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Autor | Mitteilung |
Anonymous | Gesendet: 13:28 - 26.10.2003 Mein QP V8 hat nach einer größeren Reperatur einen Kurbelwellenschaden. Die Werkstatt läßt diese gerade Schleifen + ersetzt die Lager. 1.Frage das ganze läuft über Kulanz. Meint Ihr mit dem "schleifen" der Welle ist es getan? Sollte ich Anspruch auf eine neue Kubelwelle geltend machen? Sind Toleranzen bei diesem Präzisionsmotoren zulässig? |
Me
Moderator Beiträge: 654
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Gesendet: 08:28 - 27.10.2003 Mit dem Schleifen der Welle ist es getan. Wenn der Motor mit Lagerschaden nicht zu lange läuft, sind die Schäden an der Kurbelwelle gering, sie können durch schleifen beseitigt werden. Anschliessend sollte die Welle neu gewuchtet werden, sogenanntes "Feinwuchten". Falls die Werkstatt meint, dass das nicht nötig sei (sie will ja Kosten sparen), würde ich die Kosten dafür selbst übernehmen. Auch bei Präzisionsmotoren gibt es Toleranzen. Es gibt nichts ohne Toleranzen. Toleranzfreie Fertigung geht nicht. Wieviele Km hat der Motor denn gelaufen und wie ist der Lagerschaden entstanden? Was für eine grössere Reparatur wurde vor dem Lagerschaden gemacht? Gruss aus Bremen (saukalt) Me |
Anonymous
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Gesendet: 16:57 - 27.10.2003 meiner meinung nach ist es nur mit dem schleifen nicht getan da die meisten wenn nicht alle wellen gehärtet sind. also muss das auch gemacht werden.frage ist auch was es für lagerschalen gibt. gruss franz beim feinwuchten wird aber nicht nur die welle gewuchtet sondern dies mit dem schwungrad zusammen |
Me
Moderator Beiträge: 654
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Gesendet: 13:47 - 28.10.2003 Bei einer vernünftigen Werkstatt gibt man die Kurbelwelle mit Pleueln ab und bekommt die fertig montierte Welle zurück. Der Materialabtrag ist beim Schleifen sehr gering und dürfte die gehärtete Schicht nicht komplett entfernen. Lagerschalen werden dann in Übergrösse (gekauft oder selbst gegossen) montiert, sie müssen geläppt werden, damit sie auch voll tragen. |
Daniel
Power-User Beiträge: 260
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Gesendet: 17:38 - 28.10.2003 So einfach ist das ganze nicht. Kurbelwellen sind in der Regel nicht gehärtet sondern nitriert. Nitrierschichten sind sehr dünn und nach dem schleifen meist nicht mehr vorhanden. Lagerzapfen-untermaße sind bei "metrischen" Motoren in der Regel alle 0,25 mm, also ein Abtrag von 0,125 mm. Es muß also nach dem schleifen neu nitriert werden, da geht kein Weg dran vorbei. Außerdem müssen sämtliche Verschluß-stopfen, welche die Quer-Öl-Bohrungen verschliesen raus. Die Ölkanäle müssen peinlichst gereinigt werden und danach mit neuen Verschlußstopfen wieder verschlossen werden. Gewuchtet wird normalerweise mit Schwungrad. Alles andere ist Pfusch. Von Lagerschalen läppen habe ich bei modernen Motoren noch nie was gehört, war vielleicht bei Vorkriegsveteranen so. Daniel |
Anonymous
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Gesendet: 18:13 - 28.10.2003 der wagen hat erst 72`km wurde wg zahriemenschaden gerade erst neu aufgebaut + vorher vermessen - alle teile bis auf kolben + ventile sind in einem außerordenlich guten zustand. Die ursache war angeblich ein ölpumpenschaden - der wagen wurde ganze 15 km auf der landstr. bewegt + aufgrund "tackernder" geräusche wiedermal komplett zerlegt mit ebendieser diagnose?! |
Anonymous
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Gesendet: 22:39 - 28.10.2003 nitrieren ist eine form des härtens, sowie man stahl auch mit siedendem öl härten kann. also ist härtern nicht falsch, superschlauer daniel |
Daniel
Power-User Beiträge: 260
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Gesendet: 23:19 - 28.10.2003 Lerne erstmal Grundlagen, werter unbekannter Nichtswisser. "Stahl mit siedendem Öl härten", selten so einen Schwachsinn gehört. Du fängst wahrscheinlich auch gleich mit dem altbekannten Eiswasserabschrecken an. Nitrieren hat mit den herkömmlichen Härteverfahren nichts zu tun. Man spricht zwar auch von Nitrierhärten, aber Nitireren läuft ganz anders ab. Nitrieren wird bei einer Temperatur um die 500 - 550 Grad Celsius durchgeführt. Es werden spezielle Nitrierstähle benötigt. In speziellen Stickstoff abgebenden Salzbädern oder Ammoniak durchströmten Nitrieröfen wird die Randschicht mit Stickstoff angereichert. Es entsteht also nicht das harte Martensit Gefüge sondern es entstehen harte Nitride die sich nur in der Randschicht des Stahles ablagern (wenige Zehntel Millimeter). Vor dem Nitrieren kann man den Stahl jedoch vergüten (=härten mit anschließendem anlassen bei min. 500 Grad). Es ensteht die höchste erreichbare Härte bei Stählen. Beim Härten wird der Stahl über die Temperatur erwärmt (min. 723 Grad), bei der sich das Stahl-Gefüge verändert. Je nach Kohlenstoffgehalt und Legierung des Stahls variiert diese Temperatur. Das Gefüge wandelt sich in Austenit um und wird beim abschrecken in Wasser, Öl oder an der Luft (je nach Stahl) in Martensit umgewandelt. Gehärteter Stahl muß nach dem abschrecken angelassen werden um Spannungsrisse zu verhindern und dem Stahl die Sprödigkeit zu nehmen. Die Anlasstemperatur variiert hier je nach Legierung zwischen 150 Grad und 500 Grad. Hier die Details weiter zu erläutern würde Seiten füllen. superschlauer Daniel |
Daniel
Power-User Beiträge: 260
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Gesendet: 23:22 - 28.10.2003 P.S. Öle haben eine Siedetemperatur von ca. 300 - 400 Grad Celsius. Da werden vielleicht die Pommes hart. Daniel |
Daniel
Power-User Beiträge: 260
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Gesendet: 23:31 - 28.10.2003 @ Anonymous mit dem 4Porte Hoffe für dich, daß da nicht mehr hinüber ist als die Kurbelwelle. (Nockenwellen, Köpfe, Kolben, Büchsen, Lader oder sogar der Block) Daniel |
Me
Moderator Beiträge: 654
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Gesendet: 08:36 - 29.10.2003 Hi Daniel, da hab ich wieder was gelernt! Ich denke der Pleuellagerschaden ist ein Folgeschaden des defekten Zahnriemens. Zahnriemen reisst, die Ventile bleiben stehen, Kurbelwelle dreht, Kolben und Ventile knallen zusammen. Durch den Schlag kriegt das Pleuellager einen mit und fängt dann an zu klappern. Ölpumpenschaden halte ich für eine Ausrede!!! Es wäre erst der Öldruck weg und dann gäben die Lager ihren Geist auf, das kann nach der Demontage genau beurteilt werden. Die Wichtigkeit des Zahnriemenwechsels kann nicht oft genug betont werden. Und wer es Daniel nicht glaubt: http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538,547&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=.SL0011740875.TM01-FullContent&WissenID=P59y8oX30iiQScLrO8nvmOaX1CH40VIYD4j7sr4sNvXGLG453i5Q|32706809738536020/182718477/6/7062/7062/7003/7003/7062/-1|-8424163528904872607/182718486/6/7062/7062/7003/7003/7062/-1|1067414258971 Oder auch hier: http://www.iht.wsu.de/infoblaetter/nitrierverfahren.htm |
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