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 Forum Index —› Galerie —› Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt
 


Autor Mitteilung
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 16:03 - 27.06.2003

Schon mal was vom
-Heiligen Römischen Reich
-Deutschen Bund
-Norddeutschen Bund
gehört ?
Alles waren Zusammenschlüsse deutscher
Staaten !
Das Deutsche Reich ist was besonderes.
Denn Bismarck wollte die jahrhunderte
alte Führung der Österreicher brechen.
Er musste die Österreicher aus diesem
neuen Bund fernhalten, damit Preussen
die Vorherrschaft übernehmen kann.
Das haben sie 1866 bzw. 1871 erreicht.

Aber jedes Land innerhalb des Reiches
war vollkommen selbstständig.
Cuypers
Mitglied

Beiträge: 110


 

Gesendet: 16:59 - 27.06.2003

@Oliver
"Schon mal was vom
-Heiligen Römischen Reich
-Deutschen Bund
-Norddeutschen Bund
gehört ?"

All dies waren Organisationen, die von
intriganten, dekadenten Arschl.. beherscht und geführt worden sind.
Sie haben untereinander Kriege geführt und Deutschland immer wieder in tiefes Elend gestürzt. Sie haben an jedem Scheiss Fluß und Stadttor die
Bürger mit Zöllen ausbluten lassen.
Und das allerschlimmste ist für mich halt, dass die Saat dieser besagten Herren, bis 1871 nur auf ihre eigenen Interessen und Gelbeutel geachtet haben und nie an Deutschland. Viele haben sich sogar an das Ausland verkauft.
Und das unverzeihlichste ist, dass sie 1848 die Revolution blutig niedergeschlagen und Wilhelm die Krone abgelehnt hat. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass Österreich bis heute von
Deutschland getrennt ist.
Das sollte man nicht vergessen, wenn man von der gloreichen "deutschen" Vergangenheit redet. De facto hat, meiner Meinung nach, dass Deutsche Reich bis 1871 bestenfalls auf dem Papier existiert.Und der Chef dieser Organisisation, der Kaiser, ist im Laufe der Jahrhunderte, spätestens nach dem 30 jährigen Krieg, zu einer Witzfigur degeneriert.
Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 18:23 - 27.06.2003

Cuypers
Nana, immer mit der Ruhe, es war eben auch schon damals alles nicht so einfach. Der 30-jährige Krieg hat sich nun leider mal auf deutschem Boden ausgetobt, danach bestand das H.R.D.N. nur noch als Schatten seiner selbst.
Aber unter den Ottonen, Sachsen, Saliern, und Staufern konnte es sich durchaus sehen lassen. Leider haben die kaiser es verabsäumt, für eine starke Zentralmacht zu sorgen, wie es Ludwig XIV. in F. getan hat.
Auch die Einigung in GB kam ja nur nach blutigen Kriegen mit den Schotten zustande.
Das gleiche Dilemma, wie in Deutschland bestand in Italien, jahrhundertelang gab es Stadtstaaten, die nur an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert waren, sowie der Kirchenstaat, Spanien saß in Neapel, die "Italiener" hatten es auch nicht leicht.
Um als Staat die Anerkennung Frankreichs zu finden , mußte an Napoleon III. Nizza abgetreten werden.

Was 1871 abgeht, so wird sich Bismarck (zu recht) gedacht haben:
Österreich lahmt an Habsburg.
Hätte es eine gesamtdeutsche Lösung gegeben (die ich gefühlsmäßig auch sehr begrüßt hätte - mir steht die Steiermark näher als Sachsen oder Köln), so wären Bosnier, Kroaten, Ungarn, Slowaken, Tschechen, Zigeuner, Ukrainer und wer sonst noch alles mit ins Reich gekommen. Bismarck hat das schon damals als brodelnden Topf angesehen, den man schlecht unter Kontrolle halten kann.
Gleichzeitig wären Konflikte mit Rußland voraussehbar gewesen, und das russische Zarenreich war für Bismarck der zuverlässigste Nachbar.
Politik war schon damals kompliziert...
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 10:45 - 28.06.2003

Zwischen der Zusammenlegung von Bundesländern und Städte muss man wohl etwas differenzieren.Aus Rationalisierungsgründen alles Zusammenzulegen und über gewachsene Strukturen hinwegszusehen, weil sie "anachronistisch" seien, finde ich schon ziemlich überheblich, ob nun bei Ländern oder Städten. Es gibt sicherlich auf anderen Ebenen wesentlich grössere Einsparungspotentialen, da muss man nicht am Föderalismus kratzen.

Das Thema in dieser Rubrik war ja auch in erster Linie Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt.
Villingen bietet dem Fotografen sicher einige schöne Motive, die ich an dieser Stelle auch nicht verschweigen möchte. Aber leider schliessen sich an diese schönen alten Häuser meist übelste Gebäude oder Umbauten, die das Ensemble entscheidend stören. Nicht nur aus den 70er Jahren,sondern auch aus den späten 90er Jahren stammen diese massgebenden Bausünden!!! Das ist das Erschreckende. Und die Qualität nimmt immer mehr ab. Eine Sensibilität im Umgang mit historischer Bausubstanz ist hier nicht zu erkennen.Als ich die Entscheidung, um das Frauentor und die mittelalterlichen Befestigungsanlage in Dresden gelesen habe, erinnerte ich mich an die Situation im Bereich des sog. Nioederen Tors in Villingen. Dieses Stadttor hatte man um das Jahr 1847 abgerissen mitsamt einem Abschnitt von ca. 200m der inneren Stadtmauer.
Im Zuge von Bauarbeiten zu Beginn der 90er Jahre hätte die Möglichkeit bestanden, das Areal in grösserem Rahmen zu untersuchen. Auch hier wusste die Stadt lange zuvor - wie in Dresden - um die Situation Bescheid.
Man konnte es nicht fassen, der Bauherr des Grundstücks, die COMMERZBAnK,zerstörte grosse Teile der Bodenfunde, ohne dass sie dokumentiert wurden...dabei war gerade dieser Bereich für das örtliche Geschichtsinteresse von besonderer Bedeutung, rätselte man doch schon lange, wo die Stadtmauern genau verliefen und wo vor allem das Tor stand.
Ich hoffe doch, dass sich dies in Dresden nicht in ähnlicher Weise wiederholt, ohne dass man die Situation am Frauentor zuvor sorgfältig dokumentiert. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass auch in Dresden wichtige Funde des geschichtlichen Erbes für immer zerstört werden. Dabei würde ich gar nicht dem Investor die Schuld zuschieben. Offensichtlich liegt der Fehler bei den städtischen Entscheidungsträgern, die schon lange von den Archäologen und dem Denkmalamt darüber in Kenntnis gesetzt wurden, was für Funde im Boden zu erwarten seien. Dem Investor, trotz dieses Wissens, an dieser prägnanten Stelle die Baufreigabe zu erteilen, halte ich für ein vorsätzliches Zerstörungswerk.
Wenn wenigstens der Neumarkt in seinem Äusseren in seiner historischen Form als Ensemble wiedererichtet würde, halte ich die Notwendigkeit einer Tiefgarage an dieser Stelle ohnehin für überflüssig. Angesichts der Entscheidung um das Frauentor und das "Nein" zum Bürgerbegehren ich es ohnehin fragwürdig, ob sich Dresdens Stadtrat wirklich seiner historischen Chance bewusst ist. Wahrscheinlich wird der Neumarkt nach den Vorstellungen dieser Leute eher ein Abklatsch, aber kein Ensemble. Und für so etwas braucht man natürlich eine Tiefgarage.Wer würde sich angesichts der vorgestellten Entwürfe die Mühe machen überhaupt dieses Gebiet aufzusuchen, wenn er nicht wie bei einem Einkaufcenter direkt vor der Türe Parkplätze findet: Hinfahren und schnell wieder weg!

Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 13:23 - 28.06.2003

Was ich nicht verstehe, ich bin bereits einmal am Neumarkt (hinter dem Coselpalais) in eine Tiefgarage gefahren...
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 01:09 - 29.06.2003

Anscheinend gibt es doch einige, die Villingen nicht kennen. Mit diesen Impressionen möchte ich die Stadt vorstellen.
Es gibt zwar viele Bausünden in der alten Stadt, aber ein geschickter Fotograf schafft es, auch die schönen Gebäude dieser Stadt im Bild festzuhalten. In diesem Sinne: vielen Dank an alle, die diese Bilder gemacht haben!

Wer Näheres über die Geschichte von Villingen erfahren möchte , findet unter diesem Link interessante Informationen:
http://home.t-online.de/home/knutschi.mail/fadis/villi.htm

sw-Bilder und Informationen zu wichtigen Gebäuden unter folgendem Link:
http://www.haslachschule.de/marktrecht.htm



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KIRCHEN UND KLÖSTER DER STADT

DAS MÜNSTER UNSERER LIEBEN FRAU
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BENEDIKTINERKLOSTERKIRCHE "ST.GEORG"
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DAS BICKENKLOSTER "ST.URSULA"
(Portal und Fassade,heute St.Ursula-Schulen und Kirche)
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FRANZISKANERKLOSTERKIRCHE
(Giebel und Chor des Kirche, heute Franziskanermuseum und Konzerthaus)
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KAPUZINERKLOSTERKIRCHE
(stark verändert, heute Wohn- und Geschäftshaus)
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DOMINIKANERINNENKLOSTERKIRCHE
(Rest des ehemaligen Chors, heute Teil der Klosterringschule)
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JOHANNITERKIRCHE; Teil der ehemaligen JOHANNITERKOMMENDE
(heute evangelische Johanneskirche
[Link zum eingefügten Bild]
Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 01:23 - 29.06.2003

@Rösch
Die Stadt ist ja kugelrund wie Nördlingen, wer hätte das gedacht.
Und das Münster eine hübsche Basilika, die kecken Türme stören fast ein wenig die zeitlose Schönheit und die Ausgewogenheit des Baukörpers.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 01:47 - 29.06.2003

@Paul

Kugelrund??? Eher oval...

Der Vergleich mit den intakten Stadtbilder entlang der Romantischen Strasse hinkt leider, denn
der Eindruck trügt.
Wenn man sich die Stadt näher betrachtet, erkennt man die Zerstörungen des 19. und v.a. des 20.Jahrhundert!!!

Vor der grossteils erhaltenen Inneren Stadtmauer muss man sich im Bereich der heutigen Grünanlagen eine vorgelagerte mehrere Meter starke Äussere Mauer vorstellen. Vor den vier Stadttoren standen im Rahmen dieser Mauer jeweils noch sehr schöne Vortore. Das Letzte vor dem Bickentor
ist wenigstens als Fotografie erhalten. Es wurde leider 1867 abgetragen.

Das Münster ist eine romanisch-gotische Basilika. Von unten her wirkt das Münster sehr massiv (romanisch mit einigen gotischen Elementen) und nach oben löst sich die Architektur etwas auf (gotische Türme). Im Innenraum ist von der romanisch-gotischen Raumwirkung leider nicht mehr viel erhalten, da das Münster barockisiert wurde. Dabei wurde eine Flachdecke eingezogen, die das gotische Gewölbe im Langhaus verdeckt.
Das sichtbare romanische Südportal hatte wie bei anderen Kirchen immer eine Sonderstellung. Leider wurde das barocke "Vorzeichen" (ein Vorbau auf Stützen mit Zwiebelhaube) an dieser Stelle im 19.Jahrhundert abgetragen.
Vor einigen Jahren wurden an den Türen des Südportals Bronzetafel mit biblischen Motiven angebracht.
Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 01:52 - 29.06.2003

@Rösch
Was ist denn auf der Bronzetafel zu sehen?
Im Dom von Hildesheim gibt zwei Bronzetüren mit vollplastischen Szenen aus der Bibel (Erschaffung der Welt, Sündenfall und Christi Leidensweg). Die Türen sind ca. vier Meter hoch, mehrere Tonnen schwer und stammen noch aus Bischoff Bernwards Zeit, also ca. 900 Jahre alt.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 02:28 - 29.06.2003

Chor des Münsters mit dem Marienaltar
[Link zum eingefügten Bild]

Die Bronzetafel des südlichen romanischen Doppelportals stammen aus dem Jahre 1983. Auf ihnen erscheinen in je fünf Szenen das Leben Johannes des Täufers und Johannes des Evangelisten bekrönt von zwei aus Stein gehauenen Tympana. Geschaffen hat die Bronzetafel Prof.Klaus Ringwald.

[Link zum eingefügten Bild]

Zu seinen weiteren Werken gehören u.a. der Münsterbrunnen und das Hauptportal des Münsters. Dieses ist als Marienportal gestaltet. Sechs alttestamentliche Szenen korrespondieren mit sechs Bildern aus dem Leben Mariens. Am Südportal erscheint in je fünf Szenen das Leben Johannes des Täufers und Johannes des Evangelisten bekrönt von zwei aus Stein gehauenen Tympana.

[img]Am Südportal erscheint in je fünf Szenen das Leben Johannes des Täufers und Johannes des Evangelisten bekrönt von zwei aus Stein gehauenen Tympana. [/img]

Der Münsterbrunnen
[Link zum eingefügten Bild]

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