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 Forum Index —› Deutschland —› Land und Kirche wollen Garnisonkirche wieder aufbauen
 


Autor Mitteilung
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 13:44 - 17.01.2004

@H. C. Stössinger

Am schlimmsten finde ich das Hochhaus, das einem direkt entgegenstarrt, wenn man auf der Terrasse von Sanssouci steht und über den Park schaut! Dieses Monster ist ein Eingriff ins Weltkulturerbe.

Vieles, was in Potsdam geschieht, ist hoch erfreulich wie die vielen Rekonstruktionsprojekte. Zu den wichtigen Stadtverschönerungsmaßnahmen wird aber auch gehören, dass man sich fragt, ob sich Potsdam weiterhin diese Hochhausklötze leisten kann.

H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 14:12 - 17.01.2004

Genau, was will denn Potsdam sein oder wieder werden?

Eine der vielen in Beton gegossenen Nobody-Städte? - dann hat sie im Tourismus nichts zu melden. Aber Potsdam wird ein immer größerer Magnet werden für Geschichts-Touris. Möchte bald sagen: Wirtschaftlich gesehen, wird sich Potsdam von den real-sozialistischen Geschwüren befreien müssen, will sie als Kulturstadt ernstgenommen werden und einen ertragreichen Tourismus haben - als eine Hauptsäule der städtischen Einnahmen.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 18:52 - 17.01.2004

Danke, für den Link! Von der Synagoge scheint es wohl nichts "vernünftiges" zu geben...Scheint aber (trotz der zerbrochenen Fenster) ein schönes Haus gewesen zu sein.
Auch sonst sehr schön Bilder - und vor allem in Farbe! Das wird man wieder traurig, wenn man an das heutige Potsdam denkt.....
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 22:44 - 18.01.2004

Tagesspiegel vom 17.1.04

Garnisonkirche
als "Versöhnungszentrum"

Das Land Brandenburg, die Stadt Potsdam und die evangelische Kirche wollen die Garnisonkirche als "Versöhnungszentrum" mit Spendenmitteln neu erbauen. Der Ideengeber der Rekonstruktion, ein rechter Traditionsverein, bleibt erst mal außen vor

(TAZ, Heike Holdinghausen) Über Potsdam soll wieder der preußische Adler schweben - jedenfalls als Wetterfahne auf dem Turm der wiedererstandenen Garnisonkirche. Mit einem "Ruf aus Potsdam" wollen die evangelische Kirche, die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg nach Vorbild des Dresdner Frauenkirchen-Projekts gemeinsam Geld für den Wiederaufbau des barocken Gotteshauses sammeln. Dazu werden sie, unter Schirmherrschaft von Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, Innenminister Jörg Schönbohm und dem evangelischen Landesbischof Wolfgang Huber eine Stiftung gründen. Am Donnerstagabend stellten sie den Aufruf der Öffentlichkeit vor, den bisher 90 Unterstützer unterschrieben haben, darunter RBB-Intendantin Dagmar Reim, der Theologe Richard Schröder und Moderator Günther Jauch.

Um die im Krieg stark beschädigte und 1968 gesprengte Kirche in ihrer historischen Form und mit "sehr originalem Innenausbau" wieder herzustellen, würden 45 bis 50 Millionen Euro benötigt, sagte Hans Reinheimer, Vorsitzender des Industrieclubs Potsdam. Auf seine Initiative hin wurde dieser zweite Versuch zum Wiederaufbau der Garnisonkirche gestartet. Ziel sei es, das Bauwerk an seinem ursprünglichen Ort neu zu errichten, so Reinheimer. Für die inhaltliche Konzeption der Garnisonkirche werde die evangelische Landeskirche zuständig sein. Sie möchte laut Superintendent Bertram Althausen in dem Gebäude ein internationales Versöhnungszentrum einrichten und eine offene Stadtkirche ohne feste Gemeinde betreiben.

An der Frage der Nutzung war der erste Anlauf zum Wiederaufbau gescheitert. Der Verein "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel" (TPG) sammelt schon seit Jahren Geld, bislang sind 5,7 Millionen Euro zusammengekommen. Allerdings haben sich die Traditionspfleger über die spätere Bestimmung des Gebäudes mit der evangelischen Kirche derart zerstritten, dass das Projekt zum Erliegen kam. Der Verein forderte, in das Gebäude müsse eine Gemeinde einziehen, das Konzept des Versöhnungszentrums lehnte er strikt ab. Außerdem hätten nach seinen Vorstellungen in der Garnisonkirche keine Trauung von Homosexuellen vorgenommen, keine Kriegsdienstverweigerer beraten und kein Kirchenasyl gewährt werden dürfen. Ob die TPG die von ihr gesammelten Spenden in die Stiftung einbringen wird, ist noch unklar.

Mit dem geplanten Versöhnungszentrum will die Kirche der Geschichte eines Gebäudes gerecht werden, das wie kaum ein anderes an den preußischen Militarismus, aber auch an die Vereinnahmung Preußens durch die Nazionalsozialisten erinnert. In der Garnisonkirche waren der Soldatenkönig und sein Sohn Friedrich der Große bestattet, hier wurden die von Preußen im Krieg eroberten Standarten aufbewahrt. Und hier reichten sich Paul von Hindenburg und Adolf Hitler 1933 am "Tag von Potsdam" die Hand. Zwölf Jahre später, am 14. April 1945, wurde die Kirche bei der Bombardierung Potsdams schwer beschädigt. Zum 60. Jahrestag dieses Datums im kommenden Jahr ist die Grundsteinlegung für den Neubau geplant. In sechs bis acht Jahren soll die Kirche fertig sein.

"mit sehr originalem Innenausbau"

Wahrlich, das ist Vorbild Frauenkirche. So soll es sein, bloß keine zweite Paulskirche. Zugeständnisse mache ich bei der Wiederaufstellung von erbeuteten Fahnen besiegter Staaten. Das muß nicht unbedingt sein. Auch wenn es ein schmückendes Element ist, aber es paßt nicht zum Versöhnungszentrum!
Oder man stellt Fahnen auf von Staaten, die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht haben!
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 22:49 - 18.01.2004
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 23:28 - 18.01.2004

Na, das sind ja mal wieder gute Nachrichten! So kann es bitte jede Woche weitergehen! Wenn auch für die Potsdamer Stadtsilhouette noch 13 Hochhäuser gesprengt werden müssen(ich hab nachgezählt ) - es ist ein Anfang!

@mathias
Den Landesdenkmalschutz verstehe ich auch immer weniger! In den letzten Jahren geben die derartig theoretische Ideen zum besten, man gewinnt immer mehr den Eindruck, die verlieren zunhemends die Bodenhaftung, den Bezug zu ihrer eigentlichen Aufgabe.
So wie viele Architekten sie schon lange verloren haben.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 17:49 - 19.01.2004

Was genau soll eigentlich so ein "Versönungszentrum" sein? Sollen sich Russen/Amis/Franzosen/Briten/Deutsche dort umarmen oder Partnertherapie für verstrittene Pärchen stattfinden?

Und was pssiert mit den 5,7 Mio. Spenden, falls der TPG sie nicht einbringt? Wenn man für etwas spende, will man doch in der Regel auch, dass es dafür verwendet wird...
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 18:52 - 19.01.2004

...also mir fielen da noch 2 dutzend andere dinge ein, die man rekonsturieren könnte...
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 15:13 - 20.01.2004

da ich überzeugt bin, dass die neue stiftung auch das ganze geld für die garnisonskirche zusammenbekommt, fände ich es besser, wenn die tpg ihr geld für eine andere reko in potsdam ausgeben würde.
dann hätte der ganze streit dazu geführt, dass wir statt einem sogar mehrere rekos bekommen!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 17:04 - 20.01.2004

Das ist natürlich auch 'ne Möglichkeit!
Was gäbe es denn noch so zu rekonstruieren...? Mir fallen so ganz spontan (abgesehen vom restl. Schloss) nur der restl. Kanal (mit vernünftigen Brücken, bitte!) und vielleicht das Neustädter bzw. Berliner Tor ein...
Bleibt nur die Frage, ob diese (oder auch andere) Bauten den THG interessieren...

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