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Autor Mitteilung
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 23:47 - 28.01.2004

hab's nachrecherchiert. aus einer Definition im INternet:

BETON:
"Beton ist ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung (Sand und Kies) und Wasser. Er kann außerdem Zusatzstoffe und Zusatzmittel enthalten.

Der Zement dient als Bindemittel um die anderen Bestandteile zusammenzuhalten. Die Festigkeit des Betons entsteht durch Auskristallisierung von Bestandteilen des Zements, wodurch sich kleinste Kristallnadeln bilden, die sich fest ineinander verzahnen. Das Kristallwachstum hält über Monate an, sodass die endgültige Festigkeit erst lange nach dem Betonguss erreicht wird.

Beton kann zwar hohe Drücke aushalten, zerbricht aber leicht bei Zugbelastungen. Beton wird daher im Hochbau nur in Zusammenhang mit Bewehrungsstahl als Stahlbeton verwendet. Zur Erhöhung der Zugfestigkeit werden Stahlstreben mit Beton umgossen. Der Stahl fängt dabei die Zugbelastungen ab, Beton die Druckbelastungen.

Der Name Beton kommt aus dem französischen und leitet sich vom lateinischen Bitumen (schlammiger Sand) ab."

ZEMENT:

"Der Zement ist

ist ein fein gemahlenes mineralisches Bindemittel, das nach dem Anrühren mit Wasser erhärtet. Kalkstein und Ton sind die wichtigsten Rohstoffe, die bei Temperaturen von 1400–1450°C zum Zement gebrannt werden. Mit Sand und einigen Zusatzstoffen vermischt entsteht daraus Mörtel und Putz, wenn außerdem noch Kies zugegeben wird, erhält man Beton.
ist ein Bestandteil des Zahnes der dem Dentin aufliegt. An ihm ist der Zahnhalteapparat befestigt. Er besteht zu 65 % aus Mineralien, zu 23% aus einem organischen Anteil und zu 12 % aus Wasser. "

Quelle:www.net-lexikon.de

ob der fachmann jetzt auch eine mischung aus glasfaser und zement oder sowas als beton bezeichnen würde - keine ahnung. jedenfalls dürfte der unterschied zwischen beton und zement jetzt klar sein.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 23:52 - 28.01.2004

danke!
damit ist klar: die platten sind aus beton und nichts anderem.

du liebe zeit: da hat man dann also tatsächlich eine barocke altstadt mal schnell zu beton verarbeitet.

cih plädiere für die t-, ach so, die gibt's ja hier gar nicht
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 14:09 - 29.01.2004

Zur Frage, ob man gotische Gewölbe aus Beton nachgießen sollte:

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn Beton bei Rekonstruktionen verwendet wird, solange sich der Beton auf die nicht sichtbare Konstruktion beschränkt. Die Berliner Kommandantur und die Erlöserkirche in Moskau sind offensichtlich gelungene Beispiele. Beton, der an sichtbaren Bauteilen andere Baumaterialien imitieren soll, wirkt jedenfalls aus der Nähe unbefriedigend. Ein Beispiel, das einige hier kennen: Die Holzbalken in der Nürnberger Kaiserstallung aus dem 15. Jahrhundert (jetzt Jugendherberge) sind heute Holzimitationen aus Beton. Auf den ersten Blick sind durch diese Rekonstruktion die Raumproportionen gewahrt, aber aus der Nähe finde ich die Lösung misslungen.

Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 14:53 - 29.01.2004

Ich freue mich schon sehr, wenn dieses Schmuckstück wieder steht. Wir sehen also, es bewegt sich etwas. Auch, wenn es noch Jahre dauern wird, bis solche Gebäude nicht bloße Rekonstruktionen sondern eigene Ideen sind, die verwirklicht werden. Im Prinzip kann es nur besser werden. Wenn wir uns zurück erinnern. Noch vor Jahren wären diese Bauten chancenlos gewesen für eine Rekonstruktion aber glücklicherweise verändern sich die Zeiten und die zukünftigen Generationen werden es viel besser machen. Bis es soweit es wird es ein holpriger Weg aber jedes Ja und jeder noch so kleine Schritt löst weitere Steine aus, die dann gemeinsam auf den selben Weg rollen. Es könnte eine fantastische Zeit werden in der wir leben. Andere erlebten den Krieg und sahen mit an wie ihre Städte verschandelt wurden. Wir könnten den Übergang erleben von der Gefangenschaft in Richtung Freiheit und Verschönerung der Städte. Ich hoffe der Widerstand gegen Architektur, die des Menschen Feind sind, wächst.

Liebe Grüße
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 16:34 - 29.01.2004

@Weißer Wolf

Sehr schön gesagt. Es könnte tatsächlich passieren, daß mich meine Kinder einmal fragen, was das für eine spannende Zeit gewesen sein muß, als die Rekonstruktionswelle ins Rollen kam und noch große ideologische Auseinandersetzungen geführt worden.
Ein_Hannoveraner
Stammgast

Beiträge: 65


 

Gesendet: 23:38 - 12.02.2004

Es gibt da noch ein Problem... Beton und Mauerwerk vertragen sich bei größeren Bauwerken schlecht, wegen unterschiedlichen Schwindverhaltens und Temperaturdehnungsdifferenzen. Auch sollten Gewölbe meiner Meinung nach aus Ziegel gebaut werden, weil sich bei Setzungen aus kleinteiligen Elementen bestehende Bauteile gut anpassen, starre Bauteile, wie Betonschalen, hingegen Risse bekommen.
Anmerkung: Bin Architekturstudent im 11. Semester und habe hier die letzten 6 Wochen mehr Interessantes erfahren als im ganzen Studium! Ich werde keinesfalls jemand von der Würfelfraktion... Mein Taum wäre es, an der kirche mit zu arbeiten...
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 23:58 - 12.02.2004

@hannoveraner
Willkommen im Forum!
Genau solche Architektur-Studenten wie Dich hat Deutschland bitter nötig - damit unsere mitteleuropäische Seele nicht immer nur in den drei Wochen Toscana Urlaub Luft holen kann...

Ich habe die Frage schon den anderen ArchStudenten (zB Jörn oder Rösch)immer mal wieder gestellt: Wird bei Dir an der Uni der klassische Sektor irgendwie unterrichtet oder ist da Selbststudium angesagt?

Grüße aus Nürnberg

PS: 11.Sem? Dann hast Du die dicksten Brocken schon hinter Dir, oder?
Ein_Hannoveraner
Stammgast

Beiträge: 65


 

Gesendet: 01:37 - 13.02.2004

Ja, ich bin schon "scheinfrei" - es steht also nur noch die Diplomarbeit ab Mitte märz an. Wir haben ein " Institut für Bau- und Kunstgeschichte", da habe ich während des ganzen Studiums so viele Fächer und Studienarbeiten wie möglich belegt. Ich hatte von Anfang an das Ziel, später im Bereich Denkmalpflege/Restaurierung/Rekonstruktion zu arbeiten.
Ende der 90er gab es in diesem Institut noch richtig klassische Baugeschichtsvorlesungen, gestaffelt von der Römerzeit bis zur Gartenstadtbewegung. Allerdings nur ein kleiner Teil als Pflicht. Die meisten meiner Mitstudenten haben dann freiwillig weitere Baugeschichtsfächer belegt, weil dies ein eher "gemütlicher" Bereich des Studiums war. In den letzten Semestern tritt allerdings - im Zusammenhang mit einer neuen Professur - die Architekturgeschichte der Moderne in den Vordergrund, wie ich am Fachangebot sehen kann. Von den Dozenten, bei denen ich Fächer und Arbeiten belegt hatte, (und recht gute Noten eingeheimst habe)ist keiner mehr da...:`(
Dann gibt das Institut iras = Institut für Regionale Architektur und Siedlungsplanung. Da wurde uns sehr gut die Entstehung regionaler Bauarten vermittelt, so in Richtung handwerksgerechtes, solides Bauen, wie es seit Jahrhunderten praktiziert wird, allerdings z. B. auch ohne "unnötigen" Schmuck. Die dekonstruktivistischen Glashaufen kamen dabei in den Vorlesungen genauso schlecht weg wie Neorenaissance-Einfamilienhäuser Baujahr 2000. Was diesen beiden und anderen Instituten gemein ist, ist die konsequente Ablehnung von Rekonstruktionen. Die meisten Mitstudenten lernen immer noch, Bürogebäude, Kulturzentren, Wohnhäuser neu zu bauen, wogegen in Zukunft 70-80% der Bauleistungen Umbauten und Sanierungen, insbesondere der unmittelbaren Nachkriegsarchitektur sein werden. Was ich auch in den letzten Jahren beobachten konnte, war, wie sich die Entwürfe mit dem Ausbreiten der Digitalen Techniken verändert haben, sie wirken, da wohl nun einfacher zu zeichnen, verspielter, "versponnener". Schade, in den 80er jahren war Manches schon auf gutem Weg...
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 17:45 - 17.02.2004

@Ein_Hannoveraner

Danke für deine interessanten Einblicke in die Architektenausbildung hierzulande! Was du sagst, kann man gar nicht genug betonen, dass nämlich der größte Teil aller deutschen Bauvorhaben nicht Neubauten, sondern Altbausanierungen sind!
Das scheint vielen Modernisten immer noch völlig unbekannt zu sein. Es gibt viel zu viele, die offensichtlich immer noch den Idealen eines LeCorbusier hinterher laufen, der bekanntlich von gigantischen Flächenabrissen der Pariser Innenstadt mit anschließendem Raster-Hochhaus-Neubau phantasierte. Von solchen "Vorbildern" sollte man sich endlich verabschieden!
In China, wo jetzt solche Flächenabrisse und Hochhausbau an der Tagesordnung sind, mögen ja die Vorteile durch den Modernisierungsschub überwiegen (Infrastruktur, Hygiene etc.), aber auch dort wird man eines Tages die Trostlosigkeit der Kistenarchitektur erkennen.

Humane Architektur ist dagegen nachhaltig - keine Wegwerfarchitektur, fügt sich ein in eine gewachsene Kulturlandschaft und vermittelt somit Geborgenheit - eines der Grundbedürfnisse des Menschen.


Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 19:14 - 17.02.2004

ich habe fast nur negatives von deutschen hochschulen / unis im bereich architektur gehört.
zittiere mal einen bekannten von mir aus england, der bald sein architekturstudium angehen wird:

I feel for german students who have to sit through hours (years) of Bauhaus talk of curtain walls and function, function, function. It's a shame because there are quite a few notable german architects of the gothic/neoclassical era's who build buildings that far out-do anything any modern style has to offer.


dass es sich so weit rumgesprochen hat, hätte ich nicht gedacht. und mein bekannter ist dazu noch ein fan von moderner architektur (nicht "klassische" sonder eher im stile von calatrava, libeskind, foster, etc.) - in deutschland müssen schreckliche bedingungen herrschen!

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