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Autor Mitteilung
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 21:35 - 06.05.2003

E.W. Heine:
"New York liegt im Neandertal." Diogenes TB .
ISBN 3-257-21453-7
Ein echtes Leseabenteuer und -vergnügen. Der Mann geht nach Kulturepochen vor und erläutert das "Sein" der jeweiligen Epochenbewohner anhand des entsprechend prägnantesten Bauwerkes dieser Zeit:
- Die Menschenschnecke -Die Höhle
- Die Pyramide -Die Pagode
- Der Heilige Weg -Der Tempel
- Der Triumphbogen -Die Gottesburg
- Die Kathedrale -Die Moschee
- Die Grashütte -Der Palazzo
- Das Theater -Das Grandhotel
- Die Synagoge -Die Reichs-
kanzlei
- Der Termitenhügel

Ich hole es seit ca. 15 Jahren jedes Jahr einmal aus dem Schrank.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:30 - 09.05.2003

so, habe mir das gruber-buch besorgt.
hoffentlich finde ich bald zeit, darin zu lesen!
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 01:23 - 13.05.2003

Heinrich Klotz, Kunst im 20. Jahrhundert, Moderne, Postmoderne, zweite Moderne, Verlag C.H.Beck, ISBN 3 406 421377

Klotz ist kein Traditionalist, aber in seinem sehr klugen Buch beschreibt er genau und sehr kritisch die verschiedenen Entwicklungen in Kunst und Architektur im 20. Jahrhundert.
Das Taschenbuch ist nicht übermäßig lang und gibt einen breiten Überblick.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:40 - 13.05.2003

Architektonischer Quantensprung
Plötzlich besaß Berlin Baukunst von europäischem Rang: Eine neue Studie über den Umbau des Stadtschlosses durch Andreas Schlüter
von Rainer Haubrich

Man muss sich das vorstellen. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts ist Berlin ein eher bescheidener Flecken. Die Architektur der Stadt hat allenfalls regionale Bedeutung. Und dann kommt 1694 aus Warschau der Bildhauer Andreas Schlüter in die verschlafene Residenzstadt. Vier Jahre später wird ihm die Aufgabe übertragen, das kurfürstliche Renaissanceschloss auf der Spreeinsel zu einem Palast umzubauen, der von der neu erlangten Königswürde Friedrichs I. künden soll. Und mit einem Schlag entsteht in Berlin Architektur und Plastik von europäischer Ausstrahlung und höchstem künstlerischen Rang.


Wer war dieser Andreas Schlüter? Woher bezog er seine Anregungen? Und wie kam es um 1700 zu diesem architektonischen Quantensprung? Der junge Kunsthistoriker Guido Hinterkeuser hat diesem Moment in der Baugeschichte Berlins eine umfassende Studie gewidmet. Ursprünglich als Dissertation verfasst, liegt sie nun, gekürzt und für ein breiteres Publikum überarbeitet, als nobel gestaltetes Buch mit reicher Materialsammlung vor ("Das Berliner Schloss. Der Umbau durch Andreas Schlüter", Siedler, 500 S., 39,90 Euro).


Ganz Wissenschaftler, verzichtet Hinterkeuser auf eine Stellungnahme zur Schlossdebatte der letzten Jahre und zum Votum des Deutschen Bundestages für die Rekonstruktion der barocken Fassaden. Doch sein Anliegen spricht für sich. Er wollte nachweisen, dass - anders als von Kollegen behauptet - Andreas Schlüter durchaus der alleinige Schöpfer des barocken Stadtschlosses war und dass sein Werk in einem Atemzug genannt werden kann mit den anderen großen Schlossprojekten der Zeit, sei es der Umbau des Louvre in Paris oder das Stadtschloss in Stockholm.


Nach zwölf Jahren oft ideologisch geführter Debatte über den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ist nun der Blick frei für die Qualität des Bauwerks im Detail, für die Komposition der Fassaden und Portale. Dazu bietet Hinterkeuser neben seinem akribischen, aber gut lesbaren Text eine Fülle von Zeichnungen und Fotografien noch der kleinsten Details. Sie führen dem Leser das Bauwerk auf sinnliche Weise vor Augen.


Denn es ist ja eine interessante Beobachtung, dass selbst passionierte Anhänger einer Rekonstruktion wesentliche Elemente des Barockbaus nicht genau beschreiben können - etwa die Zahl der Geschosse oder die Struktur der Fassaden.


Dabei rekonstruiert Hinterkeuser nicht nur die stilistischen Einflüsse. Durch seine detaillierte Beschreibung der Planungs- und Baugeschichte fühlt sich der Leser dem Geschehen oft so nahe, als sei er auf einer Baustelle des neuen Berlin.


Hinterkeuser hat für die Veröffentlichung seines Buches Unterstützung von Wilhelm von Boddiens Schlossverein erhalten. Nur so war es möglich, den aufwändig produzierten Band für einen vergleichsweise günstigen Preis auf den Markt zu bringen. Seine Studie darf den Rang eines Standardwerkes beanspruchen. Hinterkeuser baut auf den Arbeiten des Nestors der Schlossforschung, Goerd Peschken, auf - auch wenn er manche seiner Schlussfolgerungen nicht teilt. Etwa Peschkens These, dass es vor Schlüter bereits Masterpläne für einen einheitlichen Umbau des Schlosses gegeben habe. "Viel wahrscheinlicher ist", so Hinterkeuser, "dass im ausgehenden 17. Jahrhundert vor Schlüters Eingreifen niemals nach einem einheitlichen Plan gebaut worden ist."


Bei aller Sachlichkeit in der Darstellung ist Hinterkeusers Buch eine Hommage an Andreas Schlüter, den ersten bedeutenden Baumeister Berlins, der die Stadt nach dem Einsturz seines Münzturms 1713 als gebrochener Mann verließ. Er starb ein Jahr später in St. Petersburg.


Artikel erschienen am 12. Mai 2003 i.d. WELT


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anm: ich habe mir dsa buch gekauft. es macht auf den ersten blick einen wirklich guten eindruck. sehr, sehr ausführlich - ein echtes standardwerk!
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 13:58 - 13.05.2003

Na, dann werde ich mal das Sparschwein schütteln, Du hast es erworben, Freund Haubrich hat es wohlwollend besprochen , außerdem:
Wo "Schlüter" draufsteht, kann auch nur was gutes drin sein.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 10:59 - 20.05.2003

sodele!

ich habe in den letzten tagen mal die ersten 50 seiten des buches von karl gruber gelesen - und es ist hervorragend!
das buch ist hochinformativ, es gibt kaum eine seite ohne einen aha-effekt, es ist sehr gut geschrieben und es trifft ziemlich sicher den geschmack der meisten hier.
für leute, insbesondere deutsche, die sich für die verbindung aus architektur&tradition interessieren, ist das buch - ohne zu übertreiben - ein muss - und, nebenbei, ein besonderes schmankerl.
man lernt die v.a. deutschen städte zu lesen und zu verstehen.
ich rate also jedem, sich das buch (karl gruber - die gestalt der deutschen stadt) zu besorgen.
es ist eine leichte, trotzdem geistreiche, und sehr unterhaltsame lektüre.

da das buch im moment leider nicht mehr aufgelegt wird, bieten sich folgende drei möglichkeiten:
1. bestellung über den antiquariat-ring;
2. anfrage beim verlag nach restexemplaren;
3. ausleihen in der bibliothek und eventuelles kopieren.
für meine berliner mitdiskutanten (ben, peter, etc?) den tipp, in die sowi-bibliothek der hu zu gehen (kann jeder rein) und sich das buch zu kopieren (5 euro kleingeld nötig).
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 19:38 - 20.05.2003

So, heute mit klopfendem Herzen "Das Berliner Schloss - Der Umbau durch Andreas Schlüter" abgeholt, man muß doch mal schauen, was der Urur...opa so gemacht hat.
Vielen Dank, Herr Hinterkeuser, Sie und der Siedler Verlag haben da ein wundervolles Buch geschaffen, allein schon das Format und wie das Papier duftet, ein weißes und ein dunkelblaues Band als Lesezeichen, der Schutzumschlag mit Zitaten von Chodowiecki und Dehio versehen, auf dem Einband eine Prägung - was so sinnlich beginnt, stimmt wunderbar ein. Und dann, 500 Seiten, gespickt mit S/W-Fotos, Dokumenten, Grundrissen, das alles für 39,90 Euro... Sessel auf den Balkon schieben, Rotwein und Havanna auf das Tischchen, Telefon abstellen und ab durch die Mitte...
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 19:47 - 20.05.2003

viel spaß beim lesen!
ich fange mit dem buch an, sobald ich den gruber durch habe.
obwohl ich eigentlich erst noch friedrichs brand zu ende lesen wollte, aber der muss erst mal warten (steht ohnehin im ganzen buch irgendwie das gleiche).

dein kommentare weisen dich als buch-liebhaber aus. in der tat lege auch ich großen wert auf das drumherum um den text, d.h. ich achte auf so dinge wie: gut gebunden? hohe opazität? leinen? stabiles papier? guter geruch des papieres? raffinessen wie prägungen oder lesebändchen? und ganz wichtig: guter satz?
usw. usf.
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 19:57 - 20.05.2003

Hey Antiqui, jetzt hast Du den ollen Andreas Sch. aber kalt erwischt - wat issen ditte, "Opazität"?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 20:02 - 20.05.2003

opazität: lichtundurchlässigkeit (des papiers)
schlechte opazität = buchstaben der anderen seite scheinen durch = niedrigerer kontrast und lesefreundlichkeit

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