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 Forum Index —› Galerie —› Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt
 


Autor Mitteilung
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 02:31 - 29.06.2003

...ist schon etwas spät...bitte um Entschuldigung!!!

Hier nun das Hauptportal des Münsters:
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Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:46 - 30.06.2003

"Taubenlandeplätze"

Wie verträglich sind moderne Leuchten im historischen Stadtbild?

Im Zuge der Umgestaltung der Villinger Fussgängerzone wurde nicht nur der Strassenbelag verändert, sondern auch neue Leuchten und neues Mobiliar aufgestellt.

Vorher standen an dieser Stelle historisierende Leuchten, die allerdings nicht den alten Villinger "Gasfunzeln" entsprachen, sondern eher an Berliner Leuchtentraditionen erinnerten. Trotzallem fügten sie sich harmonischer in das Stadtbild ein als diese neuen High-tech Teile, die mittlerweile (nach knapp 2 Jahren) im Katalog der ortsansässigen Herstellerfirma durch ein neues ( keineswegs stilistisch besseres Fabrikat)ersetzt wurden. So schnell überholen sich die Dinge in unserer Zeit. Was heut noch "trendy" scheint,ist morgen schon "out".
Leider hat sich der Gemeinderat von VS nicht für eine Rekonstruktion der alten Gaslaternen entschieden...

die neue Leuchte
[Link zum eingefügten Bild]

...im Strassenbild
[Link zum eingefügten Bild]

Vorgänger: Traditionelle Strassenlaterne; dieser Laternentyp wurde im Zuge der Umgestaltung durch obigen ersetzt.
[Link zum eingefügten Bild]

Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 00:00 - 01.07.2003

@Rösch
Vielen Dank für die eindrucksvollen Bronzetüren!

Was die Lampen und anderen Humbug angeht, so frage ich mich wirklich, ob das was mit der Versozialdemokratisierung unserer Umwelt zu tun hat, ob die nur behämmert sind oder ob es darum geht, wer die höchsten Bestechungsgelder zahlt.
Das ist auch ein Thema, das unbedingt auf unsere noch zu erstellende HP gehört, die Versaubeutelung unserer Städte durch hirnlose Infrastruktur:

Betonpoller auf den Bürgersteigen; Parkscheinautomaten; Schilderwälder;
Glassammelbehälter; häßliche Straßenbeleuchtung, usw.
Wie grausig diese das allgemeine Bild zerstörenden Ingredenzien des Straßenbildes sind, merkt man oft erst beim Fotografieren, wenn immer irgendeine Peitschenlampe vorm Gründerzeithaus oder der Parkscheinautomat vorm Barockschloß ins Bild lugt.
Überall ließe sich bei gutem Willen Abhilfe schaffen:
- Die Betonpoller gibt es auch aus Holz

- Parkscheinautomaten sind überflüssig, die Wiener lösen das mit Parkzetteln, die man in der Trafik kauft und selbst nach geplanter Parkzeit ankreuzt

- Die Glascontainer und ähnliches lassen sich hübsch gestalten, gibt es nette Beispiele in Italien

- Lampen (siehe Dein Beispiel oben)
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 11:37 - 02.07.2003

meine güte!
die lampen sind ja abgrundtief hässlich!
wie kann man denn so einen schrott für bestimmt teures geld kaufen und vor traditionellen gebäuden aufstellen?
gleiches zu gleichem. diese lampen ab in ein glas-und-stahl-büroviertel, ab vor trad. häusern auch trad. lampen - alles andere ist unsinn!
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 10:12 - 03.07.2003

Überarbeitung der Fassadenzeichnung des Alten Rathaus ist fertiggestellt.
(siehe Seite 1)

Sie weicht in einigen Punkten von der ursprünglichen Entwurfszeichnung und Ausführung ab und ist eine Fortentwicklung der Fassade von Eyth im traditionellen Stil.

Wesentliche Unterschiede zum ursprünglichen Entwurf:

Das Villinger Wappen ist ganz nach oben in den Giebel gerückt und ersetzt den preussischen Adler. Unter dem Villinger Wappen das alte Villinger Wappen aus der Zeit vor 1530.
Das Wappen der Zähringer mit dem "Gründer" des Marktes Villingen im Jahre 999 , Bertold von Zähringen, befindet sich nun über dem mittleren Fenster der mittigen Fensterreihe und ersetzt Kaiser Otto III.
Links und rechts vom Gründer der Stadt befinden sich weiterhin das badische Wappen und als Ergänzung der Gegenwart das kleine Landeswappen von Baden-Württemberg.
Die untere Fensterreihe entspricht mit Rudolf von Habsburg und Kaiser Maximilian von Österreich ganz dem ursprünglichen Entwurf. Dadurch wird der über 500jährigen Zugehörigkeit zu Vorderösterreich Rechnung getragen,in welcher die Stadt maßgeblich geprägt wurde.Die Ergänzung des mittigen österreichische Bindeschild folgt dieser Bedeutung für Villingen.

Der Wappenstein mit dem Allianzwappen, der auch an der heutigen Fassade zu sehen ist, könnte problemlos an gleicher Stelle zwischen den Toren integriert werden. Darunter wäre eine Bronzetafel mit den Stationen der Villinger Geschichte und den Bezügen zur Fassade angebracht.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 14:20 - 05.07.2003

Disharmonien im Strassenbild am Beispiel der Niedere Strasse und der Färberstrasse.

Auffallend: die Zutaten der jünsten Vergangenheit erzeugen diese:
-neue Starssenlaterne
-grelle und moderne Fassaden sowie ihre Elemente
-Gestaltung des Strassenraums

Wirkt alles ziemlich caotisch und auswechselbar.Allein die Türme des Münsters am Horizont erinnern daran, dass man sich in Villingen befindet...



Niedere Strasse
[img]http://www.meinestadt.de/x/images.php/id=16245/type=picture[/img]

Färberstrasse
[img]http://www.meinestadt.de/x/images.php/id=16246/type=picture[/img]

Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 23:11 - 05.07.2003

Hat man in Villingen etwa auch diesen
mittelalterlichen Abwassergraben
rekonstruiert ?
Man sieht ihn an der rechten Seite
auf diesem Bild:
http://www.meinestadt.de/x/images.php/id=16245/type=picture
In Aachen hat man dies auch gemacht,
allerdings ist dieser etwas breiter.
Ich finde das ehrlichgesagt ein wenig
krank. Man rekonstruiert mittelalterl.
Abwasserkanäle, aber baut die Alt-
städte im gleichen Zug mit Beton-
Fassaden zu. Das soll mal einer
verstehen ?
Anonymous


 

Gesendet: 16:59 - 06.07.2003

@Oliver

Von Rekonstruktion möchte ich bei dieser Rinne gar nicht sprechen.
Villingen hatte wie Freiburg im Breisgau bis in die Mitte des 19.Jahrhundert ein sehr dichtes Netz an Stadtbächen, die der Brandbekämfung, den Gerbern und Färbern und natürlich als Abwasserkanal genutzt wurde.
In Freiburg tragen gerade diese Bächle mit zum Charme der Stadt bei,wenn man bedenkt, dass die Stadt im 2.WK grosse Verluste zu beklagen hatte.
In Villingen ist die Situation anders.
Dort hat man im Zuge der Neugestaltung der Niederen Strasse zur Fussgängerzone wieder ein Bächle gebaut, das natürlich nichts gemein hat mit den ursprünglichen Stadtbächen. Es wirkt in seiner Form im gezeigten Umfeld eher etwas verloren, zumal an ein Konzept für die Rekonstruktion aller Stadtbäche bei der Stadt offensichtlich nie gedacht wurde. Hier macht sich die Problematik der Doppelstadt Villingen-Schwenningen wieder bemerkbar.Von Schwenninger Seite ist an ein klares Konzept für die historische Innenstadt von Villingen gar nicht zu denken. Dort sieht man die Gelder lieber im eigenen Stadtbezirk verbuddelt.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 12:59 - 08.07.2003

[Link zum eingefügten Bild]

Südkurier,08.07.2003




Neues Wohnquartier im Riet


Familienheim baut, Janasik plant: Sechs-Millionen-Euro-Vorhaben auf Ex-Winkler-Gelände
Im Herzen der Villinger Altstadt entsteht ein neues Wohnquartier. An der Schnittstelle von Zinser- und Turmgasse bebaut die Familienheim-Genossenschaft im kommenden Jahr das bisherige Winkler-Areal. 2000 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Dafür, dass dieser Winkel Alt-Villingens stilgerecht wachgeküsst wird, steht der Name des vielfach prämierten Architekten Gerhard Janasik.



VS-Villingen
VON NORBERT TRIPPL




Bild:
Wurde zuletzt als Winkler-Ausbildungszentrum genutzt: Der Immobienbestand an Turm-und Zinsergasse.


VS-Villingen - Bauen mitten im Rietviertel, das ist Herausforderung pur. Umso mehr, wenn es um ein Sahnestückchen aus dem historischen Teil der Zähringerstadt geht, nur einen Steinwurf entfernt von Elisabethen- und Romäusturm. Klaus Merkle, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft Familienheim: "Ich gebe zu: Das knistert richtig", sagt der Villinger über das Vorhaben, das geschätzte sechs Millionen Euro erfordern wird.

Die stark angegriffene vorhandene Bausubstanz auf dem Gelände, das sich bereits im Eigentum der Familienheim befindet, werde komplett zum kommenden Frühjahr abgerissen, skizzierte Merkle (kleines Bild) gestern die Vorgehensweise. Anschließend werde das Grundstück komplett ausgebaggert. Unterkellerungen und eine Tiefgarage mit 33 Plätzen schlucken die vorhandene Fläche im Souterrain.

Der oberirdische Teil des Vorhabens erstreckt sich als L-förmiger Gebäuderiegel entlang von Zinser- und Turmgasse. Zentraler architektonischer Punkt ist das als so genanntes Turmhaus angelegte Eckgebäude der Anlage direkt am Schnittpunkt der beiden Altstadtgassen. Mit drei Vollgeschossen und ausgebauten Dachetagen verfügt dieser Gebäudekorpus über einen Aufzug. Die Wohnungen in diesem Bereich sind altengerecht.

Der L-förmige Baukörper ist indessen alles andere als eine jener letztlich atmosphärelosen Standard-Neubebauungen aus dem Architektur-Baukasten. Gerhard Janasik, der in Schiltach bereits ganze Altstadtstraßenzüge saniert hat, setzt mit seiner Villinger Riet-Planung dem ebenso stolzen wie auch idyllischen Viertel das Sahnehäubchen auf. Der neue Gebäuderiegel besteht in seiner Außenwirkung aus zehn aneinandergefügten Einzelhäusern. Dieses Resultat wird in der Anmutung vor allem durch unterschiedlich hohe Dachgiebel und Fassaden erzielt.

Das Projekt bietet insgesamt 23 Wohneinheiten. Vom kompletten Stadthaus über die Maisonettewohnung bis hin zum 1,5-Zimmer-Karree ist alles dabei. Die Wohnungen sind Richtung Süden ausgerichtet. Im Innenbereich des neuen Riet-Quartiers entsteht - genau über dem Dach der Tiefgarage - mit einem gemeinschaftlichen Wohn-Hof ein zusätzliches Stück Lebensraum.

Gerhard Janasik sagte gestern, er gehe als Architekt "im Riet mit großem Respekt an die Arbeit". Ziel seiner Planung sei eine kleinteilige Architektur. Wertvolle Details wie etwa schöne Haustüren sollen ein edles Finish ergeben. Individuelle Gauben- und Fassadengestaltung erzeugten überdies einen architektonischen Gesamtentwurf, der in der Zeit zunehmender Uniformierung als bewusster Gegenpol verstanden werden dürfe.

Klaus Merkle betont anhand des Verhältnisses von Wohnungen und Garagenstellplätzen, dass dem Rietviertel und seinen Bewohnern "eine zusätzliche Belastung durch Verkehr erspart bleibt". Das Familienheim-Vorhaben sei bis heute in enger Abstimmung mit der Stadt entwickelt worden. Den Nachbarn sei das Projekt bereits vorgestellt und habe "uneingeschränkte Zustimmung" erfahren dürfen. Den Bauantrag will Merkle nach den Sommerferien bei der Stadt einreichen. Ziel sei es, Abschlüsse noch in diesem Jahr abzuwickeln, um Käufern nach Möglichkeit noch die demnächst auslaufende Eigenheimzulage zukommen lassen zu können.

Familienheim, im alten Landkreis Villingen bekannt als größter Vermieter mit fast 3000 Wohnungen, bietet die Einzelobjekte im Villinger Riet schlüsselfertig an. Preise gibt es im derzeitigen Stadium noch keine. Interessenten können sich ab sofort anmelden. Merkle betont, dass künftige Bewohner dieses Rietquartiers "mit einem lebendigen Altstadtumfeld" rechnen müssen, wenngleich das Gelände als "vergleichsweise ruhig" bezeichnet werden könne.

Der Grundstein für die Bebauung wurde durch die Stadt gelegt. Ausgewiesen als Sanierungsgebiet, sei das Ziel die jetzt erfolgte Aussiedlung der Gewerbeeinheit und die Umwandlung des Abschnittes durch Wohnbebauung. Mehrere Investoren auch aus dem lokalen Sektor bewarben sich laut Merkle um den Kauf des 1700 Quadratmeter großen Winkler-Geländes.


Das Rietviertel ist heute das bedeutendste Viertel der mittelalterlichen Stadt. Leider liegen mir noch keine detailierten Ansichten des Neubaus vor. Hört sich zwar hoffnungsvoll an, aber ich bleibe vorsichtig mit einem Urteil. In der Vergangenheit wurde in Villingen viel versprochen und die Ergebisse waren katastrophal. Jüngstes Beispiel solch einer "Sanierung" war der Totalabriss mehrere Gebäude im sog. "Krawazi" für baulichen Einheitsbrei und eine Bebauung unmittelbar neben dem Oberen Tor, die gestalterisch sehr mager und störend ausfiel.

Schlimm an der Vorgehensweise ist aber wieder einmal, dass historische Originalsubstanz nicht umgenutzt wird, sonder einfach abgerissen wird und durch "altstadtverträgliche" Architektur ausgetauscht wird.
Halte dieses Vorgehen für sehr problematisch. Wie ist die Meinung zu dieser Thematik im Forum?

Eindrücke von der unmittelbaren Umgebung im Rietviertel, in der gebaut werden soll:


Der Romäusturm in Verlängerung der Turmgasse, an der gebaut wird.
[Link zum eingefügten Bild]

Die Rietgasse mit farbig etwas stark aufgemotzten Häusern; glücklicherweise als Ensemble erhalten
http://www.meinestadt.de/x/images.php/id=16251/type=picture


Ein Projekt des gleichen Architekts, der die Überbauung im Riet vornehmen wird.
Die sog. "Seniorenresidenz" im Zuge der früheren Stadtmauer (im Luftbild an folgender Stelle gelegen: ausgehend von der linken unteren Bildecke in Richtung der breiten Strasse, die genau auf die mittelalterliche Stadt führt. Unmittelbar bevor man sich an der Raumkante des Ovals befindet, links davon)



[Link zum eingefügten Bild]

Das versteht man landauf landab als altstadtverträglich.
Finde diese Architektur zwar weniger schlimm als die "Brüche"-Architektur, aber sie ist eben auch nur ein Abklatsch.
Besonders kritisch zu sehen ist die Sprossenwahl der Fenster. Einfach nur peinlich! Das hat nichts mit Sprossenfenstern zu tun. Auch die farbliche Behandlung der Fassade versucht künstlich von deren grossen Schwächen abzulenken.

Hoffentlich entstehn solche Fassaden nicht im Rietviertel.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 13:49 - 08.07.2003

Dafür gibts nur die Bezeichnung Billigarchitektur mit reinem Nutzwert. Ganz typisch gerade für den südwestdeutschen Raum, wo man meistens mit der biederen und knausrigen Einstellung baut "Uns tuts des scho" (uns genügt das)

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