht vorenthalten.
Es ging dabei um eine detailgenaue Rekonstruktion , die den letzten Zustand des Objekts zeigt.




Der Villinger Marktbrunnen



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Rösch
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Gesendet: 12:29 - 25.06.2004

Marktbrunnen in Villingen

Anhand alter Fotografien und Bildmaterial konnte der ehemalige Marktbrunnen zeichnerisch rekonstruiert werden. Es geht bei dem Vorhaben um eine möglichst genaue Rekonstruktion des Brunnens, so wie dieser bis in die 70er Jahre des 19.Jahrhunderts auf dem Villinger Strassenkreuz, am Marktplatz, stand.

Leider ist das Projekt noch nicht in "trockenen Windeln".
Rösch
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Gesendet: 06:13 - 21.07.2004

Südkurier
21.07.2004
Neubau vor dem Start
Wohn- und Geschäftshaus in der Goldgrubengasse - Verein kritisiert Pultdach

VS-Villingen




Das Backsteingebäude an der Goldgrubengasse wird demnächst abgerissen. Hier entsteht ein Neubau, der mit dem großen Gebäude links zu einem Wohn- und Geschäftshaus verbunden wird.

VS-Villingen (est) Ein neues Wohn- und Geschäftshaus entsteht demnächst an der Ecke Paradiesgasse/Goldgrubengasse. An der Goldgrubengasse wird ein älteres Backsteinhaus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Zeitweise muss daher ein Abschnitt der Paradiesgasse für Passanten geschlossen werden.Zunächst sollte diese Woche mit dem Abriss des Gebäudes begonnen werden. Doch der Start hat sich inzwischen auf den 2. August verzögert, teilte der Villinger Architekt Joachim Müller mit. Ein bis zwei Wochen, so schätzt er, werde die Paradiesgasse zwischen Niederer Straße und Goldgrubengasse während der Abrissarbeiten wohl gesperrt bleiben. Passanten müssen einen kleinen Umweg über die Schaffneigasse und Goldgrubengasse nehmen. Die letztgenannte Gasse soll indes für den Durchgangsverkehr geöffnet bleiben.Der Neubau an der Paradiesgasse wird mit dem Gebäude an der Niederen Straße, in dem die Citibank und bis heute noch das Reisebüro Sigwart angesiedelt ist, zu einem Gesamtkomplex verbunden. Genutzt werden soll es als Wohn- und Geschäftshaus.Der kürzlich gegründete Verein Stadtbild Villingen e.V. hat inzwischen das Bauvorhaben in der Goldgrubengasse mit einigen kritischen Anmerkungen bedacht. Insbesondere empfiehlt der Verein mit den Sprechern Thomas Hettich und dem ehemaligen Stadtarchivar Josef Fuchs, auf das geplante Pultdach des Neubaus zu verzichten. "Pultdächer wie das geplante Gebäude dies vorsieht, gibt es in Villingen nicht", heißt es in dem Schreiben, dass der Verein an die örtliche Presse verschickte. Empfohlen wird daher eine Traufstellung des Dachs zur Goldgrubengasse, zumindest aber ein Satteldach. Auch eine Wandschräge und ein Lichtschacht am Gebäude entspreche nicht dem üblichen Stadtbild. Grundsätzlich sei der Verein nicht gegen einen Neubau. Er sollte aber das Ordnungssystem und die Formensprache der Kernstadt Villingen respektieren.Etwas befremdet darüber zeigte sich Architekt Joachim Müller. Er betonte, dass bei der Dächerlandschaft zur Goldgrubengasse keine einheitliche Traufstellung vorliege. Gerade an dieser Stelle müsse es möglich sein, mit einer zeitgemäßen Bauweise auf die mittelalterliche Innenstadt zu reagieren. Wichtig sei, dass der Neubau die Maßstäblichkeit der vorhandenen Bebauung nicht störe. Von den zuständigen Fachgremien sei die Planung begrüßt worden.


das kommentar der lokalpresse

Maß und Ziel


Villingen
VON EBERHARD STADLER

Kernstadt
Der Verein "Stadtbild Villingen" e.V. kritisiert erneut ein Bauvorhaben in der Innenstadt. Dieses Mal an der Paradiesgasse. Das ist sein gutes Recht, schließlich haben wir hierzulande Meinungsfreiheit. Und gewiss hat der Verein, als er sich mit Unterschriften gegen die Schließung des öffentlichen Durchgangs am Alten Kaufhaus wandte, den Nerv breiter Bevölkerungskreise getroffen. Die Frage ist allerdings, ob es klug ist, sollte der Verein künftig jedes Bauvorhaben im Ensemble der Innenstadt ins Visier nehmen und zur Attacke blasen, ohne mit den Betroffenen auch nur gesprochen zu haben. Manchen potenziellen Bauherrn in der Innenstadt mag es abschrecken, wenn er damit rechnen muss, ins Kreuzfeuer einer öffentlichen Diskussion zu geraten. Darin liegt allerhand Sprengstoff. Den Ruch eines investitionsfeindlichen Klimas kann sich auch die Villinger Kernstadt nicht leisten. Kritik bedarf, ebenso wie Baumaßnahmen im mittelalterlichen Stadtkern, Maß und Ziel. Gewiss ist der Spagat zwischen dem Erhalt des mittelalterlichen Stadtbildes und den Erfordernissen des modernen Gewerbes und Wohnungsbaus immer eine Gradwanderung. Die Moderne grundsätzlich fern zu halten, könnte sich ebenso verhängnisvoll auswirken wie eine Verunstaltung des mittelalterlichen Stadtbildes auf der anderen Seite. Im Konflikt von Bewahren und Modernisieren ist von allen Beteiligten, den Architekten, den Baubehörden, den Investoren und den kritischen Bewahrern ein großes Maß an Sensibilität gefordert.

wer in diesem zusammenhang die kommunikation verweigert und die öffentlichkeit immer wieder vor vollendete tatsachen stellt ist nicht der stadtbildverein, sondern die entscheidungsträger und investoren. würden die bauvorhaben im vorfeld im dialog zur diskussion gestellt, liessen sich solche attacken vermeiden. aber leider scheint dies in villingen-schwenningen die einzige möglichkeit der reaktion zu werden.
Rösch
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Gesendet: 23:44 - 28.07.2004

http://www.suedkurier.de/storage/pic/cms2skol/lokales/news/schwarzwald/villingen/villingen/483177_vsx_vi_lva_GNLU5RN9.1.jpg


...so soll das LVA-Regionalzentrum am Villinger Kaisering aussehen. Es entspricht damit weitgehend der ursprünglichen Fassade, allein der Torbogen war ursprünglich ganz links angeordnet. Interessant und bedenklich finde ich, dass man die Möglichkeit der Erhaltung der Original-Fassade nicht in Betracht gezogen hat. Hier ist ein echter Präzendenzfall entstanden, wo zugunsten einer identischen Rekonstruktion das Original weichen musste...Zur Brigachstrasse,also Rückseite hin, wird es allerdings alles andere als traditionell: rücksichtslos oder wie Modenisten wohl sagen würden: konsequent modern. (Bild reiche ich nach!) Und das in einer traditionell gewachsenen Struktur.

Sozusagen auf der einen Seite das "notwendige" Zugeständnis ans Stadtbild, auf der anderen Seite rücksichtlos ausgetobt...

Mir fällt an der traditionellen, neuen Fassade auch auf, dass die Planer an eine stilistische Versprossung gar nicht gedacht haben. Man wird die Fassade also so rekonstruieren, wie sie infoge moderner Eingriffe ihrer ursprünglichen Wirkung beraubt wurde.



2 Probleme bei der Rekonstruktion stellen sich an diesem Beispiel heraus.



1. Abriß von Originalsubstanz zugunsten einer identischen Rekonstruktion; ein Vorwurf, der auch von der Denkmalpflege oft in den Raum gestellt wird und sich hier bestätigt


2.Rekonstruktion traditioneller Fassaden mitsamt ihren modernistischen Eingriffen.






Ist das sinnvoll, welche Probleme ergeben sich daraus?


Rösch
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Beiträge: 343


 

Gesendet: 14:52 - 29.07.2004

Der Verein Stadtbild Villingen ist nun endlich mit eigener Homepage online!

Weiteres unter: http://www.stadtbild-villingen.de

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