Katrin,
herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung dieser phantastischen Seite. Ich erstarre vor Bewunderung, wie du das alles inhaltlich und auch zeitlich schaffst.

Der Eröffnungszeitpunkt ist gut gewäht. Die Wintermonate liegen vor uns und da werde ich mich eingehend mit dieser Seite beschäftigen und sehen, um welche Geraniums ich nächstes Jahr mein bisher spärliches Grüppchen von 11 Sorten erweitertern kann.

Großen Erfolg mit diesem Forum brauche ich dir nicht zu wünschen. Den hast du ja schon

Hallo Katrin,

auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen, wirklich sehr gelungenen und schönen Geraniumseite. Super!

Leider habe ich keine Geraniumgeschichte für dich, sollte ich jetzt wirklich mal nachholen, aber vielleicht tuts ja auch die



Die Lilie unsere Laubwälder

Die Lilie unserer Laubwälder, deren Blüte eine Laune der Natur zu einer Kopfbedeckung gewunden hat, ist allmählich zur seltenen Erscheinung geworden.

Die mahnenden Worte, gewisse Pflanzen, die durch Abbildungen an öffentlichen Wandtafeln kenntlich gemacht sind, zu schützen, werden leider oft zu rasch vergessen, wenn einem unvermutet dieser blasspurpune Waldgeist aus der Schattenhöhle zunickt, ihm sachte näherzutreten, seinen bizarren, theatralisch nach aussen gerollten Blütenblättern Aufmerksamkeit und Bewunderung zu schenken. Der Originelle, Märchenhafte scheint sich seines Faszinationsvermögens bewusst zu sein. Er lockt so lange, bis man sich seiner bemächtigt hat.

Welcher Dichter mag wohl seinen Namen ersonnen haben? Mit einem Spiel- und Kunstwerk ohnegleichen verblüfft diese Blume.

Die sechs in der Buschdämmerung rötlich schimmernden Blütenschlitze sind so übermässig dunkel getupft, als wären sie mit Konfetti bestreut worden. Bleiche, bindfadenförmige Staubfäden, in zimtbraune Kanus mündend, greifen wie dünne Gespensterfinger aus dem orientalischen Hut heraus.
Das abenteuerliche Gestänge überragt ein blutrot benarbter Griffel und malt dem Waldfrieden ein Hexeneinmaleins vor.

Kein Tagfalter wagt es, den Zauber anzufliegen. Nur zu nächtlicher Stunde umschwirren ihn in einem ekstatischen Rondo das Blaue und das Gelbe Ordensband.

Oh, Ausbund der Fantasie!
Selbst seine Wurzel gleicht dem Goldknauf eines byzantinischen Kirchturms.


Als Voltaire, der bereits viele Abenteuerstationen hinter sich hatte, von 1756 bis 1759 drei milde Winter und heisse Sommer in Lausanne, der ihm sehr sympathischen Stadt, verlebte, das Palais Montriond zum geistigen und gesellschaftlichen Mittelpunkt machte und in Mon Repos eine Bühne aufschlug, auf der die entzückendsten Mädchen und Frauen von Lausanne, göttlich unbegabte Dilettantinnen, in seinen Stücken „Alzire“ und „Tancrède“ mitwirkten, hiess er – sein persönlicher Regieeinfall – die Schöngewandeten zu deren Verwunderung statt mit Rosen sich mit diesen wunderschönen Waldlilien zu schmücken. Der Freigeist und allzeit Oppositionelle, der vielbeschäftige Verfasser von Trauerspielen, philosophischen Essays und essayistischen Pamphleten, hatte ausser Forellen eine besondere Vorliebe für diese geheimnisvolle Pflanze und fand selbst noch die Zeit, von ihr zu schreiben.


Es gibt im Süden eine weissblütige Art dieser Theaterblume. In den Pyrenäen leuchtet im Zwergeichengestrüpp eine zitronengelbe Varietät mit orangeschimmernden Staubgefässen und aus dem Silbergraugrün des Midi brennt eine scharlachrote auf.

Den weissblütigen habe ich ein Leben lang gesucht und nie gefunden. Und als ich einen solchen in den Wäldern begegnet bin, war’s eine eitle Täuschung. Ein Sommergewitter wuchs an jenem Tage. Die Hitze und die Schwüle waren auch in den Hochwald eingedrungen. Die sonst so würzereiche Luft liess nur den süssen Geruch der von der Sonne gedörrten Tannennadeln spüren. Die Himbeerstaudenranken an den Baumstümpfen fielen wie schweres Gitterwerk auf Moosboden und Wurzeln. Ein dicker Drachenwurm, eine Raupe, bernsteinhaarig mit türkisblauen Krönchen, buckelte und wand sich durch die grüne Nacht der Farnkräuter ins Gebüsch, bloss weil sie der Schrägschatten meines Bergstockes berührt hatte.
Mein Blick folgte ihrer Flucht in die Waldtiefe, bis der Drachen verschwunden war. Plötzlich nickte mir sehr ernsthaft unsere Lilie entgegen. Im fahlen Waldlicht des aufziehenden Gewitters schien sie ganz weiss geworden, noch sagen- und spukhafter, glich einem Irrwisch, einem Höllenkraut. Schwer und dumpf rollte von den Dolomiten der Donner herüber.


:dance:


Schöne Grüße
Hans

Hallo Callis,
freut mich, das zu hören! Aber du brauchst nicht gleich zu erstarren: Es war mir ein persönliches Anliegen, diese Seite zu machen und sowas macht immer Spaß, egal, wie lange man dazu braucht!


Hans, herzlichen Dank für deine wundervolle Geschichte... da braucht es kein Geranium... und wie schön du unsre Wald-Lilie beschrieben hast... danke Und falls du dennoch einmal eine Geschichte über Geranium verfasst, so wäre es eine Ehre für mich, sie lesen zu dürfen!

Liebe Grüße,
Katrin

Hallo Katrin,
zu Deiner stark beeindruckenden Geranium-Seite meinen Glückwunsch! Man kann von Dir und Deiner Seite sehr viel lernen.
Du bist zu bewundern! So eine Fleißaufgabe so perfekt gemacht.

Ich werde mir oft einen Besucher-Blick gönnen und Tipps holen.
Die ich von Dir bekam, fühlen sich alle richtig wohl in meinem Garten.

LG
Christa

Liebe Katrin

b]Gratulation![[/b] Deine Homepage ist super, ich bin hellbegeistert und freue mich riesig, heute Abend deine Seiten entdeckt zu haben!

Ich werde mich nächstens als User einloggen und dann richtig schön mitmachen. Denn ich bin schon seit längerem eine Verehrerin der Wald-Lilie... Jetzt habe ich schon viel - und nur dank dir - über die Geranien gelernt und werde mir einige Exemplare in den Garten holen!

Ich freue mich jetzt schon auf den Frühling! Liebe Grüsse, Katze

Liebe Katrin,
ich bin entzückt über Deine Geranium-Seiten! Wunderschöne Bilder, und sooo viele!
Ich habe über Mirabelle schon einiges von Dir gehört. Meine Zuneigung zu den Geraniums (und muss der Plural nicht doch Geranien heißen, um die Verwirrung zu vollenden?) ist zwar heftig, aber noch in den Kinderschuhen... dabei habe ich schon so einige im Garten stehen - was mich zu der Frage führt: Wie bitte sieht Dein Garten aus? Kennst Du all diese Sorten persönlich...? Frühlingsgrüsse von Birgit

Hallo Katze,
tut mir Leid für die Verspätung, ich wünsche dir ein herzliches Willkommen! Und auf den Frühling und besonders auf die Geraniumblüte freue ich mich auch schon


Liebe Birgit,
freut mich, dass dir meine Seite gefällt und du dich hier im Forum angemeldet hast. Ich hoffe, du hast nur Positives über mich gehört *lach*.
Ja, der Plural hieße eigentlich Geranien, aber ich mache das aus Verwirrungsgründen absichtlich nicht. 'Geranium' wird auch in der meisten Fachliteratur als Plural genutzt.

Ich habe bei weitem nicht alle Arten und Sorten selbst im Garten; momentan sind es etwa 120 verschiedene Storchschnäbel, aber es werden kontinuierlich mehr

Liebe Grüße und auf bald im Forum,
Katrin