Meines Wissens hat Fraz Joseph alles, was in dieser Schublade war, verbrannt. Ich denke auch nicht, dass er jemanden einfach so eine verschlossene Kassette seiner übergab ohne zu wissen, was da eigentlich drin war. Denn hätte er dies gewusst, dann hätte er es mit Sicherheit auch verbrannt, denn in den Gedichten brachte Elisabeth ihre republikanische Meinung merh als genung zum Vorschein und verspottete dazu noch den ganzen Adel. Dies hätte FJ unmöglich veröffentlicht haben wollen und die Gefahr bestand ja, als er die Kassette einem dritten übergab.
@Ralf: Auf welche Quelle beziehst du dich denn? Kann sein, dass ich es entweder vergessen oder nicht gelesen habe.

Ich beziehe mich auf Brigitte Hamann, die Im Vorwort des Poetischen Tagebuches ausführlich die Geschichte der Brünner Kassette aus dem Nachlaß von Rudi Lichtenstein schildert.Was sie schildert, steht im Widerspruch zu Deinen Erläuterungen.

DAs kann gut sein, dass das im Widerspruch steht. Ich habe das Vorwort bei meinem Umzug auch nicht mitgenommen und daher nicht zur Hand gerade. Dennoch steht dann auch Hamanns Aussage im Widerspruch zu vielen anderen Aussagen diverser Elisabeth-Biographen, nach denen FJ die Schublade hat unter Zeugen (wohl eben Lichtenstein) öffnen lassen und den Inhalt verbrennen lassen. Und wie gesagt, ich halte es für unwahrscheinlich, daß FJ einfach so die Kassette weitergegeben hat.

Ich halte es nicht für umwahtscheinlich. In einem anderen Fall hat Franz- Josef ähnlich gehandelt: Mayerling. Nach dom Protokoll hätte Franz-Josef alle Dokumente und Papiere diesen Fall betreffend im Hof- und Staatsarchiv deponieren müssen, hat er aber nicht. Er hat sie bei seinem Freund Taffe untergebracht.
Was die Vernichtung des Inhalts von Elisabeths Schreibtisch angeht, so behauptet es vor allem eine Biografin: Marie Larisch. Ich fage mich da, woher sie ihr Wissen bezieht,wo ihr zu diesem Zeitpunkt schon lange der Kontakt zum Hof verwehrt blieb.

Ich habe dies in anderen Büchern gelesen. Wir können dies aber gerne nochmal in zwei Wochen weiterdiskutieren. Dann bin ich bei meinen Eltern wieder und habe dann die Bücher ;-).

SChreibt nicht die Valerie, dass der Vater nach dem Tod Elisabeths zwar alles durchgeschaut aber auch aufgehoben haben wollte? Warum sollte er dann eine Kassette mit persönlichsten Dingen seiner Frau verbrennen?
Dass Marie Larisch keine zuverlässige Biografin der letzten Jahre sein kann, da stimme ich Ralf total zu. Hat sie doch auch in ihren anderen Erinnerungen die Wahrheit zu ihren Gunsten verdreht.

Habt ihr die 2 Bücher von der Larisch gelesen?
Wie ist es erfährt man hir noch mehr über Elisabeth oder ist es einfach nur Phantasie von der Larisch?

@Amelie: Larisch hat halt die Wahrheit ziemlich verdreht. Sie war ja a bissl sauer auf Elisabeth, da Elisabeth sie für Rudolphs Tod verantwortlich gemacht hat und sie vom Hof verbannt hat. Das war natürlich Larischs gesellschaftlicher Tod.

Früher galt ja Marie Larisch als totale Lügnerin, inzwischen ist es eher so, daß man ihr so ungefähr jedes driite Wort glauben kann.Man kann ihr insgesamt zugute halten, daß sie einer Glorifizierung des Elisabeth Bildes entgegengewirkt hat und Elisabeth auf einen menschlichen Sockel - mit allen seinen Fehlern und Schwächen - zurückgeholt hat. Aber teilweise sind ihre Schriften Rechtferigungen für ihre eigenen Verhaltensweisen, teilweise stimmen viele Dinge einfach nicht.

So ist es. Bevor ich ihre Bücher lesen würde, würde ich "Jene Gräfin Larisch" von Brigitte Sokop empfehlen. In meinen Augen eine klasse Biographie der Gräfin, die auf die Gerüchte als auch auf die Wahrheiten bzw. Halbwahrheiten detailliert eingeht.