Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4

zum Seitenende

 Forum Index —› Deutschland —› Das Zeughaus unter den Linden
 


Autor Mitteilung
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 13:51 - 14.01.2004

@Antiquitus

Danke für deine wunderbaren Zeughaus-Bilder! Ein großartiger Barockbau.
Peis geschwungenes Glasdach harmoniert gut mit den Innenhoffassaden. (Ein Vorgeschmack auf den künftigen Schlüterhof im Schloss.)

Die einmaligen "Masken sterbender Krieger" sind übrigens gar keine Masken, sondern Darstellungen abgeschlagener Köpfe getöteter Barbaren, die zum Teil sogar an den Haaren aufgehängt sind - also doch eher Trophäen, wie bei Zeughäusern allgemein üblich. Schlüter hat daraus großartige Studien der menschlichen Psyche gemacht, voller Dramatik, Leiden, Angst, Trotz und Überwindung. Wenn das Schloss wieder steht, gibt´s noch viel mehr (und weniger Grausames) von Schlüters Genie zu erleben!

http://www.ostpreussen-info.de/land/perschlueter.htm

Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:42 - 14.01.2004

muss mal zusammenfassen.

als das altrosa gefällt mir sehr gut, weil es so eine leichte und beschwingte fröhlichkeit mitbringt. aber farbe sind natürlich eine geschmacksfrage.

von den statuen wurden sehr viele neu gemacht. freut mich, dass da nicht gespart wurde. die einzelkosten würden mich auch interessieren.

die risse an der nordwand enstanden beim bau des schauhauses, d.h. insbesondere beim bau des verbindungstunnels.

bei dem bild mit der platte im hintergrund stört diese wirklich. denkt man sich diese weg und dazu noch die beiden schaukästen vorne, sowie diverse baureste gäbe es eine richtig tolle einstellung. schade so.

die peitschenmasten stören wirklich unheimlich. immerhin gibt es keine diskussion darüber, dass sie wegkommen. die frage ist nur, wann.

die innenausstattung gefällt mir eigentlich ganz gut. natrülich ist sie sehr schlicht und dieser deutliche hallencharakter ist nicht jedermanns sache, aber insgesamt ist es doch eine angenehmen ausstellunsgatmospäre.

makel gibt es allerdings. vor allem die lampen im erdgeschoss sind völlig indiskutabel. außerdem haben manche pfeiler (noch?) keine travertin-verkleidung.

mathias, dass es barabren waren, ist mir neu.

Kampflamm
registriert

Beiträge: 13


 

Gesendet: 14:52 - 14.01.2004

Werden die Peitschenmasten denn durch Pariser Platz Kandelaber ausgetauscht oder durch modernen Mist (siehe Kanzleramt/Paul-Löbe-Haus)?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:57 - 14.01.2004

so weit ich weiß, ist man sich einig, das "historische" leuchten aufgestellt werden - was immer das auch heißt.

es wäre ja auch ein witz. oberhalb und unterhalb hat's kandelaber, und dazwischen 200m andere leuchten? das wäre ja völlig daneben.
Thomas
registriert

Beiträge: 14


 

Gesendet: 16:19 - 14.01.2004

Hab noch drei Fotos des Sockels vom Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter. Der Kunstführer Berlin nennt es "das bedeutendste noch existierende Monument dieser Art nördlich der Alpen."

[Link zum eingefügten Bild]

Der Sockel ist eine Kopie. Das Original steht im Bodemuseum (alsbald wieder geöffnet und i.M. glänzend saniert).
Seit 1696 arbeitete der genial Bildhauer und Archiekt an diesem Werk zur Verherrlichung der Verdienste des Großen Kurfürten, die dessen Sohn Friedrich III beim Danziger Bildhauer Schlüter in Auftrag gegeben hatte.

1950 wurde das Denkmal aus dem Tegeler See geborgen. Dort war es mit einem Prahm, auf den es im 2. Weltkrieg sichergestellt worden war, gesunken. Ursprunglich stand es auf der langen Brücke am Schloß.

[Link zum eingefügten Bild]

Die 4 an die Sockel gefesselten Sklaven:

[Link zum eingefügten Bild]

" ... dramatisch bewegte schwellende Formen, im ganzen jedoch gebändigte Kraft und würdevolle Ruhe ausstrahlend."
Seraph Eleison
Mitglied

Beiträge: 127


 

Gesendet: 16:36 - 14.01.2004

Oh, die Statuen am Sockel sind angekettete Sklaven?! Wie martialisch. Ich dachte immer, das wäre auch irgendwelche Allegorien.
Na gut, der Kurfürst wird ja schon gewusst haben, auf welche Weise (mit welchem Image) er der Nachwelt erhalten bleiben möchte. :)
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:41 - 14.01.2004

Ich hab ihn mir neulich mal angeschaut (den Kurfürsten). Es sah aus, als würde er ein röm. Outfit tragen - dazu passen die Sklaven (wenn auch aus heutiger Sicht nicht g'rad ein schmeichelndes Motiv) doch perfekt!
Aber ein weiterer neuer Sockel könnte echt nicht schaden! Das grüne Zeug kriegt man bestimmt nicht mehr aus dem Marmor raus...
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 19:49 - 15.01.2004

Hey Anti,
vielen Dank für die Bilder, gerade die Köpfe haben mich sehr interssiert, sie mal in Farbe zu sehen. In meinem Schlüter Buch sind die nämlich alle in s/w.

Ich dachte eigentlich, dass die Treppe im Innenhof auch rekonstruiert wird!
Weiß einer genauers darüber?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:08 - 16.01.2004

Wie du sieht, ist das nicht der Fall...! Schade, aber...naja...

Ich war heute auch da! Mir ist besonders aufgefallen, dass der Innenhof, trotz des grauen Wetters und ohne künstl. Belsuchtung, sehr hell war!
Die Lampen im EG sind absolut inakzeptabel! Sind die vielleicht nur provisoisch? Ich hab nicht drauf geachtet, ob die im ganzen EG hängen oder nur im Entrée.

@Anti
Aber die Risse (Die sind ja echt riesig !!!) werden doch wohl noch beseitigt und auch in diesem schönen Rosa gestriche, oder?!
F. Schinkel
Mitglied

Beiträge: 119


 

Gesendet: 10:45 - 22.01.2004

Ursprünglich gab es im Zeughaus keine Treppen (als die Waffen dort noch gelagert wurden). Als es schließlich zum Museum gemacht wurde, mußte man sich natürlich überlegen, wie man die Besucher in den 1. Stock bekommt!
Also entschloß man sich schließlich, die schönen Gewölbe im Erdgeschoß zu erhalten und stattdessen den Innenhof mit einem Glasdach zu versehen und eine gewaltige Prachttreppe einzubauen. dadurch verlor der Innenhof natürlich etwas von seinem "Schlüter Charakter".
Nach dem Krieg lag das Zeughaus in Trümmern.
Beim Wiederaufbau hat man nun (da die Gewölbe zerstört waren) die Treppen in das Innere gelegt und den Innenhof so rekonstruiert, wie er zu Schlüters Zeit war, also ohne Prachttreppe und ohne Glasdach.

Es ist jedoch fast ein Wunder, daß der Innenhof nach dem Krieg nicht abgerissen und durch einen Beton/Glaskubus ersetzt wurde!
Der grandiose Kuppellesesaal der benachbarten Bibliothek zum Beispiel wurde komplett gesprengt, obwohl er zu den größten und schönsten Lesesälen der Welt zählte.

Seiten mit Postings: 1 2 3 4

- Das Zeughaus unter den Linden -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Deutschland —› Das Zeughaus unter den Linden
 



Version 3.1 | Load: 0.002753 | S: 1_2